an der Packung sparen müssen und an Stelle der Holz­kisten billigere Umhüllungen wählen. Besonders bei bil­ligen Zigarren werden die Kisten bald verschwinden, an deren Stelle dann Packpapier und Pappumhüllungen tre­ten. Me Zigarrenkistenmacher wollen deshalb in der nächsten Zeit in den verschiedensten Bezirken Deutschlands: Material sammeln, um festzustellen, in welchem Umsang die Zigarrenkistenmacher aus diesen veränderten Verhält­nissen arbeitslos werden. Auf Grund dieses Materials wollen dann die Zigarrenkistenmacher beim Bundesrat beantragen, daß auch die Zigarrenkistenmacher mit in die Reichsünterstützung für Tabakarbeiter eingezogen werden.

Tages-Chromk.

Berlin, 17. Sept. Professor Alexander Strakosch, der Vsrtragsmeister des Deutschen Theaters, ist gestern nacht an einem Schlaganfall gestorben.

Berlin, 17. Sept. DasMilitär-Wochenblatt" meldet: Prinz Max von Baden, Kommandeur der 28. Kaval­leriebrigade, wurde zum Generalmajor befördert. Der Kronprinz ist vom 1. Oktober ab von dem Kom­mando beim 1. Garde-Feldartillerie-Regt. enthoben und zum Bataillonskommandeur des 1. Garde-Regiments ernannt wo.deu.

Halle a. S., 17. Sept. Eine Einigung im Reichs­tagswahlkreis Halle a. S. ist gestern erzielt worden. Alle bürgerlichen Parteien des liberalen Blocks beschlossen nach einer vertraulichen Besprechung einmütig, bei der Reichstagsersatzwahl von allen Sonderkandidaturen ab­zusehen und den Milchern die Unterstützung des von dem Liberalen Verein aufgestellten Reichstagskandidaten Stadt­verordneten Georg Reimann wärmstens zu empfehlen.

Tanger, 17. Sept. Wie aus Fez vom 13. d. M. gemeldet wird, ist der Roghi Buhamara am 12. September in Gegenwart seines Harems erschossen worden. " ' ,

Newyork, 17. Sept. Der englische Admiral Lord Beresford ^erklärte bei einem Bankett im Anwalts- klnb, angesichts der europäischen Situation bleibe Eng­land nichts anderes übrig, als einen großen nationalen Verteidigungsplan vorzubereiten. Es wolle behalten, was es habe und die Suprematie zur See bedeute für das Reich Leben oder Tod. Wenn die Zeit gekommensein und die englischsprechjenden Nationen sich zusammengeschlossen haben würden, dann gebe es keinen Krieg mehr.

Aus Württemberg.

Dienstnachrichte«.

Poftftkcetär Günter bei dem Postscheckamt Stuttgart wurde seiner Bitte entsprechend bei seinem seitherigen Amte, dem Post­amt Oberndorf, belassen, die Poisekretä e Wirthle in Blaubeuren nach Göppingen, Neuburg er in Reutlingen Nr. 1 nach Eßlingen, Lude bei dem Bahnpostamt Stuttgart nach Cannstatt Nr. 1 und Hüber bei dem Bahnpostamt Stuttgart nach Vaihingen a. E. je auf Ansuchen versetzt, sarvie die Oberpostassistenten Trost in Hall zum Postsekretär bei dem Bahnpostamt Ulm, Roth in Ravensburg zum Postsckretär in Bopfingen, Nieß in Rottweil zum Postsekretär in Calw undjR o ll e r in Winnenden zum ^ostsekretär in Sindel. fingen befördert, Oberbahnmeister Bläßte in Riedlinzen seinem Ansuchen gemäß nach Leonberg versetzt; die Bahnmristersstelle in Weilers he-m dem Bahnmeisteranwärter Bauwerkmeister Striekel und die Bahnmeisterstelle in Neuenbürg dem Bahnmeisteranwärter Bauwerkmeister Burkhart übertragen, der Hauptzollamtskon- lroll-ur Rümelin in Stuttgart den preußisch n Hauvtzollämtern zu Celle, Hannover, Hildesheim in Hannover und Hanoverisch- Münden, sowie den herzoglich Braunschweig-Lüneburgischen Haupt­steuerämtern zu Braunschweig und Wolfenbüttel als Slationskon- krolleur mit dem Wohnsitz in Hanover bis auf weiteres beigeordnet. Auf die Stationsverwalterstellen in Weilderstadt wurde Stations­verwalter Schult es in Fornsbach und in Ertingen Stationsver­walter Zink in Baiersbionn je auf Ansuchen versetzt, die Stellen des Stationsverwalters in Altensteig dem Eisenbahnassistenten Bai er in Göppingen und in Teinach dem Eisenbahnassistenten ^ aal in Neuenbürg, sowie die Stellen des Stationskassiers in Wiidbad dem Eisenbahnasststenten Müller in Reutlingen und in Ebingen dem Eisenbahnassistenten Grupp in Schorndorf über­tragen, sowie die Eisenbahnassistenten Braun in Beimerstetten nach Bopfingen und Franz in Münster a. N. nach Leonberg auf Ansuchen versetzt, das Kamerariat für das Landkapitel Ravensburg ist dem Pfarrer Anton Mayer in Bavendorf übertragen und Oberlehrer Schmid in Kirchheim u. T. in den Ruhestand ver­setzt worden.

