Deutsches Reich.
Der Personalwechsel im Reichskolonialamt.
!Der „Reichsanzeiger" gibt die Erteilung der nach- gesuchten Dienstentlassung des Staatssekretärs des Reichskolonialamtes, Wirklichen Geheimen Rates D e r n- bu rg,«unter Verleihung der Brillanten zum Roten Adler- orden erster Klasse und die Ernennung des Unterstaatssekretärs des Reichs-Kolonialamtes v. Lindequist unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz zum Staatssekretär des Reichskolonialamtes und seine Beauftragung mit der Stellvertretung des Reichskanzlers im Geschüftskreis des Reichskolonialamtes nach Maßgabe des Gesetzes vom 17. März 1878 bekannt.
Dein Staatssekretär Dernburg ist anläßlich seines Ausscheidens aus dem Amt ein kaiserliches Handschreiben zugegangen, in dem der Kaiser ihm seine vollste Anerkennung für die hervorragenden Verdienste ausspricht, die er sich in 4 Jahren an erfolgreicher Arbeit um die Entwicklung der deutschen Schutzgebiete erworben hat. Die Norddeutsche Allgem. Zeitg. bemerkt dazu: Die Worte hoher Anerkennung, mit denen der Kaiser dem Entlassungsgesuch des Staatssekretärs Dernburg entsprochen hat, werden überall Zustimmung finden. Dernburg hat sich bei feiner ausgezeichneten Arbeit des vollständigen Vertrauens beim Reichskanzler erfreuen können und in keinem einzigen Fall hat sich eine sachliche oder persönliche Differenz zwischen ihnen eingestellt. Das Blatt bestätigt schließlich, daß die Rück- trittsabsichten jT-ernburgs nicht aus jüngster Zeit stammen. Ter Staatssekretär habe sie bereits vor Jahresfrist dem vorigen Reichskanzler angekündigt und sie dann dem jetzigen Reichskanzler bei seinem Amtsantritt wiederholt."
Der Wechsel in der Leitung des Reichskolonialamts ist also so vollzogen, wie man es von vornherein vermuten konnte. Tie Wahl war nicht schwierig zu treffen, weil es an geeigneten Bewerbern überhaupt fehlt. Herr v. Linde- quist ist bestimmt worden, weil er am meisten in die Dinge eingearbeitet ist. Er ist 48 Jahre alt und steht schon seit 1892 im Kolonialdienst. 1892 wurde er als Regierungsassessor in die Kolonialverwaltung berufen, 1894 bis 1900 war er dann beim Gouvernement in Südwestafrika tätig, von wo er nach Kapstadt zur Führung des Generalkonsulats entsandt wurde. Im August 1905 erfolgte dann seine Berufung als Gouverneur von Südwestafrika, wo er aber nur ein Jahr tätig war. Lindeguist ist, wie die Fr. Ztg. urteilt, eine in den kolonialen Angelegenheiten sehr erfahrene Persönlichkeit. Er kennt Südwestafrika genau und hat im vorigen Jahre auch Ostafrika bereist. Mit den Intentionen Dernburgs war er sicherlich gut vertraut; ob er aber diesen Intentionen entsprechend die Kolonialverwaltung weiterführen wird, das ist nicht ebenso sicher. Er wird vielleicht mehr die Beamtentradition und weniger die kaufmännisch-wirtschaftlichen Gesichtspunkte in den Vordergrund stellen, und man muß damit rechnen, daß er nicht die Entschiedenheit seines Vorgängers gegenüber den verschiedenartigen Aspirationen haben wird.
*
Die Enzyklika im preußischen Abgeordnetenhaus.
