sportlichen Kongreßwettbewerbe. .Hier sind die Meisterschaften der A. R. Union je im 8er Kunstreigen, im Einzel-Kunstfahren und im Radballspiel zu gewinnen, außerdem noch ein weiterer 8er Knnstreigen und 6er Kunstreigen zu bestreiten. Schulreigen und in der Vorkonkurrenz der Meisterreigen ausgeschiedene Mannschaften werden sich gleichzeitig im benachbarten Theatersaal produzieren. Für radlerische Verhältnisse ganz besonders bedeutende Preise von je 400 und 350 Mark mögen wohl die Reigenvereine zu ganz ausgezeichneten Leistungen anspornen. Fast sämtliche sportliche Konkurrenzen sind zwar natürlicherweise nur für Mitglieder der A. R.-Union offen, jedoch ist auch andern Radlern bezw. Vereinen durch Beitritt bis längstens 1. Juli d. I. die Möglichkeit des Mitkonkurrierens gegeben.
Andustricllcnvcrband für Heilbronn nnd Umgebung. Unter dem Rainen Jndustrielleüverband für Veilbronn und Umgebung hat sich in jüngster Zeit eine Vereinigung industrieller Arbeitgeber Heilbronns und der nächsten Umgebung gebildet der bereits fast alle namhaften Firmen beigetretcn sind. Ter Verband bezweckt die Wahrung der gemeinsamen Interessen seiner Mitglieder, vor allein, auch gemeinschaftliches Vorgehen der Arbeitgeberschaft in industriellen Arbeiterfragen.
Brackenheim, 17. Juni. Die Schneidermeister des Bezirks Brackenheim tagten am letzten Sonntag in der „Sonne" in Kleingartach. Um dem im vorigen Jahr in Schwaigern beschlossenen Lohn- Tarif'dcu nötigen Rückhalt zu geben, wurde nach einem Rcferar von Kollege Hornung-Güglingen einstimmig die Gründung einer freien S ch n c i d e r i n n u ng beschlossen und diese sofort konstituiert. Aus Anschluß au die Handwerkskammer wurde verzichtet.
GmünS, 17. Juni. In der gestrigen nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung wurde die sofortige Dienstentlassung des Polizeiamtmanns Stadel maier ausgesprochen. Die Untersuchung des wegen Unterschlagungen im Amt Verhafteten dauert noch an. Zum Stellvertreter ist Aktuar Schopp bestellt worden.
Geislingen a. St., 17. Juni. In der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien gab Stadtschultheiß Vöhringer die Erklärung ab, daß er wegen vorgerückten Alters und angegriffener Gesundheit s ein Amt am l. Oktober n i e d e r z u l c g en beabsichtige. Die bürgerlichen Kollegien beschlossen einstimmig, das Gehalt des Stadtschultheißen in Anerkennung seiner langen und ersprießlichen Dienstzeit, rückwirkend vom 1. April 1909 um 600 M- jährlich zu erhöhen und ihn bis zum 31. Dezember d. I. im vollen Genuß seines Gehaltes zu belassen. Stadtschuldheiß Vöhringer nahm diesen Beschluß mit- dem Ausdruck des wärmsten Tankes entgegen.
Nah und Fern.
