mit Erzähler vom Achwarzwald.

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Amtsblatt für die Ltadt Mldbad.

verkündigungsblatt

der rtgi. Forstämter lvildbad, Meistern, Enzklösterle re. während der Saison mit

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SÄiüsrriSglrlei' lSiiclösü.

Nr. 106.

Dienstag, den 10. Mai tSIO.

"7. Iahrg.

Nach König Eduards Tod.

Ter König ist totei. lebe der König! Dieses Wort ist wieder einmal in England in Erfüllung gegangen. Noch nicht 24 Stunden hatte Eduard VII. die Augen geschlossen und schon hnldigten die Großen des britischen Reiches dem neuen König, Georg V. In einer feierlichen Sitzung des Großen Rats wurde am Samstag nachmittag der Thron- ölger znm König proklamiert. Tie Prokla­mation wurde von den Mitgliedern der kgl. Familie, den Erzbischöfen von Canterbury und Aork, einer großen Anzahl geheimer Räte, vom Lordmajor und

Während der Zeremonie hielt der Königeinc An­sprache, in der er ausführte:

Mylords und Gentleman! Mein Herz, ist zu voll, als daß ich heute mehr -als wenige Worte an Sic richten könnte. Es ist meine schmerzliche Pflicht, Ihnen den Tod meines innigst geliebten Vaters, des Königs, mitzutcilcn.

König Eduard Vtl.

anderen Vertretern der City unterzeichnet. Wahrend Ser Sitzung leistete der König den Eid und unterzeichnet eine Erklärung, worin er die Sicherheit der schottischen Kirche «crbürgt. Tic Proklamation wurde dann vom Herold M dem Saint James-Palast und vor Len Stufen der dürfe in der Zity unter Trompetenfanfaren verlesen.

vom Nützlichen durchs Wahre zum Schönen.

Goethe.

.dt.V'

.Üönigin-Witwc Alexandra.

Bei diesem unersetzlichen Verlust, der mich und das ganze Reich'so plötzlich getroffen hat, tröstet mich das Gefühl, daß ich die Sympathie meiner zukünftigen Untertanen besitze, die mit mir trauern werden um den geliebten Herrscher, der sein eigenes Glück darin fand, das ihrige zu teilen und zu fördern. Ich habe nicht nur des Vaters Liebe verloren, sondern das herzliche innige Verhältnis zu einem teuern Freund und Ratgeber. Nicht weniger zuversichtlich bin ich angesichts der allgenreinen Sympathie, die meiner teuer­sten Mutter in ihrem überwältigenden Kummer gesichert ist. Als unser geliebter König vor mehr als neun Jahren hier stand, erklärte er, solange ein Atemzug in seinem

Gipfelstürmer."

Roman von Carl Conte Scapinelli.

(Nachdruck verboten )

(Fortsetzung.)

Bald freilich war Kathi bei ihr erschienen, der die utter im Zimmer die große Neuigkeit überbracht hatte, da war Mariele gleich viel mitteilsamer geworden ^ hatte der Cousine sogar unter Tränen und Lachen M ihrer Szene mit der polnischen Gräfin und mit Len- kch erzählt.

Tann war sie aber traurig geworden und hatte um Mn Map gejammert, uxrd hatte Kathi um ihre Meinung -^agt, ob sie glaube, daß er die polnische Gräfin liebe.

Pud wieder flössen ihre Tränen, trotzdem Kathi sich Elich bemühte, sie zu trösten.

Am Wend wurde bei Oberexpeditors viel von Panigl Wrochm, den Lembach selbst ins Krankenhaus geschafft ^ und der gerade jetzt, wo er den Staatsauftrag aus- Mn sollte, davon durch Krankheit abgehalten war. Zum nahm sich Herr Meininger selbst vor, den Kranken , Ochsten Tage zu besuchen. Dabei wollte er ihn auch Hrckt Iber Mariele ausfragen, denn niemand nahm Meles Verliebtheit recht ernst und niemand aus her 'Ee, außer Kathi glaubte, daß der Maler überhaupt ^ Liebe erwidere.

Freilich wenn der Herr Martin Meininger, der Hos- ^hausmaler zugegen gewesen wäre, dann hätte er den üM von seinen Beobachtungen am Salvatorfest erzäh- ^ wnnm! Aber der erfuhr von Herrn Panigls Er- "lkung erst durch einige Zeilen Marieles, die vom Onkel ^ Hilfe in der Not erhoffte. Herr Martin war über Kränkung seines jungen Freundes nicht wenig er- M und ebenfalls sofort am nächsten Tag zu ihm ins Minhmis geeilt, wo man einen akuten Gelenksrhcuma- ^ konstatiert hatte, der aber bald behoben sein konnte. ^ seinem Besuch traf er auch mit Herrn Oberexpe- ^ am Krankenbett zusammen.

Es tut mir leid, daß du dich am Salvatorkeller so vcrklMt hast!"

Und trotzdem hat sich damals scheint's ein Herz an dem Ihren erwärmt!" begann Herr Oberexpeditor seine Anspielungen.

,,O, das war schon

seufzte Panigl.

Nun hielt es der sorgliche Herr Oberexpeditor doch an der Zeit, näher zu .fragen.

Ja, 's Mariele ist recht unglücklich, daß Sie krank sind, darf ich ihr einen Gruß ansrichten?"

