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tatzl erkennen, daß die Luftschisfer einen schrecklichen Tsö gefunden haben. Auf dem Antlitz des einen ist Ue Todesangst deutlich ausgeprägt. Alle hiel­te» die Hände krampfhaft geballt. Ein Orts­bewohner von Reichensachsen fand hie Ballonhülle in den -Zweigen eines Kirschbaumes hängen.und die Gondel zer­schmettert am Boden liegend. Die Leichen sind nach Fest­stellung des Todes durch den Kreisarzt nach Eschwege gebracht «worden. Dieser hat .festgestellt, daß die Ver- Angkückten vom Blitze erschlagen wurden.

Große Unterschlagungen

hat sich« der Schultheiß Bosch von Stockhcim im. Ober- amt Brackenheim zu Schulden kommen lassen. Der in per Mitte der Mer Jahre stehende Mann hat zu Un­gunsten der Darlehenskasse in Breiten durch! Fälsch ung von Pfandbriefen usw. Unterschlagungen in der Höhe von mindestens 100000 Mark verübt. Die Veruntreuungen sollen bis in das Jahr 1897 zurück- gehen. Bosch, der am gestrigen Sonntag durch den Bür­germeister von Breiten und den Direktor der dortigen Spar- und Vorschußbank nach Heilbronn eingeliefert ivurde, ist in vollem Umfang geständig. Er gibt an, er habe sich gestern selbst der Polizei stellen wollen.

Dem eigenen Kinde den Kopf abgeschlagen.

In Er bst etten OA. Marbach hat sich eine furch t- bare Bluttat abgespielt. Dort wohut bei ihren El­tern die Witwe des Sandgrubenarbeiters Bayer von Böckingen, der im vorigen Jahre durch! einen Unfall in dm Sandgruben bei Heilbronn das Leben eingebüßt hat. Die geistesschwache Frau hat am Samstag in der Frühe, als ihr dreijähriges Kind beim Frühstück anr Tisch saß, ein,Beil ergriffen und ihrem Kinde buchstäb­lich den Kopf abgeschlagen. Dann versetzte sich die Unglückselige selbst mehrere wuchtige Schläge auf den Kopf und verletzte sich so schwer, daß sie ins Krankenhaus nach Marbach geschafft werden mußte. Dorthin hat sich hmte früh die Staatsanwaltschaft begeben.

Grotzfeuer.

In Dornstetten OA. Freudenstadt ist Sonntag vormittag, während des Hauptgottesdienstes, in dem Hause des Einwohners Bäuerlen auf noch unaufgeklärte Weise Feu er ausgebrochen. Das Feuer griff rasch auf die! Nach­bargebäude über und äscherte fünf Häuser ein. Die betroffenen Familien, die beim Ausbruch! des Feuers in! der Kirche 'waren, konnten nichts mehr retten; sie sind alle nur notdürftig versichert.

Delbrücks Leiche gefunden.

Nach Liner Meldung aus Stettin ist in der Nähe von Saßnitz die Leiche des mit dem Ballon.Pom­mern" verunglückten Reichstagsabgeordneten Dr. Del­brück durch den Taucher Lunck geborgen worden und ist im Hasen gelandet.

Das Deutsche Zentralkomitee für ärztliche Studienreise«

veranstaltet vom 18.23. Mai eine akademische Studien­reise, welche in Kassel beginnen und die Kurorte des Lahn- «nd Moseltales, der Eifel und des Rheintales von Kob­lenz bis Bonn besuchen wird (Kassel, Wildungen, Fachun­gen, Ems, Rhens, Trier, Gerolstein, Daun, Andernach (Namedy-Sprudel), Sinzig, Neuenahr, Remagen, Königs- wmter mit Drachenfels, Bonn). An dieser Reife können M erster Linie Medizin-Studierende, jedoch auch Studenten anderer Fakultäten (Herren und Damen), Medizinalpraktikanten und Assisten­ten des In- und Auslandes teilnehmen. Der Preis für die Reise beträgt Mk. 50. Anfragen sind zu richten <m das Deutsche Zentralkomitee für ärztliche Studien­reisen, Berlin W. 9, Potsdamerstraße 134 b.

