bewegen, dienen. Außerdem soll cs, einem Wunsch der Stadt Stuttgart entsprechend, auch zur Abhaltung von Konzerten, Kongressen, Vorträgen re. eingerichtet wer­den. Ferner wird in dem Gebäude ein feines Restaurant errichtet, lveiter Men Mubräume für den Stuttgarter Künstlerbunü untergebracht werden. Die Krone hegt den dringenden Wunsch, die Bauarbeiten bereits im Herbst 1910 zu beginnen. Bei dem Bau und der Ausstattung des Gebäudes sollen nach Möglichkeit einheimische Künst­ler und Kräfte berücksichtigt werden.

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Zentralstelle für «die Landwirtschaft.

Stuttgart, 14. Juni. In seiner gestrigen Sitz­ung hatte sich das Gesamtkollegium der Zen­tralstelle für die Landwirtschaft in der .Hauptsache mit der Beratung des Etats der Zentral­stelle für 191112 zu beschäftigen. Die Sitzung, der von: Ministerium des Innern Reg.-Rat Spindler, vorn Kultministerium Reg.-Dir. Dr. v. Bälz anwohnten, wurde vom Vorstand der Zentralstelle, Reg.-Dir. v. Sting, ge­leitet. Im Hinblick auf die Finanzlage war der Etats- cntwurf mit möglichster Sparsamkeit aufgestellt. Stellen­vermehrungen waren nur vorgesehen, wo es unbedingt nötig war, nämlich durch die Forderungen je eines wei­ten Landwirtschaftslehrers an den landw. Winterschulen Hall und Rottweil und 2 weiterer Bereinigungsfcldmesser mit Gehilfen. Dem erforderlichen Mehraufwand für die Landwirtschaftspflege von etwa 43 000 Mark und für das Feldbereinigungswesen von etwa 44 000 Mark stehen Abstriche und erhöhte Einnahmen von etwa 42 000 Mark gegenüber, so daß der Mehraufwand auf etwa 45 000 Mark zu veranschlagen ist.

Neu eingestellt sind die Positionen: Unterstützung von gemeinschaftlichen Milchleistungsprüfungen 3600 M.; Nnterstützung von Farrenaufzuchtstationen 22 000 Mk., für Lehrkurse über Weidebetrieb und Förderung des landw. Buchsührungswesens 8000 Mk.; erhöhte Beiträge wur­den gefordert für Förderung der Ziegenzucht 2000 Mk., für die Einrichtung von Gersten- und Hopfenschauen 3000 Mark u. a. Um im Feldbereinigungswesen die Geschäfte beschleunigen zu können, wurde der Etatsfatz für tech­nisches Hilfspersonal Um 25 000 Mark erhöht. Weiter wurde noch für die Förderung der Moorkultur, eines neuen hoffnungsvollen Zweigs des Meliorationswesens ein Betrag von 8000 Mark eingestellt. Ersparnisse wa­ren vorgesehen bei der Position Reblausbekämpfung mit 30 000 Mark und endlich konnte der s. Zt. in der Kammer vielumstrittene Staatszuschuß zu den Betriebskosten des Wochenblatts für Landwirtschaft diesmal in Wegfall kom­men. Das Kollegium war in allen wesentlichen Punkten mit dem Vorschlag einverstanden.

Stuttgart, 14. Juni. Ter Staatsanzeiger veröffent­licht heute die Besetzung der im Hauptamt zu versehen­den evangelischen u. katholischen Bezirksschulämter. Tie evangelischen Auffichtsstcllen in Hall, Rottwcil, Stutt­gart-Amt und Waiblingen wurden bisherigen Oberlehrern bezw. Volksschulrektoren übertragen, während die Auf- sichtsstellcn in Ludwigsburg und Stuttgart 2 bisherige geistliche Bezirksschulauffeher erhalten haben. Tic katho­lischen Muffichtsstellen in Heilbronn und Rottweil haben ein Oberlehrer und ein Volksschulrektor erhalten, die in Stuttgart und lllm zwei bisherige geistliche Bezirksauf­seher.

Stuttgart, 14. Juni. In dem am 1. Juni ab- gelauseuen Wettbewerb für das Gebäude der General­direktion der K. Württ. Staatseisenbahnen in Stuttgart sind rechtzeitig 82 Arbeiten und verspätet 2 Arbeiten eingelaufen. Das Preisgericht wird am 21. d. M. zu­sammentreten.

