Karlsruhe, 11. Mai. In der 2. Kammer wurde die Regierungsforderung zur Herstellung von Wagen 4. Klage einstimmig abgelehnt. Der Antrag Muser betr. ge setzliche Feststellung der Höchsttarife wurde mit 39 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Der Antrag Kolb auf Wiedereinführung des Kil o m e t e r h e ft e s zu den früheren Preisen, jedoch mit Uebertragbarkeit, wurde mit 39 gegen 26 Sr. ab gelehnt.
Berlin, > 2. Mai. Gestern war hier der erste Sv mm er tag. Tie Temperatur stieg aitt 25 Grad im Schatten. Gegen Abend brach ein heftiges Gewitter los, das nicht die geringste Abkühlung brachte. Auch ans anderen Städten in allen Teilen
Deutschlands werden h e' tige G e witt e r und Perkehrsstörungen gemeldet.
Ausland.
Fremdenhetze in China.
Aach Meldungen aus P e k i n g sind in 2) " e n ch a n U niuhen ausgebrochcn. Tie Gebäude der Chin a I n l a n d s in iss i o n sind zerstört. Einzelheiten fehlen, da die T e l e g ra p h e n d r ä h r e zerschnitten worden sind. .Hierzu bemerkt das Reutersche Bureau, das; die China-Inlands.nission aus Schanghai ein Telegramm erhalten hat, das den Ausbruch von Unruhen bestätigt. Die Missionsstation Puenchau steht unter der Leitung der w ü r t t e m b e r g i s ch e n Liebenzcllcr Mission u. ivird von Herrn und Frau .Heinrich Witt, Frau Wirte, Fräulein Trojahn und Fräulein Leppin verwaltet.
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Innsbruck, ! 2 . Mai. Durch einen Lawinen stürz am Brenner blieb ein Personenzug stecken und entgleiste.
Petersburg, 1l. Mai. Als der Tumapräsident Gutschlow im Eisenbahnzug nach Petersburg zurückkehrte, erfolgte auf 'der Station Jusowska im Gouvernement IelaterinoSlaw eine Explosion. Ter Zug hielt sofort an. Bei der Untersuchung fand »tan eine Dyna- mitpatrone.
Rcmhork, l 2. Mai. Der deutf ch - amerila n i s eh e K rieg e r vcrb a n d Hai gestern die R eise nach D e u tschl a n d angetreten.
Württembergischir Landtag.
Stuttgart, 1l. Mai.
Die Zweite Kammer nahm heute zunächst in der S chln ß a b st im mn ng die Novelle zum Beamtengesetz mit sämtlichen 69 abgegebenen Stimmen an und beriet dann den Gesetzentwurf betr. die Aendcrung des Sportcltarifs für die Verleihung eines Bergwerks Die Sportel beträgt für die Ausfertigung der Berlcihungs- urkunde 300 -3000 Mark und im Falle der Nichtbetreib- ung des Bergwerks im dritten Jahre nach der Verleihung löst Mark, für jedes weitere Jahr 50 Mark mehr. Rem-- bold-Aalen (Z.) erstattete, den Bericht des Finanzaus- schniscs, dessen Anträgen nach kurzer Beratung zugestimmt wurde. Morgen findet die Schlußabstimmung statt.
.Hierauf trat das Haus in die Beratung des Gesetzentwurfs'betr. die
Abänderung der Landesfcuerlöschordnung
ein. Nach Art. 1. sind die Gemeinden mit freiwilliger Feuerwehr berechtigt, von den Einwohnern, die keinen Fenerwchrdienst leisten, eine jährliche Abgabe bis zu 20 Marl (bisher 10 Mark) zu erheben und zwar in drei bis Fünf festen Abgabestufen. Der Berichterst. S ch mid - Nc- resheim (Z.) beantragte Zustimmung. Feuerstein (Soz.) wünschte eine Bindung der Sätze, damit die Arbeiter nicht in die höheren Stufen eingestellt werden. Der Ausschußantrag wurde angenommen. Hoffmeister (wild) bedauerte, daß die bürgerlichen Kreise, namentlich, die BUauwerkmeister, sich dem Feuerwehrdienst immer mehr abgeneigt zeigen. Vor 30 Jahren sei er noch Ehrensache gewesen. Betz (Vp.): Es sei nicht an dem, daß es in den bürgerlichen Kreisen an Opferwilligkeit fehle. In größeren Städten habe man für die Feuerwehr ein so großes Menschenmaterial zur Verfügung, daß die Feuerwehren selbst froh seien, wenn sie eine gewisse Auswahl treffen können. Rösler (DP.), Schaible (BK.) u. So ch o ck (Btt begrüßen die Abgabenerhöhung. Tr. Mülbcrger (TP.) hätte lieber drei Stufen gesehen und empfahl, die Privatfeuerversicherungsgefellschaften zu den Abgaben heranzuziehen. Minister v. Pischck erwiderte, daß diese Gesellschaften schon jetzt 2 pro Mille ihrer Bruttoeinnahme an die Landesfeuerlöschzentralkasse abzuführen haben.
