beklagen auch, daß die gesetzliche Bindung der Matrikular- ' beitrage sich nicht hat erreichen lassen, der alte Block hat in dieser Frage kein besonderes Entgegenkommen gezeigt. Eine Rcmedur scheint mir, wird erst dann zu erreichen sein, wenn durch den Druck der Reichsfinanzen aai die Einzelstaateu eine solche Stimmung in der Währschaft erzeugt wird, daß auch der Reichstag einerseits für dir Interessen der Einzelstaaten auf diesem Gebiet ein qnmgeiides Verständnis zeigt. Anzuerkennen ist, daß jetzt wenigstens die gestundeten Matriknlarbeiträge entgültig vom Reich übernommen worden sind. Soll ich nun des näheren noch auseinandersetz.cn, warum die württem- hergische Regierung trotz dieser sie bedruckenden Bedenken ihren Bundesratsbevollmächtigten angewiesen hat, schließlich den Reichstagsbeschlnssen zuznstimmen? Eine Auflösung war vorn Reichskanzler aus nicht in Aussicht genommen, zudem wäre sie in dem Zeitpunkt, als der Druck, in dem sich die Geister geschieden hatten, gewichen und die Erbschaftssteuer erledigt war, jedenfalls zu spät gewesen. Auch von einer Vertagung per Reichsfinanzreform konnten wir uns weiter nichts versprechen als eine Vermehrung des täglich nm l^L Millionen wachsenden Defizits. Hätte da die württrmbergische Regierung mit eurem im übrigen hoch wohl bedeutungslosen negativen Votum im Bundesrat «was erreicht? Sic wäre wohl überstimmt worden u-nd hoch mußte sie sich der unabsehbaren Konsequenz eines solchen Schrittes für die innere Politik bewußt sein. Sie mußte auch ans Anslaird denken, das schadenfroh auf Deutschland blickte. Für die eingetretene Verschärfung der Partei- und Interessengegensätze sind wir nicht verantwortlich, wir beklagen die Ansammlung von Agitationsstoff. Im übrigen sind wir der Ansicht, daß die Befürchtungen, die bezüglich der zukünftigen Entwicklung geäußert wurden, nicht gerechtfertigt sind. Das privatwirtschaftliche Leben ist, wenn wir die Entwicklung der letzten 10 Jahre im ganzen überblicken, ein blühendes. Die öffentlichen Körperschaften undauch dasReichhaben si ch, verführt durch die Gunst der .Verhältnisse, zu einem ungesunden Luxus verleiten lassen. Nach unserer Ansicht ist hier ein Halt geböte«, der gemacht werden kann und muß. Mit dem, was Haußmann über die Sparsamkeit sagt, bin ich durchaus eiuverstauden. Wir müssen zunächst in unserem eigenen Hause, daun müssen wir aber für Sparsamkeit im Reich energisch eintreteu. Ich glaube sagen zu können, daß wir diese Tendenz bisher schon verfolgt haben. Wir wollen »ns zur Richtschnur dienen lassen, daß keine Ausgaben gemacht werden, für welche nicht auch die erforderliche Deckung vorhanden ist. Auf die Schlußfrage des Abgeordneten Haußmann möchte ich erwidern: Die neue Reichsleit uug haben wir mit dem vollsten b u »d es fr eu n d li ch st« n Vertrauen begrüßt.
K übel (DP.) begrüßte die Erklärung des Mni- sters. Für die Erbschaftssteuer für Württemberg wolle er sich, nicht bürden, auf die wird das Reich zurückgrei- feu müssen. Der Redner besprach daun noch, die Frage der Tariferhöhung. Grund- und Gebäudesteuer sollten nicht erhöht werden.
