auf eine Begrüßung seitens der städtischen Behörden leider verzichtet werden Mußte, obwohl sie allen Generalversammlungen zuteil geworden sei. Ein Mißklang sei in die Generalversammlung nur gekommen, durch das Verbot der Regierung, den polnischen Glaubensgenoffen zw gestatten, in ihrer Muttersprache zu sprechen. Kardinal Fürstbischof Dr. v. Ko pp erteilte dann der Versammlung seinen Segen unter Assistenz des Bischofs Giesen. Mit dem Gesang: „Großer Gott, wir loben dich" schloß die diesjährige Tagung.
Abzug von Kreta.
Die Konsuln der Schutzmächte von Kreta, denen durch die kretische Regierung zugesichert wurde, daß jeder Versuch, die griechische Flagge aus der Festung am Hafeneingang von Kanea zu hissen, wenn nötig selbst mit Gewalt, verhindert werden würde, erklärten sich bereit, das internationale Detachement zurückzuziehen und durch kretische Gendarmen zu ersetzen. Infolge davon sind am 1. September die 4 internationalen Kriegsschiffe, nachdem sie morgens 6 Uhr ihre Landungskontingente an Bord genommen hatten, nach der Sudabai abgegangen. Die kretische Gendarmerie hat unmittelbar daraus die Festung von Kanea besetzt.
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Dem grausamen Mulay Hafid soll.tzas Handwerk einigermaßen gelegt werden. Durch besondere Kuriere ist den Konsuln der Mächte in Fez die Weisung zugegangen, dem Sultan Mulay Hafid eine gemeinsame Note zu überweisen, die ein Verbot der Torturen und Züchtigungen verlangt, die Verstümmelungen oder langsamen Tod zur Folge Haben. — Also halb zu Tode prügeln darf Mulay Hafid seine Gefangenen und die ihm mißliebigen Personen auch mit Genehmigung der „zivilisierten" Mächte; das ist ihm nicht verwehrt! Immerhin scheint die Note eine Wirkung ausgeübt zu haben, denn nach einer heute vorliegenden Meldung soll der gefangene Roghi jetzt freundlicher behandelt und auch nicht mehr öffentlich ausgestellt werden. Allerdings scheint diese Wendung zu Gunsten des Roghi noch einen anderen Grund zu haben. Es verlautet nämlich, der Roghi habe Mulay Hafid ermächtigt, die Summen zu erheben, die von ihm bei verschiedenen Banken hinterlegt worden sind.
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glücklich augekommen.
Nun ist Z. 3, nachdem er seit letzten Freitag früh unterwegs gewesen ist, von seiner großen Berliner Fahrt am Donnerstag abend halb 10 Uhr glücklich zum Boden fee zurückgekommen. Die Dauerfahrt ist, wie man weiß, nicht ohne Fährlichkeiten verlaufen. Abgesehen von den geplanten Landungen in Nürnberg und Bitterfeld mußte noch zweimal, einmal aus dem Hinweg bei Ost heim im bayerischen Wald, einmal auf dem Rückweg bei Bülzig im Bezirk Wittenberg zur Vornahme von Propellereparaturen gelandet werden. Aber eben diese Defekte, die an dem neuen und wegen Zeitmangel nicht genügend ausprobierten Propellersystem eingetreten sind, haben die ganz hervorragende Flugtüchtigkeit des Z. 3 in glänzender Weise erwiesen. Von Schinölln in Sachsen bis nach Berlin und zurück bis' Bülzig, wo der dritte Propellerbruch eintrat, ist Z. 3 mit nur drei Propellern in meist heftigem Gegenwind geflogen u. er hat den Rest der Strecke von Bülzig bis Friedrichshafen, ein Weg von etwa 400 Kilometer, mit dem im Freien und bei ungünstiger Witterung Notdürftig reparierten Ballon in 23 Ttunden ohne Aufenthalt zurückgelegt. Das sind Leistungen, die jeden Techniker, noch mehr den Laien mit ungeteilter Bewunderung erfüllen.