Art. 2 bestimmt u. a. nach dem Ansschußantrag: Entstehen einer Gemeinde bei einem Brandfall durch Räumung des Brandplatzes Kosten von mehr als 100 M., so ist die Gebäudebrandversicherungsanstalt in einem mit derHöhe der Kosten stehenden Verhältnis heranznzichen und zwar für die Teilbeträge von über 100—500 Mark mit 50 Proz., von 501--2000 Mark mit 65 Proz., von 2001 bis 10 000 Mark mit 70 Proz., von 100001 und mehr Mark mit 75 Proz. Schmid-Neresheim (Z.) empfahl einen Antrag seiner Partei, wonach die Gebäudebrandversicherungsanstalt den Gemeinden vollen Ersatz leisten soll. Schach (Z.) regte die Aufnahme einer Bestimmung an, wonach die Gebändcbrandversicherungsan- stalt auch für Schaden aufkommen soll, den die Feuerwehrleute erleiden. Mai er-Rottweil (Z.) unterstützte diese Anregung. Feuerstein (Soz.) erklärte sich mit dem Antrag Schmid einverstanden, selbst aus die Gefahr hin, daß der Entwurf zurückgezogen werde. Nachdem die Regierung 75 Proz. ihres Prinzips preisgegeben habe,, könne sie die weiteren 25 Proz. auch noch dreinschenken. Schaible (BK.) wünschte eine Verfügung des Ministers, daß die Landjäger nicht nur berechtigt sondern auch verpflichtet sind, gegen den Mißstand einzuschreiten, daß die. Feuerwehrleute ins Wirtshaus sitzen, anstatt sich an der Brandlöjchung zu beteiligen. Röder (DP ) betonte, seine Partei stimme in erster Linie für den Ausschußantrag. Feiger (V.) trat für den Zentrumsantrag ein, der durch
aus gerechtfertigt sei. S ch i ck (Z.) begründete einen Even rualantrag seiner Partei, wonach die Gebäudebrandver sicherungsanstalt an den Gemcindekosten bis zu 500 Mark (also nicht erst von lOO Mark, an) mit 50 Proz. sich be teiligen soll.
Minister v. Pis che k führte aus, die^F-euerwehrleute aus dem Wirtshause zu holen, sei nicht Sache des Landjägers, sondern des Feuerwehrhauptmanns. Ter Entwurf sei durch die großen Dorfbrände in Jlsfeld, Binsdorf und Tarmsheim veranlaßt worden. Damals entstanden den Gemeinden unverhältnismäßig hohe Kosten. .Hier zeige sich, daß wenn die Regierung 4 Finger biete, die Kammer stets geneigt sei, die ganze Hand zu ergreifen. Bevor nicht das Gebäudcbrandversicherungsgesetz geändert sei, habe er starke Bedenken gegen den "Antrag Schmid. Er bitte dringend um Annahme des Ausschußantrags. Der "Antrag Schmid sei weder gerecht noch zweckmäßig, iveil die Abräumungsarbeiten dann objektiv weit mehr Kosten verursachen und die Gebäudebraudverficherungsanstalt zu schwer belasten würden. Wenn man sich in Bälde mit dem Gebäudcbranüversichcrnngsgcsetz beschäftige, könne man sich mit der Frage der Uebcruahme sämtlicher Kosten befassen.
