Was ist die Aufgabe des Bauernbunds und feiner Agitatoren.
Das neueste grüne Heft des „Schwab. Landmanns" schreibt unumwunden:
Wir bekennen uns ganz offen zur Jnteressenpolitik. Wir müssen heute, 'wo sich alles organisiert, der Arbeiter wie der Beamte, der Handwerker wie der Fabrikant, auch die Landwirte organisieren, aber nicht nur zur Steigerung ihrer Produktion, sondern zur Vertretung ihrer materiellen Interessen bei der Gesetzgebung.
Werden die Bewohner der Städte dem Landmann jemals freiwillig einen höheren Milchpreis bewilligen? Werden die Zucker- und Zichorienfabriken ohne die Forderung der Landwirte bessere Preise ansetzen ? Wird man dem Bauer aus Liebe zur Landwirtschaft in demokratischen, liberalen und sozialdemokratischen Kreisen den nötigen Zollschutz gegen das Ausland gewähren? Nein, das wird man alles nicht tun, man wird aber Gesetze machen, welche den Bewohnern des Landes neue und vermehrte Steuern auferlegen, man wird nach den Anschauungen derer handeln, die Deutschland als Industriestaat erklären und der Landwirtschaft nur eine untergeordnete Bedeutung beilegen.
Wie nichtig sind gegenüber den wirtschaftlichen Fragen die rein politischen. Welches Interesse hat denn der Bauer daran, wenn Regierung und Volksvertretung sich darüber streiten, wer größere Rechte haben soll, die Verwaltung oder die Gesetzgebung, oder ob der Reichskanzler mehr dem Kaiser oder dem Reichstag verantwortlich gemacht werden soll. Oder daß er sich denen anschließt, die wollen, daß unsere Minister nur ans den Parteiführern genommen werden, statt daß sie wie seither durch den König oder Kaiser berufen werden. Das sind doch alles so wenig ernst zu nehmende Streitfragen, um die sich Doktoren, Professoren und Juristen zanken mögen — der Bauer idrängt sich nicht zur Regierung, er will vernünftig, gerecht und gut regiert sein und nebenbei nicht arg kostspielig.
Der Bauernbund treibt in erster Linie praktische Politik und handelt nach dem Sprichwort: Das Hemd liegt mir näher als der Rock.
Gegen solche Anschauungen wie die zuletzt aufgefnhr- ten ist nur zu sagen: es ist schade, daß diese Leute in einem Verfassungsstaat und nicht in China oder Rußland leben. Dahin würden sie ihrer ganzen politischen Auffassung nach gehören. ! li
Aber die Herren vom Bauernbund sind mit dieser ihrer nacktesten Jnteressenpolitik, mit der sie keine Rücksicht aus ändere Interessengruppen nehmen und nur den Gegendruck aller.anderen geradezu herausfordern, furchtbar kurzsichtig.
Tie Aufgabe des Bauernbunds soll nach diesen Ausführungen sein; nur möglichst viel Geld für die Milch, die Frucht, die Schweine, das Vieh und möglichst wenig zahlen. Alles andere ist Nebensache.
Nun ist es doch selbstverständlich, daß die Steigerung der Löhne, der Gehälter, der Kosten für Werkzeuge und Ackergeräte, der Kleidung und der sonstigen Bedarfsartikel des täglichen Lebens auch für die Bauern gilt. Und was dieser dann mit der rechten Hand einnimmt, muß er mit der linken Hand wieder ausgeben. Das ist das eine. Dazu kommt das andere. Die Bauernbundsagitatoren übersehen, daß sie mit ihrer brutalen Interessenvertretung, die jedes andere Interesse gröblich verletzt, in dem Augenblick total Schiffbruch leiden, in dem die Landwirtschaft zahlenmäßig noch weiter zurückgedrängt und von den sich verbündenden anderen Interessengruppen, die man seither herausgefordert und mit so wenig Rücksicht behandelt hat, ebenso rücksichtslos behandelt würde. Und heute schon kommen von 61,7 Mill. Einwohnern des Deutschen Reiches auf die Landwirtschaft nur noch 17,6 Mill., aus die Industrie aber 26,3 und auf den Handel 8,2 Mill., so daß diese beiden Gruppen zusammen doppelt so viel Menschen im deutschen Reiche ernähren .Ils die Landwirtschaft. Eine Organisation einer Minderheit aber geht geradezu selbstmörderisch vor, wenn sie auf brutale Weise rücksichtslos nur die eigenen Interessen durchzudrücken sucht. Denn die andern werden dann auch ihre Ellenbogen benützen. Uttd die Entwicklung hat sie nun einmal zu den numerisch stärkeren gemacht und macht sie immer mehr dazu.
