hnV auf hoher See n n f e r. Von her Desaßu n g konnks niemand gerettet werden. Der Kapitän hinterläßt eine Frau und sieben Kinder.

Paris, 13. Jan. Zum Präsidenten des Senats ist mit KO von 259 abgegebenen Stimmen der bisherige Präsident D n- h»sk wredergewählt worden.

Aus Württemberg.

Landtagsabgeordneter Schnaidt ch.

Aus Ludwigsburg kam gestern die schmerzliche Kunde, daß der Landtagsäbgeordnete, Bank­direktor Schnaidt Freitag Nacht an einem Herzschlag unerwartet rasch verschieden ist. Schnaidt war früher städtischer Oekonomieverwalter, später Bankdirektor. In zwei Wahlperioden vertrat er den zweiten Württemberg- Wen Wahlkreis im Reichstag; der württembergische Ab­geordnetenkammer gehörte er von 1883 bis 1901 und dann wieder von 1906 bis zu seinem Tode an. Schnaidt war tags zuvor noch wohlauf u. in seinem Berufe tätig.

In ihm verliert die württembergische Volkspartei einen ihrer ältesten unermüdlichen Kämpfer, dessen Andenken in ihren Reihen nicht erlöschen wird.

Stuttgart, 13. Jan. Die Einführung der Zündhölzchensteuer spielte in der heutigen Sitz­ung des Stuttgarter Gemeinderats eine Rolle. Es ist von der Inneren Abteilung fest berechnet worden, daß durch diese Steuer die Unterhaltungskosten für jede ein­zelne Oellaterne sich um 27,4 Psg. pro Jahr erhöhen. Um diesen Mehraufwand gegenüber dem bedienenden Personal auszugleichen, wird die Belohnung für die Bedienung die­ser Oellaternen von 10 auf 10,1 Psg. pro Laterne festgesetzt.

Stuttgart, 13. Jan. Auf dem Rathaus fanden gestern vormittag unter dem Vorsitz von GR. Dr. Ludwig Verhandlungen zwischen Vertretern des Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe (Landesverband Württembergs) Und Vertretern der Gewerkschaften der Maurer, Zimmerer und Bauhilfsarbeiter, sowie der christlichen Gewerkschaften über die örtlichen Tarifzuschläge statt. Die Verhandlungen wur­den auf den 26. Januar vertagt. Tie Vertreter des Ar­beitgeberbundes bestanden darauf, daß. die festzusetzenden Arbeitsbedingungen nicht nur für Stuttgart, sondern für das ganze Land Gültigkeit haben sollen, während die Ar­beitervertreter erklärten, daß sie zu einem das ganze Land umfassenden Tarifvertrag keine Vollmacht haben, sondern diese erst von der Gewerkschaftsleitung einholen müssen.

Eßlingen, 13. Jan. Auch ein Zeichen der Zeit! Viel besprochen wird hier die Tatsache, daß. die Zahl der Geburten im Jahre 19M gegen das Vorjahr um 104 abgcnommen hat. Auch die Zahl der Eheschließungen hat um 11 abgenommen. Darin drücken sich ohne Zweifel die mißlichen Erwerbsverhältnisse aus, die hier seit länge­rer Zeit herrschen und von denen nicht abzusehen ist, wann sie sich "wieder bessern. Andererseits hat die Zahl der Todesfälle ebenfalls abgenommen und War um 96 ge­gen das Vorjahr, so daß das Jahr 1909 als ein recht gesundes bezeichnet werden kann.

Geislingen, 13. Jan. In der gestrigen Sitzung der Bürgerlichen Kollegien wurde beschlossen, vom 1. April dieses Jahres an die örtliche Verbrauchsabgabe von Bier, sowie den örtlichen Zusatz zur Grnndstückum- fatzstener aufzu heben, was einen Steueraus- sall vno ca. 18 000 Mark per Jahr entspricht, der durch erhöhte Umlage wieder hereingebracht werden muß..

