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Eine Wache bei Kap Horn.
Dü 8 dem Tagebuch eines Schiffsoffiziers.
„Freitag, den 26. Juli 190 . . auf 56 Grad 24 Mi- Mtei« 8 und 70 Grad 4 Minuten. IV. Wache von 8 his 12 d. p. m. Wind VvdlVv. Stärke 9 bis 10, rscht- peiftnder Kurs 0. 2. bl. Schiff arbeitete schwer und nahm gefährliche Brechseen über. Machten deshalb Unterbram- Md Großsegel fest."
So ungefähr lautete der Eintrag, den der Erste Offi- ier Hagenstedt der Hamburger Viermastbark „N i ob e" am snde seiner Wache, also einige Minuten vor 12 i> nachts, jin das Schiffsjournal gemacht hatte.
Nun sah er nach seineni Taschenchronometer. Genau UMf Uhr. Kn befriedigter Zug ging über sein glattrasiertes, markantes Seemannsgesicht. Die Wache war um. Endlich konnte man Oekzeug u. die nassen Kleider und Stiefel ausziehen. Hoffentlich ließ nran ihn aber auch diese Koche in Ruhe. Er und seine übermüdeten Leute, d. h. hie Backbordwache, hatten die paar Stunden Schlaf'sehr nötig, denn seit man in dem Kap Horn-Wetter war, hatte man sie fast jede Woche zur Koje herausgeholt. Tie Wache des ersten Offiziers kommt ja immer am schlechtesten toeg. Wer wurde da noch Nicht Glaserll) geschlagen? Hagenstadt trat aus seiner Kabine an Deck. Da ^scholl auch schon dse Stimme des' dritten Offiziers. „Acht Glasen!"
Achtural schlug der Mlsgucksmann an die große Glocke aus der Back.
Nun kam die Stdu e r bor dw ach e, die ablösen Mte, Polternd in den schweren Seestiefeln an Deck. Es bauerte lange, bis die Leute achteraus kamen, denn sie musren immer die Chance abwarten, wenn das Schiff, einen Augenblick ruhig lag und das Teck möglichst frei hon Wasser war. Kam trotzdem eine See über, so sprang Bes an die Leinen, um nicht weggewaschen zu werden. Jach einigen Minuten war alles zur Stelle.
„Steuerbordwache ist achtern!" meldete der zweite „Danke" kam es von der Kommandobrücke, wo der erste Offizier am Peilkompaß stand, zurück.
Daraus der dritte 'Offizier: „Backbordwache ist achtern!"
„Albright, wechselt Ruder und Ausguck." Eiligst begab sich die abgelöste Wache in das Volkslogis. Sie brauchten nicht mehr so vorsichtig zu sein, denn alle waren schon bis aus 'die Haut naß und das Oelzeug war dick vereist (man hatte — 11 Grad Celsius.) Auch der Ausguck und der Rudersmann (der steuernde Matrose) wurden abgelöst.
Den Ausguck besetzte der Leichtmatrose Hans Behring.
' „Ra Hans", empfing ihn sein Vorgänger, „dat ward bald Tid, wie Aebbt en beuse Wach hat. Geiht de alle Tahu to kehr! Und dat veele Water an Deck. Rein to'n Asssupen. Nix in Sicht. Lampen brennen gut."
„Nix ist Sicht", .erwiderte Hans und nahm den Platz am Geländer ein, svo er sich am besten festhalten konnte. Dies war sehr .nötig, denn, wie der Matrose schon gesagt hatte, ging die „Niobe" furchtbar „to kehr"; das heißt,' has Schiff schlingerte äußer st Heftig in der hohen See.
Inzwischen übergab der erste Offizier dem zweiten hie Wache. „Herr v. Werschür", wandte er sich an diesen, >,der Kapitän möchte geweckt sein, weun etwas los ist. Vnd lassen Sie nur Ihre besten Steurer ans Ruder, die „Niobe" nimmt zu viel Wasser über. Ich fürchte, daß uns xoch die beiden hintersten Boote wegschlagen."
„K, Ei", gab der zweite Offizier zurück und darauf: „Dies verdammte Cap Horm, noch nie bin ich ganz glatt herumgekommen. Mich wundert nur, daß bis jetzt alles soweit klar gegangen ist."
„Kann noch kommen, noch haben wir Cap Stifs nicht hinter uns. Na, ich wünsche Ihnen eine gute Wache."