Eine vernünftige Standesorganisation aber, die für die Eigeninteressen möglichst viel zu erreichen bestrebt ist, kann nicht durch eine gewalttätige Herausforderung anderer, stärkerer Gruppen dies erreichen, sondern dadurch, daß man auch diese für die Notwendigkeit und Gerechtigkeit der Forderungen der zu vertretenden Interessen zu gewinnen sucht.
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Stuttgart, 18. Okt. Am Dienstag 26. ds. Mts. wird'aus Anregung seitens der Berkehrsverwaltung die Finanz kommission der Zweiten Kammer eine Sitzung halten. Es handelt sich dabei um das Raumprogramm für die Erstellung eines neuenGeneraldirektions- gebäudes.
Stuttgart, 18. Okt. Der im 90. Lebensjahre stehende Kammersänger Heinrich Sontheim begeht heute sein 70jähriges Bühnenjubiläum. Am 18. Oktober 1839 betrat er erstmals im Hoftheater zu Karlsruhe die Bühne in der Rolle des Sever in Bellinis Norma.
Rottenburg, 18. Okt. Begünstigt vom prachtvollsten Herbstwetter beging gestern die B i s ch o fssta d t R o t- tenburg a. N. das Siebenjahrhundertjubiläum der Moritzkirche und die Sieb enj ahrhundertgrün dungsfe ier der Stadt Rottenburg- Ehingen a. N. Obwohl das Festprogramm von pomphaften Veranstaltungen ganz abgesehen hatte, waren viele Teilnehmer aus der nahen und weiteren Umgegend in unsere Stadt geströmt, um an der seltenen Jubelfeier teilzunehmen. Am Kirchweihsamstags abends sechs Uhr fand in der Stiftskirche feierliche Andacht statt, 1/2 Uhr Festgeläute und Kanonensalven geweckt, dann folgte Tag- wache durch die Feuerwehrmusik, Abholung des Bischofs Dr .v. Keppler beim Palais, Zug zum Tom, wo feierlicher Gottesdienst mit Festpredigt und Pontifikalamt stattfand. Um 12 Uhr folgte ein Festessen für die geladenen Gäste im Gasthof zum Rößle. Um drei Uhr nachmittags war Andacht und um sechs Uhr fand die Feier mit einer Festaufführung ihr Ende. Vikar Eugen Mack hatte ein Festspiel gedichtet: Albert, Graf von Hohenberg, der Neichslandvogt. Um den musikalischen Teil halte, sich Domchordirektor, Tompräbendar Raphael Lobmiller verdient gemacht, der einen feierlich ernsten Chor Media
Vita und mehrere Lieder der Minnesänger komponiert hatte. Besonders letztere gefielen sehr, wie das ganze Festspiel, das allerdings mit seinen fünf Akten sehr lang war. Es behandelt die Gründung und Verleihung der Stadt Rottenburg an Albert, Graf von Hohenberg durch Rudolf von Habsburg zum Dank für treue Dienste gegen Ottokar von Böhmen.
