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mit Erzähler vom Schwarzwald.

LLlLlon sie. 41 .

Amtsblatt für die Ltadt Wildbad.

Verkündigungsblatt

der tigl. Forstämter Wildbad. Meistern. EnMösterle rc. während der Saison mit

amtl. Fremdenliste.

Ini-ernte nur 8 kig.

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tisklsmen 15 öig. Äs LellNeile.

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Nr. 23 S.

Rundschau.

Dreibund und Zweibund.

Zu der Nachricht über das Sonderabkommcn zwischen England und Frankreich bemerkt derMessagero",, daß ein solches in der Tat zwischen Frankreich, England und Italien bestehe, und zwar ein besonderes Mittelmeerab­kommen für den Fall eines Konfliktes zwischen dem Drei­bund und dem Zweibund. Darnach müsse Frankreich eine Flotte gegen das österreichisch-ungarische Geschwa­der konzentrieren, während England Frankreichs und Eng­lands Küsten gegen die deutsche Flotte zu schützen habe. Tie jüngsten Dislokationen der französischen und eng­lischen Flotte seien eine Folge dieses Uebereinkommens, das Italien gar nicht berühre, da dieses duxch keine Klausel gebunden sei, seine Mittelmeerinteressen anders zu wahren als in den Algeciräs-Akten sestgelegt ist.

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Folgen des Tabaksteuergesetzes.

Aus Hamburg wird berichtet: Am heutigen Tage sind 800 Arbeiter der Tabak- und Zigarrenindustrie brotlos geworden. Tie Betriebseinschränkung ist eine Folge der neuen Tabaksteuer und hat schon in der vorigen Woche begonnen und zur Entlassung von 300 Arbeitern geführt, sodaß im ganzen 1100 Arbeiter brotlos geworden sind. Weitere Entlassungen sind für die nächsten Tage zu be­fürchten.

Der Landesverband der Arbeitervereine Sachsens ersucht in einer Resolution den Reichskanz­ler, anzuordnen, daß die durch das Gesetz zur Unterstütz­ung der Tabakarbeiter und -Arbeiterinnen, welche durch die Neuordnung der Tabaksteuer ganz oder teilweise brot­los wurden, laut Reichstagsbeschluß bereitgestellten vier Millionen schleunigst ausbezahlt werden und ferner An­stalten zu treffen, daß über diese Beträge hinausgehende Mittel zur Verfügung gestellt werden.

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Die Wahlen zum elsaß-lothringischen Bezirkstag.

Das Ergebnis der Nachwahl für die elsaß-lothringi­schen Bezirkstage ist folgendes: Zentrum 13 (bisher 11), Lothringer Block 10 (12), Vereinigung der Liberalen und Demokraten 6 (4), Sozialdemokraten 1(0), Unabhängige

Ist die Musik von echteni Klang, so klingt die Seele mit.

Am Franzosenstein.

Original-Roman von Erich Eben stein.

42) Nachdruck verboten.)

Konstanze schlug die Augen nieder.

Herr von Paur ich weiß wirklich nicht bitte, lassen Sie mich vorüber!"

Nicht eher, als bis ich weiß, was Sie gegen mich haben! Schon einmal haben Sie mich gedehmütigt, ohne daß ich ahne, warum!"

Ich habe nichts gegen Sie. Indessen werden Sie ja wohl begreifen, daß, wie die Verhältnisse in Winkel sich gestaltet haben, ein freundschaftlicher Verkehr zwischen einem Paur und einer Herzog nicht möglich ist. Nach dem, wie Ihr Vater mir begegnet ist, sollen Sie das selbst einsehen."

Ihre Stimme war wieder fest und stolz geworden. Hans sah sie verständnislos an.

Ich weiß nicht, was mein Vater zu Ihnen gesagt hat. . . aber jedenfalls bin ich doch unschuldig daran! Und früher meinten Sie ja selbst, der Streit der Alteir ginge uns nichts an?"

Früher, ja. Aber die Dinge haben sich sehr ge­ändert. Außerdem haben Sie ja jetzt Ihre Braut junL werden anderen Verkehr nicht vermissen. Und nun bitte, lassen Sie mich gehen .... es wird dunkel, und meine arme Schwägerin erträgt es nicht, im Dunkel draußen M sein. Guten Abend." Sie neigte das Haupt pnd schritt an ihm vorüber gegen die Bank hin.

Etwas preßte Hans das Herz zusammen, wie mit nsernen Reifen. War es der Schmerz über Konstanze's Kälte oder der von neuem nufsteiqende Groll gegen sie und ihre Sippe?

Er wußte es selber nicht. Er warf sich wieder nieder

Mittwoch, den 13 . Oktober 1 S 6 S

26 . Jahrg.

Die bayerischen Lehrer und die Liberalen.