Dr. Lindemann protestiert. In Sachen der H o f-

gängerei der sieben Schwaben hat, wie die Schwab. Tagwacht Mitteilen muß, der Landtagsabgeord­nete'Dr. Lindemann an den Vorsitzenden des Leip­ziger Parteitags, Paul Singer, folgendes Schreiben ge­richtet:

Werter Genosse! Aus der Presse sehe ich, daß von Beteiligten, deren Namen aus dem Bericht nicht ersichtlich sind, eine Erklärung über ihre Teil­nahme an dem Ausfluge des württember- gi scheu Landtags nach Friedrichshafen auf dem Parteitag abgegeben worden ist. Ich bin dieser Er- ^ klärung, sowie den von Ihnen daran geknüpften Aus­führungen gegenüber verpflichtet, festzustellen, daß mir diese Erklärung nicht Vorgelegen hak, daher auch nicht für mich abgegeben worden ist, und in dieser Form von mir auch nicht abgegeben wor­den wäre. Ich bitte Sie, diesen Brief dem Partei­tag mitzuteilen und ihn zu Protokoll des Parteitages geben zu wollen. Mit Parteigruß Lindemann.

Mus diesem Schreiben geht hervor, daß die von den Hofgängern auf dem Parteitag abgegebene Erklärung nicht in Württemberg, sondern in Leipzig verfaßt wurde und, wie es scheint, unter der Redaktion des Parteitagbüros.

Vorsicht llei Submissionsofferten. Ein für weite Kreise her Handwerker und Gewerbetreibenden sehr in­teressanter Fall unterstand am 9. Juni der Beurteilung des Kgl. Amtsgerichts Reichenhall. Die Stadtgemeinde hatte die Glaserarbeiten für das neue Knabenschulhaus in Submission ausgeschrieben und der Glaserei-Inhaber Xaver Ostermaier hatte ein sehr billiges Offeri einge­reicht. Auf.Grund dieses erhielt er auch: zwei Lose An­geschlagen. Um nun, wie das ja bei Submissionen leider so häufig ist, aus seine Rechnung dennoch zu kommen, unterließ er das im Vertrage vorgesehene sogenannte Stiefeln" der eingesetzten Scheiben, wodurch er ungefähr 50 Mark an Arbeitslohn und Material ersparte, und Wei­

