den. Indem hievon den betreffenden K. Oberämtern und' Ortsvorstehern mit besonderer Befriedigung Eröffnung gemacht wird, erhallen dieselben zugleich den Auftrag, Gegenwärtiges durch Abdruck im Bezirksblatt, bezw. durch ortsübliche Bekanntmachung zur Kenntnis der Quartiergeber zu bringen.
Polnische Arbeiter werden — nach einer Bekanntmachung der Zentralstelle für die Landwirtschaft auch im kommenden Frühjahr wieder aus Ruffisch-Polen und Galizien für Württemberg bezogen werden. Die Leitung hie- für liegt in den Händen des Gutspächters Bränninger, Allewind bei Hermaringen.
Stuttgart, 29. -Okt. In einer gemeinschaftlichen Sitzung von Brauern, Wirten und freien Gewerkschaften haben sich die Brauereien bereit erklärt, die Bi er Preiserhöhung nicht wie beabsichtigt, am 1. November, sondern erst am 1. Dezember in Kraft treten zu lassen.
Stuttgart, 29. Okt. Wie wir zuverlässig vernech- men, verläßt mit dem heutigen Tage der mit der Reorganisation der hiesigen Kriminalpolizei beauftragt gewesene Berliner Kriminalkommissar Leutnant a. D. Kurt Weiß definitiv und mit Einwilligung der Polizeiabteilung Stuttgart, nachdem er eingesehen hat, daß seine für notwendig erachteten Reformvorschläge in Stuttgart nicht durchführbar sind. /-Äs
Stuttgart, 30. Okt. Die Voruntersuchung in'der Antlagesache des Landesbischofs gegen den Simpli- zissimus ist nun abgeschlossen und die Men in die Beschlußkammer des Landgerichts abgegangen, die den Termin für die Hauptverhandlung festzusetzen, hü
Heilbronn, 30. Okt. Die älteste Einwohnerin unserer Stadt, Frau Karoline Schäfer, geb. Bracher, die am ll. September dieses' Jahres ihren 100. Geburtstag feiern konnte, ist gestern im städt. Bersorgungshause an Altersschwäche gestorben. Nach den Kirchenbüchern ist Frau Schäfer am 18. September 1809 geboren, sie selbst aber hat ihren Geburtstag immer am 11. September gefeiert, so auch ihren 100., der nun der letzte gewesen ist.
Nah und Fern.
Der Freiherr als Wähler.
Uckber ein eigenartiges Vorkommnis bei den Wahlen im Bezirk Mosbach wird der „Neuen Badischen Landeszeitung" folgendes berichtet: In dem zum Wahlkreis Mosbach ^gehörenden Ort Neckarzimmern erschien auch der Grundherr Freiherr v. Gemmingen ans Hornberg zur Wahl. Als er erfuhr, daß er an der Wahl nicht teilnehmen könne, da er nicht in der Wählerliste verzeichnet sei, bestand er trotz des Einspruchs des Bürgermeisters darauf, einen Zettel av- zugeben, und warf diesen schließlich eigenhändig (!) in die Wahlurne. Ob gegen diese grobe Gesetzesverletzung behördlich eingeschritten wurde, ist bis jetzt noch nicht bekannt.
Grotzfener.
In Radolfzell brach in der Poststraße Freitag nachmittag um 4 Uhr Großfeuer aus, dem bis 8 Uhr abends 8 Anwesen zum Opfer fielen. Der Brand wütet weiter. Es herrscht starker Wassermangel. Das Wasser muß aus dem See geschöpft und herbeigeschleppt werden. Sämtliche Feuer- wehren der Umgegend sind anwesend.
Ein Grubenunglück.
In Darren bei Ba rgoed fand eine furchtbare Kvh- lengrubenexplosion statt. Ungefähr 40 Mann befanden sich zur Zeit der Explosion in dem Schacht. Der Knall wurde meilenweit gehört. 19 Mann wurden unversehrt geborgen, di eübrigen sind noch eingeschlossen.
In der Darrengrube der Rhymney Fron Company sind, wie nunmehr festgestellt ist, 22 Personen umgekommen, unter denen sich fünf von den zur Rettung eingefahrenen Bergleuten befinden.
