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pLrt für die W e > h u a ch t S f e r i c n:

Uiiäuser auf einem Ausflug in« Riesenzebirge.

L vermachte der Verstorbene der Nationalgalerie 56 emälde.

Die von Ludwig NLond der Universität Heidelberg ftamentarisch zugewiesene Schenkung soll zur Beihilfe i wissenschaftlichen Neuentdeckungen, zur Unterstützung m allen, die sich wissenschaftlichen Forschungen gewidm­et haben, zur Gründung neuer und zur Ergänzung be- its bestehender Laboratorien und Observatorien dienen, »ch soll der Universität auch über diese Bestimmungen naus das Recht zustehen, das Geld den Zwecken zuzu- hren, die sie für die wissenschaftlich besten hält.

Gerichissaal.

Stuttgart, 3. Jan. (Schöffengericht-. Die Schriftstellers- ejrau Maria Hartmann stand wegen Betrugs vor Gericht, je ließ sich die Bücher zur Ansicht geben, brachte sie aber cht mehr zurück, sondern verkaufte sie in Leipzig. Dort wurde i kürzlich wegen eines ähnlichen Betruges bestraft. Wegen t in Stuttgart jverübten Betrugs erhielt sie 4 Wochen Ge- ttgnis.

Göppingen, 3. Jan. Der S t o r ch e n P r o z e ß ist imnier jch nicht erledigt, tritt vielmehr jetzt in ein neues Slahinm. le erinnerlich sein wird, fühlte sich der hiesige Bäckermeister lll durch einen Artikel der von der GesellschaftStorchiana"

vergangenen Jahr herausgegebenen Narrenzeitung bcl-ioigt d hat gegen den Kreßausschuß bezw. den verantwort!!.;,. ; dakteur der Zeitung, Rechtsagent W. Speidel hier, P.i. g« erhoben. Das hiesige Schöffengericht hat Speioe! zu ' Mark Geldstrafe verurteilt, welches Urteil von der Straf innrer des K. Landgerichts Ulm unter Verwerfung der gegen «selbe eingelegten Berufung bestätigt wurde. Gegen dieses steil hat nun Speidel Revision beim Königlichen Qberiandes- ticht Stuttgart eingelegt mit dem Erfolg, daß das Urteil der frinstanz ausgehoben und der Fall zur erneuten Verhandlung ! die Strafkammer znrückverwiesen wurde.

Vermischtes.

Mit jedem Tag . . .

Es mar einmal einer, der harte sich schlafen gelegt, ka wurde ihm heimlich das Herz gestohlen. Damit aber er Mann den Verlust nicht merke, legte ihm der schlaue rieb an die Stelle des Herzens einen Kalender. Der gestohlene wurde wieder munter, ging weiter durch das jeden und lachte und weinte. Und weil er lachen und wei­len konnte, waren alle der Meinung, er habe ein Herz­lich nicht einmal er selber ahnte, dass er nur einen Ka- ender im Leibe trug.

Etliche und mehr noch laufen mit Kalerndern im Leibe wrch das Leben. Sie lachen u. weinen, n. man könnte daher n ihnen Herzen vermuten. Ter scharfe Blick jedoch erschaut kne.wunderliche Verknüpfung. Sie empfinden alles trenge nach dem Datum. Der Kalender wiegt und »eckt ihre Stimmungen. Einmal im Jahre denken sie ge­führt an Hre Toten. Einmal im Jahre entdecken sie riedsertig ihr Menschentum. Und alles hübsch zu seiner Heit, lieber ejiz. Stündlcin ist alles vorüber, denkt keiner »ehr daran, daß alle Tage erfüllt sind von tausend Kreu- jigungen und tausend Auferstehungen und daß; eine Tat festeren Schein wirft als alle Wachslichtlein der Welt.

Einmal im Jahre bleibt man auch bis zur Mitter- kachtauf, fpitztdasOhr u. lauscht vorschriftsmäßig auf den dchrirt der Zeit. Es hat zwar jeder Tag seine Mitternacht, >as steht aber nicht im Kalender. Am lustigsten freilich ist die -Me, hie in Neusahrsnächten wiederkehrt: irgendwo an liner Straßenecke steht einer, 'der schon genügend auf ft» .Schritt der Zeit gelauscht und auch nicht zu wenig Munken hat, hält mit Inbrunst einen Laternenpfahl nin- rrmt und wünscht dem braven Holz alles Gute und Schöne. iWer vorüberschreitet, staunt und lacht über den Kauz. Nber wer gerade im 32. Dezember eine Wende der Zeit lvittert, ist doch auch kein übler Kauz. So oft mir einer »shetritt und ein glückliches neues Jahr wünscht, komme ich mir wje der gesegnete Laternenpfahl vor. Schade, daß die Kudern noch nicht staunen und lachen.