Nach weiteren "Ausführungen der Abg. Rösl e r(DP.) imd Krug (Z.) erklärte Körner (BK.), daß ein Teil seiner Freunde dem Antrag Schmid zustimme. Es sprechen noch Schaible (BK.), Feuerstein (Soz. i und Minister v. Pischck, worauf der Antrag Schmid mit 53 gegen 26 Stimmen bei 1 Enthaltung (Keßler) angenommen wurde. Nach weiterer unwesentlicher Erörterung wurde die Beratung geschlossen. Die Schlußabstimmung findet morgen statt. Außerdem Gerichtskostenordnung.
Tie Pfingstferien der Zweiten Kammer.
Die Zweite Kammer tritt heute Donnerstag ihre Pfingstferien an. Der Wiederbeginn der Verhandlungen wird voraussichtlich am 8. Juni erfolgen, so daß die Ferien gerade 4 Wochen dauern werden. Bis znm Zusammentritt mag auch die Erste Kammer die Bauordimng und die dringenden kleineren Gesetzesvorlagen erledigt haben, so daß die 2. Kammer an deren endgültige Beratung herantreten kann. Tie Sommertagung ist sehr kurz. In parlamentarischen Kreisen wird sie auf 3 -4 Wochen geschätzt, so daß die Landtagsvertrerer diesesmal erheblich früher anseinandcrgehen können, wie letztes Jahr.
Württemberg.
Aienstuachrichtc».
Ter Haup letr r Weber in Rindelbach Eich, TA. Elwan- gen, nt in den Rutesta.id ersetzt worden und die Umsl d-s Heinrich «chne'der, Bausi s in Garnderg, O A. »tün;elsa», z.m O.tsvorst her dns.lbst w «de beftäcup.
Ausstellung von Arbeiten schwäbischer Künstler und Hcilbronncr Kunsthandwerker.
Am morgigen Samstag den 14. Mai wird in Heil- brvnn eine Ausstellung von Werken schwäbischer Künstler und von Arbeiten Heilbronner Kunsthandwerker eröffnet, die bis Ende Juni dauern wird. Schon im Jahre 1907, dann 1904 hat der Kunstverein Heilbronn schwäbische Kunstausstellungen veranstaltet, die gut beschickt und auch materiell von gutem Erfolg begleitet waren. Heuer tritt zu der Ausstellung von Bildern und Plastikern noch eine kleine Ausstellung vo n I n n e n r ä u m e n, die in Verbindung mit dem Gewerb c - V ereinHeilb r onn ins Leben gerufen wurde. Sie sind ansgcfnhrt von Heilbrunner Meistern, und im alten Theatcrgebäudc in ansprechender Weise unlergebracht und sollen den Beweis der Leistungsfähigkeit deS .Heilbronner Handwerks erbringen. Zur Kunstausstellung haben geschloffen angemel- dc:: der Künstlerbund, die freie Vereinigung und die Kunst- genoffcnschaft. Ferner sind gut vertreten, die Schwaben in München, in Karlsruhe, u. a. O. Die Räume der Ausstellung (Gefellschaftsräume der Harmonie) sind ihrem Zweck in geschmackvoller Weise angepaßt worden, so daß ein vornehmer Eindruck erzielt wird. Tie Ausstellung gewähr: an 3 Tagen in der Woche (darunter am Sonntag) freien Eintritt, da der Kunstverein es sich zum Ziel gesetzt hat, das Interesse an unserer zeitgenössischen Kunst in möglichst weite Kreise zu verbreiten. Eine in ganz Württemberg zugelaffene Lotterie und die Ankäufe des Kunstvereins für die eigene Verlosung werden abgesehen von den zu erwartenden Privatkäufen dem Unternehmen und den Ausstellern einen gewissen finanziellen Erfolg verbürgen. Außer dem Kunstvcrein und der schon im Jahre 1904 an der Finanzierung durch einen Beitrag beteiligten Harle-Bruckmann-Stiftung haben Beiträge zur Ausstellung verwilligt: der Gewerbeverein Heilbronn, die kgl. Zentralstelle für Handel und Gewerbe und die Stadtgemeinde Heilbronn.
