hauptiimnn unterbrach hierauf die Sitzung. Als auch nach Wiederaufnahme der Sitzung die deutschen Abgeordneten nicht in den Saal eintraten, schloß der Landeshauptmann die Sitzung.

Paris, 6. Okt. Die nationale Geldsamm- lung zum Besten der französischen Militärluft­schiffahrt aus Anlaß derRepublique"-Katastrophe hat bis jetzt nach Abschluß der 8. Liste im Ganzen 225130 § Francs ergeben.

Cambridge, 6. Okt. Die Professoren Tr. Phil. Ed. Meyer und Dr. jur. Otto Gierke von der Ber­liner Universität, die zur Inauguration des Rektors der Harvaduniversität delegiert waren, sind von dieser zum äootor ol Isttsrs bezw. zum cioetor ol lavvs ernannt wor­den. Adolphus Busch sandte aus Anlaß der Inaugu­ration ein Telegramm mit der Mitteilung, daß er seinen Beitrag zum Bau des Germanischen Museums auf 150 000 Dollars erhöhe. ?

Aus Württemberg.

Dienstnachrichte«.

Uebertragsn wurde je eine neuerrtchtete Lehrstelle an der kaih. Volksschule in Neckarsulm dem Lchulledrer Engel­hard in Ofßnau.OA. Neckarsulm. und dem Schullehrer Skeidle in Westhausen. O§. Ellwangen. Oterpoftaistftent Bischof - derger in Schwenningen wurde auf Ansuch n nach Wangen i. A. versetz! und die Postverwalterftelle m Neuenstadl a. it. dem Postassistenten Mall in Ludwigsburg übertragen.

Stuttgart, 6. Okt. Am Todestag des Königs Karl (gest. 6. Okt. 1891) ließen die seinen Namen tragenden Regimenter durch Abordnungen am Sarkophag des Kö­nigs in der Gruft des alten Schlosses Kränze niederlegen. Auch Herzog Philipp und Herzogin Wera ließen Kränze mederlegen.

Stuttgart, 6. Okt. Der35. Kongreß der Jn- neren Mission hielt heute eine Anzahl Spezial­konferenzen ab. Im Festsaal der Liederhalle referierte Kirchenrat Dr. Böckh-Augsburg über Tiakonissenmutter- häuser und freiere Schwesterorganisationen. Gegenrefe­rent war Pastor Großmann-Berlin-Zehlendorf. Im Kon­zertsaal der.Liederhalle sprach Konsistorialrat Balen-Posen überWie gewinnt die Innere Mission die Männerwelt zur Mitarbeit?" Um 11 Uhr wurde im Festsaal her Liederhalle über die Innere Mission und das Land von Pastor von Lüpke-Thalbürgel referiert. Korreferent war Pfarrer Reischle-Hedelfingen. Im Konzertsaal sprach un­terdessen Superintendent Klingermann-Effen über die In­nere Mission und die Volkserziehung durch die Kunst. Gegenreserent war Pfarrer Koch-Unterbalzheim, Nachmit­tags fand im großen Saale des Stadtgartens ein gemein­sames Mittagsmahl statt. Abends 6 Uhr in der Hospital­kirche Gottesdienst.. Um 8 Uhr wurde wiederum im Fest­saal der Liederhalle eine freie Abendversammlung abge­halten, wobei Stadtmissionsinispektor Pastor Braun-Ber­lin überStöcker und die Berliner Stadtmission", Dekan Plank-Eßlingen überCharakteristisches aus der Inneren Mission Württembergs" referierte.

Nagold, 6. Okt. Der Verband der Versicher­ungsbeamten Württembergs hielt dieser Tage hier eine Versammlung ab, die sich zunächst mit der Einführ­ung einer Pensions-Kasse innerhalb der ganzen Asse­kuranz befaßte. Ueber diesen Punkt soll auf der im Ok­tober stattfindenden Versammlung des Verbandes der deutschen Lebensversicherungsgesellschiäften Stellung ge­nommen werden. Beifällig begrüßt wurde die von der Generalversammlung im August beschlossene Einführung einer Sterbekasse, wonach beim Ableben eines jeden Mit­gliedes'oder dessen Ehefrau sofort ans der Verbands.: sie der Betrag von» 100 Mark bezahlt werden soll. Ter Ver­band hat damit gezeigt, daß er den Weg der sozialen Fürsorge beschritten hat.

