zuletzt der.anerkennenswerten .Haltung zuzuschreibcn, die die nationakliberale Parteileitting bei der Aufstellung des' entschieden links stehenden, populären und allseitig be­liebten Kandidaten eingenommen hat. Will der Liberalis­mus in der Pfalz wieder aufleben, so muß diese Wahl für ihn die Richtschnur sein, die er bei künftigen Wahlen, zu befolgen hat. Die eingetretene Scheidung zwischen Nationalliberalen und Bauerubündlern muß zum völli­gen B ruch erweitert und Fühlung nach links genommen, endlich aber einem Zusammengehen mir den Sozialdemo­kraten der Boden geebnet werden.

München, 30. Jan. Der Exkäpuziner Benno Au- r a ch e r teilte der Leitung der bayrischen Kapuz-inerproviuz mit, daß er sich verheiratet habe und gegen die Kirche und gegen den Orden nichts unternehmen werde. Gegenüber dieser lakonischen Meldung wird mau aus ul­tramontaner Seite wohl ans weitere Ableugnungsversnche verzichten müssen.

Berlin, 31. Jan. Der Kaiser empfing heute Mttag in Gegenwart des Staatssekretärs des Aeupern Frhrn. v. Schön die belgische S o n d e r g e s a» d t s ch a f t zur Rviisiziernng der Thronbesteigung König Alberts.

Bcrln», 1. Febr. Die preußische Wahlrechtsre­form wird dein Landtag innerhalb der uächslen acht Tage zugehen.

Ausland.

Das Pariser Hochwasser eine Gottesgeißel.

Daß der Vatikan aus den Ueberschwemmungen in Frankreich Kapital schlagen würde, war vorauszusehen. Das Wie übertrifft aber fast die Erwartung, da der Leit­artikel desOfservatore Romano" das schwülstigste und psässifchste Fabrikat nnter dem Signum eines Laien dar­stellt. Nach einer pathetischen Schilderung des Elends heiß: es:Die ganze Welt bringt setzt Frankreich Sym­pathien entgegen. Auch wir, die bisher über andere Schmerzen Frankreichs jammerten, haben Mitgefühl mit dem neuen Leiden und bitten den Himmel um Beendig­ung der Geißel. Ter Papst gibt im Gebet das erste Beispiel, er, der Unbill stets mit Liebe vergilt, er, den eine bösartige Sekte vergeblich vom .Herzen Frank­reichs loszulösen versucht. Dabei scheint es als eine Ironie, daß die verlassenen Klöster jetzt für die Opfer der Ueberschwemmuiig von Jakobinerhand geöffnet wer­den. Aber!d aS ist ein Wink der Vorsehung, denn alle große Plagen sind nur große Lektionen. So können wir hoffen, daß der Glauben, den man schon aus­gelöscht sehen wollte, triumphierend erstrahlen wird. Wäh­rend der Ueberschwemmung verlöschte nun das Genrelicht des Parlaments, das freilich auch früher nur im Dunkel irrte."

Sofia, 31. Jau. Die diesjährigen Rekruten, die Ende März einrücken sollten, wurden für Ende Februar einbe-- rufeu. Von zuständiger Seite wird der vorzeitigen Einberufung politischer Bedeutung abgesprochen. In der Oessentlichkeit ist aber die Ansicht verbreitet, daß die Maßnahme mit der Ein­berufung von 20 000 Mann türkischer Redtefs Zusammenhängen.

Tokio, 31. Jan. Aus der koreanischen Provinz Süd-Phjön- pan wird der Ausbruch von Unruhen gemeldet. Zwanzig japanische Ansiedler sollen ermordet worden sein.

Württemberg.

Württemberg mrd die Schiffahrtsabgaben.

Die Entscheidung gefallen!

Am Mittwoch finden die Verhandlungen dos Bun­desrats in Bezug auf die preußischen Vorschläge für Schiff­fahrtsabgaben und die Schaffung von Zweckverbänden statt. Der Minister des Innern von Pischek begibt sich heute nach Berlin, um die württentbergische Regierung ei­gens zu vertreten. Wie bestimmt verlautet, denkt die württ. Regierung nicht daran, ihre bisherige Haltung zu ändern, die Entscheidung in der Frage der Schiffahrtsab- gaben wäre demnach berefis gefallen.

