der einzelne Mann mehr an Selbstgefühl gewonnen hat, und zum Bewußtsein seiner Persönlichkeit gelangt ist, die militärische Erziehung sich nicht immer ganz leicht gestaltet; die Leute sind vielfach unzufrieden mit dem, was von ihnen zwangsweise verlangt wird, und neigen dann zur Disziplinlosigkeit.

LufLschiffahrL.

2! III glücklich heimgekommeu.

Die große Reise vom Rheinland zum Bodensee ha! Z. 3 in zwei Etappen nunmehr glücklich zurückgelegt. Den ersten Teil der Fahrt von Düsseldorf nach Frank­furt haben wir gestern geschildert. In Frankfurt, wo Z 3 in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch in der Halle aus 'dem Fluggelände derJla" untergebracht war, sollte eine Gasnachfüllung vorgenommen werden. Das Gas war aber zu spät (!) bei dem Griesheimep Werk Elektron bestellt worden, sodaß es nicht mehr recht­zeitig das Bahngeleise passieren konnte. Man wollte sich behelfen und dem Fesselballon die nötige Menge entnehmen. Der Fesselballon und dieAmme" eines klei­nen Lenkbaren wurden über den Bahndamm nach dem Fluggelände geschafft. Inzwischen war die Sonne he­rausgekommen, und durch ihre wärmende Macht wurden dieZ 3"-Ballonetts prall. Das Luftschiff hatte genug Auftrieb. So entschloß man sich, ohne Gasnach- snllung die Heimreise anzutreten. Der Aufstieg er­folgte um 9 Uhr 40 Minuten. In flotter Fahrt ging es südwärts, so daß um Vs12 Uhr bereits Heidelberg erreicht war. Hier mußte es sich entscheiden, ob Z 3 den kürzesten Weg über Wiesloch Bruchsal einschlagen pdex durch das Neckartal fliegen und auch Heilbronn einen Besuch abstatten würde. Er tat das erstere und bereitete damit den Heilbronnern eine Enttäuschung. Um 12 Uhr 15 Minuten wurde Z 3 über Bruchsal gesichtet und um l Uhr flog er bei Eppingen über die württembergische Grenze. In Vaihingen a. Enz er­schien das Luftschiff um 1/42 Uhr, dann gings hinüber nach den Fildern über Böblingen hinweg nach Tü­bingen, wo es um 2 Uhr 30 Minuten gesichtet wurde. Es flog über den Oesterberg, am Kaiserwilhelmsturm vor­bei, folgte dann dem Neckar, um sich Reutlingen zuzu­wenden.

In Tübingen, wo zum erstenmal ein Zeppelin zu sehen war, war natürlich alles auf den Beinen. Man wartete auf den Straßen, den Dächern und den Hohen. Besonders auf der Neckarbrücke hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. Auch aus der Umgehend war der Fremdenzustrom ein großer; namentlich aus der Rottenburger Gegend hatten sich viele Schaulustige ein­gefunden. Aus dem Luftschiff wurden zahlreiche Karten an Freunde und Bekannte der Luftschiffer ausgeworfen. Öberingenieur Dürr warf eine Ballonpost an seinen hier lebenden Bruder, den Gärtner Dürr, aus. Die Karte fiel genau auf das Anwesen des Gärtners nieder. Di« Schulen hatten im letzten Augenblick geschlossen. Mit Böllerschüssen und Glockengeläute war das Luftschiff be­grüßt worden. In Reutlingen war das Luftschiff um 3 Uhr, von dort aus flog es das Echatztal hinauf, dann wurde die Münsinger Alb überquert und dann gings über Herbertingen Sigmaringen hinunter zum Boden­see. In Friedrichshafen kam das Luft­schiff üm 6 Uhr 30 Minuten in Sicht und fuhr in mächtigem Bogen um die Stadt auf den See, der schwei­zerischen Seite entgegen nach der Halle. Die Halle muhte mittels Motorboote erst gedreht werden, da sich die Oeff-, nung auf der dem Luftschiff entgegengesetzten Seite be­fand. Z. 3 ging etwa 500 Meter von der Halle ent­fernt auf den See nieder. Um 7 Uhr war er in diq Halle verbracht. Graf Zeppelin begrüßte die Mannschaft des Luftschiffes und bedankte sich bei ihnen für die Fahrt., Der Fremdenzustrom nach Friedrichshafen war wieder gewaltig. Als Graf Zeppelin vor dem Deutschen HaüH landete, wurden ihm vom Publikum begeisterte Ovatio­nen dargebrachjt. Man freut sich allgemein, daß Z, tz küieder MKA iZ feMx H eimat gngelangt ist.KzÄML> !