Aus der Grube der Rhymney Jron Company in der Nähe von Bargoed wurden bis zum Nachmittag 11 Leichen ge- Lb or g en. 10 Arbeiter werden noch vermißt.
Meine Nachrichten.
Mos dem Hauptbahühof in Stuttgart gelang es Freitag abend einen der Automatenmarder zu fassen, die seit einiger Zeit wiederholt sich der Geldstücke bemächtigt hatten, die im Fernsprechautomat und in den Einwurfstellen des Morts an gesammelt waren. Me Behörde hatte sich zum Schutz gegen diese Diebstähle entschlossen, an den Automaten Läutesignale anzubringen. Als Mn ein solches ertönte, erwischten Gepäckträger des Bahnhofs den 19 Jahre alten Hilfsheizer eines hiesigen Geschäfts, Gotthilf Schneider, dabei, wie er sich an einem solchen Automaten zu schaffen machte. Er wurde festgenommen und der Polizei übergeben.
Aus der Bahnstrecke von Laufsen nach Kirchheim wurde öer auf dem Gleis gehende 24jährige Streckenarbeiter Christof KMst von einem Zug von hinten ersaßt und ans der Stelle getötet. Der Getötete war nicht verheiratet.
Ei» bösartiges Nind, das von der Kette loSgckommen war, warf die ?y Jahre alte Bauerswitwe Friederike N espcr >n Oberstenfeld zu Boden und brachte ihr mit den Hörnern >o schwere Verletzungen bei, daß sie jetzt in Lebensgefahr schwebt.
In Großbottwar wurde ein Wirt von dem Büchsenmacher Thomas Schmidt aus Lützenhardt, welcher sich auf Besuch bei seinen: hiesigen Kollegen befand, durch Messerstiche erheblich verletzt.
Der Landwirt Johann Kuhn in Möckmühl stürzte .von «er angebauten Halle seines Hauses auf den daneben sich Anziehenden Bahndamm und war sofort tot. Der Fall ist umso tragischer, als zur selben Stunde der Hochzeitseinzckg der Tochter Kuhns, die nach Reichertshausen geheiratet hat, stattfand. Ms Freud ist hier alsbald das Leid gefolgt.
In der Nähe der Wirtschaft zum „Schatten" in Böblingen ist in der Dunkelheit ein Radfahrer aus Stuttgart mit einem Fuhrwerk zusammengestoßen und hat dabei so schwere Verletzungen erlitten, daß er bald darauf starb. Es Ft das innerhalb vierundzwanzig Stunden in der Nähe von Stuttgart der dritte Straßenunfall mit tätlichem Ausgang.
Ein schwerer Unglücksfall passierte in einer Mosterei in Ebingen. Die Tochter des Besitzers wurde von her Transmission an den Haaren erfaßt und buchst äblichskalpiert.
Dem bekannten Jerusalempilger und Altertumshändler viertln Kohn in Blaubeuren wurde von einem Hausdiener den er vor drei Tagen angestellt hatte, im Lause d?r vergangenen Nacht Silbersachen, Altertümer ij^w. gestohlen. Von den: Dieb fehlt bis jetzt jede Spur.
Am Donnerstag abtznd kurz nach 8 Uhr wurdr aus ber Straße Züllichau-Wollstein ein Automobil von einem Eisenbahnzug überfahren. Drei Insassen wurden auf der Steltz getötet und der vierte so schwer verletzt, daß «r auf dem Transport in das Züllichauer Krankenhaus starb. -Das Automobil wurde völlig zertrümmert.
In Haßloch (Pfalz) zielte der 12 Jahre alte Sohn des Bahnarbeiters Jakob Schuster im Scherz mit einem Flobert- gewehr auf seinen Itt/P Jahre alten Bruder. Das Gewehr entlud sich. Der Kiiabe wurde im Unterleib so schwer ver- iketzt, daß jer bald daraus tot war.
Dr. Nieberdiug,
der Staatssekretär des Reichsjustizamts, ist zurückgetreten.