Das Hochwasier
hat besonders stark zwischen M ü n ch e n und Augsburg gehaust. Der Bahnverkehr zwischen den beiden genannten Städten ist unterbrochen. Ter Lech hat dort eine ganze Reihe von Ortschaften überschwemmt, besonders haben G er st ho fe n, H o chzoll, Lechhausen, Sieben- bru.nnü nd der Erholungsort Ablaß gelitten. In Lechhausen . droht der Kirchturm einzustürzen. Infolge Bruchs der Schutzdämme ist auch die Stadt Augsburg e d r o h t. Um Donnerstag abend wa
ren die Straßen und Gassen gegen den Fluß überschwemmt. Tie Bestürzung erreichte ihren Höhepunkt, als das Wasser auch in die Jakobervorsta d t eintrat. Geschäftsleute hatten alle Hände vollauf 'zu tun, um die in den Kellern gelagerten Waren zu bergen. Um halb 10 Uhr mußte der durchgehende Trambahnverkehr in der Jakoberstraße aufgehoben werden. Im Hofraum einer Brauerei wogte es wie ein kleiner 'See, Bierfässer und Bottiche schwammen aufdem Wasserspiegel. Die Schulen brachen den Unterricht im Laufe des Vormittags ab. Eine unangenehme Begleiterscheinung des Hochwasser ist auch der Umstand, daß das Grund- und Quellwasier verunreinigt wird und infolgedessen die städtischen Trinkwasserleitungen gelblich-schmutzi - ges, versandetes Wasser führen, das für den Genuß unappetitlich erscheint. Das Gerücht, wonach 24 Mann des 3. Infanterie-Regiments von den Wellen weggeschwemmt wurden, bestätigt sichnicht. Das 4. Feldartillerre-Regi- ment ist ebenso vollzählig zu den Rettungsarbeiten Ms- gerückt, während sich vom 4. Ghev.-Reg. nur 3 .Eskadronen beteiligen könnten. Ter angerichtete S ch a d e n ist ungeheuer; kann jedoch erst genau abgeschätzt werden, wenn sich die Wasser vollends verlausen haben.
Im Bodensee nnd Rhein ist das Wasser weiter am Fallen; auch aus dem .Vorarlberg wird gemeldet, daß das Hochwasser im Rückgang ist. Im Ahrtal überschreitet nach neuerlichen Feststellungen die Gesamtsumme des Schadens drei Millionen Mark bedeutend. Unter den Vermißten befinden sich auch solche, die weggezogen sind, ohne sich abgemeldet zu haben, was namentlich für viele Kroaten zutreffen dürste. Bis heute sind amtlich 53 Leichen festgestellt worden.
Im Auto.
Aus Bruchsal wird gemeldet: Gestern Freitag nachmittag ist auf der Landstraße nach Bretten ein Auto infolge Pneumatikdefekts völlig zertrümmertworden. In dem Wagen saßen der Direktor eines Finanz- und Hypothekengeschäfts in Pforzheim, der Bürgermeister von Heiligenberg, ein weiterer Herr, eine Schauspielerin aus Bretten und der Cfaaffeur zwei Personen wurden bei dem Unfall verletzt und mußten in das Vrettener Krankenhaus gebrachr werden, zwei weitere Personen wurden leicht beschädig:, während die Schauspielerin gänzlich unversehrt blieb.
Meine Nachrichten.
In Ebersbach OA. Göppingen hat sich aus bisher unbekannter Ursache der 50 Jahre alte Malermeister M. Schurr erhängt.
Am Mittwoch ist ein Mädchen des Taglöhners Wühlers en in Eningen bei Reutlingen in der dunklen Küche seiner Großmutter irr einen Kessel heißes Wasser gefallen und so stark verbrüht worden, daß es nun gestorben ist.
In Herrenberg fand ein Bewohner der sehr eng gebauten Tübingerstraße in einer hölzernen Dachrinne ein Brandlegungsmittel, das sich glücklicherweise noch nicht entzündet hatte. Untersuchung ist eingeleitet. Das Gericht hat mit einem Sachverständigen Augenschein an Ort und Stelle eingenommen.
Gerichlssaal.
Ein furchtbares Urteil.
Aus Mainz wird der Berliner Morgenpost gemeldet: Der Unteroffizier Kn gl er aus .Witten vom Pionierbataillon Nr. 25 hatte bei einer Mannschaftsübung auf den Befehl eines Leutnants, die Mannschaften sollten kürzere, lebhaftere Schritte machen, zu seiner Truppe geäußert: „Gelaufen wird nicht, und wenn er sich auf den Kops stellt. Wenn er laufen will, so soll er nur laufen." Auf die Anzeige eines Gefreiten wurde Kngler wegen Aufwiegelung unter Anklage gestellt. Seine Vorgesetzten schilderten ihn als einen ausgezeichneten Unteroffizier. Der Angeklagte hat 4 Jahre in Südwestafrika gedient und an den dortigen Kämpfen teilgenommen, er besitzt auch das allgemeine Ehrenzeichen. Kug- ler erklärte, es handle sich um eine unüberlegte Redensart infolge körperlicher Müdigkeit. Das Kriegsgericht verurteilte ihn wegen Aufwiegelung zu 5 Jahren Gefängnis.