Biberach, 18. Okt. Die Gemeindekollegien haben nach einem ihnen durch Rektor Dr. Weller erstatteten Vortrag ihre grundsätzliche Zustimmung zur Aufnahme von Mädchen in die höheren hiesigen Knabenschulen unter der Bedingung ausgesprochen, daß Hospitantinnen nicht zugelassen werden und daß die Mädchen die gleichen Klassen- prüsungen zu, machen haben, wie die Knaben. Die guten Erfolge, die in anderen Städten mit der Zulassung erzielt wurden, haben die Gemeindekollegien auch hier dem Gesuche geneigt gemacht. Einige Mädchen sind bereits eingetreten und nehmen am Unterricht der Knaben teil.
Biberach, 18. Okt. Wir haben hier eine höhere Mädchenschule, deren Besucherinnen eines Tages Neigung verspürten, gleich den Schülerinnen der höheren Schulen in Ulm und anderwärts, Klassenmützen zu tragen. In richtiger Erkenntnis des Umstandes, daß diese Mode weder zur .Förderung des Lehrzieles noch zum Ausgleich sozialer Gegensätze dienlich sei, hat der Schulvorstand das Gesuch der Mädchen rundweg abgelehnt. Sie brüteten aber Rache und kamen andern Tages mit gleichmäßigen farbigen Streifen, die sie auf die Tellermützen und andern Kopfbedeckungen aufgenäht hatten, zur Schule. Der Schulvorstand dekretierte die sofortige spurlose Entfernung auch dieses Schmuckes. Darob Sturm im Glase Wasser. Heute geht es aber wieder auch ohne Klassenmütze und ohne farbige Litzen.
Nah und Fern.
In Zuffenhausen explodierte dem Milchkurhausbesitzer Friedrich Binder die Petroleumlampe in der Hand. Seine Kleider fingen sofort Feuer. Um Hilfe rufend, sprang er im Hofe umher, bis Nachbarn zu Hilfe eilten. Er trug schwere Brandwunden davon und schwebt in Lebensgefahr.
Beim Rennen des Schwäbischen Reitervereins in Weil stürzten mehrere Reiter und erlitten ziemlich schwere Verletzungen. Graf Nayhausz, der einen" heftigen Schlag ins Gesicht bekommen hat, liegt im Krankenhaus. Oberleutnant Zeltmann, der bewußtlos vom Platze getragen wurde, erlangte, da die Gehirnerschütterung, die er erlitten hat, sich als leicht herausgestellt hat, nach einiger Zeit das Bewußtsein wieder und befindet sich trotz seiner Wunden an den Armen, .der Brust und am Kopfe verhältnismäßig wohl. Sein Pferd mußte erschossen werden.
Infolge Scheuens seiner Kühe wurde der verheiratete Bauer Philipp Seußler in Bon seid vom Wagen geschleudert, wobei er mit dem Hinterkopf auf der Straße aufschlug. Schließlich ging ihm noch ein Hinterrad über beide Beine hinweg, so daß er schwerverletzt darniederliegt.
Schultheiß Ade in Jesingen OA- Kirchheim u. T- ist vom Amte suspendiert worden. Wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten im Amte ist das Disziplinarverfahren eingeleitet worden.
In der Nacht vom Samstag auf Sonntag ist auf dem Wege von Bartenbach nach Göppingen der Bierführer Wilhelm Schelle von seinem Wagen gestürzt und überfahren worden. Er erlitt einen schweren Rippenbruch, konnte aber trotzdem noch nach Göppingen fahren. Als er zu Hause angekommen war, wurde sofort für seine Ueberführung in das Bezirkskrankenhaus gesorgt, wo er nach wenigen Stunden den schweren inneren Verletzungen erlag.
Der Knecht von David Wurster in Aichhalden führte zwei zusammengehängte Wagen Papierholz durch Simmersfeld OA. Nagold. Als er von der Aichhalder Straße in die dortige ziemlich steil abfallende Straße einlenkte, wurde wohl die Brmese zu spät angezogen und die Wagen kamen in raschen Gang. Ein Wagen ging dem Lenker des Fuhrwerks über den Fuß, wobei der Knecht Verletzungen am Fuß und Kopf davontrug. Außerdem wurde noch ein abseits stehender Wagen mitgerissen, auf dem das sechsjährige Mädchen des Schmieds Rapp saß. Das Kind wurde schwer verletzt weggetragen, es weist fast am ganzen Körper Verletzungen auf.