Ja, ja, einen Gruß und einen Kuß!"

In der Erregung war es Panigl so herausgefahren und schon riefen beide Besucher:

Oho, bravo, na, da gratuliere ich!"

Nun war es heraus und hatte er die Unvorsichtig­keit begangen und vor zwei Onkeln des jungen Mädchens seine Liebe erklärt. - Nun würde er über kurz oder lang als Verlobter der Mariele gelten. Aber er ärgerte sich nicht einmal darüber, das junge Mädchen hatte' sich so umsichtig nnd resolut benommen, hatte ihn so tapfer gegen die polnische Gräfin verteidigt, daß er ihr tatsäch lich dafür Dank wußte. -Dazu kam noch, daß er gesehen hatte, wie einsam man als Junggeselle war, wenn man krank ist.

Die beiden Opkels waren aber doch so vernünftig, nicht gleich eine Verlobung daraus zu konstruieren, war ihnen beiden doch die letzte Verlobung Kathis zu frisch in Erinnerung und litten sie beide doch noch zu stark an den Folgen dieses übereilten Schrittes.

Aber Herr Oberexpeditor versprach wenigstens den Gruß und Kuß auszurichten und wenn er erst aufstchen dürfe, einmal auch Mariele mitzubringen. Dann empfahl er sich, weil er ins Bureau mußte. Martin Meininger jedoch blieb noch bei seinem jungen Freund sitzen.

Ich habe für dich eine schwere Mission! Lieber Martin!" begann plötzlich der Kranke.Tu nrußt zu meiner polnischen Gräfin gehen!"

Ist sie da?" rief Martin erstaunt.

Ja, sehr sogar! Sie hat mich schon mehrmals getroffen und sogar just in dem Moment neulich besucht, da Mariele und Lenbach kamen und ich unbeweglich im Fieber am Sofa lag! Verstehst du nun, da hat es zwi­

Körper sei, werde er für das Wohl und die Verbesserung der Lage seines Volkes arbeiten. Ich bin sicher, die Mein­ung der ganzen Nation ist, daß diese Erklärung voll misge- sührt worden ist. Mich zu beurühen, seinen Fuß- stapsen zu folgen und zu gleicher Zeit die konsti­tutionelle Regierung in diesem Reich aufrecht zu erhalten, soll das ernsteste Ziel meines Lebens sein. Ich bin mir. der sehr schweren Verantwortlichkeit, die mir zugesallen ist, tief bewußt. Ich weiß, daß ich mich aus 'das Parlament und das Volk dieser Inseln nnd der überseeischen Besitzungen verlassen kann, auf Ihre Hilfe bei der Erfüllung dieser schweren Pflichten und Ihre Ge­bete, daß Gott mir Stärke verleihen und auch führen möge.

V,

König Georg V.

Dabei gibt mir die Ueberzeugung Mut, daß ich in meiner lieben Frau eine treue Gehilfin in jedem Streben für das' Wohl unseres Volkes habe."

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schen Mariele und ihr und zwischen Lenbach- und ihr Szenen gegeben. Du mußt hin und ihr die Situation' erklären, mich bei ihr entschuldigen nnd sie bitten, nach­dem sie nun wüßte, daß ich nicht mehr frei iväre, mich nicht mehr zu besuchen. Denn die Mariele hat sich ein­fach ihr gegenüber als meine Braut vorgestellt!"

Was?!"

Ja, 'das Mädel ist resolut!"

Onkel Martin versprach, mit Takt und Würde sich der -schwierigen Mission zu beledigen, damit war von Max' Herzen ein Stein gewälzt, denn, obwohl er sich aus der Gräfin nichts machte, wollte er in ihren Augen nicht als undankbar gelten.

Die Mission, die Meininger mit Freuden übernom­men, verursachte ihm bald wieder Herzklopfen. Denn sein schüchternes Wesen kam ihm bei solchen delikaten Ange­legenheiten meist in die Quere. Aber Martin tat alles für einen Freund, überwand sogar Herzklopfen und Schüch­ternheit, wenn er einein nützen konnte.

So machte er sich aw andern Vormittag auf deck Weg zur polnischen Gräfin. Seit wie viel Jahren hatte er schon keiner Dame einen Besuch gemacht, fast so lange, als er sich als junger Mann bei einer Schauspielerin, die er verehrte, und die er heiraten wollte, einen ordent­lichen Korb geholt hatte.

Merkwürdig, an diesen Gang mußte er jetzt denken, es war auch damals solch' ein leuchtender Borsrühlings- tag und sein Herz schlug auch damals so aufgeregt im Takt. Schön war sie gewesen, sehr schön!

Nun stand er vor dem Hause, wo die Gräfin Wis- henska wohnte, nun läutete er, ein Mädchen öffnete, und da er seinen Namen: Kunstmaler Meininger, nannte, wurde er gleich eingelassen. 'Er merkte, die Kunst war hier geschätzt, und das stärkte sein Selbstbewnßtsein und seinen Blut. '

Einen Augenblick wartete er in einem kleinen, mit Polstern und Teppichen äußerst reich- ausgestatteten Raum, dann öffnete sich die Türe und die Gräfin erschien in einem phantastischen Morgenrock.

Was verschafft mir das Vergnügen?" fragte sie leichthin, das kleine, ältliche Männchen musternd.

(Fortsetzung folgt.')

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