Der Berbatld württem-ergischer Industrieller

teilt in seinem zweiten Heft seines' LandesorgensWürt- tembergische Industrie" mit, daß er im Hinblick aus die von badischer Seite neuerdings in dxr Neckarkanalfrage gemachten Vorschläge am 29. Januar a'i das K. Württ. Staatsministerinm das Ersuchen gerichtet habe, im Bnn- desrate aus eine Vertagung der Entscheidung über die Ein­führung von Schrsfahrtsabgaben aus natürlichen Wasser­straßen hinzmv-irken, da die an der Frage hauptsächlich in­teressierten württembergischen Industriellen eine eingehende Prüfung der badischen Vorschläge durch alle maßgebenden Faktoren für unerläßlich halten.

Aus der Partei.

Bietigheim, l. Febr. Im Alter von über 81 Jahren starb hier Wilhelm Maier, Seifensieder, ein treues Mitglied der Bolkspartei. Der Verstorbene ist hier immer ein treuer Anhänger der Bolkspartei gewesen, der auch in trübsten Zeiten fest zu ihr hielt und unerschrocken für deren Ideale eimrat. Für alle Gebiete des öffent­lichen Lebens und deren fortschrittliche Entwicklung zeigte der Verstorbene bis in sein hohes Alter rege Teilnahme. Die Partei wird ihm immer ein dankbares ehrendes An­denken bewahren.

Stuttgart, 31. Jan. Vo lksschu lle h r cr und Gehaltsaufbesserung. Eine Deputation des ge- schäftssührenden Vorstands des württemb. Volksschulleh­rervereins wurde dieser Tage in Sachen der Gehaltsauf­besserung der Volksschullehrer vom Finanzminister von Geßler empfangen. Der Gesamteindruck, den die Mitglie­der der Abordnung empfingen, war der, daß man bemüht sei, das Gros der Lehrerschaft aus der seitherigen (gehalt­lichen) Unterbeamtenstellung herauszuheben.

Stuttgart, l. Febr. In Gegenwarc des Königs und dcs Ministers v. Pischek ist gestern die neben dem Gewerbemusenm in einem besonders dazu erstellten Ge­

bäude ecablierte staatli ch e Gründung s a n s st e l ü nng in feierlicher Weise eröffnet worden.

Stuttgart, 3l. Jan. In Ottmars he im, OA. Marbach, und in !l nt e rsi e tm i n g e n, OA. Stuttgart, wurden in den letzten Tagen Ortsgruppen des n e u e n D e n t sch en Bauernbund es gegründet.

Zuffenhausen, 31. Jan. Ter Bezirksrai hat die Einsprache gegen die Entscheiudng des GemeinderatS bezüg- lich der Anfechtung der Gemeinderatswahl abgewiesen, da die Begründung der Anfechtung einen Tag zu spät ein­gebracht worden war.

Schorndorf, 29. Jan. Der hies. Liberale Be r- ein hat seine Vereinigung mit der hies. Volks­partei beschlossen nnd vollzogen.

J-reudenstadt, 31. Jan. Tie Soz i a l d e m ok r a- tie hat die Wahlagitation mit Energie ausgenommen. Am Sonntag wurden im Bezirk Frenendstadt seitens der Sozialdemokratie 10 Wahlversammlungen abgehalten, in denen Parteisekretär Pflüger ans Stuttgart, Landtagsab­geordneter Kenngott-Eßlingen un.d H. Wildemann ans Stuttgart als Redner austraten.

Nah und Fern.

Der an der Wasserleitung in L bersch me i en be­schäftigte 26jährige Arbeiter Karl Rieble von Korb OA. Waiblingen wollte nachts nm ein Uhr, uni Forellen zu fischen, eine D y n a m i t Pa tr o n e in die Schmeic Wer­sen und dort explodieren lassen. Unglücklicherweise explo- dierce die Patrone aber in seinen Händen und riß ihm beide Vorderarme weg. Außerdem erlitt der Ver­unglückte noch schwere Verletzungen an den Augen und im Gesicht. Er wurde in das Fürst Carl-Landesspital ge­bracht, woselbt ihm beide Armstümpfe abgetrennt werden mußten. Sein Zustand ist sehr ernst.