Der verhängnisvolle Geistertanz.

Der Verein der Studentinnen vom Philadelphia Col­lege in Brooklyn, der sich scherzweise auchdie Gesell­schaft der Schwarzen Hand" nennt, gab dieser Tage eine Abendunterhaltung. Zur Belustigung der Teilnehmer führten etwa 60 junge Mädchen, in Laken und Weiße Tücher gehüllt, beim Lichte von brennendem gesalzenem Spiritus emcn sogenannten Geistertanz auf. Susan Scott Lustgar­ten, die Tochter reicher Eltern, hatte dabei den Spiri­tus aufzugießen. Plötzlich- fing ihr Gewand Feuer und es brach eine furchtbarePanik unter den jungen Mädchen aus. Mehrere Mitspielerinnen Pie die Unglück-- lfche zu retten suchten, gerieten ebenfalls in Brand; nur Wer hatten die Geistesgegenwart, ihr die Kleider vom Leibe Au reißen. Diese und mehrere andere erlitten schwere Branlüvunden. Miß- Lustgarten starb im Krankenhanse. Die Hilferufe der jungen Mädchen brachten eine Anzahl Studenten zur Stelle, die in einem oberen Stockwerck kneip­ten. Sie retteten mehrere Mädchen, deren Kleider be­reits in Flammen standen.

Von einem Hahn erschossen!

Aus Budapest, 13. d., meldet man eine höchst merk- tvürdige Verkettung von Umständen, durch welche die Mge Frau des Dorfrichters Jakob in der ungarischen Gemeinde Perbete ums Leben gekommen ist. Sie füt­terte die Hühner im Hühnerstall, als plötzlich ein Hahn Abstog und mit den Flügeln flatterte, wobei er ein Gewehr an der Wand streifte. Zum Unglück kam er an ven Gewehrhahn, die Ladung ging los und der Schuß traf die Frau tödlich. Die Unglückliche wurde ins Spi­tal von Neuhäusel gebracht, wo sie bald darauf starb.

Kleine Nachrichten.

In Pleidelsheim OA. Marbach glitt der verh. Landwirt Eugen Bender vor einigen Tagen beim Ab­laven von Holzwellen auf seinem Wagen aus und stürzte w unglücklich auf einen daneben stehenden Holzwagen, 'laß er gestern den erhaltenen schweren innerlichen Ver­letzungen erlegen ist.

Der verheiratete Bauer Friedrich Klenk von Sech- felberg, OA. Backnang, war mit mehreren Familien­angehörigen in einem Steinbruch mit dem Wegräumen eines- größeren Steinblocks beschäftigt. Da es den ver­einten Kräften der Anwesenden nicht gelingen wollte, den Block vom Platz zu bringen, wurde der in der Nähe ar­beitende ledige Karl Holzwarth von hier zu Hilfe ge­rufen. Während der Wegräumung des Steins löste sich hinter dem Rücken der Arbeitenden plötzlich eine Wand und begrub den Friedrich Klenk und den Karl Holzwarth unter sich, indessen die übrigen Personen sich retten konn­ten. Während Klenk mit einem Schenkelbruch davon ge­kommen ist, wurde Holzwarth Mehrfach so schwer ver­letzt, daß an sein Auftommen kaum gedacht werden kann.

In Bissingen OA. Ludwigsburg wurde dem 18- jährigen Mechaniker Friedrich Köder in der Grotz'fchen Maschinenfabrik der Hacken eines Treibriemens derart ins Gesicht geschleudert, daß das rechte Auge vollständig aus der Augenhöhle gerissen wurde und im Bezirkskrankenhaus entfernt werden mußte.

Aus Cannstatt wird berichtet: Letzter Tage be­kam eine hiesige Familie einen Drohbrief, mit dem In­halt, die Frau rnöge abends 60 M in die Knrsaalanlagen an einen bestimmten Platz bringen, widrigenfalls eines der Kinder oder der Mann ermordet würde. Die Krimi­nalpolizei hat sich nun an geeigneten Plätzen in den An­lagen ausgestellt, und den Erpresser, als er sich 'der Frau in der Annahme, er bekomme die 60 M Näherte, in der Person eines Cannstatter Malerlehrlings festgenommen. Ter Lehrling hat auch zngestanden, den Drohbrief geschrie­ben zu haben.