Stuttgart, 14. Juni. Der ober schwäbische Parteitag der «Fortschrittlichen Volkspar­tei findet dieses Jahr am 4. September in Blaubeuren statt.

Stuttgart, 14. Juni. Mit der Verschiebung der Reich'stagsersatzwahl im 2. württembergischen Wahlkreis ivird sich eine von der Sozialdenwkratie auf nächsten Samstag Abend in Cannstatt anberaumte Volksversammlung befassen.

Nah und Fern.

Unwetter.

Die Wctterkatastrophe im Ahrtal.

Ans Remagen wird vom 14. berichtet: Der Scha­den, den die mit furchtbarer Wucht dahinschießende und zu einem reißenden iStrome gewordene Ahr verursacht hat, läßt sich setzt noch nicht überblicken. Soviel steht fest, daß er sehr bedeutend ist. Die uralte Stein­brücke, die bei Altenahr über den Fluß führte und lange Jahrhunderte ungefährdet Überstunden hat, stürzte gestern Nachmittag mit furchtbarem Getöse zusammen und die riesigen Steinblöcke zerstörten Gärten und Häuser. Eine große Anzahl Käufer in den verschiedenen an der Ahr gelegenen Orten such zusammengestürzt. Eine Ba­racke, in der etwa 60 Italiener, die an dem Bahn- bau beschäftigt waren, sich aushielten, ist von den hoch­gehenden Wellen der Ahr mitgerissen und vollständig ver­nichtet worden. Nur eine geringe Anzahl der Unglück­lichen konnte sich retten. Die Zahl der Toten wird aus 40 bis 60 geschätzt. Der Damm der Ahr­bahn ist vollständig unter wühlt und zerstört, eben­so die Telephon- nnd Telegraphcnleitungen, die durch das Tal geführt haben. Gestern Abend spät wurden noch zwei Kompanien vom rheinischen Pionierbataillon Nr. 8 aus Koblenz beordert, damit eine Notbrücke über den Fluß gebaut werden kann. Die Arbeiten haben bereits in der Nacht begonnen. Die Pioniere kamen über Eus­kirchen, also über die Eifel nach der Ahr. Im ganzen Flußgebiet ist nur eine einzige Brücke erhalten und zivar die Brücke bei Dernau. Alle übrigen Brücken, und es ivar eine ziemlich große Anzahl, sind abgetrieben. Die 'Postverbindung wird von heute morgen an mit Pferden aufrecht erhalten. Bei Schuld ist eine Brücke ein­

gestürzt, die mit Zuschauern dicht besetzt war. Die Zahl der Ertrunkenen ist noch unbekannt. Die Gär­ten und Häuser sind allenthalben abgeschwemmt und mit- gerisseu. Ein Eisenbahntunuel ist gänzlich mit Wasser gefüllt. In Kripp, wo die Ahr in den Rhein mündet, wurden von Schiffen sechs Leichen, in Ahrweiler 40 Lei­chen eingeliesert. .Bei Mernau ist der ganze Bahndamm mitgerissen.

Dssm Bonner Generalanzeiger wird über die Kata­strophe gemeldet: Djer Wolkenbruch in der Gegend von Ahrweiler ergoß sich Mch beiden Richtungen sowohl in «das Tal des Hagenauer Baches, als auch nach der oberen «Ahr zu. >Das linksseitige Schuld ist völlig vernichtet. Von den Häusern stehen nur noch die Umfassungsmauern. Sämtliche Bahnbrücken der Ahrtalbahn sind von dem wütenden Wasser fortgerissen worden. Vieles Gehölz hat die Durchlässe verstopft, und hauptsächlich dadurch ist die Ueberschwemmung hervor­gerufen worden. Von Schuld aufwärts werden 150 Menschen vermißt, meistens auswärtige Arbeiter. Sie sind nachts vom Hochwasser überrascht nnd mit den Kantinen fortgeschwemmt worden. In Fuchshofen a. d. Ahr ist eine Kantine mit 36 Mann abgetrieben und an der Laufenbacher Brücke zerschmettert wor­den; alle Bewohner bis ans sechs sind ertrunken,, darunter eine Anzahl Kinder und Mädchen. Noch fort­während landet man Leichen, die teilweise bekleidet, teil­weise nackt sind. Ein 18jähriges Mädchen wurde eben­falls als Leiche unbekleidet aus der Ahr gezogen. Bei Kripp wurde die Leiche einer Frau mit einem Säug­ling an der Brust geländet. An der Mühle in Schuld