Berlin, 21. Sept. Wie die Berliner Blätter be­richten, lM .die Deutsche Flugplatz-Ges ei l schüft ihr Stammkapital von 60000 M auf 200000 M er­höh:. Geschäftsführer sind die Herren: Kapitän zur See a. D. v 0 nPustau und Major a. D. vonTschndi.

Bitter feld, 22. Sept. Hier wird nächste Woche der Bau des fünften Parsevalballons begonnen. Die gestrigen Probefahrten vonP. 4" gelangen gut.

Freiburg, i. B., 21. Sept. Die Gründung einer Flugmaschinen-Gesellschaft, die in Freiburg Probeflüge schon in nächster Zeit veranstalten will, ist im Gange.

Boulogne-sur-Mer, 22. Sept. Ter Aviatiker de Rue stieß heute vormittag 11 Uhr bei der Landung mit dem vorderen Teil seines Aeroplans auf eine Erd­erhöhung, geriet unter den Apparat, der umstürzte, und wurde mit zerschmettertem Brustkasten tot unter dem Aeroplan hervorgezogen. De Rue ist identisch mit dem Hauptmann Ferber und war einer der eifrigsten Förderer der Aviatik und Seketär der Abteilung für Flug­apparate, des französischen Aeroklubs gewesen. Haupt­mann Ferber war z. Zt. für seine Flugversuche beurlaubt.

Tages-Chrontt.

München, 22. Sept. Der Reichskanzler v. Beth- mann-Hollweg ist heute abend um 8 Uhr von Wien kom­mend hier eingetroffen.

Nürnberg, 23. Sept. Auf dem Dutzendteich hat sich der bayerische Hofkavalier, Fürst von Turn und Taxis erschossen. Ter Fürst war neulich wegen einer Erpressungsaffäre die zwei Kellner an ihm ver­übten, gezwungen, das ehrengerichtliche Verfah­ren gegen sich zu beantragen.

Dresden, 22. Sept. Der Kaiser hat den König von Sachsen zum Generalober st ernannt und dem Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen den Schwar­zen Adl erorden verliehen.

Berlin, 23. Sept. Nach einer hier verbreiteten Meldung sollte Fürst Eulenburg gestern gestor­ben sein. An dieser Meldung ist nur so viel richtig, daß in dem Befinden des Fürsten eine Verschlimmerung eingetreten ist.

Berlin, 22. Sept. Der Verba nddeutscherDe- tailgeschäfte der Textilbranche, dem mehr als dreitausend selbständige Geschäftsinhaber angehören, hat, wie derDeutsche Konfektionär" meldet, in seiner gestern in der Detaillistenkammer in Hamburg stattgcfundenen Sitzung des Verbandsausschusses einstimmig den B e i- tritt zum Hansa-Bund beschlossen.

Münster i. W., 23. Sept. In Härter wurde bei der Ausgrabung eines Brunnens das Ske­lett eines gewaltigenManimuts aufgefunden. Tie Stoßzähne sind über einen Meter lang, die Backen­zähne wiegen 3 Kilo.

Köln, 22. Sept. Ein Vertreter des serbischen Königs ist in Bonn eingetroffen, um eine Villa für den Kronprinzen zu mieten. Der Kronprinz trifft zu Beginn des Wintersemesters zum Besuch der Universität in Bonn ein.

Paris, 22. Sept. Im Anschluß an die Meldung von dem Gefecht bei Seluan wiederholt sich in Paris das Gerücht, daß Spanien beabsichtige, größere Gebiets­eroberungen in Marokko zu machen. In offiziellen Kreisen hält man sich jedoch an die vom Allhändesalazar abgegebenen Erklärungen, daß die spanische Armee an der Grenze der französischen Einfluß-Sphäre Halt machen und auch nicht im Süden die Linie Udszhda, Taza Fez berühren werde.