Das Kind des Schuhmachers Theodor Gröber in der Lenderstraße in Reutlingen spielte mit seinem älteren Bruder am Echazkanal, fiel ins Wasser und ertrank.
Der Gemeindepfleger Schmeh in Lackendorf OA. Rort- weil, der sich in letzter Zeit durch Unregelmäßigkeiten in der Kassenführung verdächtig gemacht hatte, wurde wegen Unterschlagung verhaftet.
Aus Nürnberg wird berichtet: Bei Zusammenstößen zwischen Ausständigen und Arbeitswilligen der Wolfschen Celluloids abrik war am Samstag ein Ausständiger durch Messer st iche schwer verletzt worden. Er erlag im Laufe des Samstags seinen Verletzungen. Am Montag fand unter überaus großer Beteiligung die Beerdigung statt. Nach der Beerdigung zog eine große Menschenmenge nach der Fürther Straße. In der Nähe der Wolfschen Fabrik kam es wieder zu Lärmszenen, sodaß die Menge von der Polizei wieder auseinander getrieben werden mußte. Zu ernsteren Ruhestörungen oder zum Gebrauch von Waffengewalt ist es dabei aber entgegen anders lautender Meldungen nicht gekommen. _
Großes Aufsehen erregte das Verschwinden des Taubermüllers Gehring von Gailau an der bayerischen Grenze. Er betrieb Sägewerk, Mühle, Brennerei und Landwirtschaft. Wie man hört, hinterlästt er eine Schuldenlast, die 200 000 Mark weit übersteigt. Beteiligt sind durch Bürgschaften und Guthaben viele Landwirte und Gewerbetreibende aus Mittelfranken, sowie den Oberämtern Gerabronn und Crailsheim. Dem Vernehmen nach soll Gehring. von Bekannten Blanko-Accepte erhalten und sie in Umlauf gesetzt haben, ohne daß die Betroffenen eine Ahnung von der Höhe des Betrags haben. Gehring hat sich wahrscheinlich nach Italien gewandt.
Gericbtssaal.
Stuttgart, 18. Okt. (Strafkammer). Hinter verschlossenen Türen wurde die verheiratete Kellnerin Luise Weingärtner wegen Betrugs zu 9 Monate 15 Tagen Gefängnis verurteilt, unter Anrechnung von 4 Wochen Untersuchungshaft. Sie hatte einem jungen Mann, mit dem sie ein Verhältnis unterhalten und dem sie sich gegenüber als ledig ausgegeben hatte, Schwangerschaft vorgetäuscht und diesen bestimmt, ihr 1500 Mark zu geben.
Handel und Volkswirtschaft.
Heitvronn, 19 Okt. Obst- u. Kartoffel mar kt an der Wollhalle. LAN um-von um 2.4 - 2.80 Mk. per. Zkr. Gelbe Kartoffel 28 - 3.20 Mk. per ZU. Wu,stkartoffel 4.80-4-0 Mk. per Ztr — Mostobst 4 5" bis "80 Mk per Ztr Tafelobst 8.00-16. 0 Mk per Ztr Zwetschgen 90' Mk. per Zentner.
Schlacht Vieh-Markt Stuttgart.
18.ZOktober 1909.
Ochsen Bullen Kalbeln u. Kühe Kälber Schweine Zugetrieben: 18 2 225 357 IE
«erkauft IS 2 171 387 916
Erlös aus
Kilo Schlachtgewicht:
Ochsen, 1. Qual.,
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bis 82
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Verlauf des Marktes: Kälber lebhaft sonst mäßig belebt.
Herbstnachrichte«.