In Zell OA. Ehlingen wurde Lei einer Schlägerei z,naschen einem Wirte und einigen Motorradfahrern el­fterer mit einem großen Prügel auf den Kopf geschlagen und schwer verletzt. Gerichtliche Untersuchung ist einge­leitet.

Zwischen Geradstetten und Grnnbach wurde der ledige, 46 Jahre .alte Taubstumme August Seybold aus Geradstetten von einem Cannstatter Automobil über­fahren. Der Besitzer des Automobils brachte den Ver­unglückten nach- Schorndorf .ins Bezirkskrankenhaus, wo er seinen Verletzungen erlag. Eine Untersuchung ist ein­geleitet. Wie es heißt, soll den Besitzer des Automobils keine Schuld treffen.

Freitag abend gegen 9 Uhr schlug der Blitz während eines heftigen Gewitters in'G ingen OA. Geislingen in die Scheuer des Bauern Jakob Ziegler an der Haupt­straße. Scheuer und Wohnhaus, die z-usammengebaut wa­ren standen im Nn in Flammen. Tie Einwohner hatten zu tun, um das nackte Leben zu retten. Gerettet konnte nichts werden. Menschenleben kämm nicht zu schadeil. Der Abgebrannte ist versichert.

In Rotten bürg ist eine geistesschwache Person, die von einem hiesigen Schneider mißbraucht worden war, tot vom Stuhle gefallen. Sie sah ihrer baldigen Nieder­kunst entgegen. Die Aufregung vor der bevorstehenden Schwurgerichts!) erhandlung, in der sie als Zeugin gegen den Schneider anftxeten sollte, hat ihr vermutlich einen Schlaganfall zngezogen.

Der Brunnenmacher Fels von Reinstetten bei Biberach, fuhr mit seinem Sohn abends von Ochsen- Hansen nach- Reinstctten zurück. Etliche Hundert Meter vor Reinstetten lag ein umgestürzter Strohwagen am Rande der Straße, der am Abend nicht mehr hatte ent­fernt werden können und leider auch ohne Beleuchtung gelassen worden war. Das Automobil jagte nun mit Vater und Sohn direkt in den Strohwagen hinein. Der junge Fels wurde herausgeschlendert und war als­bald tot. Der Vater kam mit einigen Beulen und dem Schrecken davon.

Ans Amtzell OA. Wangen wird berichtet: Ws die 59jährige Bauerswitwe Marie Hepp in Pfärrich'von ihrer zu ebener Erde gelegenen Küche aus durch eine Hin- tertnre in den Hof trat, wurde sie plötzlich von einem Menschen gepackt und mittels in einem Sacktuch 'gewickelten Steinen mehrmals über den Kopf geschlagen. Zum Glück ist es der Frau gelungen, dem Unhold auszureißen und um Hilfe zu rufen. In dem Räuber erkannte die Frau den Taglöhner Josef Stibi von Leutkirch, der ihr vor zwei Jahren mittels Einbruchs MO M gestohlen und dafür eine längere Gefängnisstrafe erhalten hat. Er wurde von einigen zur Hilfe geeilten Männern verfolgt und einge­fangen. Tr räumte ein, daß- er der Hepp, bei der er vi-ekl Geld vermutete, längere Zeit anfgelauert habe und sie habe tnrmelig schlagen wollen, um sie zu berauben. Tie Verletzungen, welche die Frau erhalten hat, sind nicht lebensgefährlich.

Ueber die südliche Pfalz ging Samstag nachmittag kurz vor vier Uhr ein schweres Gewitter mit wolken­bruchartigem Regen nieder. Bei Schweighofen wurde ein Bauernsohn auf freiem Felde vom Blitze er­schlagen.

Spiel und Sport.

Köln a. Rh., 17. April. Das Kölner Frühjahrs­rennen wurde heute in Anwesenheit des württem- ber gischen Königspa ares abgehalten. Das Pferd des Königs ging zweimal ans dem Rennen siegreich hervor.