Die Differenzen zwischen den bayerischen Lehrern und den Liberalen aus Anlaß der Bayrenther Gehaltsregu­lierung sind nunmehr durch eine Erklärung des Haupt-- ausschnsses des bayerischen Lehrervereins beigelegt. Die Erklärung bezeichnet es als Tatsache, daß die Lehrer in Bayreuth hinsichtlich ihres Gehalts den mittleren städtischen Beamten nachgesetzt worden seien, daß die Vor­rückungen für die mittleren städtischen Beamten 300, für definitive Lehrer nur 240 Mark betragen. Der Haupt- ansschuß habe aber keine Veranlassung, der den Vor­standsmitgliedern wiederholt gewordenen Erklärung, daß eine Absicht, die Lehrerschaft in ihrer gesellschaftlichen und sozialen Stellung zurückzusetzen, nicht bestanden habe, den Glauben zu versagen. Tie Lehrer und die Fach­presse werden ersucht, die Angelegenheit als abgeschlossen zu betrachten.

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Pater Auracher.

ist nun doch mit unbekanntem Ziel ins Ausland gereist. Tie bayerische Zentrumspresse, die nach bekanntem Muster zunächst die Flucht geleugnet hatte, bezeichnet den Zu­stand Anrachers nunmehr als pathologisch. Ter Pa­ter sei erst kürzlich von einer Visitationsreise von Nord­amerika zurückgekchrt, die sehr große Strapazen mit sich gebracht hätte. Schon in Rom sei das veränderte Wesen des Paters Auracher ausgefallen, er sei müde, abgespannt und überarbeitet gewesen; der Kurialdienst soll ihm schon längere Zeit zu schwer gewesen sein. Jedoch hat er sich bei seinem letzten Aufenthalt in R,om nicht darüber ge­äußert. Man vermutet nach einem Zentrumsblatt, daß er nach Chile geflohen ist. Pater Auracher ist ein ge­borener Münchener und steht im 55. Lebensjahr.

München, 10. Okt. Pater Auracher hat in ei nem Schreiben an den Provinzial des Kapuzinerordens in Altötting mitgeteilt, es gebe Lagen im Leben, in denen man nicht ein und aus wisse. Er habe die Reise an^ getreten, und wenn der Brief eintreffe, sei er bereits auf See. Eine Adresse gebe er nicht an. Zum Schlüsse des Briefes bittet er, seiner im Gebete zu gedenken.

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8. Internationaler Friedenskongreß.

Brüssel, 8. Oktober. Heute Nachmittag wurde der achte Internationale Friedenskongreß er­öffnet. Senator Lafontaine (Belgien) führte den Vor­sitz. Mehr als fünfzig Delegierte sind anwesend, die, wie

in das kühle Moos. Als er eine Stunde später bei ein­brechender Nacht' nach Winkel zurückkehrte, bemerkte er, daß eine große Aufregung im Orte herrschte. Ueberall standen Menschengruppen und sprachen erregt durch­einander. In einigen Herzogschen Hütten, wo sonst Tag und Nacht gearbeitet wurde, ruhte die Arbeit und die Arbeiter waren nicht zu sehen.

Als er die Billa betrat, stand im erleuchteten Flur Barbara mit verweinten Augen und zog ihn hastig in ihr Stübchen hinein, dessen Tür sie schloß. Dort brach sie von neuem in Tränen aus und flüsterte schmerzlich be­wegt:Ach, die armen Menschen! Es ist entsetzlich..."

Was ist denn geschehen? Kein Wort weiß ich!"

Drin im Mitterbacher Bergwerk ein furchtbares Unglück ein Wassereinbruch in den neuen Stollen. Vierzig Familienväter sollen verunglückt sein und darunter Ri­chard Herzog . . ."

Hans fuhr entsetzt zurück und starrte Barbara an.

Nicht wahr, es ist schrecklich? Die meisten Herzog- fchen Arbeiter sind schon hinein nach Mitterbach um zu retten um zu helfen", fuhr die Alte weinend fort.Das ganze Bergwerk soll in Gefahr sein. Und die arme Kon­stanze . . sie war nicht einmal daheim, als die Hiobs­botschaft kam. Der alte Herzog hat sie erwartet und es ihr dann mitgeteilt. Sie soll jetzt noch ohnmächtig dar­niederliegen. Sie haben nach dem Arzt geschickt. Ach, es ist schrecklich! Und hier im Hause", sie blickte ihn ängstlich an,darf man nicht einmal weinen. . ^ ich Habe doch Mitleid mit den armen Kinderchen denen heute der Vater tot heimgetragen wird. Dein Vater hats mir direkt verboten. Er schreit es laut -herum, den Her­zogs geschähe schon recht . . es ist jämmerlich, ich schäme mich vor den Leuten für ihn, aber so ist er . ."

Hans hatte nichts von den letzten Worten gehört. Schwerfällig wandte er sich der Tür zu.

Ich will zu ihr",, murmelte er halblaut und wollte hinaus.

Um Gotteswillen wohin willst Du?" rief Bar­bara erstaunt.