Der Kalender ist ein praktischer Verkehrsbehelf. Ein Gemeinschaftsleben ist ohne ihn nicht denkbar. Wer Ver­

pflichtungen eingeht, tut gut daran, sich genau an ihn zu halten. Aber wozu verpflichtet ihr euch ohne Zwang zri Stimmungen und Gefühlen? Gehört ihr zu den etli­chen? Der Kalender ist nicht das Herz. Verwechseln wir nicht Datum und Erlebnis. Für das Herz ist der 1. Ja­nuar nur da, damit es ganz das Große fühle, das einmal an einem andern Neujahrsmorgen Wilhelm v. .Humboldt niederschrieb: Im Grunde sängt mit jedem Tage ein neues Jahr an. (Fr. Ztg.)

Bom Schütteschen Lustkreuzer.

Ans Mannheim wird berichtet: An den beiden letzten Tagen im alten Jahre durfte die gesamte Arbeiter­schaft der Firma Heinrich Lanz die Lustschifserwerft be­sichtigen, auf der das Schüttesche Luftschiff gebaut wird. Am Donnerstag machten über 1000, am Freitag über 2000 Arbeiter von der Erlaubnis Gebrauch Die Besichtigung war ans das genaueste organisiert. Jeder Arbeiter erhielt eine Einlaßkarte, auf der Tag und Stunde der Besichtigung angegeben war. Außerdem war Dr. Land so liebenswürdig, jedeut Arbeiteg 50 Psg. zur Bestreit­ung der Eisenbahnfahrt von Mannheim nach Rheinau und zurück auszahlen zu lassen. Tie Leute wurden in Grup­pen von etwa 30 Personen in die mächtige Halle gelassen und erhielten durch die Ingenieure der Werst alles auf das genaueste erklärt. Das bis auf den kleinsten Nagel aus .Holz bestehende Gerippe, übrigens in feiner ganzen Konstruktion und Einzelausführung ein Wunderwerk mo­derner Technik, ich vollständig fertig. Man glaubt, wenn inan an einem der Enden des Lnftkreuzers steht, ein weit­maschiges Netz vor sich zu haben, das über riesige Fahrrad­reifen, die Trommeln, gespannt ist. In einigen Tagen wird mit dem Zerlegen der Trommeln, auf denen das Kno­chengerüst des Lustseglers montiert wurde, begonnen. Die Aluminiumgondel, die mit dem Ballonkörper durch Seile verbunden wird, ist gegenwärtig in der Lanzfchen Fabrik in Arbeit, lieber dos Holzgerippe des Luftschiffes wird nicht, wie man anfänglich angenommen hatte, eine Holz- Haut gezogen, sondern eine Stoffart. Das Luftschiff erhält zwei Stahlpropeller, die wie beim Parfevaltyp hinter der Gondel angeordnet werden. Heck- und Höhensteuer, aus Metall bestehend, sind ebenfalls fertig. Man kann sie in der riesigen Halle hinter Trahtgittern betrachten. An der anderen Längsseite liegen die Metallflafchen mit drin Wasserstossgas, aufgestapelt, mit >dem die Behälter, mit denen das Gerippe des Luftschiffes,.ausgesüllt wird, ge­speist werden. Der Zeitpunkt der ersten Probeflüge läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit Voraussagen. Man will keine überstürzte Arbeit liefern. Deshalb wird es bis zu den Probeslügen wohl noch etwas länger dauern, als man ursprünglich angenommen hat. Wer die Luftschisstverst besichtigt, wird den Eindruck mit fortnehmen, daß die Firma Lanz mit dem Bau des Luftschiffs eine wissenschaft­liche Tat von höchster Bedeutung vollbringt, an die sich eine finanziell weniger leistringsfähige Firma garnicht hätte heranwagen können.

Liebesroman bei den Kannibalen.

Interessante, den Reiz der Neuheit beanspruchende Einzelheiten aus dem Leben der Dajaks, der Ureinwohner Ozeaniens, teilt der englische Forschungsreisende Wilfred Walker in dem Reisewerk mit, das unter dem Titel Wanderings Among South Sea Savages" soeben in London hat erscheinen lassen. Es erhellt daraus, daß die berüchtigten Kopfjagden, die aller Ueberwachung zum Trotz bei den Südseeinsnlanern noch immer in Flor stehen, in der Hauptsache ans die Menschenköpfe heischende Liebes- forderung der jungen Dajakmädchen zurückzuführen sind, die ihre Hand nur dem Manne zu geben geneigt sind, der ihnen einen oder mehrere Menschenköpfe zur Hoch­zeitsgabe zu offerieren vermag. Eine Forderung, die die heiratslustigen jungen Männer geradezu auf die Menschen­jagd treibt. Zur Illustrierung dieser blutgierigen Ehe- bränche erzählt der Forscher aus dem Schatz seiner polp-