Gerichtssaal

Pforzheim, 16. April. Ter Kaufmann Joseph An­ton Frey, der in einer hiesigen Bijouteriefabrik ange­stellt war, entnahm im Lause eines halben Jahres ans dem Lager für 4000 M Gold-Waren. Er ließ, sie in einer Scheideanstalt auf den Namen der Firma einschmelzen und verkaufte dann das Edelmetall, erhielt aber für die Waren nur 700 M. Das Gericht verurteilte ihn zu elf Monaten Gefängnis.

Erfurt, 16. April. Das Reichsgericht hatte zwei­mal das Todesurteil gegen den Glasbläser Lutz aus Frie­dersdorf aufgehoben. Gestern abend wurde der Angeklagte nun zum drittenmal zum Tode verurteilt. Er

wurde für schuldig gefunden, den Forstanffeher Walter er­schossen z-u haben und einen Wilddiebstahl im Forst Gehren ausgeführt zu haben. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten zum Tod und zu 3 Jahren Zuchthaus.

Dem Andenken Ludwig Walesrodes.

Nach dem Grabe eines demokratischen Politikers und Schriftstellers auf dem Cannstatter Uff-Friedhofe, dicht bei Freiligraths letzter Ruhestätte, lenkten diese Tage die Gedanken manches alten Volksparteilers. Vor hundert Jahren, am 14. April 1810, ward zu Altona Ludwig Re inhold Wales rode geboren, der nach ehrenvol­lem Kampfe für die deutsche Demokratie, den kr von 1837 bis 1854 zu Königsberg in Ostpreußen, wo er auch Stadtverordneter war, dann mehrere Jahre in Hamburg weiter sn Berlin, und von 1863 an in Gotha geführt hatte, 1866 nach Stuttgart und zur nmrttembergifchen Volkspartei kam, um bald hier völlig heimisch, zu wer­den und 23 Jahre später hochbetagt sein Leben nbzn- schließen. Tie Kämpfe fürs Volk, u. a. auch an Johann Ja c ob y s Seite, hatten ihm manche Wunde geschlagen: zweimal Mar er für zusammen 21 Monate wegen seiner publizistischen Tätigkeit in Festungshaft gewesen, 1845 für ein Jahr wegen seiner BroschüreUntertänige Reden" und 1849 auf neun Monate für Artikel seiner satirischen WochenschriftTie Glocke". Bon Berlin, wo er das WochenblattDer Fortschritt" redigierte, flüchtete er, um häufigen Preßprozessen zu entgehen, mit diesem Organ nach Gotha, dessen Bürgerrecht man ihm verlieh, um die von Preußen einlaufenden Uuslieferungsgesnche fvirksam znrückweisen zu können. -Als aber 1866 auch in Gotha der preußische Einfluß zu überwiegen begann, ging Walesrod.' nach Stuttgart. Bald war der seit 25 Jahren in allen deutschen demokratischen Kreisen anerkannte und beliebte Verfasser derGlossen und Randzeichnungen zu Texten aus unserer Zeit", wie sich seine erste politische Schrift be­titelte, sowohl mit den Führern der Volks-Partei, als auch mit ihr nahestehenden Schriftstellern, wie insbesondere mit Freiligrath, Moritz Hartmann, dem Novellisten -Edmund Hoefer und dem Schillerforscher Wilhelm Vollmer, in regem freundschaftlichen Verkehr . Doch fand der weitherzige, liebenswürdige und stets hilfsbereite Mann auch in weiteren .Kreisen manchen Freund. Das war auch nicht verwunderlich, denn Walesrode hatte treff­lichen Humor und galt seit langem als einer der besten Satiriker der deutschen Demokratie: seine Schreibweise kennzeichneten die Zeit- und Parteigenossen als glückliche Verbindung von Börnescher Schärfe mit Jean Paulscher Weichheit. Während seines Stuttgarter Aufenthalts schrieb er gar manchen feuilletonistischen Beitrag meist humoristischen Inhalts für demokratische Zeitungen neben vereinzelten politischen Artikeln; von jenen sammelte er eine Anzahl mit älteren Beiträgen in 1869 erschienenen ersten BandeLose Blätter", dem bedauerlicherweise wei­tere Bände nicht folgten. Der Ulm er Gewerbeausstell­ung von 1872 widmete Wa'lesrode eine so ansprechende und weit über Schwabens Grenzen hinaus derart beifällig auf­genommene Beschreibung, daß er sie 1873 unter dem Titel Deutscher Fleiß und deutsches Werk. Kulturhistorische Skizzen und Bilder" neu .anftegen lassen konnte. In Stuttgart faüd auch das Werk unseres treuen Anhängers, das bleibenden Wert als Literaturerzengnis beanspruchen darf, sein 1857 erschieneneswahrhaftiges Märchen", die den besten ähnlichen Dichtungen der Weltliteratur eben­bürtige Prosa-IdylleTer Storch von Nordenthal", 188l bei Wilhelm Spemann eine Nenansgabe in würdig- lieblichem Gewände. Nachdem der Greis, 79 Jahre alt, am M. März 1889 im Männerkrankenhause Salon bei Ludwigsburg, wo er wegen-'Altersschwäche einige Mo­nate vorher freiwillig -Aufenthalt genommen hatte, ei­nem Schlaganfall erlegen war, widmete ihm derBe­obachter" in Nr. 71 einen ausführlichen Nachruf mit Würdigung seiner Verdienste als demokratischer Politiker nttd Schriftsteller. Seine überlebenden Freunde errichteten auf seinem Grabe einen Granitobelisken mit einem von Adolf Donndorf geschaffenen Reliefbildnis Walesrodes in Bronze.