" Keil (Soz.) wünschte zunächst eine partielle Be- a m tengehalts.au f besser u n g und betonte dann, die Schuld an der Belastung der arbeitenden Klassen trage das Zentrum. Es werde dieses Brandmal nicht so bald verwischet können. Es bestand schon ein hübsches Sümmchen Schulden, als das Zentrum noch an der Krippe faß- (Zuruf Andres). Andre darf auch etwas sagen, wenn auch etwas dummes. (Heiterkeit. Der Präsident ruft den Redner zur Ordnung). Der Redner kritisierte dann scharf die Haltung der lvürtt. Regierung. Sie hätte alles tun müssen, um den Appell ans deutsche Volk herbeizuführen. Die Steuerreform bedeute eine Vergewaltigung der großen Massen des deutschen Volkes. Die Bierstener werde als Kopfsteuer progressiv nach, unten wirken, während sine ernste Steuer progressiv nach oben wirket: sollte. Der Redner betonte daun hie Gerechtigkeit der Erbschaftssteuer' und erinnerte an einen Artikel der Köln. Volksztg. zu Gunsten dieser 'Steuer. Dieser Artikel stamme allerdings aus dem Jahre. 1905,^ als es noch, keinen konservativ-klerikalen Block gab. Seine Partei beantrage, die Biersteuer erst am 1. April 1910 in Kraft treten zu lassen. Die Erhöhung des Tarifs der 4. Klasse lverüe bei denen, die auf sie angewiesen sind, iricht so ausgenommen, wie v. Kiene es darstelle. Die Frage, warum nur der Tarif der 4. Klaffe erhöht wird, lasse sich nicht befriedigend beantworten. Diese Tariferhöhung sei eine imzeitgemäße Tat und eilte ungerechte Handlung.
Ministerpräsident v. Weizsäcker erklärte im Anschluß ait die Ausführungen des Vorredners di« Behauptung, als habe er bei der schiließlichen Zustilnmnng des Bundesrats zur Finanzresorm eine entscheidende Rolle gespielt, als eine absolute Fabel.
Hier wurde abgebrochen. Morgen Dringlichkcitsan- trag der Volkspartü, Sächißabstiinmung über die Bolks- schulno-velle und Fortsetzung der heutigen Beratung. Schluß der Sitzung 1 Ohr.
Stuttgart, 6. Aug. Die Zweite Kammer hat den Tringlichkcitsantrag der Volks Partei betr. die Hinausschiebung der K a i se r m a n ö v er mit 01 gegen 32 Stimmen angenommen. — In der Schlußab- Dmmuiig zur V o l k s s ch u l n o v e l l c wurde das Gesetz nach den jetzigen Beschlüssen der 2. Kammer mit 62 o.'geu die 25 Stimmen des Zentrums angenommen. Die Novelle hat jetzt nocheinmal die Erste Kammer zu passieren.
Rundschau.
Die Berliner Stimmung.
Wie am Berliner Hofe und in den Regicrungskreisen Über die famose Finanzresorm des schwarz-blauen Blocks gedacht und gesprochen wird, geht ans folgender Mitteilung der „B. Z. am Mittag" hervor:
Nach dem Diner, das Prinz Heinrich gelegentlich des Aufenthalts des deutschen llcbuugsgeschwa- ders in Bilbao der dortigen deutschen Kolonie gegeben hat, wurde fest politisiert. Tie Deutscheit im Ausland« halten natürlich mit höchstem In
teresse die Vorgänge im Reiche während der letzten Finanzreformkrisis verfolgt. Tie Mißstimmung über den Ausgang der Kalamität wurde dem Prinzen gegenüber sehr deutlich zuin Ausdruck gebracht, lind der Prinz stimmte den Kritikern unumwunden zu: er sagte u. a.: „Es ist das e r st e m aft, daß Seine M ajestät das „I ch trau mich nich t" gesagt hat. Es ist ihm die Auflösung des Reichstages sehr nahe gelegt worden und sch hätte ai.u ch ausgelöst." So ungefähr, das heißt eigentlich noch etwas ichä r- ser, drückte sich Prinz Heinrich aus. Daß die Konservativen bei Hofe Heu te unten dur ch sind, ging aus des Prinzen weiteren Worten jedenfalls mit Deutlichkeit hervor. Kanalvorlage, Reichst inanzkomö- die, noch so ein Ding . . . alle bösen Dinge sind drei. Bülow ist noch lange nicht kalt gestellt. Man wird noch oft sesire Hand erkennen. Ein zweitesmal heißt es biegen oder brechen. Mit dem Zentrum lebt man auch ferner auf, dem Qnivivestandvunkt. Es wäre ja auch eure verteufelt waghalsige Geschichte geworden. Aber trotz alledem., ich hätte aufgelöst, sonst glauben die, man dürfe uns alles bieten.