er verwendete er nicht, wie vorgeschrieben, 4-4 rheinisches Glas zweiter Qualität, 2 bis 21/2 Milimeter stark, sondern das billigere Kittglas. Die Sache kam zur Kenntnis des Stadtmagistrats Reichenhall, der sofort von dem Ver­trag zurücktrat und die Fenster wieder ausglasen ließ. Au­ßerdem gelangte die Sache zur Anzeige und Ostermaier hatte sich wegen Betrugsversuch gerichtlich zu verantworten. In der Verhandlung berief sich Ostermaier darauf, daß in seinem Vertrage der Passus enthalten sei, er dürfe auch Glas von bayerischen Hütten, wenn von gleicher Quali­tät, verarbeiten. Seitens der Sachverständigen wurde kon- tatiert, daß zwar das von Ostermaier verwendete Glas besser gewesen sei, als manches rheinische, das besonj- ders bei kleinen Scheiben die rheinischen Hütten nach Bayern liefern, daß aber der angezogene Passus im Ver­trag dahin zu verstehen sei, daß rheinisch gearbeitetes Glas, wie solches verschiedene bayerische Hütten liefern, als verwendbar hätte damit bezeichnet werden sollen, nicht aber Kittglas, das stets minderwertiger Qualität und des­halb auch billiger im Preise sei. Die Sachverständigen deponieren weiter, daß der Stadtmagistrat Reichenhall icher nicht zu Schaden gekommen wäre, wenn auch 'er die von Oestrmaier gefertigte Arbeit abgenommen und den vereinbarten Preis von 990 Mark 44 Pfg. bezahlt hätte, da die Qualität diesem Preise angemessen gewesen wäre. Das Gericht kam dennoch zu einer Verurteilung des An­geklagten. Der Amtsanwalt hatte 14 Tage Gefängnis beantragt, die Strafe lautete auf 50 M Geldstrafe und Tragung sämtlicher Kosten. Im Urteil ist ausgesprochen worden, daß es nicht nur unreell, sondern eine betrügerische Handlung eines Meisters sei, wenn er anders liefere, als er im Vertrage zu liefern versprochen habe. Wenn man den Schaden ermißt, den Ostermaier durch- die Zuverfüg- ungstellung der Arbeit erlitten hat, und dazu noch die sehr bedeutenden Gerichtskosten zählt, so dürfte sich- ein Schaden von etwa 2000 Mark ergeben. Der Fall dürfte eine sehr berechtigte Mahnung für sämtliche Geschäftsh leute auch anderer Berufe sein, bei Submissionen nur reelle Arbeit zu liefern und die Preise im voraus so zu berechnen, daß nicht zu solchen Manipulationen gegriffen werden muß.

Mergentheim, 48. Sept. Vom Kaiser wurde dem Postsekretär Dreßler hier für die Leitung des Feldpostamtes durch Oberhofmarfchall von Lynker eine goldene Nadel mit Krone und mit Brillanten besetzt, überreicht.

Ulm, 15. Sept. Gestern vormittag fand im Hotel Baumstark der Zweite Bundestag des Württem­berg; scheu Photographenbundes statt. Den Vorsitz führte Reh-Stuttgart. Schriftführer Stadelmann- Leonberg berichtete über die Gründungsversammlung am 19. März 1909 in Stuttgart. Der Bund zählt zur Zeit 100 Mitglieder. Stadelmann berichtete sodann auch über den internationalen Photographentag in Dresden und über hie damit verbundene Ausstellung. In der Dis­kussion wurde der Wunsch laut, der Süddeutsche Photo- graphenverein (Sitz in München) möchte sich auch dem Zentralverband der deutschen Photographenvereine an­schließen. Der Zentralverband soll vom württembergischen Photographenbund in jeder Beziehung empfohlen und ge­fördert werden. Auch über die Beiträge zum Bund und zum Zentralverband wurde diskutiert und ein Jahres­beitrag von 20 M als ausreichend erachtet. Aus den Reihen ,der Mitglieder wurde angeregt, daß der Bund in Sektionen eingeteilt werde und zwar nach den Hand­werkskammerbezirken, fliußerdem soll eine Schwarzwald­sektion gegründet werden. Als Sektionsvorsteher haben die jeweiligen Ausschußmitglieder des Bundes zu gelten und zwar für Ulm Traunecker, für Reutlingen Wurster, für Heilbronn Fleischmann, für Stuttgart Reh und für den Schwarzwaldkreis Boecker-Donaueschingen. Nach einem gemeinsamen Diner hielten Vorträge Dr. Stüble-Mün- chen Mer Optik, Stadelmann-Leonberg über praktische Photographie mit Vorführung von Neuheiten etc. Bespro­chen wurden auch die schwindelhaften Gratisängebote von Photographievergrößerungen.

Nah und Fern.

Das Automobilunglück an der Ludwigsburgerstraße in Zuffenhausen wird, falls der Chauffeur mit dem Leben davonkommt, noch ein gerichtliches Nachspiel ha­ben. Am Freitag vormittag fand an der Ünglücksstelle eine Besichtigung durch- den Staatsanwalt den Amtsrich­ter und Sachverständige statt und im Anschluß hieran wur­den sodann im Rathaus die Zeugen des Unfalls vernom­men. Mus den Aussagen geht hervor, daß der Chauffeur mit unverantwortlicher Schnelligkeit gefahren ist.

