KENN von ihr geredet wird. D-ochj ist' die Drohung des Heien Vogt eine sehr wenig ernsthafte. Bei der dritten Lcsimg der Kotierungssteuer wurde diese durch die An- ßragsteller selbst niedergestimmt, nachdem Fi- »mnzminister v. Rheinbabcn namens der Negierung er­klärt hatte:daß sie gegen die Kottierungsstener, wie sie hier beschlossen ist, ernstliche, unüberwindbare gedenken hege. . . Der französische Finanzminister Eaillaux hat ausdrücklich erklärt, jetzt die Steuer ausche­ibe n zu wollen wegen ihrer schädlichen Wirkung." Wei­ter aus'denSchreckschuß" des Herrn Vogt zu erwidern, liegt vorerst keine Veranlassung vor. Interessanter ist aber, wie Herr Vogt, um ein paar Einzelwünsche anzu- kringen, den Mlitarismus umschmeichelt und geradezu ent­zückt ist von den Kais ermanöv ern des letzten Jahres, hie der Bevölkerung wahrlich drückende Lasten anferlegt Kind von den Menschen teilweise fast Uebermenschliches gefordert haben. Der Vertreter von Schwab. Hall führte jaus:

Meine Herren, ich für meine Person möchte zunächst mei­ner Freude darüber Ausdruck geben, daß es beim Kaiser- »nanöver in Süddeutschland den dort übenden Truppen ge­lungen ist, sich die kaiserliche Anerkennung in so hohem Matze zu erringen. Das -hat nicht nur die Mannschaften der Truppen­teile gefreut, sondern auch die ganze süddeutsche Bevölkerung hat dieses Lob gerne gehört und sich über die Anerkennung Seiner Majestät des Kaisers gefreut. Anzuerkenneu ist, daß die An- jsorderüngen bei einem derartig ausgedehnten Manöver viel grö­ßer sind als bei sonst einer gewöhnlichen Herbstübnng, und wenn nun diese Leistungen uns vielleicht dahin beruhigen können, daß unsere deutschen Truppen noch der gleichen Aus­dauer bei Märschen fähig sind, wie sie es in den siebziger Fahren gewesen, so mutz man sich noch dabei der Tatsache er­innern, daß bei den diesmaligen Kaisermanövern fast durch­weg Truppen in Aktion wareu^ die aus Gegenden st ammeu, in welchen die Industrie noch keine sehr große Verbreitung gefunden hat oder doch jedenfalls jüngeren Datums ist. Es liegt deshalb immer noch die Be­fürchtung nahe, daß bei forts ch reitender Industrie all­st erung in unserem Deutschs» Reiche einmal doch die Trup­pen nicht mehr so leistungsfähig sein werden, wie sie es gegenwärtig gottlob in solchen Gegenden noch sind.

Des werteren bin ich der Ansicht, daß diese großen Ueb- »»ugen ln solchem Maßstabs immer von Zeit zu Zeit nötig »ein werden. Eine solche Hebung ist jedenfalls ein Prüfstein für die Leistungsfähigkeit der Truppe, aber auch ein Prüfstein für das ganze Berpflegnngswesen in der Armee, und es ist eine große Uebung von Zeit zu Zeit auch nötig, um den höheren Kommandostellen Gelegenheit zu geben, sich aus­zubilden und mit großen Truppenmassen zu operieren. Ich meine auch, daß andere Bestimmungen (für requirierst!« Fnhr- leistungeu) nötig sind, namentlich im Hinblick auf spätere große Manöver, hie allerdings wohl in anderen Teilen des Reiches stattfinden jverden. Aber sie krsnnen auch wieder in Süd­beut schlank Vorkommen. Eine Aenderung ist in der Weise nötig, daß auch der Zeitaufwand für die Heimfahrt entschädigt wird. Betreffs der F lu r s ch ä d e n en t s ch ä d i g u n g e n sind mir und meinen Freunden keine besonderen Klagen zugegangcn. Im allgemeinen waren Wohl die Betroffenen zu­frieden.

Nur eine Entschädigung für abgeschüttelte Aepfel und Birnen wünschte sodann Herr Vogt, der dann noch über einige andere Punkte militärischer Art redete, über das Burschenwesen, über die Zustellung der Kriegsbeorderungen und über die Besetzung von Leutnantsstellen durch.Unter­offiziere was er wünschte.