Melilla, 22. Sept. Bei dem gestrigen Kampfe nah­men etwa 4000 Mauren teil, die sich wieder sehr tapfer schlugen. Das zeigte sich namentlich bei dem Kavallerie­angriff. Die Mauren wichen nicht vor der Attacke, son­dern fielen den spanischen Pferden in die Zügel, sodaß die spanischen Reiter ausgiebig von ihrem Säbel Gebrauch smachen mußten. Bis jetzt sind 19 spanische Leichen ge­borgen worden. Darunter waren 3 Oberleutnants, fer­ner über 100 Verwundete, unter ihnen 1 Oberstleutnant, .1 Major, 5 Hauptleute und 6 Leutnants.

Aus Württemberg.

Diemstuachrichten.

Der tit Oberba«rat Findeise« bei der Ministerialabteilung für daS Hochbauwesen wurde zum w rklicben Oberbaurat ernannt und auf das Oberamt Crailsheim der Oberamtmann Gärtner in Welzheim seinem Ansuchen enrspr-chend verseht, ferner die Stelle eines Assistenzarztes bei der Heilanstalt Weinsberg dem vorläufig mit deren Versetzung beauftragten Or. msä. Henry Wolfskehl die Stelle des Vorsta-idr der Damvfschiffahrtsinspektion in Fried­richshafen dem FregaNen-Kap tän a. D. ktollm an n übertragen.

Der Schwabe Calwer.

Der aus der sozialdem. Partei ausgetretene Schrift­steller Richard Calwer ist Württembergs r. Er ist am 21. Januar 1868 in Eßlingen a. N. geboren. Er besuchte die Lateinschule und später die Seminare in Schöntal und Urach. In Tübingen studierte er anfänglich Theologie, ging aber später zur Nationalökonomie über. Nach dem Besuch der Universität Tübingen setzte er seine Studien in München und Berlin fort. Calwer gehörte von 1898 bis 1903 dem Reichstag au, und zwar als Vertreter des braunschweigischen Wahlkreises Holzminden. Seit Jahren hat er seinen Wohnsitz in Charlottcnburg.

Truppenbeförderung beim Kaisermanöber.

Auf den württemb. Staatseisenbahnen sind zur Beförderung von Truppen in das jManövergelände lam 2 ., 4., 8. und 11. Sept. 54 Militärsonderzüge und 31 Leerzüge ausgeführt worden. An diesen Tagen wurden an württ-, bad., bayr. und preußischen Truppen 906 Offi­ziere, 24 675 Mann, 3195 Pferde, 276 Geschütze und Fahrzeuge und 47 Wagenladungen Gepäck befördert. Mm 18. Sept. sind zur Rückbeförderung der Stäbe und Fußtruppen in die Garnisonen nach Beendigung des Kai­sermanövers auf hen württ. Staatsbahnen 57 Wilitär- sonderzüge und 48 Leerzüge aus geführt worden. Beför­dert wurden: 1660 Offiziere, 53 834 Mann, 1759 Pferde, 154 Geschütze und Fahrzeuge und 85 Wagenladungen Ge­päck. Vom 20.23. Sept. wurden zur Rückbeförderung berittener Waffengattungen und Spezialtruppen aus dem Manövergelände weitere 73 Militärsonderzüge und 41 Leerzüge ausgeführt. Befördert werden: 752 Offiziere, 131l0 Mann, 9483 Pferde, 797 Fahrzeuge und 16 Wa­genladungen Gepäck.