Aus dem Sinnenleben des Pferdes.

Beim badischen Feld-Artillerie-Regiment Großherzog sind drei Herren die den südwrstafrikanischen Feldzug mit­gemacht haben und übereinstimmend erzählen, daß sie bei Rückkehr von Patrouille nach dem Standort nachts stets den Pferden die Zügel auf den Hals gelegt und ihnen volle .Bewegungsfreiheit gelassen hatten. Tie Pferde wä­ren dann lange nicht so häufig gestolpert als bei an­stehendem Zügel und hätten die Reiter immer mit un­fehlbarer Sicherheit nach Hanse gebracht. Major v. Tr. hatte im Sommer 1906 vom Schießplatz bei Münsingen aus einen Tienstrirt nach einer benachbarten, etwa 18 Kilometer entfernten Ortschaft zu unternehmen. Auf dem Rückwege stellte sich ein so dichter Nebel ein, daß der Reiter jede Direktion verlor und nicht aus und ein wußte. Endlich überließ er sich seinem Pferde: als cs Freiheit spürte, bog es sofort vom Wege ab und ging in fast ge­rader Linie durch den Wald und über Berg und Tal- direkt auf das O^ger los, das in kurzer Zeit erreicht wurde. Unter den zahlreichen, wie ein Ei dem andern sich gleichenden Lagerbaracken wußte es mit Sicherheit und ohne -ein einziges Mal zu zögern, diejenige herans- zufinden, in der es untergebracht war. Hauptmann W. war 1906 während der Kriegsübungen 14 Tage in ei­nem Dorfe einquartiert. Dann ging es ins Manöver, und auf dem Rückmarsch vom Manöver sollte in der glei­chen Ortschaft Ouarti-er bezogen werden. Beim Passieren der Torfstraße meinte Hauptmann W. zu seinem Batterie- offizier:Ich "will doch mal sehen, ob mein Pferd sein Ouartier wieder findet, ich will es allein laufen lassen." Das Pferd ging seinen Schritt weiter und passierte eine Scheune. Ter Reiter stutzte, wunderte sich, daß es vor­überging und sagte:Ich hätte dem Pferde eigentlich mehr Angetraut; nun geht es doch vorüber." Mer - 'Mer - er hatte die Rechnung ohne sein Pferd gemacht? An der nächsten, gleichartig gebauten Scheune blieb es stehen - - das war nämlich "die richtige! Die von dem Reiter als solche angesehene war eine falsche.