Fürst Jto,
d« japanisch« Staatsmann, der in Chardin durch einen Koreaner ermordet wurde.
Gerichtssaal.
Geislingen, 29. Okt. Vor dem hiesigen Schöffengericht wurde dieser Dage ein merkwürdiger Fall verhandelt. Ein junger Bursche hatte es sich lange Zeit hindurch zur Aufgabe gemacht, während der Nacht mit einer Leiter an den Hau- fern hinaufzusteigen, deren Schlafzimmer noch beleuchtet waren, um seine Neugierde zu befriedigen. Eine Frau, die allein in dem Hause war, erschrak ungemein, infolgedessen sie lange Zeit krank war. Nach ärztlichem Gutachten hätte der sofortige Tod eintreten können. Der Bursche, des Vergehens noch nicht satt, schrieb an die erkrankte Frau anonyme Briefe. Diese Priese enthielten schändliche Sachen, die jeder Beschreibung spotten und gegen die gute Sitte in gröbster Weise verstoßen. Es wurde in der Sache Untersuchung eingeleitet. Verschiedene kamen in falschen Verdacht, bis endlich der Täter skch der Frau sWlt». Der Angeklagte wurde zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Die pb engenannte Frau machte Anspruch auf 1000 Mark. Diese Angelegenheit soll in Ulm khre Erledigung find«:.
Pforzheim, 29. Okt. Ein unglaublich freches Stück passierte hier. Der ledige Kaufmann Eugen Lev: traf eines abends am Bahnhof ein Mädchen und lud es ein, mit ihm auf sein Zimmer zu gehen. Das Mädchen ging zwar nicht mit, lud aber den Levi ein, mit ihr in ihre elterliche Wohnung zu kommen, ihre Eltern seien verreist. Trotzdem nun Levi an der Türe der herrschaftlichen Wohnung ein Schild mit dem Namen eines Arztes sah, betrat er mit dem Mädchen die Wohnung. Beide amüsierten sich beim Wein und legten sich dann auch in die Betten des Arztes. Dies wurde am nächsten Tage sogar wiederholt, wobei aber der Hauseigentümer der Sache ein Ende machte. Das, Mädchen, das sich acht Tage zuvor ein ähnliches Abenteuer geleistet hatte, war das Dienstmädchen des Arztes, das die Kleider der Dienstherrin angezogen hatte. Es heißt Emilie Kohm aus Wurmberg. Jetzt hatten sich beide wegen Hausfriedensbruch zu verantworten. Die „Dame" erhielt zwei Wochen Gefängnis, Herr Levi kam mit 60 Mark Geldstrafe davon.
Leipzig, 29. Okt. Der Arbeiter Pelz, der im Juni d. I. die Modistin Martha Korner aus Leipzig-Gohlis ans freiem Felde ermordete, wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ver- urteilt.
Vermischtes.
Der überlistete Bahnwärter.
(Eine wahre Begebenheit.)
Vor langen Jahren trug sich auf den bayerischen Staatsleisenbahnen verbürgter Weise folgende Geschichte zu: Ein in Nürnberg stationierter Lokomotivführer hatte häufig teils Güter-, teils Personenzüge nach Schwandorf und zurückzufahren, wobei er die Wahrnehmung machte, daß ein zwischen den Stationen Neukirchen b. Sulzb. und Sulzbach i. O. Postierterter Bahnwärter zur Tag- und Nachtzeit sich stets ordnungsgemäß auf seinem Posten befand. Nur war dem Lokomotivführer zur Nachtzeit das steife Wesen des B ahnw ä rterss einigermaßen auffallend, weil sich dieser sowohl während, alS auch nach der Vorbeifahrt des - Zuges nicht bewegte und auch dessen beleuchtete Hand
laterne pach der Vorbeifahrt immer in gleicher Höhe und' ruhiger Lage sich zeigte. Näheres konnte der Lokomotivführer bei der sehr spärlichen Beleuchtung des unheimlichen Wärterpostens während der Vorbeifahrt nicht konstatieren. Immerhin war das steife Benehmen des Wärters dem Lokomotivführer verdächtig. Als letzterer wieder einmal zur Nachtzeit mit einem Güterzug an dem Wärterposten vorbeikam und der ungelenke Bahnwärter seinen Gruß nicht erwiderte, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, mit einem bereit gehaltenen Stück Kohle nach des Bahnwärters Handlaterne zu werfen, wobei er deren Gläser zertrümmerte. Wegen dieser Ungehörigkeit erstattete der Bahnwärter seiner Vorgesetzten Behörde Anzeige, worauf der Lokomotivführer hiefür bestraft wurde.