Sehr charakteristisch aber sind gerade dis Ausführ­ungen über die großen Manöver, die Bogt verteidigt. Das steht in einem direkten Widerspruch zu all den Be­gründungen und Versprechungen, mit denen man seinerzeit die Notwendigkeit der großen Militärüb- iings Plätze für jedes Armeekorps, die so viele Millio­nen verschlungen haben, zu unterstützen versuchte. Da­mals hieß es: Diese Uebungsplätzs werden die Manöver einschränken und damit auch die Belästigungen durch die Einquartierungen. Jetzt haben wir diese Militärübungs­plätze und die Manöver nehmen immer ausgedehntere Formen mit wachsenden Belästigungen an, und darüber drückt Herr Vogt seineFreude" und seine Hoffnung aus, daß wir auch im Süden noch mehr mit solchen Manöver­lasten beglückt werden. Wir meinen, das Volk denkt hie­rüber anders, als der Vertreter des 11. württembergischen Wahlkreises.

Die Landtagsersatzwahl in Freudenstadt.

' Bon verschiedenen Seiten ist trotz unseres Dementis der Meinung Ausdruck verliehe» worden, daß eine 2. volks- parteiliche Kandidatur im Freudenstädter Wahlkreis zu erwarten sei. Jetzt sieht sich derSchwarzwälder Grenz­bote" selbst gezwungen, seine die Oeffentlichkeit irrefüh­rende Nachricht richtig zu stellen. Er schreibt:Die gestrige Notiz, daß dem Gemeindsrat Nestlen in Freu­denstadt von einigen Seiten dis Frage nach Ueb-ernahme einer Kandidatur für den Landtag dorgelegt worden sei, könnte den Anschein erwecken, als ob wieder, wie schon einmal, innerhalb der Volkspartei 2 Richtungen sich auf­tun wollten. Das ist glücklicherweise umso weniger der Fall, als Herr Gemeinderat Nestlen bei der Vertrauens­männerversammlung in Pfalzgrafenweiler selber für Bau- werimeister Gajser als Kandidaten gestimmt und mehr­mals zur Einigkeit ausgefordert hat. Nestlen wird sein Wort halten und nicht zur Zersplitterung der Demokratie im Bezirk beitragen". Im Uebrigen nimmt die volks­parteiliche Agitation einen sehr befriedigenden Verlauf. Wie aus Freudenstadt gemeldet wird, sind die Wählerver­sammlungen am Donnerstag, in welchen der Kandidat sich vorstellte, durchweg schon und erfolgreich verlausen. Die Versammlung in Reinerzau war trotz der un­günstigen Zeit gut besucht. Die Stimmung ist für den Kandidaten, der in gewandter, eindrucksvoller Weise sein Programm entwickelte, eine sehr günstige. Eine Anfrage über die Unterhaltung der Wasserufer bei solchen Gewäs­sern, in denen der Staat das Fischereirecht hat, beantwor­tete der Kandidat in außerordentlich befriedigender Weise. Auch'die Versammlung in Schömberg erfreute sich eines guten Besuches. Der Kandidat fand mit seinen Ausführungen vollen Anklang. Sehr gut besucht war auch die Versammlung in Loßburg. Auch dort lmt der Kandidat den besten Eindruck gemacht. Tis Versamm­lung ist sehr schön verlaufen. Es herrschte volles Ein­verständnis mit den Ausführungen des Kandidaten. Der Vorsitzende stattete ihm den Tank ab und erklärte, daß alle ohne Unterschied der Parteien mit den Ausführungen des Kandidaten einverstanden sein können. Mends

fand eine Versammlung in Rodt statt. Das Lokal war bis zum letzten Platz besetzt. Erfreulich war dis Ueber- einstimmung darin, daß iu der Person des Kandidaten der rechte Mann für den Bezirk gesunden sei. Ter Vor­sitzende gab dieser Stimmung Ausdruck mit den Worten: Rodt ist rot und bleibt rot. In all diesen Versamm­lungen, mit denen die Wahlarbeit sehr erfolgversprechend eingeleitet wurde, war der Kandidat von Parteisekretär Staudenmaier begleitet, der über die politische Lage und die politischen Parteien sprach.