Ob diese Mitteilungen des Berliner Blattes zittreffend sind, wird sich ja bald zeigen. Völlig erfunden werden sie wohl nicht sein. Prinz Heinrich,, der moderne Mann der Technik im Hohenzollernhause, hat aus seinen! Herzen noch nie eine Mördergrube gemacht, lind es erscheint durchaus nicht ausgeschlossen, daß er draußen in der Frentde, wo deutsche Landsleute iu froher Tafelrunde ihn umgeben, seinen Gefühlen offenen Lauf liest .hat aber schon die letzte Erklärung Bülotvs gegenüber dem Hamburger Redakteur den Konservativen große Beschwerden verursacht, so wird das noch, weit mehr der Fall sein durch die unumwundenen Auslassungen ans dem Munde des Bruders des Kaisers. Warteu wir aber einmal ab, ob die offiziöse oder offizielle Presse die Worte des Prinzen abzuleugnen oder wenigstens zu retoiichie- ren versuchen wird.
»
Eine Komödie
bezeichnet Naumanns „Hilfe" den radikalen Radau wegen der Hvfgängerei von siebe«, württ. Fraktionssozialdemokra- teu. Sie schreibt: „Die Göppingen Genossen, die in Württemberg seit je die Rolle der Musterradikalen spielen, regen sich furchtbar aus über die „Hosgängerei" ihrer Fraktion, den Händedruck des Königs, ja überhaupt über den gesellschaftlichen Verkehr mit Leuten, die mit Zufriedenheit nltd Absicht zum heutigen Staat gehören. Das ist ein harmloses Entrüstungsbcdürfnis subalterner Naturen. Das Unglaubliche ist nur, daß der „Vorwärts" es sich nicht schenken kann, sich flugs mit ihnen glcichzusetzen, und durch einen Katalog von Heukerzilaten die Sache großzutrciben. Ist für ihn das Bedürfnis, die Sozialdemokratie lächerlich zu machen, so rief eingewurzelt, daß er nicht auch einmal den Mund halten kann? Hoffentlich hat die Sozialdemokratie den guten Geschmack, sich und uns damit zu verschonen, daß aus diesen! königlichen Händedruck der neue „Fall" werde. Mau sollte meinen, daß sie in diesen Zeitläuften.Gescheiteres zu tun hätte."
Tages-Chronik.
Neustadt, 4. August. Bei einer regelmäßigen Untersuchung, welche heute Vormittag durch eine Rcblaus- kolonue in der Gemarkung Gönn he im in der Vorderpfalz vorgrnommen wurde, konstatierte man in den Weinbergen in der Nähe des Ortes einen beträchtlichen Re lila ns Herd. Bis jetzt sind 46 Weiustöcke als infiziert festgestellt. Der Herd ist durch einen Drahtzann abgesperrt worden.
Berlin, 5. August. Das Militärluftschiff Groß 2 ist um 4 Uhr nach einer s^ch ze hn stü nd i- gen Dauerfahrt auf dem Tegeler Schießplatz wieder gelandet. Das Luftschiff ist zweimal nach Halle und zurück gefahren.
Petersburg, 5. Aug. Ter russische Militärleuk- balllon Utschebny ist bei seinem Aufstieg am Mittwoch, in Petersburg verunglückt; die Hülle ist geplatzt; zwei Schraubenflügel sind abgebrochen; Personen sind nicht verletzt worden.
Konstantinopel, 5. Aug. Gestern wurde inl Ministerrat beschlossen, das Ergebnis der UntcrhanÄungcn der Mächte in der Kretafragc 4 Tage abzuwarten. Sollten sie ungünstig ausfallen, so nnrd eine Note nach, Griechenland gesandt werden mit der Forderung, die grie- -bisckiwi Offiziere der kretischen Miliz zurückzurnfen.