Anfangs ging die Fahrt ab Bülzig, wie ans den gestern mitgeteilten Zeiten ersichtlich, wegen Gegenwinds etwas langsamer. Als aber gestern vormittag um 10 Uhr die bayerische Grenze vor Hof überflogen war, bekam Z. 3 günstigeren Wind und er legte von da ab etwa 50 Kilometer in der Stunde zurück. Kurz nach halb 1 Uhr erschien Z. 3 bereits über Bayreuth und wurde nach 2 Uhr in Nürnberg gesichtet. Um halb 3 Uhr überflog Z 3 Nürnberg, 4.45 Uhr Günzenhausen, 5.50 Uhr Nördlingen, 6.40 Uhr Neresheim, 7 Uhr Giengen a. Br., 7.45 über Ulm. Die Ulmer hatten diesmal Vorkehrungen zum Empfang des Luftschiffes getroffen. Der Münsterturm und das Rathaus waren beflaggt. Die Münsterturmspitze erstrahlte in bengalischem Licht und sämtliche Münsterglocken wurden geläutet. Das Luftschiff blieb etwa 10 Minuten in Sicht und führ in der Richtung Nu; Biber ach weiter, dort erschien Z 3 um HHO Uhr, 'empfangen durch die auf dem Stadtturm thronende Stadt- kapellc. In Ravensbu r g, wo das Luftschiff kurz nach 0 Uhr eintraf, war ebenfalls begeisterte Begrüßung durch Böllerschüsse und Feuerwerk. Um 1 / 2 IO Uhr war Friedrichshafen erreicht und zehn Minuten später erfolgte eine glatte Landung vor der Halle in Manzell. Dort und in Friedrichshafen befanden sich Tausende von Fremden, die dem Luftschiff 'begeisterte Ovationen darbrachten und Feuerwerk abbbrannten. Graf Zeppelin fuhr im Motorboot nach der Halle zur Begrüßung. Das Schiff ist tadellos im Stand; man merkt ihm die Havarie nicht an.
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Die „Magdeburger Zeitung" teilt mit: Unmittelbar vor dem Aufstieg des „Z. 3" hat dessen mutiger Führer noch eine für Magdeburg höchst erfreuliche Mitteilung gemacht. Als unser dorthin entsandter Berichterstatter gestern vor 11 Uhr nachts mit vielen Glückwünschen den Direktor Colsmann verabschiedete, sagte dieser: Leben Sie Wohl und grüßen Sie die Magdeburger und sagen Sie ihnen, daß wir ihnen s chonbaldein enBe- such mit unserem Luftschiff machen werden. Als 8'er Berichterstatter ungläubig lächelte, fügte er hinzu: Das ist völliger Ernst.
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Direktor Colsman weilt airgeblich heute in Berlin, um im Kriegsministerium Bericht über die Fahrt
und die Zwischenfälle des „Z. 3" zu erstatten. Anscheinend sind zwischen der Friedrichshafener Gesellschaft und dem Reiche Ankaufsverhandlungen im Gange. Morgen trifft Direktor Colsman wieder in Friedrichshafen ein.
Der bescheidene Graf.
Friedrichshafen, 3. Sept. Als das Luftschiff gestern abend etwa zum vierten Teil in die Halle eingelaufen war, brachte Graf Zeppelin mit donnernder Stimme ein Hoch auf die wackere Besatzung aus. Er übergab beim Verlassen der Gondel dem Oberingenieur Dürr einen großen Lorbeerkranz und außerdem jedem Mitfahrenden ein Bukett. Als Graf Zeppelin mit dem Motorboot von der schwimmenden Halle nach Friedrichshafen zurückkehrte, hielt er sich vollständig im Hintergrund und ließ seinen Leuten den Vortritt, wodurch es kam, daß das Publikum den Grafen vergeblich suchte und seine stürmische Huldigungen der Besatzung darbrachte. Graf Zeppelin verlor ffich rasch in der Menge und begab sich, indem er die Ehre des Tages seinen Ingenieuren, Kapitänen und Monteuren , zuschob, in aller Stille ins.Deutsche Haus. Heute werden nunmehr die- letzten Vorbereitungen für den morgigen Empfang des Reichstags und Bundesrats getroffen und alles zum festlichen Empfang in Stand gesetzt.
Tages-Chronik.
Die Cholera.
Utrecht, 2. Sept. Auch in Utrecht ist ein Cholera fall vorgekommen. Die Frau eines Schiffers ist heute hier gestorben. Der bakteriologische Befund ergab Cholera.