Die Bauordnungskommisston der Zweiten Kam­mer erledigte in ihrer heutigen Sitzung den Art. 3, der von der Errichtung neuer, der Aufhebung oder Ab­änderung bestehender Ortsb au satzungen han­delt. Der Regierungsentwurf verlangte für diese Fälle das Geuehmigungsrecht für die Regierung, auf welchen Standpunkt sich auch die Erste Kammer stellte und nach den Erklärungen des Ministers von Pisthek einen entschei­denden Wert legt. Die Zweite Kammer hat dagegen an Stelle des Genehmigungsrechts des Ministeriums die Voll- zichbarkeitserklärung durch den Bezirksrat gesetzt. Die Kommission beharrte heute, entsprechend dem Antrag von Gauß, mit neun gegen vier Stimmen (Kraut, Jmmen- dörfer, Gras-Heidenheim, (V.K.) und Schmid-Neresheim (Z.) bei 2 Stimmenthaltungen (Dr. Lindemann und Diet­rich, (Soz.) auf dem früheren Beschluß. Ein Wänderungs- antrag Dr. Lindemann (Soz.), der die Vollziehbarkeits- erklärung durch das Ministerium anstatt durch den Be­zirksrat vorsah und der Ersten Kammer entgegengekommen wäre, war mit 9 gegen 6 Stimmen abgelehnt worden. Bei der Fassung der verschiedenen "Absätze wurde wieder­holt auf 'Beschlüsse der Ersten Kammer eingegangen.

Stuttgart, 5. Febr. Ter Stuttgarter Wirts­verein veranstaltete dieser Tage seine 5 9. General­versammlung, die von ca. 180 Mitgliedern besucht war. Den Vorsitz führte Herr Schramm. Ein recht arbeitsreiches Jahr liege, wie er ausführte, hinter den Wirten. In erster Linie habe das neue Wein ge setz sehr viel zu schaffen gemacht. Angenehmes habe es dem Wirtestand nicht gebracht. Aber man sei doch wenigstens gehört worden und das Gesetz habe eine Form erhalten, in Her es praktisch durchführbar sei. Es sei zu hoffen, daß 'die Ueberwachung möglichst loyal unter Berücksichtig­ung der württembergischen Verhältnisse durchgeführt werde. Jetzt sei es gerade ein Jahr, seitdem die Protestversamm- lung gegen die Brauste nerer Höhung in der Lie­derhalle stattgefunden habe. Die Versammlung war sehr gut besucht, auch verschiedene Abgeordnete seien anwesend gewesen. Man hätte also annehmen können, daß für Württemberg eine Biersteuererhöhung nicht so rasch ein- treten werde. Umsomehr überrascht mußte man daher sein, als Württemberg als erster von den süddeutschen Bundesstaaten bereits auf 1. Oktober 1909 eine Erhöh­ung der Biersteuer einsührte. Im Großen nnd Gan­zen habe sich die Bierpreissrage in Stuttgart, ziemlich glatt abgewickelt, wenn sie auch den Wirten manche unan­genehme Stunde bereitet habe. Mit den Bemühungen, die drohenden Konsumsteuern abzuwenden, habe der Aus­schuß leider wenig Erfolg gehabt. Erfreulich sei, daß der Wirtsverein bei staatlichen und städt. Behörden an An­sehen bedeutend gewonnen habe. Die verschiedenen An­fragen von Seiten des Ministeriums des Innern, der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel und der Stutt­garter Handelskammer betr. das neue Weingesetz bilden den deutlichsten Beweis dafür. Nach dem Kassenbericht betrug der Vermögensstand des Vereins am 31. Dezem­ber 1909: 19 661 Mark. Mitglieder sind es 647. Bei den Wahlen .wurde als Vorstand Herr Gemeinderat: Schrampr wiedergewählt, ferner als Kassier Herr Ade mrd als Schriftführer Herr- Krafft.

Stuttgart, 5. Febr. (Schwurgericht.) Ter dritte Fall betraf 'die Anklagesache gegen den verheirateten Buch- druckeveibesitzer Karl Vogt von hier, wegen Meineids. Er war beschuldigt, bei Leistung des Offenbarungs­eides, den Besitz eines Elektromotors im Wert von 560 Mk. verschwiegen zu haben. Tie Geschworenen sprachen ihn im Sinne der Anklage schuldig. Das Urteil lautete hir- nach 'auf ein Jahr Zuchthaus.

Stuttgart, 5. Febr. In der Strafsache gegen die Wirtseheleute Freyer zur Alten Mühle in Obertürk- heim wegen Kuppelei ist Verhandlungstermin aus 15. Februar vor der Strafkammer anberaumt.