liegen noch zwei Tote im Schlamm begraben. Man konnte sie noch nicht heransholen. Im Spritzenhaus in Schuld liegen 18 Leichen. Eine Abteilung Pioniere ist von Kob­lenz in der Nacht hier angekommen. Ein Teil von ihnen begann sofort mit dein Notbau der Ahrbrücke, am Lau- fenbacher Hofe. Eine Kompanie 68er ist zur Anf- rechterhalttmg der Ordnung hierhin gekommen. Viele

der Ertrunkenen haben ihren Tod selbst ver­

schuldet, indem sie den Warnungen nicht Folge leisteten, sondern sich in den Kantinen über die Getränke heranmach­ten, als die Wirte schon längst geflüchtet waren. Das ganze Ahrtal ist ein einziges Steingeröll. Ein entsetz­licher Geruch verbreitet sich aus dem Wasser durch das Carbid, das zur Beleuchtung gebraucht wurde, und nun unter Wasser geraten ist. In den Straßen liegen im strömenden Regen Betten, Möbel, Kleider, Hausrat wirr durcheinander. Tic Unternehmer des Ahrbaues haben alles 'verloren. Alle Buden und alle Brücken sind «zer­stört. Ein Eisenbahnzug liegt in Schuld im Wasser.

Nach den neuesten Meldungen flutet das Was­ser nun zurück und es zeigt sich, welch' unsägliches Unglück über das sonst so fruchtbare Ahrtal gekommen ist: die Städte sind ohne Licht, ganze Ortschaf­ten sind zu Trümmerhaufen verwandelt, über 200 Personen werden vermißt, der matcrielle Schaden ist ungeheue r.

Ncbcr Berlin

ist am Dienstag abend um die siebente Stunde ein furchtbares Gewitter niedergegangcn. Die Stra­ßen waren in wenigen Minuten überflutet. Die Feuer­wehr wurde von 100 Stellen gleichzeitig alarmiert und mußte sich in kleine Trupps verteilen, um überall hel­fend eingreifen zu können.

Oberammergau überschwemmt.

Aus München wird vom 14. berichtet: Aus den Gebieten der Loisach und Partnach kommen schwere Unw etter na ch rich t e n. Der Eisenbahnverkehr Mur- nau-Garmisch ist unterbrochen. Die Orte Garmisch und Partenkirchen werden vom Hochwasser arg heim­gesucht. Ob er am wer gern ist ebenfalls gänzlich über­schwemmt. Iller und Lech führen Hochwasser.

Ganz Steiermark

wurde ebenaflls von einer furchtbaren Wetterka­tastrophe heimgesucht. Zwanzig Brücken wurden wegge­rissen und viele Straßen überschwemmt. Der Bahnver­kehr über den Semmering und nach Ungarn ist unter­brochen. Zahlreiche Telepho nverbindrmgen sind gestört. Im Muerz-- und Raabstal sind sechs Personen ertrunken. Gleichzeitig wird aus Wien berichtet: Bei dem furcht­baren Unwetter, das am Montag Abend in Wien tobte, wurden während kurzer Zeit Z400 elektrische Entladun­gen gezählt. Die Temperatur fiel rapid um 14 Grad Celsius Und Während des Wolkenbruches ergossen sich ca. 40 Millimeter Niederschlag über die wehrlose Stadt. Die «Straften Aschen Strömen. Der Schaden ist groß.

Bei lebendigem Leibe verbrannt.

Tie Unlgebnng pon La xecharles im Staate Loui­siana ist Der den grausamen Mord an einem reichen Plantagenbesitzer in Aufregung versetzt worden. Wie ein Kabelrelegramm ans Newport meldet, wurde bei der Ort­schaft Stake der Pflanzer James Perkins, ein Weißer, seit einiger Zeit vermißt. Auf der Suche nach ihm fanden einige Männer ihn in Flammen nnd dem Tode nahe. Pcrkins versuchte noch, die Namen seiner Mörder zu nennen, starb aber, bevor er einen Anhaltspunkt geben konnte. . Tie Mörder hatten die Kleider von Pcrkins mit Petroleum getränkt, ihn gebunden, und rings um ihn brennende Reisigbündel aufgestellt, deren Flam­men bald auf den .unglücklichen Pflanzer übersprangen.