nesischen Ergebnisse die folgende Geschichte:In einem Distrikt, in dem die fleißige Kulturarbeit der Missionare bereits segensreiche Früchte getragen, war es der Be­redsamkeit des Missionars glücklich gelungen, einen jungen Mann namens Hathnaveng zum Verzicht auf die bar­barische Gepflogenheit der Kopsjägerei zu bestimmen. Lei­der verliebte sich der junge Dajakkrieger in eine Schöne, die seine Liebe wohl erwiderte, ihr Jawort gleichwohl aber verweigerte, da sie nicht das Weib einesMannes werden könne, der der alten Sitte abtrünnig geworden und die Erfüllung der Forderung des herkömmlichen Brautge­schenks verweigerte. Durch den Spott der Geliebten, die ihn als Memme behandelte und ihm die Anlegung von Weiberkleidern empfahl, zur Verzweiflung getrieben, ver­schwand Hathnaveng eines Tages aus dem Dorfe. Als er zurückkehrte, galt sein erster Gang der Hütte der Ge­liebten, die er mit einem schweren Sack ans der Schulter betrat. Als er ihn öffnete, rollten vier Menschenköpfe über die Bambusmatte. Beim Anblick der ersehnten Tro­phäen flog die beglückte Schöne dem Geliebten um den Hals und bedeckte sein Gesicht mit leidenschaftlichen Küssen. Hier hast du die gewünschten Köpfe," ries der gehorsame Liebhaber.Willst du sie dir nicht näher ansehen?" Zu ihrenc Entsetzen erkannte jetzt das Mädchen die Köpfe ihres Vaters, ihrer Mutter, ihres Bruders, und eines jungen Mannes, der Hathuavengs Nebenbuhler gewesen. Aus das Wehgeschrei des beschimpften und so grausam bestraften Dajakmädchens eilten die Stammesgenossen herbei, die .Hathnaveng ergriffen, in einen Käfig sperrten und dort den Hungertod erleiden ließen.

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Wofür zahle ich Prämie ?"

To lautet eine Frage, der man oft bei Leuten begegnen kann, die.schon längere Zeitohne Erfolg" versichert sind, d. h. ohne daß sie das Schadenereignes, gegen das sie Ver­sicherung genommen haben, getroffen hätte. Sie fühlen sich gewissermaßen übervorteilt, weil ihrer Leistung an die Gesellschaft anscheinend keine Gegenleistung gegenüber­steht. Aus diesem Grunde erscheint uns die Reproduzier­ung einer Stelle aus dem Regierungsentwurfe, betreffend die Einrichtung einer Landes-Brandversicherungsanstalt im Königreich Sachsen trotz ihrer Selbstverständlichkeit am Platze zu sein, da sie jenen Fragern eine deutliche Ant- wori gibt, zudem eine Antwort ans Regiernngskreisen, also aus Kreisen, die ihre Ausgabe gegenüber dem Versicher­ungswesen beinahe ausschließlich in dem Schutze des Ver­sicherten erblicken. Die Antwort lautet:Die regelmäßige Gegenleistung des Versicherers besteht nicht in dem Ersätze des versicherten Gegenstandes, sondern in der bloßen Ueber- nahme der Gefahr, in der Sicherung des Versicherungs­nehmers gegen etwaige Schäden. Den einzelnen Beitrag verdient der Versicherer nicht erst mit dem Ersatz des beschä­digten versicherten Gegenstandes, sondern schon durch die Uebernahme der Gefahr. Es liegt damit selbstverständlich im Wesen der Versicherung begründet, daß ein Teil der Versicherten jahraus, jahrein Beiträge bezahlt, ohne je­mals eine entsprechende Summe nieder zu erhalten, wäh­rend anderen vom Versicherer im Versicherungsfalle Sum­men ausbezahlt werden, für die, rein nach dem Geld­beträge bemessen, ihre Beiträge nicht entfernt einen Aus­gleich bieten."

Zugetrieben Verkauft:

Kchlacht-Uteh-Markt Stuttgart.

8. Januar 19i .

Ochsen Bullen Kalben u. Ki he Kälber IN 8« L9t 292

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G2

Schweine

732

827

Erlös aus /- Kilo Sch>achn ewickt:

Ochsen I. Lual.von 2. Qual., Bullen >. Qual., . » 9. Qual., , Stiere». Junar. 1. , !

2. Qual,

8. Qual., : Küke 1, Qual

dis -

Kühe 2. Qual., 3. Quai.. , Kälber I. Qual.

9. Qual. , 3. Quai-, , Schweine I.

9 Qual , 3. Qual., .

Verlaus des Marktes: »räß>> bcl.ht