In Beutelsbach OA. Schorndorf schlug der Blitz in das Anwesen der Witwe Dippon und des Weingärt­ners Preuning. Das Haus wurde fast vollständig eingeäschert. Das Mobiliar konnte größtenteils gerettet werden.

Der Fuhrknecht Dannecker von der Schaffhausener Mühle kam gm Donnerstag zwischen Maichingen und Döffingen jOA. Böblingen ums Leben. Man fand ihn in der Frühe tot unter dem Wagen liegen. Die Pferde waren stehen geblieben.

In Hundersingen OA. Ehingen wurde den Ehe­leuten Mors ihr noch nicht ganz zwei Jahre altes Kind tot ins Haus getragen. Ein freiumherspringendes Pferd des Nachbars setzte dem jungen Leben durch einen Aufschlag ein plötzliches Ziel.

Mm Freitag mittag war die Müllerswitwe H a y in Gomaringen hei der Inbetriebsetzung enies Motors behilflich. Dabei wurde sie vom Schwungrad erfaßt, mit gerissen und an einen Zementklotz geschleudert. Sie er­litt so schwere Verletzungen am Kopf und an der Brust, daß der Tod augenblicklich eintrat.

Der Dienstknecht Felix Kühler bei der Firma Jmm- ler in Isn Y-Borstadt war mit Heueinführen beschäftigt und ging, mit anderen Knechten neben dem Wagen her. Aus unbekannter Ursache fiel er plötzlich und kam so un­glücklich unter den Wagen zu liegen, daß sein Tod bald darauf eintrat.

In Pforzheim fiel die 15 Jahre alte Tochter des Geschäftsführers Klotz von der Küchenveranda vom 2. Stock ihres Hauses über ein, nur ein Meter hohes) Geländer, in den Hof hinab, als sie nach einem Kinde sehen wollte, das. mit Steinen warf. Das Mädchen er­litt einen schweren Schädelbruch und liegt säst hoffnungs­los fm Spital.

Aus) Ludwigs Hafen a. Rh. wird berichtet: Als dieser TageZ. 9" über das hiesige Rathaus fuhr, wurde ein Bürger, der gerade auf dem Standesamt die Geburt eines Mädchens anFieldete, so von Begeisterung erfaßt, daß er die junge Weltbürgerin als Luise Zeppeline einschreiben Ließ. (Vorläufig wird die junge Dame sich wohl mehr als Zappeline denn als Zeppeline benehmen.)

Gerichtssaal.

Hinrichtung eines Krüppels.