Lausten a. N., 4. Febr. In einer sehr zahlreich besuchten Versammlung des Gewerbevereins hielt am Mittwoch der Sekretär des Neckar-Donau-Kanal-Komi- tees, Dr. A. Marquard-Stuttgart einen Vortrag über die Kanalisierung des Neckars. Die Mitteilungen über den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit, die der Redner nach einer Reihe von Ausführungen über die Not­wendigkeit und Zweckmäßigkeit der Neckarkanalifierung ma­chen konnte, interessierten die Zuhörerschaft natürlich aufs Stärkste, namentlich der Hinweis darauf, daß mit der ge­rade an diesem Tage zu fällenden Entscheidung des Bun­desrats über die Frage der Schiffahrtsabgabs, auch die erste Entscheidung über die Kanalisierung des Neckars über­haupt fallen werde. Der Vorsitzende C. Dochtermann sprach dem Redner, der seine Ausführungen schließlich durch eine Reihe von Lichtbildern erläuterte, den Tank der Ver­sammlung aus und wies darauf hin, daß das Interesse der oberhalb Heilbronn gelegenen Orte erst recht wach gerufen werden müsse, wenn die erste Etappe des Kanals bis Heilbromr fertig sei.

Ludwigsburg, 5. Febr. In der Angelegenheit der Beschwerde des Bürgerausschußmitgliedes Fr. Siller ge­gen die Stellungnahine des Gemeinderats zur Anfechtung der Wahl des Fabrikanten Wilh. Barth ist gestern die Entscheidung bei der K. Kreisregierung gefallen; sie geht dahin, daß der Beschwerde stattzugeben sei. Nun ist noch eine Einsprache an das Ministerium des Innern als der letzten Instanz möglich. (L.-Ztg.)

Ulm, 5. Febr. In nichtöffentlicher Sitzung haben die bürgerlichen Kollegien beschlossen, daß. die vom Be- z-irkssteueramt von dem Oberbürgermeister von Wagner

verlangten 7000 M Schenkung s st c u e r betreffend den Fürstenegger-Hof, aus die Stadtkaffe übernommen werden, da der Hof in den Besitz, der Stadt ikbergegangen ist nnd sie den ganzeil Nutzen aus dem Mehrwert des Geländes hat. .

Nah und Fern.

Ei» Reckarschiff gesunken-

Bei Neckar gerach ist das Frachtschiff des Schiffers August Schuhmacher gesunkeu. Die Ladung, zirka 260« Zentner gemahlenes Salz für die Firma Lehnkering u. C., in Mannheim, ging total verloren. Der Steuermann nnd der Schiffsjunge, die in dem Schiffe schliefen, konnten mit knapper Not ihr Leben nnd ihre wenigen Habseligkeiten retten.

Eine Kin-erschnle in -en Keller gestürzt.

Ein merkwürdiger Unglücksfall hat sich am gest­rigen Sonntag in Weiler OA. Weinsberg ereignet. Als der Wagnermeister Bäuerle mit den Kindern der in Weiler uns Umgebung wohnenbeu Methodisten iu feiner zur ebenen Erde gelegenen Mahnung eine Stunde abhielt, brach plötzlich der Fußboden und Lehrer samt Kindern stürzten in den Kellerranm. Glücklicherweise hat von den etwa 40 Kindern nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl leichtere Verletzungen, wie Verstauchungen, Hautabschürfungen usw. erlitten. Ein Kind ist allerdings schwer verletzt: Dem kleinen Sohn des Bauern Akulfinger wurden mehrere Rippen eingedrückt, außerdem erlitt ec eine Gehirnerschütterung nnd schwebt in Le­bensgefahr.

Eine merkwürdige Mißgeburt

'eines Schweines ist in Talheim OA. Tuttlingen bei Johan­nes Bos 'seler, Baumwart gu sehen. Das Tierchen hat mitten auf der Stirn ein Auge und an der Seite des Kopfes ein Ohr. Das andere Auge und Ohr fehlt. Der Rüssel sieht etwas schief, -der Oberkiefer ist auch abnorm. An dessen Seite ist ein zweiter Rüssel, der aber zu einem förmlichen finger­lange!: Elefantenrüssel umgbbildet ist. Das Tierchen hat eine zeitlang gelebt und ist jetzt in Spiritus aufbewahrt.

Rach dem Ball.

Iu Berlin versuchte die Frau des .Möbelpolierers Liedke ihren Mann, der kurz vorher vvn einem Maskenball nach Hause gekommen war, aus Eifersucht im Schlaf mit einen: Rasiermesser den Halz zu d u r ch s ch n e i d e n. Liedtke, schwer verletzt, erwachte ünd schrie um Hilfe. Während dessen sprang dis Frau aus dem Fenster in den Hof und erlag bald darauf ihren erlittenen Verletzungen.

Schwarze Kanarienvögel.