Die Gesamt-Militärbeförderung aus den württ. Staatsbahnen in her Zeit vom 1.25. Sept. beträgt: 3780 Offiziere, 105 256 Mann, 15 478 Pferde, 1284 Ge­schütze und Fahrzeuge und 167 Wagenladungen Gepäck. Hiefiir waren neben 170 Leerzügen 200 besetzte Militärson- . derzüge erforderlich. Die Abbeförderung nach Schluß des Kaisermanövers war beeinflußt von hem Umstand, daß, entsprechend dem Verlauf des Manövers, die Truppen größtenteils sehr weit von den Einladestationen ent­fernt standen, und zur Erreichung dieser Stationen sehr lange Fußmärsche zu machen hatten. Gleichwohl ist, dank der unvergleichlichen Marschleistungen, der größte Teil der Truppen des 13. Armeekorps rechtzeitig auf den für sie bestimmten Einladestationen eingetroffen. Mit­telst rasch eingeschobener außerordentlicher Militärzüge konnten auch solche Truppenteile alsbald abbefördert wer­den, die zu den am frühesten abfahrenden Zügen nicht rechtzeitig eintreffen konnten. Sämtliche Militärzüge sind in den Garnisonorten rechtzeitig oder mit nur ganz ge­ringen Verspätungen angebracht worden. Die Einlade- stationen und jEinladezeiten für die auf württ. Statio­nen zu verladenden bayr. Truppen mußten Nachträg­lich geändert werden, weil es den Truppen wegen zu großer Entfernung ihrer Standorte nach Manöverschluß unmöglich war, die vorgesehenen Einladestationen zu den vorgeschriebenen Zeiten zu erreichen. Auch diese Trans­porte sind ohne Anstand ausgeführt worden. Die für die Eisenbahnbeförderung beim heurigen Kaisermanöoer erstmals erprobten Neuerungen, insbesondere der für den Abtransport des 13. und 14. A.-K. im Interesse des möglich^ kriegsmäßigen Verlaufs des Manövers ange­

wandten verschiebbaren Fahrpläne haben sich durchaus bewährt. -

Die Schwindsucht im Bauernbund grassiert nicht nur im Norden (s. u. Rundschau), auch bei uns in Württemberg greift die Austrittsbewegung mehr und mehr um sich. So wird demBeobachter" aus Mehr­stetten im Oberamt Münsingen geschrieben: Selbst auf die überzeugtesten Bündler wirkt die gegenwärtige Si­tuation lähmend. Das zeigte sich auch bei den letzten Versammlungen der hiesigen Ortsgruppe des Bauernbundes. Vor einigen Wochen ist der seit­herige Vertrauensmann zurückgetreten. Während schon der erste Versuch, einen neuen Ver­trauensmann aufzustellen, scheiterte, waren bei der letzten Versammlung, die zwecks' einer Neuwahl angesagt wurde, ganze sechs Mann anwesend, von denen jeder die Annahme dieserEhrenstellung" ablehnte. Und da­bei war Mehrstetten eine frühere Hochburg des Bauernbundes im Bezirk Münsingen! So rächt sich heute schon die bauern- und mittelstandsfeindliche Junkerpoli­tik des Bauernbunds.

Die neue Fundordnung, die mit dem 1. Mm

1907 in Kraft getreten ist, hat die Fürsorge, welche die Eisenbahnoerwattungen von jeher den zurückgelassenen Schirmon, Stöcken, Ueberziehern usw. usw. gewidmet ha­ben, um ein beträchtliches erhöht und für das ganze Ge­biet des deutschen Eisenbahnverkehrsverbandes einheit­lich geregelt. Die einschneidenste Neuerung und Verbesser­ung gegenüber dem früher üblichen Verfahren ist darin zu erblicken, daß die Fundsachen nicht mehr sofort von den Stationen an die Fundbureaus eingesandt werden, sondern daß diese Einsendung in dem von jeder Verwaltung näher zu bestimmenden Zeiträumen erfolgt, dagegen über jeden gefundenen Gegenstand eine denselben genau be­schreibende Meldekarte an das Fundbureau abzulassen ist Ferner sind alle Verlustanzeigen, die nicht sogleich durH Rückgabe der vermißten Gegenstände erledigt werden kön­nen, ohne Verzugsgebühren frei an das zuständige Fund­bureau einzusenden. Nachforschungstelegramme, welche den betr. Zug nicht erreichen, werden kostenlos nach einer geeigneten weitergelegenen Station umtelegraphiert. Au­ßerdem kann sich der Verlierer durch, Erlegung weiterer 50 Pfg. telegraphische Antwort sichern.