DenDresdener Nachrichten" entnimmt der Sim- pkizissimus folgenden Bericht :Der Erste Staatsanwalt am Landgericht Elbing macht in der üblichen Weise durch Saulenanschlag bekannt, daß der Arbeiter Hein, der wegen Mordes an dem Bürgermeister Kunze von Marienbnrg vom Schwurgericht zum Tode ver­urteilt worden war, im Landesgefängnis durch das Beil enthauptet worden ist. Damit hat eine Tat ihre Sühne gefunden, die seinerzeit großes Aussehen erregt hatte. Der Arbeiter Hein erhielt in Marienburg als Orts­armer von der Gemeinde Armenunterstützung. Er war ein Krüppel, da er nur ein Bein besaß, mehrere Finger verkrüppelt und seine ganze linke Hand gelähmt war. Hein glaubte nun, daß seine Ansprüche auf höhere Uiy. terstützung durch den Bürgermeister Kunze Hintertrieben würden, und beschloß, sich an diesem zu rächen. Er ver­langte eine Unterredung mit dem Bürgermeister, und alS dieser sein Gesuch, ihm noch: 6 Mk. zu bewilligen, mit dem Hinweis ablehnte, daß er das ihm zuständige Geld bereits empfangen habe, stieß ihm Hein ein Messer in den Kopf. Der Getroffene schleppte sich noch in den alten Korridor und brach hier tot zusammen; das Messer hatte das Gehirn verletzt. Hein ließ sich ruhig abführen. In der SchwurgerichtsverHandlung erklärte er, er habe den Bürgermeister nicht töten, sondern ihm nur einen Denk­zettel versetzen wollen, um die Aufmerksamkeit der Oef- fentlichkeit auf sich und die traurige Lage seiner Familie zu lenken. Die Geschworenen erkannten auf Mord, wo­raus 'der Gerichtshof die Todesstrafe aussprach. Aufsehen erregte es, daß der Offizialverteidiger in seiner Rede er­klärte, daß kein Moment zu Gunsten des Angeklagten spreche. Hein legte keine Revision ein, da er hoffte, be­gnadigt zu werden. Auch in juristischen Kreisen hegte man diese Erwartung, zumal nach der Begnadigung des Hand­lungsgehilfen Prange. Dieser war in Grandenz wegen eines zweifachen Mordes 'zum Tode verurteilt worden; seine Begnadigung soll Huf die Fürsprache einflußreicher Verwandter erfolgt sein. Im Falle Hein wurde die Be­gnadigung versagt. Auch noch, als ihm mitgeteilt worden war, daß der König von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht habe, blieb er dabei, daß er keineswegs die Absicht gehabt habtz Kunze zu töten. Hein empfing die Nachricht mit seinem bevorstehenden Tode mit ziem­licher Ruhe und unterhielt sich die ganze Nacht mit dem Seelsorger, der ihm auch -das Abendmahl reichte. Die Urteilsvollstreckung vollzog der Scharfrichter Schwitz aus Breslau, der mit 3 Gehilfen eingetroffen war. Hein ging infolge seines schleppenden Holzbei­nes langsam zum Richtblock, hinter dem das blei- ausgegossene Beil verborgen war. DerAktfelb st ver­zögerte sich etwas, d a man dem Verurteil^, ten erst das hölzerne Bein, das er an einem Riemen über die Schulter trug, abschnal­len mußte. Dann war bald der Gerechtigkeit Genüge getan."

Vermischtes

Der Kosak inStimmung."

In Petersburg setzte am Montag der betrunkene Ko­sak Archip des Leibgarderegiments die Bevölkerung des Alexander-Newsky-Stadtteils in Schrecken. Auf der Straße begannen einige Kinder den betrunkenen Kosaken zu necken. Der Soldat wurde plötzlich von Wut erfaßt, zog blank und stürzte sich auf die Kinder, die sich: schreiend in den Hof des Arrestlokals retteten. Ms der Torwächter dem heranstürmenden Kosaken den Weg vertrat, traf ihn ein wuchtiger Säbelhieb über den Kopf, so daß er leblos zusammenbrach. Dann stürzte der Kosak auf einen im Hof spielenden dreijährigen Knaben, den Sohn des Ge­fängnisaufsehers, und spaltete ihm mit einem Säbels hieb vom Kopf bis zu den Zehen. Der Knabe stürzte lautlos nieder. Darauf drang der betrunkene Kosak auf einen Holz spaltenden Arrestanten und schlug ihm mit einem Hieb den Kops ab. Schließlich kam er in das Waschhaus, wo eine Panik unter den Wäscherinnen aus- brach. Eine Wäscherin wurde schwer verwundet. Das durchdringende Geschrei der Frauen alarmierte das Haus. Noch gelang es dem Kosaken, dem ersten der auf ihn eindringenden Wächter durch einen wohlgezielten Hieb den Kopf zu spalten, dann wurde der Rasende selbst niedergeschlagen und gefesselt. Die Kunde von dem mor­denden Kosaken hatte sich rasch in der nächsten Umgeh­ung verbreitet. Taufende von Menschen umstanden das Arresthaus und warteten den Moment ab, wo der ge­fesselte Kosak durch die Wachen abgeführt wurde. Schließ­lich wurde der Versuch gemacht, sich des Unmenschen zu be­mächtigen, um ihn zu lynchen. Doch zerstreuten die her­beigeeilten Kosaken ohne jede Schwierigkeit die kreischenden Weiber und Kinder.

Instruktion. Direktor (einer Schmiere, an des­sen Bühne eine sehr alteLiebhaberin" engagiert ist, zum neuen Regisseur):Wenn in einem Stück für die Lieb­haberin eine Kußszene ist, die streichen Sie stets . . . denn das Publikum lacht zu viel!"

Dumme Frage. Ede:Nächstens eröffne ick'n Warenhaus!" Fritze:Quatsch nich, du?! Womit denn ejentlich?" Ede:Nu, mit 'n Stemmeisen. . .!"