Cannstatt, 18. Okt. Stadt. Kelter. Die allgemeine Weinlese hat begonnen. Bei der vorzüglichen Belaubung und Gesundheit der Reben und der hier üblichen, dieses Jahr besonders beobachteten sorgfältigen Auslese wird die Qualität der Weine eine gute werden. Namentlich haben die letzten sommerlichen Tage den Reifegrad der späteren und besseren Traubensorten sehr begünstigt. Gewicht 65—80 Grad nach Oechsle.
Beutelsbach, 17. Okt. Zu seitherigen Preisen alles verkauft. Letzte Anzeige.
Obertürkheim, 18. Okt. Verkauf lebhaft für 125 bis 130 Mark pro 3 Hl. Noch gute Reste feil.
Uhlbach, 18. Okt. Heute Käufe zu 110—125 Mark pro
Strümpfelbach i. R-, 17. Okt. Heute wurde lebhaft gehandelt zu 103 und 105 Mark, ein kleineres Quantum zu 110 Mark. Es ist nun alles rasch abgesetzt. Lese dauert noch fort.
Grnnbach i. R-, 17. Okt. Verkauf lebhaft zu 85—löo Mark pro 3 Hl. Noch ziemlich Vorrat. Käufer eingeladen.
Aorb-Steinreinach i. R-, 16. Okt. Lese wird größtenteils bis Mittwoch beendigt; da pünktlich gelesen wird, geht es etwas langsam. Käufe zu 98—100 Mark, 108 und 110 Mark pro 3 Hl. Vorrat noch ca. 2200 Hl. gute Schillerweine. Käufer willkommen.
Hebelfingen, 18. Okt. Lese in vollem Gang. Qualität schlägt vor. Verkäufe zu 110—115 Mark pro 3 Hl.
Hebsack» 16. Okt, Lese geht heute zu Ende. Verkauf lebhaft zu 100 Mark pro 3 Hl. Qualität gut. Noch mehrere gute Partien zu haben. Käufer freundl. eingeladen.
Stetten i. Cst-, 18. Okt. Letzte Anzeige. Die LHe ist in einigen Tagen vollends beendet; noch einige Reste feil. Die Preise gingen etwas in die Höhe und wurde gelöst bis zu 100 Mark pro Eimer.
Neustadt i. R., 17. Lese dauert fort. Viele Käufe
zu 80—90 Mark pro 3 Hl.
Kleinheppach, 17. Okt. Gestern und heute Käufe zu 120 und 123 Mark pro 3 Hl. bei starker Nachfrage.
Ottmarsheim» 17. Okt. Heute bei reger Nachfrage Käufe zu 85, 88, 90 und 110 Mark pro 3 Hl. Bis auf einen sehr guten Rest mit 6 Eimer alles verkauft. Dieser wird um annehmbaren Preis abgegeben. Letzte Anzeige.
Stabtkelter Heilbron«, 19. Okt. Lese in vollem Gang. Die Quantität schlägt überall zurück. Die Verkäufe sind teilweise auf Bestellung, teilweise auf einzelne feste Preise. Für Weißwein wurde 105 bis 120 M, für rotes Gewächs 125 bis 140 M pro Eimer erzielt. Die Qualität wird bei diesem vorzüglichen Herbstwetter jeden Tag besser. Käufer sind eingeladen, sowohl zum Berkaufsschluß, als auch noch zur Besichtigung unserer prachtvoll stehenden Weinberge.
Sontheim, 19. Okt. Allgemeine Lese heute begonnen. Qualität bei günstigem Wetter und sorgfältiger Auslese über Erwarten gut. Der Wetßrieslingsherbst wird erst gegen Ende der Woche beginnen, da die prächtige Wetterlage den Trauben noch sehr zu Gute kommt. Vieles verstellt, heute feste Preise zu 100, 405,410 und 115 Mark, Weißriesling 118 und 120 Mark. Käufer eingeladen. Elektrische Straßenbahnverbindung; Telephon Nr. 1.
Großgartach, 18. Okt. Lese dauert noch fort. Gestern und heute viel Rot- und Schillerwein verkauft zu 86, 88, 90,
92 und 100 Mark; weißer Riesling zu 100 Mark.pro 3 Hl. Qualität befriedigt sehr und wird bei dem prächtigen Wetter täglich besser. Käufer mögen sich beeilen. Preise steigen. Vorrat noch ca. 500 Hl.
