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Wildbad, 29. Juni. „Der Raub der Sabinerinnen" belebte gestern die Bühne des Kurtheaters. Das Lustspiel ist durchaus kein Meisterwerk und bedarf zu mindestens vorzügliche Kräfte zur Darstellung um wenigstens nach der humoristischen Seite hin zu gefallen. Das ganze gleicht so zu sagen einem illustrierten Unterhaltungsblatt: Ein vergeßliches Profefforchen eröffnet den Unterhaltungsstoff mit dem alten abgeleierten „Regenschirmwitz" und bleibt während der ganzen Handlung im Vordergrund als Dichter der Römertragödie „Der Raub der Sabinerinnen". Um diese „Hauptfigur" gruppieren sich nun die verschiedensten Karrikaturen. Fast in jeder einzelnen haben die Autoren eine humoristische Schlagader zu legen gesucht, aber recht gelungen ist es in keiner. Der „Theaterdirektor" nimmt ja hier und da Anlauf zu dem Sprung in den sprudelnden Humor, aber kommt nie weiter als bis zum Rand. Und so hat fast jede Person einige Vorzüge und ebenso Mängel. Auch die Folgerichtigkeit der Handlung läßt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Der Erfolg des Stückes liegt ganz in Händen der Spieler. Herr Regisseur Weiß hat es in lobenswerter Weise verstanden dem Stück den notwendigen äußeren Reiz zu geben, auch die Rollen waren in rechten Händen gAegt. Besondere Würdigung verdient die unübertreffliche Mimik der Herren Grosse, Gildemeister und Genius, die in manchen Szenen wahre Lachsalven hervorriefen. Ungeschmälertes Lob verdienen auch die Damen Frl. Darmer, Mertens, Maifarth, und Frau de Scheirder in der hübschen Dienstmädchenrolle. Auch die übrigen Mitwirkenden taten zum Gelingen des Ganzen ihr Möglichstes. Das Publikum war beifallsfreudig und hat sich jedenfalls noch gut amüsiert,denn die Vorzüge dieses Stückes liegen darin: Es gibt nichts zu denken, regt nicht auf und bietet Gelegenheit zum Lachen.
Wildbad, 29. Juni. Die Badener Ausstellung der hinterlaffenen Werke der hier allgemein bekannten und ge schätzten, leider zu früh verstorbenen Bildhauerin Wilhel mine Kiefer ist nunmehr beendet. Die Kunsthalle des Baden-Badener Kunstvereins glich einem Tempel mit weihe vollem Trauerschmuck. Ringsum bezeugten die steinernen, tönernen und bronzenen Werke die finnige Kunst, den frommen Charakter der talentvollen Bildhauerin mit heili
gem Ernst. Eine weihevolle Stimmung herrschte in den ganzen Raum, ausgehend von den tiefaufgefaßten Werken der Künstlerin. Ergreifend wirkten das ihr ganzes Innerstes offenbarende Bronzerelief „Vater unser" und das fein empfundene Christushaupt. Jedes ihrer Werke, ob Persönlich oder Charakteristisch, ist voll künstlerischer Schönheit und Wahrheit, ohne jegliche Pose. Die Künstlerin ist tot, aber ihre Kunst lebt, — größer, schöner und herrlicher als zu ihrer Erdenzeit. Man feierte mit der Ausstellung die tote Künstlerin, die in ihrer Bescheidenheit zu Lebzeiten nicht gefeiert sein wollte!
Telegramm;
Düsseldorf, 29. Juni. Das Luftschiff„Deutschland" ist nach 9-stündiger Fahrt gestern in Sturm geraten und mußte infolge eines Motordefekts und Versagen der Steuerung im Teutoburger Wald landen. Das Luftschiff ist derart beschädigt, daß es demontiert werden muß. Die Passagiere sind glücklich gelandet.
— Auswahl der schönsten Wanderstrecken der Schwäb. Alb mit Sommerfahrplan 1910. Es hat bisher an einer Zusammenstellung der schönsten und beliebtesten Albausflüge auf kleinem Raum gefehlt. Der Bad- und Brunnenverwaltung Ueberkingen ist es gelungen, einen kleinen Alb- führer herzustellen, der in 8 Abschnitten^ Dem Nordostgau, Filsgau, Teck-Neuffengau, Ermsgau. Lichtensteingau, Zollergau, Heuberg-Baargau und Donaugau 34 der schönsten Wanderftrecken aus dem ganzen Albgebiet in Verbindung mit einem Fahrplan in besonders übersichtlicher Form ent- hält. Für alle 34 Wanderstrecken, welche Märsche von 3-8 Stunden darstellen, ist die genaue Entfernung von Punkt zu Punkt, sowie die Gesamtmarschzeit angegeben und die Einteilung ist derart getroffen, daß jede Strecke von einer Bahnstation ausgeht und an einer solchen abschließt. Es kann deshalb jede einzelne Wanderstrecke unabhängig von einer anderen zu einer Tagestour gewählt werden. Der Fahrplan enthält die in Betracht kommenden Züge der Hauptbahnen mit den Anschlüffen der Nebenlinien, und Nummern hinter den Stationen verweisen auf die Wanderstrecke, die dort ihren Anfang nimmt oder ihr Ende findet, so daß Text und Fahrplan gegenseitig sich ergänzen. Das Merkchen wird in seiner zweckmäßigen Anordnung nicht nur dem im Albgebiet weniger Bewanderten die Wahl eines Wanderzieles erleichtern, sondern auch dem geübten Wanderer ein willkommener Begleiter auch auf schon begangenen Pfaden sein. Es wird auf Verlangen an jedermann kostenlos von der durch ihren „Ueberkinger. Sprudel" rühmlichst bekannten Bad- und Brunnenverwaltung Ueberkingen versandt.
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Wildbad.
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Anläßlich des Allerhöchsten Besuches Ihrer Majestäten des Königs und der Königin am I.Juli ds. Js., tritt unser Verein zur Begrüßung Ihrer Majestäten vor der Trinkhalle an. Genauere Zeit wird noch bekannt gegeben werden. Die Kameraden werden um recht zahlreiche Beteiligung ersucht. Anzug: Schwarz mit Zylinder. Antreten vor dem Rathaus. Auch die jüngeren Kameraden wollen sich zahlreich einfinden Den 27. Juni 1910. Der Borstand.
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