Kleine Nachrichten.

In Mühlhausen a. N. bei Cannstatt glitt der 9jährige Sohn des Bauern Gustav Pfänder beim Spiel am Neckarufer aus und fiel unterhalb der Mündung des Feuerbachs in den Fabrikkanal. Da keine Hilft zur Stelle war, verschwand er in den trüben Wellen des Flusses. In Schmiden gerieten am Eingang in den Ort einander begegnende junge Leute in Streit, wobei der 23jährige verheiratete Bäcker Fritz von hier mehrere be­deutende Stiche erhielt, so daß seine sofortige Uebersühr- Ung ins Krankenhaus nötig wurde. !Der Täter, ein / 20jähriger Bursche von Fellbach, wurde verhaftet.

Der toegen Unterschlagung inhaftierte Polizeiamt­mann Stadelmaier von Gmünd hat sich zur Ab­legung eines Geständnisses vor dem Mlwanger Untersuchungsrichter bereit erklärt. Letzterer wird dem­nächst erwartet. Die Untersuchung wird sich nicht nur auf die Pvlizeistrafgelder, sondern auch auf die sonstigen Kassen, die Stadelmaier verwaltete, erstrecken.

In Reutlingen wurde der in der Banmwoll- ivebcrei von Hecht und Groß mit Reparaturarbeiten be­schäftigte Mechaniker Christian Wagner, 37 Jahre alt, von der Transmission erfaßt und mehrfach um die TrieL- welle gerissen, sodaß der Tod sofort eintrat. Mit zer­trümmertem Schädel und vollständig gebrochenen Armen und Beinen fiel der leblose Körper zu Boden. Der Ver­unglückte war verheiratet und Vater von fünf minder­jährigen Kindern.

In Ehingen ist in dem Anwesen des Joseph WerkmanU Feuer ausgebrochen, das in den aufgesta- pelten Holzvorräten reichliche Nahrung fand. Das ganze Gebäude, sowie ein Teil der Fahrnis und mehrere Ernte­maschinen wurden ein Raub der Flammen. Als der Brandstiftung verdächtig wurde der Besitzer verhaftet.

In der Nacht zum Dienstag wurde in Reggio di Calabria jund Gallina ein Erdstoß verspürt. Ein zweiter Erdstoß erfolgte Dienstag vormittag in Mes­sina und Gallina und rief eine Panik hervor. Schaden ist nicht pngerichtet worden.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 14. Juni. (Strafkammer). Der Ak­tuar a. D. Eisele war vom Schöffengericht wegen tät­licher Beleidigung und groben Unfugs zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Er hatte im Gang des Justizgebäudes nach einer Verhandlung vor dem Amts­gericht, einem Rechtsanwalt, der von ihm als Vertreter der Gegenpartei einen Eid verlangte, in der Erbitterung darüber, am Hals gepackt. Gegen das Urteil hatte er Berufung eingelegt. Die Strafkammer fand jedoch kei­nen Anlaß zur Acnderung des schöffengerichtlichen Urteils.

Heilbronn, 14. Juni. Wegen Vergehens gegen Z 173 hatten sich der 43 Jahre alte verheiratete Schneider Johannes W u r st von Hall, wohnhaft in Großingersheim, OA. Besigheim, und dessen 19 Jahre alte Tochter Rosa Katharina Wurst zu verantworten. Ter Angeklagte, der dem Trünke ergeben ist und 'mit seiner Ehefrau, die ihm 11 Kinder geschenkt hatte immer ans dem Kriegsfuß lebt, hatte sich während der letzten zwei Jahre mit seiner ältesten, 19 Jahre alten Tochter gegen Z 173 Wsatz 1 des R.St.G.B. vergangen. Unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahreft wurde der Airgeklagte zu einer Zuchthausstrafe von 3 Jahren verurteilt. Auf die erlittene Untersuchungshaft wurden ihm 2 Monate in Anrechnung gebracht. Die Tochter erhielt wegen des Vergehens eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten.

Luftschiffahrt

Bon der Zeppelin-Luftschiffahrt.