Geislingen, 13. Jan. In der Gemeinde Tonz- dorf, ist die im Dezember v. I. vorgenommene Gemein­deratswahl vom Gemeinderat ans erhobene Einsprache eines durchgefallenen Wahlkandidaten, für ungültig er­klärt worden, da von einem die Stimmzettel anstragen­denWerber" vor der Wahl Freibier versprochen worden war. Die hiegegen erhobene Beschwerde wurde vom Bezirksrat in der Sitzung vom 7. ds. Mts. mit der Begründung abgewiesen, daß in dem Versprechen des Frei­biers eine gesetzwidrige Wahlbeeinflussung erblickt werden müsse und der Beweis nicht erbracht sei, daß aus Ver­sprechen des Freibiers eine Veränderung des Wahlergeb­nisses nicht herbeigesührt habe.

Mm, 1.3. Jan. In der heutigen Sitzung der bürger­lichen Kollegien erstattete vor der Beeidigung der neuge­wühlten Gemeinderatsmitglieder Oberbürgermeister von Wagner den alljährlichen Neberblick über die Tätigkeit der Stadtverwaltung im äbgelausenen Jahre. Besondere Hervorhebung fand dabei die warme Anerkennung, die die städtische Bode n- und W o hn nngs p ol i ti kin im-

die Durchführung des Panamakanals, die Verallgemeinerung des lenkbaren Luftschiffs, die Anlegung von artesischen Brunnen in der Sahara, die Ausbaggerung des Hangho und ähnliche Dinge als geschichtliche Ereignisse verzeichnet werden. Das Anf- blitzen einer Entdeckung im Gehirn eines Erfinders, die Be­seitigung e nes Teils des menschlichen Elends, die Ueberwindung irgend eine' Krankheit, das werden Dinge sein, die der Ans- bewalu.!::;, i- ^er Erinnerung eher Werl Ol'! wdie großen M.tzcüOn, durch welch.' - die ,,:g:na.n:ee: H.-rs.-u der Vergangenheit einen Rainen gemacht haben. Kommen aber wird der Tag, da die Menschheit von dem gräßlichsten der Flüche, von dem des Brudermords, erlöst, triumphieren wird: ,H>ier liegt der Krieg!" Dann wird kein Gegensatz mehr bestehen zwischen Vaterlandsliebe und Menschheitsliebe: dann wird es nur ein Gesetz für das menschliche Leben geben:

Die ewige Liebe.

Heute noch gleicht die Menschheit einer durch die Wüste ziehenden Karawane. Die Sonne sendet ihre glühenden Strahlen, die Zunge klebt am Gaumen, mühsam schleppt sich der Wanderer durch den brennenden Sand. Da erscheint am Horizont das Bild einer Stadt mit sprudelnden Brunnen und ragenden Pal­men. Alles atmet auf im Anblick des ersehnten Ziels der Reise. Aber düster klingt das Wort des Führers:Fata Morgana". Das Bild verschwindet: und wieder glüht die Sonne und wieder peinigt der Durst die ausgctrock- neten Kehlen und wieder schleichen die Pilger durch den gelb­lichen sand. Da zeigt sich den fast zusammenbrechenden Wan­derern von neuem ein Anblick, der sie beleben könnte, und diesmal sehen die Palmen so nüchtern ans und die Brunnen jo alltäglich und festbegrenzt. Noch eine letzte Anstrengung und die Karawane wäre gerettet. Aber die Leute lassen mutlos die Hände sinken.Fata Morgana" tönts durch die Reihen; es ist ein Lnftgebildc". So fallen sie zu Boden, um in der Wüste zu verschmachten, weil sie nicht glauben wollten. Aehn- lich scheint es der Menschheit zu gehen. Das Ziel des Friedens ist stiahe; aber die Menschen halten es für einen Sinncntrng. O, daß sie glauben könnten! Dem Glauben, nur dem Glauben löstnet sich das Paradies.