Gmünd, 6. Okt. Am Sonntag den 10. Oktober findet hier der württ. Kn aben Handarbeit skon- greh statt. Vormittags 10 Uhr hält Oberlehrer Frey vom Gmünder Schullehrerseminar eine Leseprobe und ein Modellieren, während der Ingenieur Barth, Vorstand der Gmünder Gewerbeschule, über schaffendes Lernen einen Vortrag hält. Lehrprobe wie Vortrag finden in der städtischen Festhalle statt. Mit dem Kongreß ist eine Aus­stellung verbunden, die Samstag von 16 Uhr und Sonntag von 8 bis! 6 Uhr unentgeltlich offen steht. Tie Ausstellung umfaßt: württembergische Knabenhandarbeits- werkstätte, Gmünder Lehranstalten und bekannte Werk­stätten in Hamburg, Dresden, Leipzig, Hildesheim, Des­sau, Glauchau und Zwickau.

Gmünd, 6. Okt. Seit Anfang Oktober ist das Bankgeschäft C. Köhler hier infolge Uebergangs auf eine Aktiengesellschaft erloschen. An Stelle der Firma Kon­stantin Köhler ist jetzt eine Filiale der württem-^ bergischen Vereinsbank (Hauptniederlassung ^in Stuttgarts getreten.

Nah und Fern.

D« bis jetzt die Bemühungen, der Täter des Kauf- Mann'jchen Juwelendiebstahls in Stuttgart habhaft zu werden, erfolglos geblieben sind, setzt die Versicherungs-Ge­sellschaft Albingia, bei welcher der Juwelier Kaufmann Legen Einbruch versichert war, eine Belohnung von 3000 Mark für die Herbeischaffung der gestohlenen Sachen aus.

. InEßlingen wurde Montag nacht in der Restau­rationzur Neuen Au" einzubrechen versucht, die Ein­brecher wurden aber erwischt und festgenommen. Darüber wird noch weiter berichtet: Den Dieben war offenbar bekannt, daß der Besitzer, der ausgedehnten Schweinehan- bel betreibt, öfter größere Summe bei sich aufbewahrt und daß er seinen wachsamen Hund kürzlich um 500 Mark nach Amerika verkaufte. 2 Schutzleute kamen da­zu, als der eine den andern zum Fenster emporhob, durch das er eben einsteigen wollte, während der Dritte im Hofe Wache stand. Die Burschen leisteten heftigen Wider­stand, einer habe einem Schutzmann sofort eine aufs Maul gehauen, wurde berichtet. Einer war so rabiat, daß die Schutzleute blank ziehen mußten und beruhigte sich erst, As er einen Hieb über den Kopf bekommen hatte, 2 konnten verhaftet werden, während der Dritte entkam. Während der Verfolgung warf einer eine sogenannte Kacheluhr weg, die von einem in der Friedrichstraße ver­

übten Einbruch herrührte. Dort hatten die Diebe ein Fenster eingedrückt, aber außer einer Griebenwurst und der Uhr nichts erwischt.

InEßlingen wird seit Freitag der etwa 30 Jahre alte Reisende Geßwein der Bauerschen Kunstmühle ver­mißt. In der Kasse fehlen 23000 Mark, die er nach und nach unterschlagen hat.

In Weil im Dorf, OA. Leonberg wurde ein Bauer namens Zeiher durch den Landjäger verhaftet und nach Stuttgart eingeliefert. Ueber den Grund der Ver­haftung verlautet noch nichts bestimmtes.

In Steinenberg OA. Schorndorf brach in dem Hause des Bauern Betz bei der Ziegelei Feuer pus, wodurch das ganze Gebäude eingeäschert wurde. Der Hausbesitzer und seine Familie befanden sich auf dem Felde.

In Geradstetten erreichten die vier Brüder Ge­org, Jakob, Johannes und Jmanuel Palmer ein hohes Alter. Sie sind jetzt zusammen 320 Jahre alt und er­freuen sich noch sämtlich einer großen Rüstigkeit.