Die ersten Fahrten mit dem L. Z. 7, dem Luft­schiff der Deutschen Luftschifsahrts-Aktiengesellschast, wer­den schon in den nächsten Tagen stattsinden, voraussicht­lich in der zweiten Hälfte dieser Woche. Nach einigen Probeslügen, die den Zweck haben, die einzelnen Tmle des Schiffes ans ich re Zuverlässigkeit genau zu prüfen, wird der L. Z. 7 etwa Mitte nächster Woche, also etwa am 22. oder 23. Juni die Fahrt nach Düsseldorf antreten, wo das Luftschiff bekanntlich zur Ausführung von Paffagierfahrten längere Zeit stationiert sein wird. Als Führer des Luftschiffs bei diesen ersten Paffagierfahrten in Deutschland ist als bester Fachmann Oberingenieur Dürr in Aussicht genommen.

Handel und Volkswirtschaft.

Landesproduktenbörse Stnttgart.

Börsenbericht vom 13. Juni 1910.

Tic Stimmung auf dem Weltmärkte war anfangs der abgelaufencn Bcrichtswochc recht fest und wurden größere Posten Weizen und Mehl zu erhöhten Preisen umgesetzt. Ju den letzten Tagen trat jedoch wie­der eine Abschwächuug ein, hcrvorgcrufen durch große Wcltverschiff- ungen nnd billigere Offerten von Rußland nnd Argentinien. Bei uns in Süddcutschland war auch diese Woche die Witterung für den Saatcnstand sehr günstig, während vom Norden Klagen über große Dürre gemeldet werden. Landware ist ziemlich angebotcn, insbeson­dere aus Bayern. Die heutige Börse verlief in ruhiger Haltung, die Forderungen für Weizen sind etwas höher, als vorigen Montag, zu namhaften Abschlüssen ist cs aber nicht gekommen.

Wir «notieren per 100 Kilogramm frachtparität Stuttgart, Ge­treide und Saaten ohne Sack netto Kassa je nach Qualität und Lieferest:

Weizen, württ. 20. bis 20.50, fränkischer 20. bis 20.50, bayer. 20.50 bis 21., Ulka 21.50 bis 22., Saxonska 21.75 bis 22.24, Azima 21.75 bis 22.25, Laplata 21. bis 22., Kernen 20.50 bis 21., Futtergerste, russ. 13. bis 13.50, Haber, württ., neu 14.25 15.25, Mais Laplata 16.50 bis 17., Donau 16.50 bis 17., Mehl mit Sack, Kassa mit 1"/« Skto., Tafelgrics 31. bis 32., Mehl Rr. 0: 31 bis 32.. Nr. 1: 30. bis 31., Nr. 2 : 28.50 bis 29.50, Nr. 3: 27 bis 28, Nr. 4: 23.50 bis 24.50, Kleie 8.50 bis 9. Mk. (ohne Sack netto Kassa).

Die Zeutralvermittluugsstelle für Obstbauvcrwertuug

gibt auf Grund der Erhebungen des Kgl. Statistischen Landesamtes von Mitte Mai ds. Js nachstehende Zusammenstellung über die Obst­aussichten für Württemberg: Neckarkreis Aepfel 1,6, Birnen 2,1; Schwarzwaldkreis Aepfel, 2,4, Birnen 2,5-, Jagstkreis Aepfel 1,9, Birnen 2,6; Donaukreis Aepfel 2,2, Birnen 2,5. Im Durchschnitt Aepfel 1,9 und Birnen 2,2, wobei 1 sehr gut, 2 gut Und 3 mittel be­deutet. Aepfel stehen sehr gut in den Obcrämtern Cannstatt, Eßlingen, Heilbronn, Maulbronn, Stuttgarr-Stadt, Vaihingen, Wcinsberg, Calw, Neuenbürg, Nürtingen, Künzelsau, Mergentheim und Geislingen, gering in Saulgan und mittel-gering im Oberamt Horb. Birnen stehen sehr gut in den Oberämtern Maulbronn, Calw, gering in Saul­gau, Waldsee, Ellwangei,, Balingen, Spaichingen. Diese Angaben dürften seit Mitte Mai, teils durch Frost, teils durch Gewitterschäden erhebliche Veränderungen erfahren haben.

Besigheim, 11. Juni. (Schweinemarkt). Zufuhr 106 Milch- fchweinc und 2 Läufer. Preise für crstere 3044 Mk. pro Paar. Nächster Schwcinemarkt 18. Juni morgens 5 Uhr.