Krau von Lchönebeck-Weber
hat am Donnerstag Nachmittag beim Baden wieder einen schweren Anfall gehabt. Es war ein schwerer hysterischer Anfall mit Spannung der Muskeln und Zuckungen. Frau Weber biß dabei um sich und brachte sich Wunden an der Schulter bei. lieber Nacht hatte sie sich jedoch wieder so erholt, daß am Freitag die Verhandluirg fortgesetzt werden konnte. Es wurden eine Reihe von Personen vernommen, die in der Voruntersuchung gegen Gäben beschäftigt waren. Der Kriminalkommissar Ka- nowski von Berlin gibt unter teilweisem Ausschluß der Lefsentlichkeit Auskunft über das Verhör Göbens, das (er führte. Gäben sagte: Ich kann nicht reden, ehe Frau v. Schönebeck mir die Erlaubnis gegeben hat, oder ehe sie nicht gesprochen hat. Wir bezogen das auf sein Verhältnis zu Frau v. Schönebeck, die er nicht preisgeben wollte. Ich sagte: Beruhigen Sie sich, Sic. können die Wahrheit sagen, Frau v. Schönebeck hat dieses Verhältnis bereits zugegeben. Bei diesen Worten brach er zusammen. Er sagte, das sei gut, nun könne er sich endlich vor der Welt reinigen. Er sagte weiter, fragen Sie was Sie wollen, ich sage alles, was ich weiß. Er war furchtbar aufgeregt, er wollte sich eine Zigarette an- stecken, aber es gelang ihm nicht. Gäben gab dann die Einzelheiten seiner Tat an. Er sagte über sein Verhältnis zu Frau v. Schönebeck: Ich war gewiß nicht der Erste, aber ich war der Erste, den sie liebte. Ich fragte nun nach der Anstiftung und da sagte er: Lassen Sie die Frau doch aus dem Spiel. Daraus gingen w-ir zu Exzellenz Scotti und erstatteten Bericht. Ich hatte die Ueberzeugung gewonnen, daß mit der Schuld der Frau v. Schönebeck in strafrechtlichem Sinne sehr wenig anzufangen sein würde. Der Zeuge gibt an, er habe stets unter dem Eindruck gehandelt, möglichst wenig Staub' ausznwirbeln und «täglichst wenig Skandal für die Oef- fenttichkeit, das Ausland und die sozialdemokratische Presse zu machen. Die Unterredung mit Gäben habe als Resultat ergeben, daß Gäben .immer wieder sagte, er habe die Absicht gehabt, den Major zu zwingen, aus seine Frau zu verzichten. Daß der Major stets eine geladene Schußwaffe im Schlafzimmer hatte, wußte Gäben. Waffenlos hätte er den Mann nicht niedergeschossen. Auf den Vorhalt, selbst wenn Schönebeck die Erklärung, er verzichte aus seine Frau, abgegeben hätte, hätte er ja gm nächsten Tage Gäben einsperren lassen, sagte Gäben immer nur: „Ja ich werde meine To doch noch einmal heiraten. Wir werden noch glücklich werden." Subjektiv wollte er wohl allerdings die Wahrheit sagen, meinte der Zeuge, aber er war wohl dem Wahnsinn nahe, wenn das Gespräch aus Frau v. Schönebeck kam. Die Frau habe ihm von ihrer unglücklichen Ehe erzählt, habe ihm am Körper Stellen gezeigt, die von Mißhandlungen ihres Mannes herrührten, wenn er sie zum Verkehr mit sich zwang, nud das alles habe ihn wahnsinnig erregt. Er habe aus alle Vorhaltungen erklärt: „Ich habe alles geglaubt, ich habe vorher niemals mit einer Frau verkehrt, weil sch glaubte, dafür nicht geschaffen zu fein. Diese Frau habe ihn von dem psychischen Druck, der auf ihm lastete, befreit, und dafür bete er sie als Ideal an. Gäben sagte wiederholt: Ehe ich die Frau nicht noch einmal gesprochen habe, mach' ich nicht Schluß. Gäben sagte dem Zeugen mich, daß er alle Pläne mit der Angeklagten besprochen habe, von den Strümpfen aber hat er nichts gesagt.