Die Steuerbordwache hatte sich nach den geschützten Nellen unter dem Achterdeck und der Back zurückgezogen. Der wachthabende Offizier, der Steurer und der Äus- Wcksmann waren die einzigen, die sich, direkt dem Un- tvctter aussetzen mußten. Hans Behring wurde die Zeit buch lang auf dem Ausgncksposten; denn Auf- und Ab- gehen war unmöglich, die Schlingerbewegungen der „Niobe", die vor dem Wind lenzte, waren noch 'heftiger Morden. Um ganz gegen das Wegwafchen gesichert zu fein, band sich Hans mit einer Leine am GÄänder fest. So konnte er etwas seinen Gedanken Audienz geben.
In zwei bis' drei Monaten mußte die Viermastbark Niobe" in Hamburg sein. Dann waren es gerade drei Jahre, daß die „Niobe" auf wilder Fahrt im Ausland gewesen. Nun war sie endlich „homeward bound". Dann wollte er nach Süddeutschland zu seinen alten Eltern, die ihn damals so ungern fortgelassen hatten und deren Engst und Besorgnis um ihn jetzt noch aus '.jedem Brief Mach Tann wollte er sie überzeugen, daß der Seemannsberuf nicht gefährlicher war als irgend ein anderer. Nur Glück mußte man haben. Und Glück Mte Hans bis jetzt gehabt. Gr war doch schon jn mancher unangenehmen Situation gewesen, und immer war er Mit heiler Haut davon.gekommen. Gleich aus'der Ausreise Aar «r von der Back weggeschlagen lind über Bord gewa- MNchwrden; da hatte er sich in einer außenbords hängen- dsn Schote gefangen und wurde gerettet. Dann die Af- ch« in der chinesischen Spielhölle. . . Aber alles' das wurde er natürlich nicht zu Hanse erzählen. Im Gegen- M. Und lustige Klebnisse hatte es auch genug gegeben, n würde ihn wohl kaum wieder erkennen, den forschen jgel mit dem wettergebräunten Gesicht. Ob die blonde Ml noch zu Hause war, das Töchtercheu des Nachbarn? ^ war jetzt siebzehn Jahre alt. Ihr Bild, das sie ihm ^Nlr Achchieed geschenkt hatte, lstitte er noch in der See- M. Die kleine Elli, die ihn damals schon als Seeheld Machtet und geschworen hatte, sie .könnte einmal nur wen S>eemann lieben. Und daß er ihr Ideal w-ar, das °"ker Zweifel. Tie Szenen des Wiedersehens und ^dererkennens malte sich Hans nun aus, ohne indes zu r . gftftn, von Zeit zu Zeit den Blick über den nächtlichen i/^?? Ichweisen zu lassen, ob nicht das Feuer eines Schiffes in Sicht kam. Nach Eisbergen "Uckste er nicht auszugucken, denn die sind nur während F vommers, das heißt im Monat Dezember und Januar, C,ap Horn zu treffen.
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Inzwischen wuchs der Sturm dauernd au Stärke. Die See ging lang und hohl, die typische Cap Horn-See. Schwere Brecher schlugen über das Schiff, das sich in allen Fugen zitternd, durch das Wasser wühlte. Am Steuerrad standen jetzt zwei Matrosen, die beide sestge- bunden waren, denn die Seen schlugen schon über das Hochdeck. Der zweite Offizier war schon einigemal gegen den Besansmast geschleudert worden; nur seine Gewandtheit hatte ihn davor bewahrt, über Bord gespült zu werden. Der zweite Offizier war ein „hard-case", er hatte schon zuviel riskiert, daß er die „Niobe" so lange ünd mit so viel Tuch vor dem Wind lenzen ließ. Jetzt schien es aber auch 'ihm höchste Zeit, die Obermarssegel zu bergen und beizudrehen. Er wollte eben dem Kapitän Meldung machen, als dieser auch schon an Teck erschien. Mit einem Blick hatte er die Situation erfaßt.
„Herr v. Werschür, Sie segeln mir noch die Masten über Bord. Wir sind doch auf einer deutschen Viermastbark und nicht bei dem fliegenden Holländer an Bord." '
Er pflegte immer dem zweiten Offizier sein tolles' Segeln vorznhalten. Im Stillen freute er sich jedoch über die rücksichtslose, kühne Art, mit der jener seine Manöver ausführte. i
„Die Niobe" hat sich ja bis' jetzt wacker gehalten", fuhr der Kapitän fort, „aber das ist zu viel."