ReichstagskarrSidatur v. Balz? Wie das
„Schwab. Korresp.-Büro" hört, soll die Deutsche (Na- tionalliberale) Partei beabsichtigen, die Kandidatur für den 2. württ. Reichstagswahlkreis dem Land tags ab ge ordneten Staatsrat a. Dl. v. Balz anzutragen. -- Dazu sagt die Heilbr. Ztg.: Selbst wenn das Schwab. Korrefp.-Büro richtig gehört har, so bezweifeln wir sehr, ob Herr v. Balz, der an einer Schwäche der Sehkraft leidet, die Kandidatur annehmen würde. Soviel uns bekannt ist, trägt sich Herr v. Balz- mit dem Gedanken, den politischen Kampfplatz zu verlassen und auch ein Mandat für den Landtag nicht wieder anzunehmen.
Die Frau im Handwerk. In letzter Zeit fand eine Versammlung der Vorsitzenden und Sekretäre der 4 württ. Handwerkskammern statt, in der über die Frage „Die Frau im Handwerk" verhandelt wurde. Die Kammern Stuttgart, Reutlingen und Ulm beschlossen, der'Frage näher zu treten, während Heilbronn vorerst noch einen ablehnenden Standpunkt einnahm. Die Handwerkskammern werden Vorschläge machen, wer .in den verschiedenen Frauenberufen das Recht zum Anleiten von Lehrlingen erhalten soll und wer sich Meister schreiben darf. Ebenso werden Vorschläge für Meister- und
Gefellenprüfungsordnnngen ansgcarbeitet. Die Handwerkskammer ^Insterburg hat eine Mcisterprüfungsvrd- inmg für folgende Berufe ausgearbeitet: Schneiderinnen, Weißnäherinnen, Putzmacherinnen und Friseusen.
Der katholische Obcrschulrat. Nachdem die Ernennung Professor Hieber'S zum Direktor des evangelischen Oberschulrats bekannt wurde, ist hie und da die Frage nach dem Direktor des katholischen OberschulratS anfgctancht. Demgegenüber sei festgestellt, daß in der Zusammensetzung des katholischen Oberschulrats, des seitherigen „Katholischen Kirchenrats" keine Aenderung ein- tritt. In Betracht kommt Abs. 2 des Artikels 66, in welchem gesagt wird: „Die Oberschulbchörde für die katholischen Volksschulen ist der katholische Kirchenrat, der soweit er als Oberschulbehörde in Tätigkeit zu treten hat, die Amtsbezeichnung „Katholischer Oberschulrat" führt.
Stuttgart, 1k. Mai. Wie der „Slaatsanzeiger" schreibt, wird der König zu den Beisetzungsfeierlichkeiten des Königs Eduard den .Herzog Alb recht von Württem berg entsenden.
Stuttgart, 1l. Mai. Am Sonntag den 15. ds. Mrs. beginnt der seit langem in Stuttgart rühmlichst bekannte Münchner Komiker Konrad Dreher im Kgl. Wilhellna- Theatcr fein auf sieben Mende berechnetes Gastspiel als „Mathias Gollinger" in Blumcnthal und Bcrnsteins- gleichnamigem Lustspiel. Tie Preise betragen für diese Vorstellung 3 Mark für l. Parkett. — Im Kgl. Hof- thearcr gehen am gleichen Tage „Die Meistersinger" in Szene. "Am zweiten Pfingstfeierckage folgt dann die Erstaufführung von Leo Fall's Operette „Ter fiüele Bauer",, in der Herr Treher sein Gastspiel in der Partie des „Scheichelrvither" fortfetzr. Ter Künstler wird dann dis Ende dieses Monats die Rolle noch weitere fünfmal spielen. - Am 17. ds. ckNrs. folgt eine Aufführung von „Tanuhäuser". Am selben Abend findet im Wilhelma- Thearer die letzte Aufführung in: Ibsen-Cyklus „Wenn, die Toten erwachen" statt. Für die Rolle der „Irene" ist Marie Hardung von Nürnberg, die dem Publikum von ihren: Gastspiel als „Rebecca" in „Rosmersholm" wohl bekannt sein dürfte, verpflichtet worden.