Rotterdam, 2. Sept. Die Oberpflegerin der Cholera kranken in den Baracken ist plötzlich ge - storben.
Rotterdam, 2. Sept. Der Bürgermeister bat, sich nicht über die große Zahl der durch die Blätter veröffentlichten, verdächtigen Fälle zu beunruhigen, da sie zum größten Teil keine Cholera und in keiner Weise bedenklich seien.
Rotterdam, 2. Sept. Der von Riga kommende Dampfer „Egeria" ist in Hoek von Holland unter Beobachtung gestellt worden, weil einMannderBesatz- ung unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankt war.
Cassel, 3. Sept. Am Typhus sind jetzt 170 Personen erkrankt. Der Landrat warnt die Bevölkerung vor dem Genuß des Fuldawassers, in dem Bazillen gefunden wurden.
Trient, 3. Sept. Ein Erdbeben in den Grenzgebieten vom südwestlichen Tirol veranlaßte einen Bergsturz im Cam 0 nicatal, wodurch auch die. Eisenbahnlinie verschüttet wurde.
Kopenhagen, 3. Sept. Die Stadt bereitet einen großartigen Empfang vor für den amerikanischen N 0 r d l a n dr e i sen d e n jC o o k, der (wie gestern gemeldet wurde), im April 1908 den Nordpol erreicht haben soll.
Aus Württemberg.
DierrjSuachrichtra. .
Uebertragen wurde dir zweite Schul'elle in Uhlbach, Bez. Ehlingen, dem Schullehrer Saut! er in Uhingen, Bez. Faurndau Göpvingen), eine Schulstelle in Möhringen, Bez Plieningen, dem Schullehrer Zim me rm an n in Wildbeig (Nagold), die zweite Schulstelle in Glatten, Bez. Psalzgrafenweiler, dem Schullehrer Geh ring in Bernhardsweber, Bez. Crailsheim, die Schulstelle in Meidenstetten, Bezirk Urach, dem Schullehrer Hansum in Grantschen (Weinsberg) die Schulstelle in Haag, Bez Künzelsau, dem Lehrer Friedrich Haas in Eisfeld Meiningen, die zweite Schulstelle in Heimshe-m, Bez. Renningen, dem Schullehrer Ochsen wadel in Sie nre nach, Bez Waiblingen, die Schulstelle in Hellershof tWelzheim, dem Unterlehrer Arthur St arge in Seihen ,Blaubeuren), die Schulstelle in Hofstatt Emerbuch Geislingen), dem Unterlehrer Jakob Renftle i.r Gingen, dess. Bez, eine Schulstelle in Eberstadl (Weinsberg, dem Unterledrer Wilh. Clement in Sulz a. N., die Schulstelle in Gündelbach, Bez. Knittlingen, dem Unterlehrer Heinrich Gienger in Sulzbach, die Schulstelle in Holzmaden, Bez. Owen, dem Schullehrer Schreiber in Neusten, Bez. Tailfingen Herrenberg, die Schulstelle in opfau, Bez. Horb, dem dortigen Schulamtsverweser Joh. Georg urkhard t, die Schulstelle in Jge'sberg, (FreudenstMt), dem Schulamtsverweser Georg Gons er in Tischarvt, Bez. Neuffen.