Mer werteren Kreisen finde!, die Erweiterung des MdI. Elektrizitätswerks, der steigende Verbrauch an Strom und Gas, der Anschluß verschiedener Nachbargemeinden an das städtische Stromnetz, die wachsende Benützung der Stra­ßenbahn, die Steigerung der Steuerkataster und der Be­völkerung auf rund 57 800 Personen. Im ganzen wird das neue Jahr nicht zu den günstigen gerechnet, da die allgemeine wirtschaftliche Stockung sich bis zum Schluß fühlbar gemacht hat. Als Aufgaben für das neu angebrochene bezeichnete der Stadtvorstand folgende: Er­bauung der zweiten Donau brücke und eines Do­nausteges bei der Eisenbahnbrücke, Bereitstellung weiterer Schulgelasse, Fortführung des Baues des neuen Kran­kenhauses, unter Umständen der Bau treuer Arbeiterwohu- häuser, für welche die Pläne schon vorliegen, Renovier­ung des östlichen Giebels des Schwörhauses, Erweiter­ung des Gewerbemufeums, Bau eines Leichenhauses in Söflingen und einer Urnenhalle auf dem Ulmer Friedhof, Aufstellung eines Brunnens bei der alten Gewerbebank, Vorarbeiten für den Bau eines Stadtbades, Bau eines Jndustriegeleises und von Hauptkanälen im Osten der Stadt. An die Beeidigung schloß sich ein kurzer Früh­schoppen an.

Nah und Fern.

Die dumme« Schwabe«.

Letzten Sonntag abend wurden in einem Gasthof in Fell­bach von einigen fremden Gästen, denen derNeue" ordent­lich zugesetzt hatte, gegen Einheimische ziemliche Sticheleien aus­gesprochen, u. a. wurde auch mitdumme Schwaben" um sich geworfen. Daß aber den Schwaben, selbst den Fellbachern, das Blut mich in Wallung geraten kann, das mußten die Fremden auf dem Weg zum Bahnhof erfahren, wo sie eine tüchtige Tracht Prügel erhielten, die allerdings das erlaubte Maß überschritt, so daß die Sache wohl noch ein Nachspiel erhalten dürste.

Gericht ssaal.

Der Mordprozetz gegen Janina Borowska.

Am 12. ds. begann zu Krakau der Prozeß gegen die Studentin der Medizin, Janina Borowska wegen des Ver­brechens des Meuchelmordes begangen an ihrem früheren Gelieb­ten, dem Rechtsanwalt Dr. Wladimir eLwicki. Für die Verhandlung sind vierzehn Tage vorgesehen. Die Angeklagte Janina Borowska, die in kurzer Zeit die letzte medizinische Prüfung ablegen sollte, um dann den Grad einer Doktorin der Medizin zu erreichen, ist die Gattin des Statthaltereibeam­ten Dr. Martin Borowski in Lembnrg. Die Angeklagte hatte bereits vor Jahresfrist in einem politischen Sensationsprozeß in Krakau von sich reden gemacht. Die hatte der polnisch-sozia­listischen Partei angehört und war von ihren Parteigenossen beschuldigt worden, im Dienste der r n s s i s ch e n P o l i z e i zu stehen und die anläßlich der russischen Revolution auS Russisch- Polen nach Galizien geflüchteten Sozialisten überwacht zu haben. In diesem Prozeß war ihr Verteidiger der ermordete Rechts­anwalt Dr. Lewicki. In der Nacht vom 4. zum 5. Juli 1909 wurde Dr. Lewicki in seiner Wohnung tot anfgefunden. Neben seiner Leiche fand man die Angeklagte. Dr. Lewicki war eine in Krakau sehr angesehene Persönlichkeit. Die Angeklagte be­hauptete, daß Dr. Lewicki bei einem nächtlichen Zusammensein im Laufe des Gesprächs sich selbst erschossen habe, während die Anklagebehörde durch einen Indizienbeweis Nachweisen will, daß die Angeklagte die Täterin ist. Es war fraglich, ob der Prozeß jetzt würde durchgeführt werden können, da die Borowska infolge Neurasthenie und Bleichsucht sehr geschwächt ist und um Vertagung der Verhandlung gebeten hatte. Die Gerichtsärzts haben jedoch die Angeklagte für verhandlungsfähig erklärt. Die Angeklagte erschien ganz in schwarz gekleidet und hat einen dichten Schleier vor dem Gesicht, so daß ihre Gesichtszüge kaum zu erkennen sind. Sie erklärte vor Gericht: Trotzdem ich sehr leidend bin, bin ich entschlossen, dem Gerichtshof alles zu erzählen, aber nichts zu meiner Verteidigung zu sagen, denn ich habe keinen Anlaß, mich zu verteidigen. Sie schildert dann ausführlich den Anfang ihrer Beziehungen zu Dr. Lewicki. Lewicki war ein sehr edler Mensch. Er habe ihr erklärt, daß er nur «inen ein­zigen Freund auf der Welt besitze, und das sei sein Hund. Seit der Zeit aber, wo Lewicki ihr Anträge machstä, und er cs auch verstand, sie zur Annahme der Anträge zu bewegen, habe sie an der Echtheit seiner Gefühle gezweifell. Auch sei sie von Lewicki in dem Prozeß schlecht vertreten worden.