Weiler OA. Weinsberg, 18. Okt. Lese in vollem Pang. Käufe zu 82, 87, 90 und 100 Mark. Noch wenige Reste seil.
Erlenbach OA. Neckarsulm, 18. Okt. Lese Hei herrlichem Wetter in vollem Gang. Qualität gut. Preise heute 90—100 Mark pro 3 Hl. Wein kann in den nächsten Tagen gefaßt werden. Käufer willkommen.
Eschenau, 18. Okt. Gestern und heute sehr lebhafter Verkauf von 85—100 Mark.
Unterheinrieth mit Parzellen, 18. Okt. Lese ip vollem ^ Gang, Beendigung derselben Ende dieser Woche, Quantität schlägt etwas zurück, Qualität besser als erwartet, mehreres verstellt ohne festen Preis, noch großer Vorrat, Käufer sind freundlich eingeladen.
Bönnigheim, 18. Okt. Der Verkauf bewegte sich gestern zwischen 78 und 90 Mark pro 3 Hl. Noch mehrere gute Posten feil. Letzte Anzeige.
Hansen a. d. Z., 18. Okt. Bei steigenden Preisen und großer Nachfrage alles verkauft. Letzte 'Anzeige.
Hessigheim, 18. Okt. Abends 7 Uhr. Lebhafter Verkauf zu 98—115 Mark. Die Proben an der Bütte munden sehr gut. Vorrat noch 100 Eimer.
Haberschlacht, 17. Akt. Verkauf heute sehr lebhaft. Vorrat klein. Preise 100, 105 und 108 Mark pro 3 Hl.
Abstatt, 18. Okt. Lese in vollem Gang. Qualität gut. Käufe zu 75, 77, 80 und 85 Mark.
Winzerhansen am Wunnenstein, 16. Okt. Lese im Gange; zur Hälfte beendet. Käufe zu 80—90 Mark pro 3 Hl. Wein wird heute gefaßt. Käufer sind von der Qualität befriedigt.
Löchgau, 16. Okt. Zu steigenden Preisen alles rasch verkauft.
Haberschlacht, 16. Okt. Heute verschiedene Käufe zu 100 Mark pro 3 Hl. Vieles verstellt. Quantität schlägt zurück, Qualität vor, sie ist recht zufriedenstellend und übertrifft bei Weitem die Erwartungen.
Ochsenbach, 16. Okt. Zu steigendem Preis bis zu 80 Mark pro 3 Hl. Bis auf einige Reste alles verkauft.
Hessigheim, 17. Okt. Lese wird morgen beendigt. Lebhafter Verkauf zu 95—110 Mark pro Eimer.
3 Hl. Verschiedenes verstellt.
Kleinbottwar, 17. Okt. Käufe zu 105, 110, 112, 115, 120 Mark.
Walheim, 16. Okt. Mit Aufschlag alles rasch verkauft. Preise: Mittejwein 75—100 Mark, Ausstich Berqwein: 110 bis 120 Mark, .Schalksteiner: 140—150 Mark.
Ochsenbach, 18. Okt. Alles zu steigenden Preisen verkauft.
Türrenzimmern, 18. Okt. Bei steigenden Preisen bis zu 105 Mark alles verkauft. Viele Käufer konnten nicht mehr befriedigt werden.
Schwaigern, 18. Okt. Gestern viele Verkäufe zu 90 bis 98 Mark für Rotwein und 105 Mark für Weißriesling p. 3 Hl.
Klcin-Jngersheim, 18. Okt. Alles verkauft zu 88 bis 100 Mark. Letzte Anzeige.
Grantschen, 17. Okt. Lese dauert noch bis Ende dieser Woche. Verkauf heute lebhaft zu 95 bis 100 Mark pro 3 Hl. Vorrat noch ca. 400 Hl. gute Qualität.