Tuttlingen, 11. Mai. Tie bürgerlichen Kollegien haben nunmehr der Ueb ern ahm e d es Elektriz itätswerkes durch die Stadtgemeinde zum Preise von 625000 M zugestimmt. Sie erfolgt am 1. Juli. Der Preis ist außerordentlich hoch und übersteigt die Schätzungen der Sachverständigen um 150—200 000 M. Gleichwohl sah sich die Stadt, im Hinblick auf das seiner Zeit der württembcrgischen Gesellschaft für Elektrizitätswerk in Eßlingen ciugeräumte Monopol zur Bewilligung dieses abnormen Preises genötigt.
Söflingen, 11. Mai. Tie Buchdruckerei von Karl P fing er mit dem Verlag des Söslinger Anzeigers ist gestern durch Kauf an Buchdrucker Dieb old in Oberndorf a. N. übergegangen.
Nah Mw Fern.
Ein polizeilicher Mißgriff.
Aus Göppingen wird der Fr. Ztg. unterm 1l. ds. Mts. geschrieben: „Heute Vormittag um (IO Ahr wurde ein seit 7. März ds. Is. in Göppingen wohnhafter Stuttgarter Bürger und Kaufmann von tadellosem Ruf und Aeußern von eine mAahndcr der Göppinger Polizei ans offener Straße angehalten und trotz seiner Legitimierung dem Kommissar ans dem Stadt- polizeiamr vorgeführt, der den Herrn mit den üblichen polizeilichen Unterweisungen so lange festhielt, bis sich der Irrtum durch eine einfache telephonische (Anfrage herausgestellt hatte. Eine Entschuldigung habe die Polizei nicht nötig: diese Worte waren die einzige Erklärung des Kommissars. Eine Beschwerde beim Herrn Regierungsrar Tr. Schönman n, der das Vorgehen der Polizei mit Bedauern rügte, hatte den gewünschten Erfolg. In feinem Rapport bei dem Kommissar bemerkte der Fahnder, cs sei ihm aufgefallen, daß der Borgeführte in verschiedenen .Häusern aus- und cingc- gangcnse i. Ter .Herr hatte nämlich in diesen Häusern Wils Einkäufe gemacht, teils geschäftlich zu tun gehabt."
- T-azu bemerkt die Fr. Ztg.: „Wenn diese Darstellung in allen Punkten zutrifft, so liegt ein Verhalten der in Frage kommenden Polizeiorgane vor, das mit einer bloßen Entschuldigung, die der angerufene Dr. Schönemann dem zu Unrecht Sistierten ausgesprochen hat, auch nach der Auffassung solcher Kreise, die gewohnt sind, polizeilichen lieber-, etter sehr milde zu beurteilen, nicht genügend gesühnt erscheinen dürfte."
Schueesälle.
Aus I nnsb ru ck wird vom 11. Mai berichtet: Heute Nacht trat in Nord-Tirol Schneefall ein, der in den Vormittagsstunden noch anhielt. An den Obstkulturen wurde großer Schaden angerichtet. Biele Telephonlinien sind zerstört. In den Bergen liegt Neuschnee bis zu einem Meter Höhe. --i Auch aus dem Norden Spaniens wird gemeldet, daß dort Schneefäll und große Kälte eingetre- ten fei. Tie Bevölkerung leide darunter sehr.
Keuersbrünstc.
Blänermeldungen zufolge steht die Ortschaft Przeuch slany in Galizien feit Mittwoch früh in Flammen. Ein Stadtteil ,:st gänzlich abgebrannt. Durch den herrschenden Sturm verbreitete sich das Feuer rasch und gefährdete den höher gelegenen Stadtteil.
In der Gemeinde Felsoe-Nefzte bei Zay-Ugroez sind durch eine Feuersbrnnst bei starkem Sturm neunzehn Wohnhäuser samt Nebengebäuden eingeäschert worden. Vier Personen sind in den Flammen umgekommen.
«leine Rachrichte«.
In dem pfälzischen Weinort Zell starb im 71. Lebensjahr Oekonomie- und Landrat Golfen, eine beson- sonders aus dem Gebiete des Weinbaues hochverdiente Persönlichkeit. Die hauptsächlich von ihm gebaute Marke „schwarzer Herractt" ist weit und breit bekannt.