Die Lustmorde in Posen.

Vor dem Schwurgericht in Lifsa hat sich dieser Tage der 62 Jahre alte Tischlergeselle Valentin Kosziol unter der Anklage -es vierfachen Lustmords und Vergehens gegen K 175 zu verantworten. Im Juli des letzten Jahres 1909 erregte es in der Provinz Posen großes Aufsehen, als kurz hintereinander in den Kreisen Lissa und Ostrowo mehrere grauen­hafte Morde entdeckt wurden. Am 21. Juli wurde, wie erin­nerlich, in dem Fürstlich Radziwillschen Walde ein unbekannter junger Mann Vvn 1618 Jahren anfgefunden, an dem nach ärztlicher Feststellung ein Lustmord begangen worden war. In­nerhalb der beiden nächsten Wochen wurden dann noch drei weitere Lustmorde an alten Frauen, die sich allein auf dem Felde oder jm Walde befunden hatten, verübt. Die Mordtaten waren innerhalb weniger Tage und räumlich nur wenige Mei­len von einander entfernt, begangen worden. Der Verdacht lenkte sich bald auf den Tischlergeselle Kosziol, der wegen Sitt­lichkeitsverbrechen bereits sechs Jahre Zuchthaus' und wegen versuchten Mordes und Notzucht fünfzehn Jahre Zuchthaus verbüßt hatte.

Am 15. Oktober 1907 wurde Kosziol ans dem Zuchthaus in Stricgau entlassen und seit September 1908 arbeitete er ab? T'^chlergeselle in Brat in. Am 11. Juli 1909 sandte ihn s. Meister nach Mittelwaidc, um dort Wäschemangeln änzn- bieten. Die Anklage nimmt an, daß Kosziol an diesem Tage nach dem etwa 16 Kilometer entfernten Schwarzwald gelaufen ist stnd dort den jungen Mann aus sadistischen Motiven er­mordet hat. Die Persönlichkeit des Toten hat sich nicht sest- stellen lassen. Die Vorgefundenen Kleidungsstücke deuten da­rauf hin, daß der Ermordete den besseren Kreisen angchörtc. Die Leiche wurde erst zehn Tage nach der Tat aufgefundün. Kosziol war am Montag wieder nach Bralin zurückgckehrr, ar­beitete noch eine Woche bei seinem Meister und verschwand dann. Am 22., 23. und 27. Juli wurden die drei Frauen ermordet anfgefunden. Die Mordtaten soll Koszivl verübt haben. Er hat die Tat bisher entschieden bestritten, und cs müssen daher in der Verhandlung 194 Zeugen und 15 Sachverstän­dige gehört werden. Unter den Zeugen befand sich auch die fast 70jährigc Witwe Luise Breuer aus Heinzendorf, die Kos­ziol im Jahre 1892 überfallen, geschändet und durch mehrere Schnittwunden am Unterleib verletzt hatte. Obwohl die Frau zwei Tage im Walde bewußtlos liegen blieb, ist sie mit dem Leben davongekommen. Diesem Umstande verdankt es Kosziol, daß er seinerzeit nicht zum Tode, sondern nur zur Höchst­strafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. lieber das Urteil, das noch nicht gefällt ist, werden wir berichten.