In Schramberg rannte ein von Tennenbronn kommender, in der Jung Hans'schen Uhrenfabrik beschäftig­ter jüngerer Arbeiter mit seinem Fahrrad an ein Milch­wägelchen, so daß er zu Fall kam. Das Unglück wollte es, daß er vor einen vierspännigen geladenen Backstein- Wagen fiel, der jhm über das Handgelenk wegging und ihn am Kopf verletzte. Ter Tod trat sofort ein.

In Wenden OA. Altensteig kam ein Auerhahn in das Dorf und in den Eingang eines Hauses geflogen, wo er von der Schuljugend gefangen wurde. Der stattliche Auerhahn ist nun im Besitze des Jagdpächters Döffner in Wart.

Der Assistent des Schultheißen Weißhaupt in Mecken­beuren OA. Tettnang ist äm Samstag abend mit Urlaub bis Zum Montag abend abgereist, aber bis jetzt nicht mehr zurückgekehrt. In der Kasse fehlt ein größerer Geldbetrag.

In Bellamont OA. Biberach ist in dem zusam­mengebauten Wohn- und Oekonomiegebäude des Andreas Förderer Feuer ausgebrochen und hat das ganze Anwesen innerhalb kurzer Zeit in Asche gelegt.

Beim Regiment 124 in Weingarten sind zwei Musketiere durchgebrannt. Der unsichere Dienstpflichtige Karl Gehrmann aus dem Kreise Elbing, an Armen und Schenkeln tätowiert, und der unsichere Dienstpflichtige Friedrich "Klopfer aus Rieden bei Hall.

In Pforzheim wurde ein junger Buchhalter einer Mjouteriefabrik verhaftet, der tags zuvor Hochzeit gefeiert hatte, weil er im Geschäft über 1200 Mark unterschlagen hat. Merkwürdig sind die unsinnigen Anschaffungen, die er sich mit dem unterschlagenen Geld machte. So hat er sich ein Gramophon für 600 Mark gekauft.

Auf dem Bahnhof in Elberfeld ist gestern ein Teil der Decke des Wartsaals 1. und 2. Klaffe ein­gestürzt. Der 80 Jahre alte Kaufmann Hasencle­ver aus Remscheid erlitt einen Bruch des rechten Arms und schwere Kopfverletzungen.

In Halt am (Provinz Geldern) ist abermals eine choleraverdächtige Erkrankung vorgekommen. Vier Personen befinden sich in ärztlicher Beobachtung.

Das Feuer in der Tmnpfkornbrennerei und Preß­hefefabrik in Wandsbek ist Mittwoch Vormittag ge­löscht worden. Der angerichtete Schaden läßt sich noch nicht übersehen. Der Betrieb wird im Großen und Gan­zen aufrecht erhalten. Das Feuer ist vermutlich durch Selbstentzündung getrockneter Brennereitreber ausge­brochen.

Ans einem -Elbing er Fabrikneubau stürzte Mitt­woch früh die oberste Eisenbetondecke ein. Das herab­stürzende Material durchschlug auch die unteren Decken und verschüttete die an dem Bau beschäftigten Arbeiter. Bisher wurden 2 Tote, 5 Schwerverletzte und 1 Leicht­verletzter geborgen. Drei Verunglückte werden noch gesucht.

In einem Petersburger erstklassigen Restaurant,D-er Bär", erkrankten 11 Angestellte an Cholera, darunter 5 Köche. Das Restaurant wurde geschloffen und 43 Be­dienstete zur Beobachtung in der dortigen Cholerastation untergebracht.

In den Kohlengruben von Moliöres erfolgte eine Explosion schlagender Wetter, wodurch '5 Personen getötet und 2 verletzt wurden. Zwei Leichen waren bis zum Abend geborgen.

Aus Lissabon wird berichtet: Ein Fischdam­pfer ist infolge Schiffbruchs untergegangen. Sie­ben Mann sind ertrunken, eine größere Anzahl verletzt.

Arbeiterbewegung.

. Pforzheim, 6. Okt. Der hiesige Schreiner­streik wird wohl nicht so lange dauern als der Maurer­streik gedauert hat, denn bereits hat sich eine größere Zahl Arbeitgeber gestern mit den Arbeitern Lei einer un­verbindlichen Aussprache auf dem Rathaus geeinigt. Bei den Maurern kommt es auch noch nach Beendigung des Streiks zu Ausschreitungen. So wudre gestern an ei­nem Neubau am Schützenhausweg ein Techniker, der dort als Maurer aushalf, im Streit von zwei anderen Mau­rern zu Boden geworfen und geschlagen. Die Täter sind verhaftet.