Die Strumpsasfäre spielte in der gestrigen Verhandlung wieder eine Rolle. Es wurde nämlich bei der Verneinung der militärischerfeits mit der Untersuchung gegen Gäben beauftragten Kriegsgerichtsräte Reichardt- Posen und Conrady-Berlin ein von Gäben an den letzteren gerichteter Brief verlesen, der folgenden Wortlaut hat:
Sehr verehrter Herr Kriegsgerichtsrat!
Herr Professor v. Schrenck-Notzing hat mir endlich Gefühl und Verständnis beigebracht und mich von der Frau befreit. Ich habe Ihnen noch Tatsachen mitzuteilen, die ich anfangs teils vergessen, teils aus Schonung für die Frau verschwiegen habe. Unter meinen Sachen müssen ein Paar Strümpfe des unglücklichen Majors v. Schönebeck sein. Frau v. Schönebeck hat sie mir gegeben, damit ich sie beim Zusanrmentreffen im Walde über die Stiefel ziehen sollte. Der Hund sollte meine Lährte nicht anssinden. Diese Strümpfe habe ich in jener Nacht getragen. Tie sind gezeichnet mit weißen Leinenstückchen mit den Buchstaben 6. 8.
Diese Leinenstückchen sind herausgeschnitten. Ich müßte mich sehr irren, wenn ich sie nicht in meinen Nachttisch geworfen hätte. Wenn nach der Tat nscht Wäsche sortgeschickt wurde, müssen die Strümpfe da sein. Heute ist Dr. Puppe sehr lange bei mir gewesen.
Ihr ergebener Gäben.
Die Angeklagte bemerkte hiezu, sie habe Hauptmann v. Gäben ganz sicher keine Strümpfe gegeben.
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Stuttgart, 17. Juni. (Strafkammer). Der Un- Ml, der sich am 21. März nachmittags an einem Eisenbahnübergang in Eßlingen ereignete, beschäftigte heute die Strafkammer. Angeklagt der fahrlässigen Eisenbahntrans- portgesährdung und der fahrlässigen Tötung war der Hilfswärter Georg Lutz. Der Angeklagte versah an jenem Nachmittag den Schrankendienst am Fabrikstraßen- übergang. Ein Fuhrmann wollte vor dem Passieren eines von Plochingen kommenden Personenzngs mit seinem Einspännerfuhrwerk noch über die Gleise hinüber. Der Angeklagte gab dem Drängen des Fuhrmanns, ihn hinüber zu lassen, nach und öffnete die Schranke, obgleich er wußte, daß der Zug fällig war. Kaum war der Fuhrmann mit seinem Wagen auf das erste Gleis hereingefahren, als der Zug herannahte. Lutz rief dem Fuhrmann zu, er solle halten, es reiche nicht mehr, woraus dieser vom Wagen herabsprang, um das Pferd zum Halten zu bringen. Obgleich der Lokomotivführer aus den Zuruf des Angeklagten sofort bremste, wurde das Fuhrwerk doch noch vorn Zug erfaßt. Die Deichsel wurde abgerissen und der Wagen, aus dem sich mehrere Kisten befanden, umgeworfen. Der Fuhrmann wurde unter die Lokomotive geschleudert und eine Strecke weit geschleift; er wurde mit zertrümmertem Schädel tot hervorgezogen. Der Getötete hätte besser getan, wenn er aus dem Wagen geblieben und die Zügel angezogen hätte. Ein Verschulden des Angeklagten wurde darin erblickt, daß er die Schranke öffnete, ohne sich durch einen Blick auf die Strecke und das Einfahrtssignal von dem Herannahen des Zuges zu überzeugen. Er wird als zuverlässiger und nüchterner Mann geschildert. Die Strafkammer erkannte gegen ihn auf einen Monat Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte zwei Monate Gefängnis beantragt.