Wie zur Bestätiugng seiner Worte rollte in diesem Augenblick eine haushohe See heran. Tie beiden riefen den Steuerern ein Warnungswort zu und sprangen dann nach dem Besansmast, wo sie sich anklammerten. Ein Krachen und Splittern, dann schien die „Niobe" ganz im Wasser verschwunden zu sein. Sie kam wieder hoch; aber die beiden Rettungs-Boote und die ganze Kommandobrücke waren verschwunden.
„Gut, daß wir nicht aus'der Brücke gestanden haben," meinte der Kommandant trocken. „Jetzt aber all hands on deck und die Marssegel fest, sonst ersaufen wir hier noch wie die Katzen."
Ta gellte auch schon die Signalpfeife des Offiziers über Teck und, daraus das Kommando: „Pnrr die Wache, Kreuzobermarssegel nieder!"
Die Leute hatten schon lange aus das Kommando gewartet, sie standen schon bereit.
„Klar bei Niederholer!"
„Fier weg."
Knatternd und schlagend kam das Segel nieder. Dix Leute standen bis zum Hals im Wasser. Einer mußt« immer auspassen und Wahrschauen, wenn ein besonders' schwerer Becher überkam; dann sprangen alle schnell auf die Nagelbank und klammerten sich dort im Tauwerk fest, bis sich die Kraft der See gebrochen hatte.
Inzwischen war auch der erste und dritte Offizier mit der Backbordwache an Beck' gekommen. Im Begriff, das Dormarssegöl wegzufieren, wurde Hagenstedt gegen die Ver- schastznng geschleudert. Man trug ihn bewußtlos in seine Kabine. K hatte, wie sich später heransstellte, abgesehen von einer Schädelverletzung, das rechte Bein gebrochen.
Das Krenzobermarssegel war fest, auch von dem Bormarssegel waren schon einige Leute wieder an Deck. Es waren aber noch nicht genügend "hands" für das Großi- marssegel, denn das war noch die Hauptarbeit. „Der AnOgucksmann geht mit nach oben", befahl der Zweite Offizier.
Hans Behring war noch in seine Träumereien vertieft. K war wieder in Gedanken bei Muttern. Tr sah sich im Familienkreis. Tie Geschwister bestaunten den-weit- gereisten Bruder, der so ganz anders aussah als sie. Und ihm gegenüber saß, sein Mütterchen, glücklich lächelnd den endlich 'Heimgekehrten betrachtend. — — —
„Hans, Tu saßt mit na bowen gohn, Grotmarsseil fastmoken!"
Einige Augenblicke später enterte Hans wie eine Katze im Leiterstrick aus. Das Wetter war noch unangenehmer geworden. Satt des gleichmäßig wehenden Orkanes hatte man jetzt schwere Hagelböen, die stoßweise einsielen. Die Leute wurden fast von der Rah geweht. Das Arbeiten wurde den Matrosen durch die große Kälte, das Thermometer zeigte jetzt —13 Grad Celsius, erschwert. Sich durch Zuruf'zu verständigen, war auch unmöglich. Alles wurde übertönt durch das Heulen des Orkans. Wer die „Niobe" hatte tüchtige Matrosen. Trotz aller Schwierigkeiten wurde man nach und nach Herr über das Segel.
Hans hatte mit einigen Matrosen die Steuerbordnock mit einer Zeising beschlagen und ging nun mit seinem Partner weiter nach innen, wo das Segel in einer mächtigen Blase Hochstand. Han's Nebenmann machte die Be- schlagzeising klar, während er selbst versuchte, Tuch ein- zureppen.
Da — ein Knall — hochauf blähte sich das Segel. —
„Mann über Bord!!" brüllte der Matrose. Ter Vorfall war von Deck ans beobachtet worden. Der Kapitän und der zweite Offizier, die durch das Nachtglas die Leute beobachtet hatten, sahen den Körper fallen und im Wasser ausklatschen. Wer niemand kann dem Verunglückten helfen, es wird ihm eine Rettungsboie nachgeworfen mit der stillen Hoffnung, daß er sie nicht erreiche, denn das würde nur einen verlängerten Todeskampf'bedeuten.