In T ein ach hatte eine Bürgersfrau mit einem ar­beitslosen Italiener hMitleid, gab ihm zu essen nnd er­laubte ihm, sich im Zimmer zu wärmen. Die Frau wurde abgerusenünd ließ den Gast mir den Kindern allein. Ter freche Mensch benützte die Gelegenheit sich an den Mädchen zu vergreisen.

In Leuikirch wurde dse Schülerin Götz von ei­nem anderen Mädchen niädergesprnngen, wobei sic den Kops 'an Innen Zaun schlug. Sie st arb an den Folgen des Sturzes..

Bor etwa, vier Wochen ist der Bierbraaereibesitzer Jehle

in Neu-Ulm plötzlich verschwunden. Da er in letzter Zeit Spuren einer tiefen Schwermut gezeigt und Aeußernngen ge­tan hatte, daß er sich bas Leben nehmen werde, nahm man an, daß er sich ums Leben gebracht habe. Kürzlich wurde seine Leiche unterhalb Regensburg aus der Donau gezogen und als unerkannt beerdigt. Sie wird nun wieder ausgegraben und nach Neu-Ulm verbracht.

In Weiden vergnügten sich vier Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren aus der dünnen Eisdecke des Mühlbachs mit Schlittschuhlaufen, brachen ein und ertranken. Drei her Kinderleichen sind geborgen, die vierte ist noch nicht gefunden.

Beim Rodeln v er u n g l ü ck t e n in M ühlhause n E. drei junge Brüder. Zwei wurden schwer verletzt: der dritte, ein 17jähriger Bursche, blieb auf -er Stelle tot liegen; xs war ihm die Hirnschale pingeschlagen. Die Verunglückten rannten mit ihren: Schlitten gegen eine Bank.

In der Rheinischen Meiallwaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf löste sich beim Abseuern eines Geschützes ein Verschlußstück, wodurch vier 'Arbeiter schwer verletzt wurden.

Gerichtssaal

Ter falsche Major.

Stuttgart, 31. Jan. (Strafkammer.) Der schon öfters vorbestrafte Kaufmann Paul Müller von Leipzig gab sich in einer hiesigen Wirtschaft, in der er einige Zeit verkehrte, als Major a. D. aus. Eines Tages kam die Tochter des Wirts auf die Kaiserparade zu sprechen und sprach den Wunsch aus, sie möchte die Parade auch sehen. Sofort war derHerr Major" bereit, ihr die gewünschten Tribünenkarten zu besorgen ü. da er augenblicklich nicht so­viel bei sich hatte, um das Geld für drei Karten allslegen zu können, gab ihm das Mädchen zwölf Mark. Der Herr Major" besorgte aber die Karten nicht, sondern ver­brauchte das Geld für sich. Er wurde heute von der Strafkammer wegen Unterschlagung zu zwei Monaten Ge­fängnis verurteilt. Von einem ihm weiter zur Last ge­legten Einmietbetrug wurde er freigesprochen.

Ein schändlicher Stiefvater.

Der 56 Jahre alte verheiratete Fabrikarbeiter W i l- helm Hart lieb von Beuren, OA. Nürtingen, wohn­haft in L aussen am Neckar, hat mit seiner kaum 12 Jahre alten geistesschwachen Stieftochter mehrere Jahre hindurch mehrere unzüchtige Handlungen getrieben. Der Angeklagte wurde wegen zwei'P erb re che n wider die Sittlichkeit im Sinne der M 174 Ziffer 1 und 176 Ziffer 3 unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus'die Tauer von 5 Jahren zu einer Zuchthaus-» strafe von 2 Jahren 6 Monaten verurteilt. Nus d ie erlittene Untersuchungshaft wurden 2 Monaten in An­rechnung gebracht. Tie Kosten hat der Angeklagte zu tragen.

Ein geriebener Haftgeldschwindler.