Gerichtssaal

Stuttgart, 6. Okt. (Strafkammer). Das Hoch­zeitsschießen auf dem Lande forderte am 1. Mai in Flacht OA. Leonberg ein Opfer. An jenem Tage waren dort zwei Hochzeiten. Von jungen Leuten wurde zur Hochzeit geschossen und die Burschen wurden, wie dies so Mich ist, von den Brautleuten mit Wein regaliert. Der HOjährige Zimmermann Eugen Retter legte im Spaß seine mit Pulver und Papierpfropfen geladene Flinte auf seinen etwa 68 Meter von ihm entfernt stehenden Kameraden, den Schreiner Jakob Hermann, an. Der Schuß ging los' und traf Hermann in den linken Arm.

Hermann wurde in das Krankenhaus nach Leonberg ver­bracht und der Arzt stellte eine Zertrümmerung des Kno­chens fest. Der Schwerverletzte wurde am andern Tag auf Anordnung des' Arztes in ein Stuttgarter Kranken­haus verbracht, wo er am 14. Mai an Blutvergiftung starb, nachdem ihm am Tage zuvor der Arm abgenommen worden war. . Bei dev Verhandlung wurde festgestellt, daß Hermann den Spaß angefangen hat, indem er zuerst auf einen Kameraden mit feiner Flinte anlegte und daß sein Kamerad Retter dadurch veranlaßt wurde, das Gleiche zu tun. Gegen Retter wurde nun Anklage wegen fahr­lässiger Tötung erhoben und die Strafkammer verurteilt« ihn zu zwei Monaten Gefängnis.

Dirschau, 6. Okt. In dem gestern und heute vor, dem hiesigen Schwurgericht geführten Prozesse gegen den Wirtschaftseleven Ulrich van der Velden aus Adlig- Liebenau, der beschuldigt ist, am 21. Februar im Eisen­bahnzuge den Rechnungsführer Robert Ehlert erschossen und beraubt zu haben, wurde dem Antrag der Kreisärzte entsprechend die Ueberweisung des Angeklagten in eine Ir­renanstalt zur Beobachtung his zu 6 Wochen beschlossen und die Verhandlung vertagt.

Aolinar, 6. Okt. Der Beleidigungsprozeß des in der sogenannten Sprachenfrage scharf hervorgetretenen Prof. Gneisse-Kolmar gegen den Abg. Wetter 16, der seinerzeit einem Schüler des hiesigen Lyceums von Gneisse Karikaturen gegeben hatte, wurde heute vor der Strafkammer des hiesigen Landgerichts verhandelt. Ein Sühneversuch mußte als gesetzlich nicht mehr zu­lässig abgelehnt werden. Die Verhandlung, die besonders, als ihre politische Seite betont wurde, einen äußerst leb­haften Charakter annahm,- wurde zwar heute zu Ende geführt, die Urteilsverkündignng wurde jedoch um 8 Tage vertagt.

Ein russischer Ossizier als Muttermörder.

Mit einem Aufsehen erregenden Prozeß hatte sich das Geschworenengericht des Tschernigower Bezirks in P e- tersburg zu beschäftigen. Der rusische Garde-Ober­leutnant Iwkow war derErmordungseinerMut- ter angeklagt.

In der Nacht zum 8. Dezember 1908 schoß Jwkow seiner Mutter, von einem Besuche zurückgekehrt, eine Re­volverkugel in den Hinterkopf, daß sie tot zu Boden stürzte. Um den Verdacht abzulenken, durchschoß er sich den linken Mantelärmel und verletzte sich dabei leicht den Arm, dann feuerte er zwei Schüsse in die Luft ab und erklärte den hinzueilenden Personen, er sei von einem jungen Men­schen überfalle nworden, der seine Mutter erschossen und sich dann aus dem Staube gemacht habe. Es handele sich offenbar um einen Racheakt, da er und seine Kameraden wegen ihrer Teilnahme an Strafexpeditionen von einer revolutionären Gesellschaft Todesurteile zuge­stellt erhalten haben. Jwkow befand sich in größter Geld­verlegenheit. Er lebte, wie viele Gardeoffiziere, über seine Mittel, wie er es' von der Militärschule her gewöhnt war. Tie Mutter mußte dem glänzenden Offizier immer neue Geldmittel zukommen lassen, trotzdem machte er Schulden über Schulden, und eines Tages stand er vor der Alter­native, seine Schulden in kürzester Zeit zu