Rottweil, 13. Jan. Welch schwere Folgen der Versuch hat, Leut«, di« vor Gericht Zeugnis abzulegen haben, zu falschen Ans- sagen zu veranlassen, hat gestern ein Mädchen aus Alpirs- bach erfahren. Dieses suchte in einem Privatklageprozeß einen Zeugen zu bestimmen, der Wahrheit zuwider ihr günstige An­gaben vor dem Kgl. Amtsgericht Oberndorf zu machen, worauf der Zeuge jedoch nicht einging. Dieses Unterfangen kam zur

Anzeige lind' gestern wurde dieses Mädchen bot. der Kgl. Straf­kammer zu einem Jahr Zuchthaus, der niedersten gesetzlich zu­lässigen Strafe, verurteilt.

Vermischtes.

PariserApachen"-Greuel.

Airs Paris tvird berichtet: Ein blutdürstiger Apache Diesen Jndianernamen hat man bekanntlich den gefähr­lichen Burschen verliehen, die in den Verbrechenvinkeli, her Großstadt gedeihen) hat am 8. d. M. in der engen mtd schmutzigen Rue Aubry-le-Boucher nahe den Zen- tHal-Markthallen, eine furchtbare Metzelei angerichtet. Der ««gesähr 25 Jahre alte Bandit hat in einer Schenke, Go er mit einem Frauenzimmer saß, plötzlich ausge- «rsen:Heute müssen zweiIlias" daran glauben!" Da­von war sofort die Polizei benachrichtigt worden, und zwei Beamte in Zivil warteten auf der Schwelle des vchanklokales den Verbrecher ab. Ms er heraustrat, woll­ten ihn die beiden Beamten ergveisen; aber mit einem Gchmerzensfchrei fuhren sie zurück; ihre Hände waren blutüberströmt. Der Bandit trug nämlich unter den Klei- d«rn um die Arme herum Lederstricke mit spitzigen Eisen­nägeln, gleich den Halsbändern, die man den großen Aachthundert umlegt. Während die Beamten noch ganz unter dem Eindruck ihres Schmerzes standen, zog der Bandit einen langen Schuster Pfriemen heraus und stieß ihn achtmal in die Brust des einen Beamten, woraus er Ah gegen den andern wandte. Inzwischen waren aber »Nssanten herbeigekommen, die Polizisten von benachbarten «osten herbeiholten. Erst schienen auch diese dem Men­gen gegenüber machtlos, da er mit seinen Eisenspitzen unnahbar war. Er flüchtete sich dann in den engen Flur ÄrM Hotels und griff nun zum Revolver. Tin Polizist wurde getroffen, und zwar gerade der, der zuvor schon V« acht Stiche erhallen hatte. Ihm find von zwei KR- Giln die Eingeweihte durchbohrt worden. Nun wurde «Ser die Wut de, Beamten und KM» KublilumS doch ge­recht und der Apache Lbevwäktqxt. Ms «KieS «inen Mich m di» Brust und wurde eine, so furchtbaren Lynchjustiz unterzogen, daß er für einige Zeit genug haben dürfte. Der so schrecklich verletzte Beamte Namens Deray liegt hoffnungslos darnieder, das Befinden eines anderen gibt gleichfalls zu Besorgnissen Anlaß. Der Bandit (sein Name ist noch nicht bekannt) wird mit dem Leben davonkommen, um es wahrscheinlich dem Henker darbieten zu müssen.

Assyrische Frauen.