Ter wegen Hastgeldschwindelcien schon mehrfach vor­bestrafte 41 Jahre alte Dienstknecht Ehrt st ianMaher von Kirchardt, Amts Sinsheim in Baden, der gegen­wärtig wegen des gleichen Delikts in Bruchsal eine Zucht­hausstrafe verbüßt, hat am 15. Dezember 1908 sich in Neckargartach bei einem Bauer als Tienstknecht verdingt und ließ sich 5 M Hastgeld geben. Nach drei Tagen kam er und bat seinen Dienstherrn nm 8 M, um seinen Koffer in Mülbach zu holen. Am 21. Dezember trat er seinen Dienst an und verließ, am 4. Januar heimlich seinen Dienst, nachdem er .seinem Dienstherrn aus 'betrügerische Weise zusammen 17 M abgeschwindelt hatte. Am glei­chen Tage noch verdingte er sich der einem Bauern in Umkreises heim. Dort erhielt er 5 M Haftgeld, Nachdem, er zwei Tage gearbeitet hatte, erschwindelte er sich vom Vater seines Tienstherrn 10 M und verduftete damit.

Ter Angeklagte wurde wegen eines Verbrechens des Betrugs im Rückfall unter Einrechnung der vom Landgericht Mosbach ausgesprochenen Zuchthausstrafe von 2 Jahren und einer Geldstrafe von 1200 M zu einer Ge­samt zu cht h a u s str a f e von 2 Jahren 6 Mo­naten und einer Geldstrafe von 150 M oder wei­teren 10 Tagen verurteilt.

Freisprechung von Ianrna Borowska.

Nach sünfzehntägiger Verhandlung ist in dem viel- erwähnten Krakauer Sensatronsprozeß das Ur­teil gefällt worden. Die Jury hat Ianina Borowska völlig freigesprochen, und zwar vom Mord ein­stimmig, vom Totschlag mit sechs gegen sechs Stimmeu. Von großem Interesse und auf die Motive der Freisprechl- nng ein Licht werfend, ist eine Eventualfrage, die von den Geschworenen vor ihrer Entscheidung beantragt wor­den war. Sie wünschten eine Fragestellung, ob die An­geklagte sich der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht habe. Zum mindesten ein großer Teil der Jury war also der Anschauung, .die Angeklagte könnte durch eine Unvorsichtigkeit Tr. Lewicki erschossen Haben. Die Frage würde von dem Gerichtshöfe nicht bewilligt. Frau Bo- rowska hat das seltene Schicksal gehabt, zweimal in Sensationsprvzessen angeklagt zu sein und jedesmal frei- gesprochen zu werden. Tie Freiheit hat sie trotz des Verdiktes der Geschworenen noch nicht erlangt; da der Staatsanwalt die Nichtigkeitsbeschwerde anmeldete, muß sie noch in Hast bleibeit.' Frau Borowska war nach Fällung des Geschworenenverdiktes in den Saal getra­gen worden. Sie war leichenblaß und vollkommen apa­thisch. Nur als ihr das Verdikt vorgelesen wurde, zuckte ihr Blick für einen Moment auf. Sie hielt die Linke an ihre Stirn und hob die rechte Hand zum Himmel empor. Daraus versank sie wieder in ihre frühere Apa­thie. Trotz ihrer Erschöpfung ließen es sich viele Leute nicht nehmen, ihr die Hand zu reichen und sie zu beglück­wünschen. Sie lächelte ihrem Verteidiger dankbar zu und fragte mit leiser Stimme, ob sie nunmehr bald frei- gelassen werde. Ta das Publikum sich nicht entfernen mrd nochmals die Borowska sehen wollte, wurde sie in einen Wartesaal getragen und erst dann in die Zelle gebracht.

!» ioslius!"