Der Clou der großen Vogelausstellung, die soeben im Londoner Kristallpalast beginnt, ist ein schwarz-er Ka­narienvogel, stiie die.Daily Mail" mitteilt. Vor einein Jahre wurde in der Vogelausstellung ein schneewei­ßer Kanarienvogel gezeigt, der wahrscheinlich ein Albino war. Der diesjährige schwarze jedoch! ist durchaus kein anormales Geschpps, sondern eine Kreuzung und zwar Wi­schen dem gewöhnlichen Kanarienvogel und dem Stieglitz- Schwarze Stieglitze kannte man schon früher, kohlschwarze Abkömmlinge von Kanarienvögel hat es' bisher noch nicht gegeben.

Ein Münzarbeiter in Größenwahn.

Aus' Budapest wird berichtet: 150000 Fünskroneir- fiücke, die im Körmörz er Münzamt -geprägt worden waren, mußten eingezogen nnd eingegossen werden, weil der Präger Schwarz unter das Bild des Königs statt der Initialen des Souveräns seinen eigenen Namen ge­setzt hatte, und dies in so winziger Schrift, daß man es zu spät bemerkte. Es stellte sich-dann heraus, daß Schwarz vom Wahne befallen ist, er sei der Monarch Bald darauf brach bei dem Präger der Wahnsinn vollständig aus und pian mußte den Mann ins Irrenhaus sperren.

Die Aktenmappe beim galanten Abenteuer.

Ein eigenartiges Erlebnis, das einer gewissen Komik nicht entbehrt, hatte ein bekannter Berliner Rechts­anwalt in Hannover, wohin er zur Wahrnehmung eines gerichtlichen Termins gefahren war. Bei seiner Ankunft dort erfuhr er, daß er sich Um einen Tag verfrüht hatte. Da nicht genügend Zeit war, um wieder nach Berlin zurückznsähren, beschloß er, in Hannover zu bleiben und sich die Zeit anderweit zu vertreiben. Es dauerte nicht lange, da hatte er die Bekanntschaft zweier charmanter junger Damen gemacht. Als er am nächsten Morgen er­wachte, fehlten ihm Uhr und Kette, Portemonnaie mit 500 Mark und die Aktenmappe. Die Angabe des Geschädig­ten, daß die eine der beiden Dämchen einen Titnskops trug, führte hie Hannoversche Kriminalpolizei bald auj die richtige Spur. In ihrer gemeinsamen Wohnung fand man die beiden Schönen völlig peu eingekleidet. Ein Teil des gestohlenen Geldes und die Aktenmappe hatten die Mädchen in ihren Betten versteckt. Die beiden ,Damen wurden in Hast genommen, der Rest des Geldes und die Akten dem Anwalt wieder zugestellt.

Meine Nachrichten.

In Bietigheim ereignete sich an der Unterfühnmg bei der Ludwigsburgerstraße ein sehr bedauerlicher Unfall. Dir Pferde pines Fuhrtverksbesitzers aus Pleidelsheim, bei dem sich nvch ein Unterkäufer befand, scheuten infolge des heran­fahrenden Schnellzuges Bruchsal-Stuttgart, wobei beide Pom Wa­gen stürzten. Der Fuhrmann erlitt hierbei eine Gehirn-Er­schütterung, während der Unterkäufer mit leichteren Verletzungen davonkam. Bahrrbedienstete verbrachten die Verletzten in doK beim Bahnhof sich befindliche Schlaflokal. Die Pferde rann­ten bis nach Großingersheim, wo sie aufgehalten wurden.

Beim Holzabführen in: Leonberger Stadt walk ,Oantmerforst" verunglückte der Knecht des Müllers Lauten- schläger, wie es scheint, ist er zu Fall gekommen und wurde geschleift, wobei er schwere innere Verletzungen erlitt. Mehr«'« Rippen wurde:: ihm gebrochen und die Lunge dabei verletzt.

In -der Mühle von Letsch bei Balingen wurde der H Jahre alte Mahlknecht Balthasar Castel aus Frommersn von einer Transmission erfaßt und so heftig zu Boden geschleudert, daß er den Schädel brach und sofort tot ivar. Der brave ü.O und tüchtige Mann hinterläßt eine Frau und drei kleine Kind«-

Jm Ortsarrest in Mühlacker ist ein .Handwerksburscht, der wegen starker Betrunkenheit dorthin gebracht wurde, an Alkoholvergiftung gestorben. Er ist der Sohn des RosenwirK iu Leinfelden und war vor: Beruf Kellner.

Während der letzten Nacht fuhr, infolge falscher WeiclM- stellnng, der von Bonn kommende. Schnellzug bei der Station Rodenkirchen ans einen Güterzug. Der Führer des Schnell­zuges wurde unerheblich, einige Passagiere, durch Glassplitter leicht verletzt.

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