Lafontaine ausführte, große Gruppen von Vereinigungen vertreten. So umfaßt die Deutsche Friedensgesellschaft über 100 Vereine. Ter Eröffnungszeremonie wohnte Staatsminister Bernaert als Präsident der Interpar­lamentarischen Union und deren Generalsekretär Lange bei. Passy und Baronin Suttner haben sich ent­schuldigt. Es wird beschlossen, an diese beiden Vorkämpfer der Friedenssache Telegramme abznsenden. Es kamen nun die Vertreter der einzelnen Länder zu Wort: de Neuf- Ville-Franksurt für Deutschland, Fried für Oester­reich, Baron Bond e für Schweden, der sehr bedauert, daß die Konferenz des Generalstreiks wegen nicht wie geplant in Stockholm abgehalten werden konnte. Senator Hou- geau (Belgien), Baser (Dänemark), Arnaud (Frank­reich), Alexander (England), Fräulein Eckstein (Amerika), sowie ein Vertreter Italiens und Hollands- Anwesend ist auch als Vertreterin Südamerikas die Prä­sidentin der südamerikanischen Friedensvereinigung Frau de Co st a, auf deren Initiative hin die bekannte Statue des Christus der Anden auf der Grenze zwischen Chile und Argentinien nach der Versöhnung beider Länder errichtet worden ist. Der Generalsekretär des internationalen Frie­densbureaus Gobat (Schweiz) schloß die Rednerliste.

Tie Konferenz wird sich mit folgenden Fragen beschäf­tigen: Internationale Vereinigung der friedensgesinn­ten Presse, internationale Hilfskasse, Einrichtung von Reisestipendien, eine allgemeine Friedenspetition, Wieder­herstellung des auf der letzten Friedenskonferenz im Haag annullierten Verbots, Explosivstoffe aus Luftballons und Fliegmaschinen zu werfen; Prüfung der eingelaufenen P'reisarbeiten für die Propaganda der Friedensidee in den Schulen.

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Man will ihn verschonen.

Wie dieBerliner Universal-Korresp." mitteilt, will man den Fürsten Eulenburg wenigstens auf absehbare Zeit mit gerichtsärztlichen Untersuchungen verschonen, da die aus Liebenberg vorliegenden Nachrichten über Eulen- bnrgs Gesundheitszustand sehr ungünstig lauten. Eine Verhandlung im Sommer soll unter allen Umständen vermieden werden, da der Fürst, der schwer herzleidend ist, Wärme nicht vertragen kann. Bevor die Staatsan­waltschaft wieder an die Strafkammer zur Anberaumung eines Termins gegen den Fürsten Eulenburg herantreten wird, muß sie die weitgehendste Sicherheit besitzen, daß der Prozeß ohne Störung zur Beendigung gelangen würde. Es liegt auch kein Anlaß vor, so heiß, ei, mit der Fort-

Zu ihr. Zu Konstanze. Zu dem armen Kinde..

Barbara hielt ihn am Aermel zurück.

Aber, Hans, was fällt Dir ein! Sie würden Dich nicht hineinlassen!"

Er öffnete die Tür, als habe er ihre Worte garnicht gehört.

Ta stand der alte Paur im Flur und hielt ihn aus.

Hallo! Ta bist Tu ja endlich! Na, was sagst Du zu der Neuigkeit? Das ganze Kohlenlager soll hin sein. Alles unter Wasser! Und der gescheidte Herr Richard, der alles so gut verstand, dazu! Jetzt sind wir obenauf. Junge!" Er klopfte seinem Sohn vergnügt auf die Achsel.

Hans wich empört zurück. Ekel, Abscheu und tiefste Verachtung spiegelten sich in seinem Blick. Der Alte steckte die Hände in die Hosentaschen.

Na na mir scheint, Du möchtest am liebsten flennen, wie die Barbara da? Dummheit! Aber wenn Du willst, reden wir von was anderem. Wollte schon lange darüber mit Dir sprechen. Jetzt ist der Moment gerade recht."

Er öffnete eine Zimmertür und drängte Hans, der wie betäubt dastand, hinein. Drin warf er sich breit auf einen Stuhl.

Also höre! Du mußt endlich heiraten. Was heißt denn das dreiviertel Jahre bist Du nun verlobt, und immer höre ich noch nichts von der Hochzeit. Das Hin­ziehen Hab ich satt. Du bists auch dem Mädel schuldig. So eine ewige Braut"

Vater!" stieß Hans empört heraus,jetzt heute gerade denkst Du an solche Tinge! Wo soviel Jammer und Elend über andern liegt . . !"

Na, ich soll wohl Trübsal blasen, weils das Schick­sal so gut mit mir meint? Könnte mir einfallen! Was gehen mich denn die Herzogs an?"

Und wenn er zehnmal Dein Feind ist Vater in dieser Stunde, wo er sein Kind verlor, wo er leidet, verdient er Achtung!"

(Fortsetzung folgt.)