bezahlen oder den bunten Rock ausziehen zu

müssen. Die Mutter aber konnte ihm nichts

mehr zukommen lassen; ihr Geld, etwa 30,000 bis 35,000 Rubel, war sestgelegt. Da nahm Jwkow unter dem er­logenen Vorwände, sein Vater, der seit Jahren von seiner Familie getrennt lebte, sei gestorben, Urlaub, erwirkte dessen Verlängerung, indem er vorspiegelte, er habe Erb­angelegenheiten zu erledigen, und suchte unterdes seine Mutter zu überreden, ihre Kapitalien flüssig zu machen und seine Schulden zu bezahlen.

Aus dem Zeugenverhör ergab sich, daß die Mutter des Oberleutnants ihre Kinder herzlich liebte und mit ihnen in besten Beziehungen lebte, daß der Oberleutnant Nikolai Jwkow soviel Geld verbrauchte, daß seine Mutter sogar ins Leihhaus ging und bei Bekannten kleine Summen borgte, um ihr eigenes Leben zu fristen. Tie Leute, die auf die Schüsse hin zur Mordstätte hingeeilt waren, er­klärten, sie hätten in der Nähe keinen Menschen gesehen; der Offizier hätte sich sehr gezwungen benommen und verwirrte Aussagen gemacht. Der Oberst des Regiments Jwkows erklärte, er traue ihm die Lat zu; Jwkow sei sehr renommistisch veranlagt gewesen und habe sich in einer verzweifelten Lage befunden. Eine Zeugin erzählte, daß Jwkow so stark jn Geldverlegenheiten war, daß er sogar bei einem Kellner Geld lieh; ein anderer Zeuge, daß Jwkow erklärt hatte, er müsse seine Mutter beerben, sonst sei er gezwungen, zu stehlen oder zu morden. Tie Ge­schworenen sprachen Jwkow unter Zubilligung von Mil­derungsgründen schuldig und das Gericht verurteilte ihn zum Verlust aller Rechje und zu zwölf Jahren Zwangsarbeit. Tie Geschworenen baten das Ge­richt, beim Kaiser um die völlige Begnadigung des Ver­urteilten einzukommen.

Handel und Volkswirtschaft.

V»m Ja bergan, ft. Okt. Die regnerischen milden Nächte und die feuchtwarmen sonnigen Tage haben in den Weinbergen schnell« Reise der Trauben gezeitigt, weshalb Frühgewächtz je,t schön einer Verlese umerzopen werden Auch die späteren Garten find weit voran, doch wäre etwas mehr lrockene somaffäiche Witterung nicht zum schaden. D>e eingebauten Brachfelder sfind nahezu avgeerutel ^ !

Lön»errft-i« mit Reil ach und Rittrlhof, S. Okt. Pank der warmen Herbsttag« hat dir Entwictlung der Trauben rasche Fortschritte gemacht und «s geben dieselben der Reife vrchtnds rasch entgegen. Die Weinberge zeigen durchweg sehr schöne üppige Belaubung und di« Trauben sind daher hauplsächlich in Bergltzgen du'chaus gesnnd und frei von jtrankheilen, da nn VorbeuMrgS- maßregeln gegen oie Letzteren hier geschehen ift, was geschahen konnte. Bei einigermaßen noch günstiger Witterung dürfen >«r be­züglich Quanliiäc und Qualität einem gulen Weinjahr entjchen- sehe«. Den Herren Weinkäufern wird eiie Besichtigung «ißerer Weinberge sehr empfobl n. um sich von dem Stand derselben Flbst überzeugen zu können. Nach den hiesigen mete rrolopischeN Äuf Zeichnungen hatten wir an Zommerwgen: im April l, Mai v) Funi und Juli je 7 August, September 3 zusammen 42, alctchviel mit 2.

Gtzlinge«, ft Ost Am Güterbabnhof stehen heute an M o st­ob ft 5 Wagen aus Italien t aus Oestreich und 1 aus Steiermark P:«is ft bis 5 40 M. -