Die Frauen in Mesopotamien werden von ihren Männern regelrechtgekauft und haben keinerlei Freiheit, sie werden sogar mit Ochsen zusammen an den Pflug gespannt. Kein assyrisches Mädchen darf sich mit unverhüllten Gesicht auf der Straße zeigen. Wird sie jemals, sei es auch nur zufällig, von irgend einem Manne unverschleiert gesehen, so begehrt sie lein anderer Mann mehr zur .Ehe. Wehe der Frau, die sich erlaubt, ohne Einwilligung ihres Mannes jemals eine andere Frau zu besuchen. Tie Werbung um eine Frau spielt sich zwi­schen zwei Vätern etwa in folgender Weise ab:Ich wün­sche eine von deinen Töchtern zum Weib für meinen Sohn Elim," spricht ein Vater zum andern.Tein Begehr ehrt mich und mein Haus," lautet die Erwiderung.Wie­viel hast du?"Drei."Wie alt sind sie?" Eine ist fünfzehn, eine zwanzig und eine fünfundzwan­zig-"Von der Zwanzigjährigen und Fünfundzwanzig­jährigen kann keine Rede sein, sie taugen nicht mehr zum Heiraten. Wieviel verlangst du für die Kleine?" Fünf Kamele, vier Pferde, drei Schafe und fünfzig Metschidjeh."Bah, für solchen Preis kann ich hundert andere Mädchen haben."Aber kein so junges." - Soviel ich haben will."Mag sein! Billiger gebe ich sie nicht her."Sagen wir: vier Kamele." Es bleibt, wie ich gesagt habe."Sei es denn! Ich werde zahlen." Der Handel tvird abgeschlossen. Ist der ausbedungene Preis bezahlt, so geht das Mädchen mit diesem Augenblick in die Hand des Käufers über. Bis dahin aber kann es von jedem der ein höheres Ge­bot abgibt, erhandelt werden.

Der widerrufene arktische Vorname.

In New-Jersey hat ein Kind, dem seine Eltern in der ersten Begeisterung über die angebliche Entdeckung des Nordpols durch Cook die VornamenFrederick Ä. Cook" beigelegt hatten, umgetanft werden müssen, da seine voreiligen Eltern entweder sich geärgert hatten, daß ihr Vertrauen so grimmig getäuscht worden ist, oder be­fürchteten, ihr Sprößling könnte einmal später den Spöt­tereien boshafter Nebenmenschen ausgesetzt sein. Sic zo­gen also die pseudoarktischen Vornamen zurück, wider­standen auch der Versuchung, ihnRobert E. Peary" zu taufen, und nannten i'm genz sckllckft und einsach John Henry. Tie Newyorker Lost, die diese

Tatsache registriert, findet den Ausweg, dem kleinen Er­denbürger einen neuen Namen zu geben, nachdem sich herausgestellt hatte, daß mit dem ersten kein Staat zu machen war, ganz vernünftig. Denn, meint es mit deut­licher Anspielung, warum sollte man Vornamen nicht ebenso gut widerrufen können wie goldene Medaillen oder Toktortitel, die von impulsiven Universitätsfakultäten An­erkannt worden seien.

Handel und Volke Wirtschaft.

Ter Tagesbericht der Vereinigten Süddeutschen Lie­ge njchastsver mittler weist einen Jahresumsatz pro 1909 von 51 verkauften Objekten im Werte von IH 4 Million M. auf. Die Bereinigten Sndd. Liegenschaftsvermittler bilden eine Or­ganisation, um den Immobilienhandel in reeller Weise zu för­dern und die Auswüchse im Jmmobilien-Vermittlungswesen zu bekämpfen. Besonders gegen die Jnseratenschwindelblätter wurde in scharfer Weise vorgegangen, die gerade auf diesen: Gebiete wie Pilze aus der Erde wachsen und nur die Ausbeutung des Publikums im Auge haben, die anständige Presse und Ver­mittler diskreditiert. Jm letzten Jahre fanden eine ganze An­zahl gerichtlicher Berurieilnngen statt wegen betrügerischen Im­mobilien- u. Hypothetev.".'mittlungcn n. wegen Jnseratcn-Bauern- fängerei. Das Publikum sollte unbekannten Agenten gegenüber viel vorsichtiger und zurückhaltender sein.