Der Lokomotivführer bereiste nach mehreren Wochen mit einem Nachtgüterzug wieder die gleiche Strecke. Er fuhr langsam an den Wärterposten heran und als er sah, daß der auf seinem Posten stehende Bedienstete wie- derkein Lebenszeichen von sich gab, hielt er seinen Zug leise an, stieg von der Lokomptive ab und schritt auf den in voller Ausrüstung befindlichen Bahnwärter zu, der ihm jedoch auf einen Anruf keine Antwort gast und sich bei näherer Betrachtung als eine — Stroh- sigur entpuppte. Während dieses ganzen Vorganges lag der wackere Bahnwärter tiefschlummernd und sorglos in Morpheus Armen, wußte er doch, daß sein Dienst durch seinen Pseudo-Stellvertreter „stramm" versehen wurde. Ter pfiffige Lokomotivführer machte kurzen Prozeß, lud den vorrstglich imitierten Bahnwärter samt seiner vollen Ausrüstung mit Hilfe seines Heizers auf den Tender und dampfte mit seinem corpn8 äslieti vergnügt nach Nürnberg weiter, wo er den „Ausgestopften" unter Anzeigeerstattung einlieferte.
Als der Bahnwärter beim Morgengrauen das rätselhafte Verschwinden seiner Strohpuppe bemerkte, mag er sich wohl hin und her besonnen haben, wohin sie eigentlich geraten sei. Doch sollte er nur zu bald die nötige Aufklärung erhalten. Die Bahnbehörde verfügte die sofortige Entlassung des' gewissenlosen Bahnwärters, hob ^ie seinerzeit über den Lokomotivführer verhängte Strafe auf und erteilte ihn wegen der Ueberführ- ung des Bahnwärters eine Belobung.
Es ist nur schade, daß der „ausgestopfte Bahnwärter" heutzutage nicht mehr existiert, denn er würde als originelles Schaustück im Verkehrsmuseum zu Nürnberg an diese wahre Begebenheit stets erinnern.
— Protzenstil. Seit der Kommerzienrat Lehmann ein früheres Palais gekauft und bezogen, schließt er seine Privatbriefe an frühere arme Freunde mit der Variante: „Freundlichen Gruß vom Palast zum Haus!"
— Eine Umtaufe. Die serbische Hauptstadt Belgrad soll, wie bestimmt verlautet, demnächst eine andere Bezeichnung erhalten und zwar: „Peter-war-dein".
— Glaubhafte Versicherung. „Sie haben ganze sieben Jahre studiert?" — „Ja; die sind mir aber nur so im Rausche verflogen.
Handel und Volkswirtschaft.
Keilvroun, 3'.Okt. Obst- u. Kartof s elmar kt «m der Wollhalle. LtLAuuM-Lovum 2.'0-2.80 Mk. per. Ztr. Gelbe Kartoffel 2.80—3.20 Mk. per Ztr. Wurstkartoffel 4.40—4 60 Mk per Ztr — Mostobst 4 00 bis e.LO Mk per Ztr Tafelobst 8.00—16.: 0 Ml. per Zentner.
Schramberg, 29. Okt. Die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik blickt zur Zeit auf ein 25jähriges Bestehen. Das Aktienkapital stieg von 160 000 Mark auf 1800 000 Mark neben 960 000 Mark Reserven. Seit der Gründung stehen der Württembergische Konsul Deurer in Hamburg als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Paul Landenberger als Vorstand an der Spitze des Unternehmens. Auf der in Stuttgart abgehaltenen Generalversammlung der Gesellschaft wurde die Verteilung von 8 Proz. (im Vorjahr 7 Proz.) Dividenden beschlossen neben den üblichen Abschreibungen. Vertreten waren 14 Aktionäre mit 1652 Stimmen.