Im preußischen Landtag hat gestern der Ministerpräsident von B ethmann-H ellw eg auf die konservativ-nationalliberalen Jnterpellatic- n e.n wegen der Enzyklika erklärt, daß er den preuß. Gesandten beim Vatikan beauftragt habe, in amtlicher Form bei der päpstlichen Kurie gegen die schtoer verletzenden Urteile der Enzyklika über die evangel. Bevölkerung Verwahrung einzulegen und der Erwartung Ausdruck zu geben, daß die Kurie Mittel und Wege finden werde, die geeignet find,
die aus der Veröffentlichung der Enzyklika sich ergebellden Schäden zu beseitigen; aber wie das geschehen solle, darüber sagte der Ministerpräsident nichts. Daß man aber dem Vatikan gerade keinen Gang nach Canossa zumuten werde, ergab sich schon daraus, daß Herr v. Bethmann- Hollweg Sie Entschuldigungsnote des „Osservatore Romano" mit einem getvissen Gefühl der Befriedigung erwähnte. Au einer Abbberufung des preußischen Gesandten im Vatikan, wie sie der Abg. Graf Myltke bei der Begründung der freikonservativen Interpellation verlangte, wird es also schwerlich kommen. Das interessanteste Ergebnis der Erörterungen im preußischen Abgeordnetenhaus waren übrigens die Streiflichter, die dabei auf gnsere innerpolitischen Verhältnisse sielen. Daß hie Zentrumsfraktion und die Polen die Besprechung der Interpellation ablehnten, dabei aber ihre tolerante Gesinnung betonten, ist nichts außergewöhnliches. Bezeichnend ist es aber, daß die Konservativen nach der Rede des volksparteilichen Mg. G y ß- ling, in der dieser auch darauf hingewiesen hatte, daß die Konservativen die Interpellation nur eingebracht hätten, um ihre Wähler etwas über ihr politisches Handin Handgehen mit dem Zentrum zu beruhigen, im Vereine mit den Freikonservativen gegen die Stimmen der Linken einen Antrag auf Schluß der Debatte annehmen, wodurch dem sozialdemokratischen Abg. Hoffmann das Wort abgeschnitten wurde, und daß das Zentrum vor der Abstimmung über diesen Antrag den Saal verlassen hatte. Man wird also nicht erwarten dürfen, daß die Borro- mäus-Enzyklika am Ende gar eine Entfremdung; wischen Zentrum und Konservativen herbeisühren könnte. Die beiden Parteien werden nach wie vor Hand in Hand gehen. Tie Konservativen haben durch die Einbringung der Interpellation ihren Wählern gegenüber ihr Gewissen saldiert und das Zentrum wird demnächst im Reichstag wieder seinen Toleranzantrag einbringeN trotz aller Canisius- und Borromäus-Enzykliken. Somit ist wieder alles in schönster Ordnung.
*
Ein Sieg der Bolkspartei.
Tie R e i ch s t a gs e rs atzw a hl in Iauer - Bol- k e n h a i n hat im Stichwahlgang den Sieg des Volksparteilers, Oberbürgermeister a. D., Regierungsrat Büchte- mann, gebracht, er erhielt 9442 Stimmen während der sozialdemokratische Arbeitersekretär Proll 7966 Stimmen auf sich vereinigte. Im ersten Wahlgang, der eine bedeutende Schlappe für die Schwarzen und Blauen bedeutete, fielen aus den Sozialdemokraten 6483 Stimmen, auf den Bolksparteiler 6429 Stimmen, auf den Konservativen 3878 Stimmen, auf den Zentrumsmann 3823 Stimmen. Das Zentrum proklamierte Wahlenthaltung und die Konservativen erließen eine lahme Erklärung für den Volks- pavteiler. Auf Unterstützung aus anderen Reihen war also nicht viel zu erhoffen. Umsomehr ist es erfreulich, daß es der Bolkspartei gelungen ist, ihre Stimmenzahl um 3013 zu erhöhen und so den Sieg über denSoziäldemokraten zu erfechten, der einen Zuwachs von 1483 Stimmen gegenüber der Hanptwahl erhielt. Man geht wohl nicht fehl, wenn inan den sozialdemokratischen Zuwachs zu einem Teil dein Zentrum zuschreibt, das aus Haß gegenüber der Bolkspartei und auch aus Tradition bei Stichwahlen mehr der Sozialdemokratie zuneigt. Herr Büchtemann wird nun im Reichstag den Platz des verstorbenen Polkspar«
teilers Tr. Hermes einnehmeU.