Württ. Industrie-Verband. Am Dienstag Nachmittag fand unter Vorsitz von Fabrikant A. Hirth- Cannstatt die erste Ausschußsitzung des Herbstes statt. Der Syndikus Dr. Marquard erstattet zuerst einen kurzen Geschäftsbericht, aus dem hervorging, daß auch während der ruhigen Sommerszeit eine Anzahl Firmen dem Verband neu beigetreten sind. — Der neue amerikanische Zolltarif erregt in hohem Grade das Interesse der württ. Industriellen und die rigorosen Maßnahmen Amerikas müssen durch geeignetes Vorgehen deutscherseits nach Möglichkeit zu mildern versucht werden. Nähere vertrauliche Mitteilungen hierüber, sowie über besondere Maßnahmen zur Hebung des Exports mit Norwegen werden den Mitgliedern noch im einzelnen zngehen. — Der Syndikus trug darauf das Winterprogramm vor, wornach demnächst wieder an allen größeren Plätzen Versammlungen der Industriellen vorgesehen sind zur Besprechung der wichtigsten aktuellen Fragen, zu denen namentlich die Reichsversicherungsordnung gehört und der amerikanische Zolltarif. — Die Generalversamnk- lung wird fatzungsgemäß im Fabruar 1910 in Stuttgart abgehalten. — Einer Einladung des Deutschen Werkbundes zur Generalversammlung in Frankfurt soll Folge geleistet werden; ebenso werden die Mitglieder auf'den vom 4. bis 9. Oktober in Stuttgart stattfindenden Wirtfchafts-Wiffenschaftlichen Vortragskursus aufmerksam gemacht. — Einem Aufruf des Ausschusses für Staatsbürgerliche Erziehung wird zugestimmt. und Unterstützung zugesagt; ebenso dem Ersuchen des Vereins zur Fürsorge für Fabrikarbeiterinnen in Stuttgart zur Förderung des Besuches der in der Ludwigsstraße 15 befindenden Herberge für Fabrikarbeiterinnen. — Mit der weiteren Herausgabe der Württ.
Industrie" als Vereinszeitschrift des Verbandes, soll irt den nächsten Wochen begonnen werden. — Nachdem der Vorsitzende sodann noch eine Reihe wichtigere Mitteilungen über die Stellung des Jndustrieverbandes zum Hansa- Bund und dessen erfreuliches Anwachsen gemacht hatte und eine.Anzahl laufender kleinerer Gegenstände erledigt worden waren, wurde die Sitzung geschloffen.
Stuttgart, 2. Sept. Kaiser Wi lhelm II. wird bei seiner Anwesenheit in Stuttgart auch dem Rathause einen Besuch abstatten, Es ist geplant, wie die „Schwäb. Tagwacht" andeutet, ihm einen Ehrentrunk durch dert Oberbürgermeister von Gauß darzubieten. Die „Schwäb. Tagwacht" schreibt dazu: „Daß die Vertrauensleute der „Elenden", die sozialdemokratischen Gemeindevertreter zu dieser Veranstaltung nicht zu haben sind, ist selbstverständlich. Die Herren Demokraten und Liberalen müssen ihre Bücklinge vor S. Majestät schon allein machen." — Welche Wendung seit Friedrichshafen!
Eßlingen, 2. Aug. Die herannahende Kaiserparade macht sich auch in unserer Stadt bemerkbar. Auf der hiesigen Bahnstation gelangten im Laufe des heutigen Tages in vier Militärsonderzügen die Infanterie-Regimenter Nr. 120 und 123 hier an, wovon das 1. und 2. Bataillon von Nr. 123 in der Stärke von über 1400 Mann zwei Tage hier Quartier bezieht.
Nürtingen, 2. Sept. Zum Ortsvorsteher von Raidwangen wurde Bäckermeister Kipp mit 50 Stimmen gegen Kirchenpfleger Henzler gewählt, der 24 Stimmen erhielt. Fast alle 79 Wahlberechtigten haben somit von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.
Gmünd, 2. Sept. Vom 18.—20. September jin-^ det hier die Landesversammlung des Württ b. Bienenzüchtervereins statt. Der Verein zähltl etwa 10000 Mitglieder. Die Bienenwirtschaftliche Landesausstellung wird in der städtischen Festhalle und dem anschließenden Platze untergebracht. Die Anmeldungen hierzu laufen zahlreich ein. An Neuheiten in bienenwirt- fchaftlichen Geräten und an überraschenden dekorativen Darbietungen von Bienenprodukten wird es nicht fehlen. Die Kreisregierung hat die Ausgaben von 5000 Lotterie- lofen zu 50 Pfennig genehmigt. Unter den 271 Gewinnen sind viele wertvolle Nummern. Den musikalischen Teck der Landesversammlung haben der Brüssler Gesangverein und die Stadtkapelle übernommen. Die bürgerlichen Kollegien Haben für die Ausstellung die städtische Festhalle unentgeltlich überlassen und Preisgaben von 50 und 20 M bewilligt. Wie vor 25 Jahren so dürften auch diesmal die Landesversammlung und Ausstellung hier einen erfolgreichen ,und schönen Verlauf nehmen.