Die uene Bauhandwerkerschule in Hall wird am 1. November eröffnet Der Zweck der Schule ist, Bauhandmerker, und zwar Maurer, Steinhauer und Zim­merleute, in zwei je fünfmonatigen Wiuterkursen soweit auszubilden, daß sie den Anforderungen gewachsen sind, die bei einer ernst genommenen Meisterprüfung auch in theo­retischer Beziehung an sie gestellt werden. Als Schüler werden solche Leute ausgenommen, die in einem der ge­nannten Handwerkszweige die Gesellenprüfung erstanden und das 18. Lebensjahr zunickgelegt haben. Das Schul­geld für jeden der beiden fünfmonatigen Kurse beträgt K M. Für Wohnung und Verköstigung haben die Schüler selbst zu sorgen. Der erste Kurs beginnt am 1. November, an welchem Tage vormittags 8 Uhr im Schulgebäude zu­nächst die Aufnahmeprüfung statlfindet. In diesem Jahr können nur Schüler des ersten Kurses ausgenommen wer­den. Der Kurs endet am 31. März 19l0.

Stuttgart, 22 . Sept. Eine gestern abend abgehal­tene von über 800 Personen besuchte öffentliche Hand­lung sgehilfenversa mm lung nahm gegen vier Stimmen folgende Resolution an: Die Versammlung sprach ihre Entrüstung darüber aus, daß der gewesene Vor­steher des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes, Herr W. Schack, als Reichstagsabgeordneter bei der Reichs- finanzresorm einerseits allen jenen Maßnahmen zu­gestimmt hat, die nicht nur eine einseitige Belastung von Handel und Industrie, sondern auch eine Bedrückung der ärmeren Bevölkerung und eine Beeinträchtigung der Er­werbsmöglichkeit für die kaufmännischen Angestellten ver­schiedener Brauchen bedeuten. Noch schlimmer ist es, daß derselbe Herr Schack anderseits gegen jede Anträge gestimmt hat, die eine Entschädigung der infolge jener Steuergesetzgebung arbeitslos werdenden kaufmännischen Angestellten bezweckten. Der Abgeordnete W. Schack hat sich Hierbei nicht nur in Gegensatz zur Sozialdemokratie, sondern auch in Widerspruch mit den Freisinnigen und Nationalliberalen gestellt. Zur Beschämung der deutsch nationalen Handlungsgehilfen muß'festgestellt wer­den, daß der Vorsteher jenes Gehilfen»erbandes nicht so viel Rücksicht auf die Handlungsgehilfen erkennen ließ wie die Pertreter der genannten Parteien. Diese Be­schämung, die den Handlungsgehilfen zuteil ward, weil Herr Schack unter Zustimmung der Leitung des Deutsch­nationalen Verbandes die Gehilfeninteressen den antise­mitischen Parteiinteressen opferte, kann nur dadurch aus- gelöschl werden, haß alle denkenden Angestellten dem Dentschnationalen Handlungsgehilfenverband, dessen Vor­steher Herr Schack war, den Rücken kehren.

Stuttgart, 22. Sept. Die Zahl der kath 0 lischen Geistlichen, die in diesem Jahre ihr Gesuch um Ver­setzung in den Ruhestand eingereicht haben, ist eine un­gewöhnlich hohe. Sie beträgt IH 2 Dutzend. Da für Pen­sionierung von so vielen Geistlichen der Pensionsfonds nicht hinreichen würde, so mußte verschiedentlich der Be­scheid erteilt werden, länger zuwarten zu wollen, da zudem noch weitere Verhandlungen mit dem Kultusmim- sterium in dieser Angelegenheit erforderlich sind.

Göppingen, ,22. Sept. Bei der heute hier vor­genommenen Dekanatswahl wurde Schulinspektor Fischer von Geislingen im ersten Wahlgang gewühlt

Herbrechtingen OA. Heidenheim, 22. Sept- Heute fand zum zweitenmal Ortsvorsteherwahl statt. Von den diesmal aufgetretenen 2 Bewerbern erhielten Stim­men: Schultheiß H e u ß l e r - Adelmannsfelden 227, und Schultheißenamtsverweser Gomringer 118. Heußler, der bei der früheren Wahl 224 Stimmen auf sich ver­einigte, ist somit gewählt. ^

Ulm, 20. Sept. Heute wurde hier eine Ortsgruppe des Hansabundes mit 300 Mitgliedern gegründet I und zum Vorsitzenden Kommerzienrat Magirus l wählt.