Herbstuachrichten.
Weinmoftverstcigerung in Heilbronn.
Heilbronn, 30. Okt. Die Weingärtnerge feilschest Heilbronn brachte ihr diesjähriges Erzeugnis an Weinmost gestern nachmittag im kleinen Harmoniesaal zur Versteigerung. Die Käufer hatten sich in großer Zahl eingesunden und das Verkaufsgeschäft ging außerordentlich lebhaft; der Wein ging ab wie die warmen Wecken. Vor Beginn der Versteigerung begrüßte der Vorsitzende der Weingärtner- gesellschaft, Herr Heinrich Albrecht, die Käufer mit dem Ersuchen, den Fleiß des Weingärtners durch lebhaftes Angebot zu unterstützen. Und daran fehlte es nicht. Die erzielten Preise sind wider Erwarten gut ausgefallen. Zunächst kamen 25 Eimer Schwarz-Riesling zur Versteigerung. Es wurde für das Hektoliter 51 bis 54 M geboten; im Durchschnitt also 521/z M oder 157.50 M der Eimer. Die 45 Eimer Trollinger gingen ab zu 63—66 M das Hl., das sind 641/2 M Durchschnittspreis, auf den Eimer gerechnet 1931/2 M. Weiß- wein erster Klasse mit Weiß-Riesling standen 55 Eimer zum Verkauf. Geboten wurde von 45—48 M pro Hl., das sind 461/, Mk. im Durchschnitt, auf 3 Hl. 1391/2 M. Don dem Weißries - ling waren 19 Eimer vorhanden, für das Hl. wurden 62 bis 66 M geboten, im Durchschnitt 64 M, auf den Eimer 192 M. Der Wein wandert in verschiedene Gegenden des Landes, zum größten Teil in die Wirtschaft«: und Hotels, zu einem kleinen Teil in .Privatkeller. Ein erhebliches Quantum kommt nach Heilbronn, Stuttgart, Ulm, Biberach, Söflingen, Frankenbach, Böblingen, Gaildorf, Lorch, Maierhof, Neckargartach, Lauchheim, Lrwwigsbnrg, Blaubeuren, Geislingen, Westhofen.
Weinmostverfteigerung in Weinsberg.
d. Weinsberg, 28. Okt. Heute nachmittag halb 3 Uhr fand hier im Rathaussaal die Weinmostversteigerung der Weingärtnergesellschaft statt. Der Vorstand, Stadtschultheiß Seus- serhel-d, begrüßte die äußerst zahlreichen, von allen Gegenden des Landes herbeigekommenen Weinkäufer und hieß sie in unserer Stadt herzlich willkommen. Er gab dann einen Rückblick über das verflossene Jahr und den damit verbundenen Mühen und Arbeit des Weingärtners; denn die Weingärtner haben das Menschenmöglichste getan in der Pflege, Behandlung und der Schädlingsbekämpfung der Weinberge, wenn auch die Witterung manchmal zu wünschen übrig ließ. Die Gesamtmenge des heurigen Sonnenscheins hat doch noch einen guten Tropfen zustande gebracht. Der Vorsitzende schließt mit der Hoffnung, daß der vielgeplagte Weingärtner heute auch einen schönen Erfolg in Gestalt von guten Preisen erhalten möge. Nachdem die ersten Proben herumgereicht waren, wurde mit der Versteigerung begonnen. Das vorhandene Quantum war in einer starken Stunde verkauft. Bei Trollinger und Weißriesling war der Verkauf reißend, bei den anderen Sorten recht lebhaft. Erzielt wurde:: folgende Preise: Trollinger mit Lem- berger und Clevner 55—60 Mark, durchschnittlich 58 Mark; Clevner mit Ruländer und Traminer 55—59 Mark; Schwarzriesling mit Rot von allen Sorten 46—47 Mark; Weißriesling Bergwein 51—56 Mark; Weißwein I mit Mftßrieslinq 40—42 Hark; alles pro 1 Hl. — Alles verkauft
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