Heilbronn, 17. Juni. Vor dem hiesigen Schöffengericht wurden dieser Tage acht Milchlieseranten aus Großgartach verurteilt, und zwar: 1. die 68 Jahre alte Bauers-Ehefrau Johann Pfeil (Wasserzusatz 10 bis 11 Proz.), 2. die 27 Jahre alte Bauers-Ehefrau Wilhelmine Ho ff mann (10—11 Proz.), 3. die 28 Jahre alte Bauers-Ehefrau Luise Nesf (13—15 Proz.), 4. die 69 Jahre Me Bauers-Witwe Pauline Häußler (13 bis 15 Proz.), 5. die 41 Jahre alte Bauers-Ehefrau Sophie Wolfs (11 bis 13 Proz.), je zu 40 Mark Geldstrafe eventuell 8 Tage Gefängnis; 6. die 47 Jahre alte Bauers-Ehefrau Luise Sommer (6—7 Proz.) zu 50 Mk. Geldstrafe eventuell 10 Tage Gefängnis, 7. die 65 Jahre alte Sattlers und Bauers-Ehefrau Luise Eitel (13—16 Proz.) zu 45 Mark Geldstrafe eventuell 9 Tage Gefängnis; 8. die 35 Jahre alte Bauers-Ehefrau Friederike Wüst (17—20 Proz. und 7 bis 8 Proz.) zu 60 Mark Geldstrafe eventuell 12 Tage Gefängnis. Dem 28 Jahre alten Milchhändler August Castagne in Bückingen, der diese vorgenannten, durch Wasser verfälschten Milchen in Empfang nahm und verkaufte, war fahrlässige Nahr- nngsmittelfälschung zur Last gelegt; er wurde jedoch unter Uebcrnahme der Kosten auf die Staatskasse frei- gesprochen.
Berlin, 17. Juni. Das Gericht verurteilte wegen Unterschlagung von Kirchensteuern, ferner wegen Fälschung und Beseitigung von Urkunden, begangen gegen die Berliner Stadtsynode, die Angeklagten Bolt und Bannicke zu vier Jahren Zuchthaus und Mus Jahren Ehrverlust, die Angeklagten Grnnack und Schmidt zu je drei Jahren Zuchthaus und vier Jahren Ehrverlust. Jedem der Angeklagten wurden 6 Monate aus die Untersuchungshaft angerechnet.
Kottbus, 17. Juni. Die neunzehnjährige Landstreicherin Johanna Br eitgoff ist wegen Körperverletzung mit tödlichen: Ausgang und Diebstahl zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Sie iMte am 26. März den Scherenschleifer Friedrich Wald ner alias Hosfmann durch Axthiebe getötet.
Kopenhagen, 17. Juni. Das Reichsgericht sprach heute das Urteil in dem Prozeß gegen den früheren Ministerpräsidenten Chri st ensen und den früheren Minister des Innern Berg wegen Nachlässigkeit im Amt, begangen durch ihr Mchteinschreiten gegen den früheren Justizminister Alberti. Christensen wurde sreigesprochen, Berg wurde zur Zahlung von tausend Kronen in die Staatskasse eventuell 60 Tagen Hast verurteilt. Die Kosten des Verfahrens jm Betrag von 10000 Kronen wurden der Staatskasse auserlegt, jedoch bezahlt Berg ein Fünftel dieser Summen.
Luftschiffahrt
Im Luftschiffwrack über New-Aork.
Ten Newyorkern, die am Dienstag aus den Dächern der Stadt Erholung von der Hitze suchten, bot sich ein angstvolles -Schauspiel. Ter Ämateurlnftschisser Frank O wen, der mir einem lenkbaren Ballon ausgestiegen war, verlor Idie Kontrolle über das Fahrzeug, als er über Newyork manöverierre. Dreimal trieb sein sührungsloses Lufrschisf um den Turm der Stadthalle und entging nur mit -genauer Not dem Schicksal., an den Wollenkratzern zu zerschellen. 200000 entsetzte Zuschauer waren Zeugen dieses Vorgangs. Tas Rahmenwerk des Luftschiffes zerbrach, als Owen gegen den Schornstein des Stadtgerichts prallte. Das Luftschiff trieb dann hilflos über den Castriver nach Brooklyn, wo es Owen gelang, Seile anszuwersen, die von den Zuschauern ergriffen wurden. Der Ballon wurde dann niedergezogen, bis er pius der Spitze eines Baumes landete. Schließlich gelang es der Feuerwehr, Owen mit Hilfe langer Leitern ans seiner unangenehmen Lage zu befreien.