*
Die preußische Zivilliste.
Berlin, 9. Juni. Das Abgeordnetenhaus hat die Vorlage betr. die Erhöhung der Zivil liste in 2. und 3. Beratung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen.
Die Reichsverficherungsorduung.
Tie Kommission des Reichstags für die Reichs- versicherungsordnung beriet den 'Z 161 „als Orts-
lohn gilt der ortsübliche Tagesentgelt gewöhnlicher Tagarbeiter". Das Oberversicherungsamt setzt den Ortslohu fest. Vorher sind die Gemeindebehörden, die Vorstände der Versicherungsanstalten und Krankenkassen zu hören. Das Zentrum stellt den Antrag zu sagen: „Vorher werden die beteiligten Versicherungsanstalten gehört. Das Versicherungsamt hat sich, nach Anhörung der Gemeindebehörden und Krankenkassen gutachtlich zu äußern." Der Zentrumsantrag wird angenommen. Einem sozialdemokratischen Antrag zu ß 162 als Ortslohn für männliche Personen 3 M, sür weibliche 2 M festzusetzen, widerspricht Ministerialdirektor Caspar entschieden. Nach langer Debatte werden die sozialdemokratischen Anträge abgelehnt. Entsprechend dem Zentrumsantrage wird dann 8'162 wie folgt gefaßt: Ter Ortslohn wird für Männer und Frauen, für Versicherte unter 16 Jahren, für solche von 16 bis 21 Jahren, für diejenigen die über 21 Jahre alt sind, besonders festgesetzt.
§ 169 bezieht sich auf die ausländische Gesetzgebung. Auf Antrag von konservativer Seite wird der Absatz 2 wie folgt gefaßt: „Auf gleichem Wege kann bei entsprechender Gegenleistung die Versicherung von Angehörigen eines ausländischen Staates abweichend von den Vorschriften geregelt und Hie Durchführung der Fürsorge des einen Staates in dem Gebiete des anderen erleichtert werden."
Zu Z 17l liegen zwei Anträge vor; die Sozialde- m o k rate n wollten einen Ehegatten, der im Betriebe des anderen beschäftigt ist, von der Verficherungspslicht nicht ausgeschlossen wissen. Vom Zentrum wird dagegen folgender Zusatz beantragt: „Andere Verwandtschaftsgrade zwischen Arbeitgeber und Mbeitnehmer schließen die Versicherungspflicht nicht aus." So soll damit erreicht werden, daß iz. B. eine Schwester, die ihren: Bruder den Haushalt führt, der Versicherung unterworfen werden üezw. sich versichern kann. Tier sozialdemokratische Antrag wurde abgelehnt, der Zentrumsantrag angenommen. Tie nichtgenannten Paragraphen((bis ,H 176) blieben unverändert.
Es folgt die Beratung des zweiten Buches „Krankenversicherung". Ein sozialdemokratischer Antrag will die Betsicherungspflicht aus'alle Personen ausgedehnt wissen, die gegen Lohn oder Gehalt beschäftigt sind, sowie auf alle selbständigen Gewerbetreibenden, sofern sie nicht mehr als 5000 Mark Einkommen haben. Das Zentrum will alle Diejenigen der Versicherungspflicht unterwerfen, die einen regelmäßigen Jahresarbeitsverdienit bis zu 3000 Mark haben. Gegen die im ersten Antrag verlangte Zwangsversicherung der Gewerbetreibenden wenden sich Ministerialdirektor Caspar sowie Mitglieder des Zentrums uud der (Reichspartei. Letztere will die Versicherung nur auf die kleinen Unternehmer mit einen: Einkommen bis zu 1200 Mark zulassen. Tier w ü r t- te mbergische B un!d es r atsb e v ollm ä ch t ig t e wendet sich gegen die Ausdehnung der Versicherungspflicht der Lehrlinge, wie sie von den Sozialdemokraten verlangt wird. Ein Mitglied der Volks Part ei erklärt sich hegen die Heraufsetzung der Einkommensgrenze auf 3000 oder gar 5000 Mark. Es müßten da die ärmeren Versicherten die Lasten der reicheren mittragen helfen, abgesehen von einer eventuellen Schädigung der Aerzte. Es müßte ein gemischtes System eingeführt werden, fodaß die Versicherten Mt über 2000 Mark Einkommen Arzt urck Arznei sich selbst beschaffen mühten. Für die in Frage kommenden Personen «wäre die geeignetste Versicherungs- avt die freie Hilfskässe.