Einige Minuten vor vier Uhr, also am Ende seiner Wache, trägt der zweite Offizier unter der Rubrik „Bemerkungen" im Schiffsjournal ein:
„Bei dem Versuch, das Vormarssegel wegzufieren, wnrM der erste Offizier Hagenstedt durch eine Brechsee gegen die Reeling geschleudert. K erlitt eine Schädelverletzung und einen einfachen Beinbruch. Er wurde durch mich geschient und verbunden. —
Als beide Wachen beschäftigt waren, das Großobermarssegel festzumachen, riß der äußerste Bauchgurt an Steuerbord. Der Leichtmatrose Hans Behring wurde durch das Segel von oben geschlagen und siel über Bord, Rettungsversuche konnten bei dem schweren Sturm und Seegang nicht gemacht werden, v. W. Fr. Ztg.
Das Kalisalz oder „Salz is Salz".
In diesen Tagen, wo so viel, von Kali die Rede ist, darf sich auch das Feuilleton dieser Materie annehmen und eine kleine Geschichte erzählen, die an einer österreichischen G r e n zstation passiert ist. Vor Fahren reiste c:u Ingenieur eines deutschen Kaliwerks zu Weihnach
ten nach Wien. Um Freunden eine kleine Freude zu bereiten, nahm er eine Anzahl der schön gefärbten Kalisalzkristalle mit, in einem Glase, Las er im Schlafwagen auf das Tischchen legte. Grenzstation, der Zollbeamte tritt ein und sieht das Glas: „Was Habens denn da?" — „Kalisalz". — Nun muß man wissen, daß in Oesterreich ''Nahrungssalz staatliches Monopol ist und daher strenger Verzollung unterliegt. Ter Beamte fährt also fort:
„Salz — ja, aber das müssens ja verzollen!"
„Erlauben Sie, das ist kein Salz, sondern Kali falz!"
„S alzisSalz! Das müssens verzollen, Aie müssen herauskommen."
Sehr ärgerlich kleidet sich der Ingenieur an lind geht mit seinem Kalisalz zur Revision, wo ein anderer Beamter die Frage erhebt:
„Was Habens denu da??"
„Kalisalz,"
„Salz — das müssens verzollen."
„Das ist kein Salz, sondern Kalisalz!"
„Salz is Salz, und Salz muß verzollt werden."
„Zum Donnerwetter, das ist kein Salz-, sondern Kalisalz, und ich werde es' nicht, verzollen, denn das ist zollfrei."
„Also kommens zum Herrn Vorstand herein."
Der Herr Vorstand ist zwar angekleidet, aber schlaftrunken und daher sehr ärgerlich:
„Na, was gibts denn."
„Ich 'habe hier Kalisalz und ..."
„Das müssen's verzollen!"
„Aber das ist ja Kamalisalz und ..."
„S alzisSalz, und wann's es net verzoll'n wvll'n, nacher behalten mir's halt da."
„Herrr ..., also gut, Behalten Sie es da, und morgen gehe ich zur Finanzdirettion und erzähle ihr, was fiir gescheite Leute'sie hier hat!"
Der Herr Vorstand überlegt. Sollte vielleicht doch ein Unterschied zwischen Salz und Kalisalz sein? Plötzlich wird er rot im Gesicht und schreit:
„Da nehmen's Ihr Kalisalz und schauen's, daß außi kommen!"
Und zu dem Beamten:
„Bringt's mir net immer solche Leit da herein!"
Dem Lose der Claridensirn-Touristen knaptz entronnen.