Der Bauer Sielisch in dem Dörfchen Freienbrück in der Provinz Brandenburg lebte seit längerer Zeit mit seinem Nachbar, dem Gastwirt Hermann Schmidt, in grimmigster Feindschaft, die durch folgenden seltsamen An­laß entstanden war: Eine hem Sielisch gehörende Ente war in tiefer Zuneigung zu einem jungen Enterich entbrannt, der zum Geslügelbestande des Nachbars Schmidt gehörte. Jeden Abend stellte es sich bei der Zählung des Geflügels heraus, daß es die verliebte junge Ente vorgezogen hatte, ihrem geliebten Erpel in dessen nächt­lichen Aufenthaltsort zu folgen. Sielisch mußte dann je­desmal zu dem Nachbar Schmidt gehen und um Aus­händigung der widerspenstigen Ente bitten. Hierbei war es wiederholt zu Differenzen gekommen. Am 9 Mai v. Js. warteten Sielisch und seine Frau am Wasser, um sich aus den ankommenden Enten die ihnen gehörigen Herauszugreisen. Als der Nachbar Schmidt hinzukam, äußerte er noch gemütlichen Tons, die beiden Ehelcutd sollten die Enten doch picht so jagen, sondern sich die ihrigen später aus dem Stall abholen. Diese Aeußerung wurde von den beiden Eheleuten schief.ausgenommen. Es kam zu einem Streit, der schließlich in Tätlichkeiten aüs- artete. Es entstand eine allgemeine Rauferei, bei der Frau Sielisch mit einem Holzpantoffel aus Schmidt ein­geschlagen haben soll. Schmidt stürzte plötzlich zu Bo­den und blieb tot liegen. Die Obduktion ergab als To­desursache eine Herzlähmung.

Die beiden Eheleute hatten sich nun wegen Körper-' Verletzung mit nachgesolgtem Tode vor dem Landgericht III Berlin zu verantworten. Da nachgewiesen wurde, daß Schmidt schon seit Jahren an einem schweren Herz­leiden krankte, verneinten die Geschworenen sämtlich^ Schuldsragen, so daß die Angeklagten aus .Kosten der Staatskasse freigesprochen werden mußten.

Ein Affe als Zeuge.

Ein Artistenehepaar, Christopher und Mamie Starr war im Juli vorigen Jahres unter dem Verdacht ver­haftet worden, den Zirkusbesitzer James Ackerman, an dessen Unternehmen sie engagiert waren, ermordet zu ba­den. Ackerman wurde getötet, als er tm Begriffe war, einen kleinen Himalaya-Affen, den er Scamp getauft hattft zu füttern. Der Verdacht gegen den Ehemann Starr ver­stärkte sich, als das Aesfchen beim zufälligen Anblick des Beschuldigten in eine furchtbare Wut geriet und wild an den Käsigstangen rüttelte. Scamp beharrte in dieser feindseligen Haltung, solange er Starr sah, obwohl pr sich früher gegen den Mann stets Zutraulich gezeigt hatte. Tie Zornausbrüche des Assen erneuerten sich, als Frau Starr vor den Käsig gebracht wurde. Bei der Gerichts­verhandlung in Devalls Landing, im Staate Louisiana, gegen das Ehepaar wurde der Affe, der einzige lebende Zeuge des Verbrechens, in den Gerichtssaal gebracht, und kaum hatte Scamp die Angeklagten erblickt, als er aufs neue von Zorn nnd Schrecken zugleich erfüllt wurde. Das zitternde Aesfchen machte aus den Gerichtshof einen stac­keren Eindruck als die ganze Beweisführung. Das Ehe­paar Starr wurde trotz allen Leugnens ksür schuldig er­klärt und zu lebenslänglichem Zuch-thanS verurteilt.

Kometen und Kometenfurcht.

Es ist ein Komctenjahr, das Jahr 1910: ZK dem Halleyschen Kometen, dm man seit langer Zeit erwar­tet, hat sich ein neuer gesellt, und auch die Kometensurcft ist nicht ausgeblieben, die von trüben Zeiten und Weltmk- tergang raunte. Obwohl die Wissenschaft festgestellt hat, daß ein Komei überhaupt etwas Harmloses ist, nichts anderes als eine ungeheure Ansammlung von kleinen Me­teormassen und Stcrnschnuppenkörperchen, deren riesiger Schweis ans Gaswaffen feinster Art besteht, so ist doch die jahrtansende alte dingst vor der unheilbringenden Wirk-