Swinemünde, 10. Juni. Bei der Reichstagsersatzwahl wurden bis 101/2 Uhr abends gezählt: für v. Böhlendorff (kons.) 6065, für Justizrat Hewen dürfe r (F. V-) 4299-und für Parteisekretär Kuntze (Soz,) 7787 Stimmen. Es ist somit Stichwahl zwischen Böhlendorff und Kuntze erforderlich. Das Resultat ans 4 Keinen Bezirken steht noch aus.
Gleich am Gasthof war ein Postkasten angebracht,
er erhob sich und trug den Brief hin.
Am Rückweg schritt er musternd durch die gutbesetzten Tischreihen.
Das Dunkel -schlich langsam hernieder, die elektrischen Lampen waren schon aufgeflammt, lau wehte von: See her die Luft, langsam schwamm die Ueberfahrtsplätte am See immer wieder hin und her.
Da plötzlich merkte er, wie ihn zwei dunkle Franen-
augen aufs Korn nahinen, er sah hin,.Gräfin Wishenska
saß hier an einem Tisch und neben ihr in modischem Sportskostüm Herr Martin Meininger, der Hofbräuhausmaler.
Unwillkürlich zog er den Hut, und auch die Frau, die vor wenigen Monaten geschworen hatte ,ihn nie mehr zu kennen, nickte dankend zu, sich schon etwas von: Sitz erhebend.
Nun sprang auch der alte, kleine Martin von seinem Stuhl puf und streckte ihm ärgerlich die Hand hin.
„Daß du mich überhaript noch kennst") rief Panigl lachend, ,Fieber,Martin! Ich hätte dich freilich kaum erkannt !"
„In, Kleider machen Leute. Man braucht als Künstler wirklich nicht zerrissen Herumzuziehen!"
„Ach, wollen Sie sich nicht zu uns setzen!" sagte die Gräfin sehr gnädig. „Wir zwei alten Leute Langweile» uns ein wenig!"
„Tu bist doch allein?!" fragte Martin lauernd.
„Ja, mutterseelenallein; aber sehr vergnüg: dabei!"
„Es freut mich für dich, daß du den Schlag mit Ma- riele so seicht trägst", sagte der eifersüchtige Alte boshaft, „du weißt doch, sie heiratet, sie heiratet Herrn Reichte!"
„Ja, ich Viu vollkommen unterrichtet!"
„Auch Kath: heiratet!"
„Ja, alles paart sich, nur wir bleiben übrig." ,,
„O bitte, warum, ich konnte noch alle Tage heiratend ries Martin.
„Ja, er spricht fortwährend davon, aber ich wim nichts hören!" lachte Gräfin Wishenska.
(Fortsetzung folgt.) , .5
Der Weg zur Wissenschaft geht über Alpen und Lber recht eisige, der Weg zur Kunst hat seine Berge, aber es find indische voller Blumen, Hoffnungen und Trauine.
Robert Schumann (brieflich an H. Wieck).
es) „Gipfelstürmer."
Roman von Carl Conte Scapinelli.
(Nachdruck verboten )
(Fortsetzung.)
Er öffnete ihn. Ja, las er recht, - ivar das Mädchen übergeschnappt, stand da nicht schwarz auf weiß statt des vertraulichen „Tu" groß und deutlich: „Geehrter Herr Panigl!"