Noch glücklich abgelaufen ist ein Ausstieg, welchen zwei Herren und eine Dame aus Nürnberg vor acht Tagen zur Tilisu na Hütte der Alpenvereinssektion Vorarlberg bei gefährlichem Wetter führerlos unternahmen. Die Herrschaften hätten leicht so elend umkommen können, wie es wahrscheinlich die beiden Skifahrer sind, die kürzlich eine Tour zum Claridengletscher unternahmen. Nach großen Mühen an ihrem Ziel augelangt, fanden die Nürnberger den Eingang durch Schneewehe unzugänglich 'und mußten an der schneefreien Seite der Hütte ein Fenster eindrük- ken, um in das Innere zu gelangen. Tie Hütte ist im Winter nicht mit Lebensmitteln versehen, und so waren die drei aus die mitgebrachten Vorräte angewiesen, mit denen sie noch am gleichen Abend fertig wurden. Trotzdem versuchten sie, wie die „Aug?b. W- Ztg." berichtet, am folgenden Morgen einen Ausstieg zur Sulzsluh, mußten aber bald- wieder umkehren, da auf allen Seiten Lawinen niedergingen. Tie mehr als Wagemutigen konnten von Glück sagen, daß sie in dem plötzlich eingetretenen Nebel überhaupt noch die Hütte wieder fanden. Jn dieser mußten sie drei Tage lang, stets durch das Donnern der Lawinen geängstigt, bleiben bis sie endlich doch der Hunger Zwang, allen Gefahren trotzend, unter großen Anstrengungen den Abstieg zn wagen, der denn auch gelang. Bei noch längerem Ausbleiben hätte eine Rettungsexpedition ausgerüstet werden müssen, die ihr Werk mit eigener Lebensgefahr zu vollbringen gehabt hätte.
Bruder Straubinger keim Gendarm zu Gast.
Wie den „Kieler Neuesten Nachrichten" aus Tandern berichtet wird, wurde dort dieser Tage ein Handwerksbursche unter eigentümlichen Umstände» verhaftet. Bruder Straubinger war von ungefähr beim Betteln auch in das Hans des Ober wacht Meisters gekommen, wo er dett gedeckten Mittags tisch vorfand. Da niemand erschien, setzte der hungrige Wandersmann sich nieder und verzehrte die für 'den Herrn „Ober" bestimm-- ten Rouladen bis aus einen geringen Rest. Der Oberwachtmeister kam gerade noch rechtzeitig, als sich der gesättigte Ritter der Landstraße »nieder still empfehlen wollte. „Ganz ejal", soll der Gourinand uird Freischlucker nach seiner Einlieserung im Gefängnis zuin Aufseher gesagt haben, „Wenns auch vier Wochen gibt. Frau Wachtln ee st er verstecht het Jochen, grüßen S« se inan von mir."
Handel und Volkswirtschaft.
Kartofielbauversuche in Württemberg. In Württemberg werden seit 4 Fahren in Verbindung mit der Deutschen Kar- toffelkulturstation mit 20 verschiedenen Kartoffelsorten Anbau- versuche veranstaltet. An diese» Versuchen beteiligten sich die Kgl. Gutwirtschaft Hohenheim und Oekonomierat Adlung-Sind- tragen zum 4. Male, während die Steiner'iche Schloßgutsverwaltung Lauphcim und Oekonomierat Schmid-Platzhof an den Versuchen im vergangenen Jahr erstmals teilnahmen. Auf Grund einer Zusammenstellung war das Ergebnis der Versuche im vergangenen Jahr kurz folgendes: Der Durchschnittsknollenertrag Pro Hektar von alten 4 Stationen und allen Sorten betrug 211 Dztr., Sindlingen hatte 247, Platzhof 243, Lauphcim 186 und Hohenheim l67 Dztr., je als Durchschnitt aller Sorten. An den 3jährigen .Versuchen beteiligten sich Hohenheim und Endlingen, an den Versuchen in den Jahren 1907 und 1908 Neckarau und Schäferhof. Der 3jährige Durchschnittsknollenertrag dieser Sorten und sämtlicher»§Virtschaften war pro Hektar 205 Dztr.; es betrugen die Mittelerträge aller Sorten und Jahre in Sindlingen 240, Neckarau und Platzhof 221, Hohenheim 184 und Schäferhof und Großlaupheim 176 Dztr. Unter den 4 ersten Sorten befanden sich „Richters Imperator", 4mal, „Erfolg", „Wohltmann" und „Alma" je 3mal, „Fürstenkrone" zweimal, „Dabersche" einmal. Da unter den Sorten im Versuchsdurchschnitt Böhms „Erfolg" und „Prof. Wohltmann" nicht.nur in Bezug auf den Knollenertrag, sondern auch hinsichtlich des Stärkegehalts die erste und zweite Stelle Annahmen, so dürsten wohl diese beiden Sorten als die Siegerinnen der pro 1907—1909 3jährig geprüften Kartoffelschichtungen bezeich- net werden. Im vorigen Jahr haben sich unter den Zjährig geprüften Sorten „Plochinger", „Switez" und „Bojar" als die hervorragendsten erwie-en.