Reutlingen, 2. Sept. Die Schwäbischen Bäk- kermeister-Gesang vereine hielten gestern in unserer Stadt einen Sängertag ab. Von 9 Uhr morgens ab versammelten sich die zahlreichen Teilnehmer des Festes im Hotel „Kronprinz", wo die Stadtkapelle ein Konzert gab, Um 11 Uhr bewegte sich ein stattlicher Zug der teilnehmenden Vereine durch die beflaggte Stadt nach dem Siber'schen Bierkeller, woselbst die Hauptprobe zu den Massenchören abgehalten wurde. Der eigentliche Sängertag begann nachmittags 2 Uhr in dem vollbesetzten Gartensaal von Silber u. Speiser. Der hiesige Verein begrüßte die Sänger mit einem unter Leitung von Lehrer Schäf gut vorgetragenen Begrüßungschor. In einer kurzen Ansprache entbot hierauf jm Namen der hiesigen Bäckerinnung, Obermeister Zech den Teilnehmern ein herzliches Willkommen. Die gesanglichen Veranstaltungen, an denen die Vereine Cannstatt, Eßlingen, Gmünd, Göppingen, Heilbronn, Kirchheim, Reutlingen, Stuttgart, Tübingen, Ulm, und der badische Bäckergesangverein Pforzheim sich beteiligten, wurden mit einem gemeinsamen Chor, cher unter Leitung von Lehrer Schäf von ca. 280 Sängern mit schöner Wirkung vorgetragen wurde, eingeleitet. Es folgten nun die einzelnen oben angeführten Vereine mit Gesangsvorträgen. Der zweite Teil des Festprogramms wurde mit dem hübschen gemeinsamen Chor „Der Jäger Abschied" von Mendelssohn begonnen. Hierauf hielt Richard Bayer-Eßlingen die Festrede, die den Zweck und die Bedeutung des Sängertags darlegte, der darin bestehe, daß sich die Kollegen zu einem Freundschaftsbund zusammenschließen, der bei dem alltäglichen Kampf ums Dasein auch die Pflege des Gemüts sich angedeihen lasse. Me elf teilnehmenden Vereinschöre boten auch im zweiten Teil noch je einen Liedervortrag. Von 6 Uhr ab fand man sich sodann zu einer gemütlichen Vereinigung mit Konzert der Stadtkapelle zusammen.
Nah und Fern.
Ein Bahnunfall seltener Art ereignete sich Mittwoch Vorm, zwischen Bietigheim und Großsach- senheim. Zug 34 (Stuttgart ab 8.01 vorm.) und O-Zug 19 Paris-München sollen zwischen dieser Stationen fahrplanmäßig kreuzen; nach 'Ausfahrt von Zug 34 aus der Station Bietigheim scheint sich nun die zweistüglige Wagentüre des Postwagens durch irgend einen Zufall geöffnet zu habendes muß in demselben iAugenblick gewesen sein, in dem die Maschine des V-Zugs mit der des Zugs 34, hinter der der Postwagen läuft, kreuzten. Me Postwagentüre stieß mit voller Wucht (100 Kilom. beiderseitige Geschwindigkeit) auf des Heizers Arm, der verschiedene m«E gebrochen wurde. Der Verwundete wurde mit 1) 19 nach Stuttgart ins Katharinenhospital gebracht. Derartige Unfälle sind bei unfern württ. Postwagen, die Schiebetüren haben, ausgeschlossen.
Ein schweres Sittlichkeitsverbrechen verübte in Reutlingen der 26 Jahre alte ledige Taglöhner und Former Heinrich Schuhmacher von Sürtn im Rheinland an einem 10jährigen Mädchen im Stadtgartcn. Er wurde kurze Zeit nach der Tat verhaftet.
In dem ca. 150 Meter großen Badsee zwischen Beuren OA. Wangen und Enken Hofen hat der Fischergehilfe und Schreinermeister Lorenz Zimmer mann mit der Schleppangel einen 22PfundschwerenHecht gefangen, ein Prachtexemplar von einem Meter Länge und 4H Zentimeter Umfang. Es ist dies seit 30 Jahren der größte Hecht.