Er drehte den Brief um, - war er auch von Mariele? Ja, da stand ja unters: Ihre Marie Schwegele. —
Nun begann der Brief ihn doch zu interessieren!
„Geehrter Herr Panigl!
Indem Sie in letzter Zeit sehr wenig von sich hören lassen, so muß ich annehmen, daß alle Ihre Schwüre and Versprechen nur Vorspiegelungen waren, um ein armes und unerfahrenes Mädchen, wie mich, zu rauschen.
Wer sch lasse mich nicht täuschen. Schon als Sie inir Treue schwuren, wollten Sie sich mit mir nicht öffentlich verloben. — Ich habe Ihnen von meinem Jugendge- lidbten, Herrn Reichte, erzählt! Nun denn, Herr Reichte ist wiedergekommen, er hat bei mir und meiner Mutter um meine Hand ungehalten, er hat die älteren Rechte — und darum heirate ich ihn, - nicht Sie , der Sie sich doch um mich nicht kümmern. Und es tut mir nur Leid, an (SW geglaubt zu haben, und ich habe Sie nie so geliebt, wie Herrn Reichte, der auch ein Geschäftsmann: wird, wo (Sie doch nur ein Kunstmaler sind. Und nun grüße ich Sie und bitte Sie, mich nichi mehr mit Briefen zu belästigen, wie Sie es auch schon vorher nichi getan haben.
Ich bin eines anderen Braut, und Herr Reichte wird meine Ehre zu schätzen wißen, har er gesagt.
Ihre Marie Fchwegele."
Einen Augenblick hielt er inne. Einen Augenblick tat ihn: in der Herzgegend doch etwas wehe, daß der naive Tust, der Mer seine Beziehungen zu Mariele lag, durch diesen plumpen, vom «evem Bräutigam diktierten Brief zerstört war, - aber daun atmete er doch erleichtert auf. Nun war auch dieses Hindernis entfernt, und er brauchte sich nicht einmal einen Vorwurf zu machen, den Anfang zu diesem Bruch gemacht zu haben.
Widder überflog er die trolligen, unfreiwillig komisch und ernstenZeilen. Tann lachte er laut und fröhlich auf. Er hatte sich gedacht, was für Schmerzen und Träten es geben würde, wenn er erst vor Mariele hintreten mußte, um ihr ihr Wort zurückzugebeu. Und nun schrieb ihn: das Mädchen ab, wie man einen: lästigen Liebhaber abschreibt, nun bekam nicht sie, sondern er einen Absagebrief.
Eigentlich geschah ihm ganz recht, dachte er. Er harte sich und sie vielleicht doch zu hoch eingefchätzt.
Hatte sie nicht recht von ihrem Standpunkt? Stand ihr der „Geschäftsmann" Reichte aus Kempten nicht viel näher, galt auch im bürgerlichen Leben dieser nicht auch mehr als >er?! Er lachte über ihre Sprache, Mer die Eigentümlichkeiten ihres Dialektes, Herr Reichte sprach demselben Idiom, lispelte in derselben Sprache seine Lie- besworte und Treuschwüre, ihn störte es, diesen heimelte es an. El
Er hätte sich Mariele erziehen müssen, für diesen war sie erzogen.
Einen Augenblick dachte er daran, diesen Brief Marieles zu zerreißen, daun aber kam ihm ein Gedanke, er ließ sich Feder und Time sowie Briefpapier komme:: und schrieb die Adresse der Freiin Herta von Schrenk auf 'ein Kuvert. Marieles Brief steckte er hinein, auf den Begleitbogen setzte er nur wenige Zeilen.
„Ich habe das Mädchen und mich zu hoch eingeschätzt. Man fürchtet die Tragödien und es ereignen sich statt dessen Schwänke."
Er setzte seine Unterschrift mit einem Gruß darunter.
Er wußte, dieser Brief würde Herta manche Sorgen, manche Gewissensqualen von der Seele nehmen. Mehr zu schreiben verbot ihm Takt und Vorsicht.