Namen der Festung übernahm er das Luftschiff für die Militärbehörde mit einem dreifachen Hurra aus den Graset, Zeppelin, in das das Publikum begeistert einsiel. Dann begrüßte Oberbürgermeister Wallraf im Namen der Stadt den Grasen Zeppelin, der, tiefgerührt über diesen Empfang, ungefähr folgendes antwortete: „Ich muß für diese Begrüßung meinem Dank Ausdruck geben, aber vor allem dafür, daß der Kaiser die Gnade gehabt hat, mir zu erlauben, mein Luftschiff selbst hierchr zu führen. Das war für mich eine sehr hohe Ehre und große Genugtuung und ich, möchte meinein Dank Ansdruck durch sin dreifaches Hoch auf den Kaiser geben." Das Publikum stimmte lebhaft mit ein; die Musik intonierte „Heil dir im Siegcrkranz". Dem Grafen Zeppelin wurden ztvei große Kränze überreicht. Nachdem die Nationalhymne verklungen war, stimmte die Kapelle unter allgemeiner Heiterkeit das Lied in Kölner Dialekt „Es hält' noch immer good gegange" an. Als der Graf die Halle verließ, drängte sich das Publikum, auch viele Kinder, zu ihm heran, und drückte ihm die Hand. Wäh- reitd Graf Zeppelin sein Autontobil bestieg, trug der Bik- kendorscr Mäuuergesangverein einen Ehor vor. Tie Eindringung des Luftschiffs in die Halle war um 11 Uhr 45 Min. beendet. — Nachmittags war Empfang im Rathaus uitd anschließend Festmahl im Lfsizierskasino. Abends ist Graf Zeppelin nach Friedrichshofen zurückgereist.
Aus Württemberg.
Dienftnachrichtc».
Uebertragen wu'de je eine Lebtfieve an der kath. Bo'ksschule in Ellwang«, dem Lchullebrer Burger in Unterwaldhauseu. OA. Süulgmi Gundershofen OL. Münsing«', dem Lchulamts- verweser Taus daselbst, Hürbel, OA Biderach, dem Lchullrhrrr Berger in Horn, OA. Gmünd, Mundrilmgen OL Ehingen, de? Unkcrlehrerin B-o th enh äu sl r r in Waldsre. Bestück,t die Wahl des Gemeinderats Johannes Ru off in Genkmg-n, Oberamts Reutlingen zum OrtSvorsteher der Gemeinde venkingen und di« Wahl des geprüften Verwaltungkandidaten Herrman Karl Schenk derzeit Assistent auf der verwalkun sratschrriberei in Gmünd zum OUsvorfteher de: Geme'nde Rechberg, Lbcramts Gmünd.
Postverkehr beim Kreistnrufeft. Bei der Postanstalt auf dem Festplatz des 38. Kreisturnfestes am 1. und 2. August sind aufgeliefert worden: 14824 Postkarten, 424 Briefe, 29 Drucksachen und ein Einschreibbrief. Ferner wurden 85 Telegramme ausgegeben und 204 Ferngespräche vermittelt.
Stuttgart, 5. Aug. Das auf dem alten Theater- Platz zu erstellende Kunstausstellu ngsg eb ciu.de kam in der heutigen Gemeinderatssitzung zur Besprechung. M wurde u. a. bekannt gemacht, daß von Seiten des Königs ein Telegramm bei der Stadtverwaltung ein- gelanfen sei, worin derselbe der Stadtverwaltung herzlichen Dank für die Bewilligung des Beitrages zur Erstellung des Gebäudes im Betrag von 400 000 Mark ansspricht und zugleich die Versicherung abgab, ivie sehr ihm die Förderung der Knust in der Lartdeshanptstadt mn Herzelt liege. Ebenso wurde ein Schreiben des Präsidenten der Hofdomänenkammer verlesen, sn welchem ebenfalls der Stadtverwaltung für das Entgegenkommen gedankt ivird. — Das Gebäude soll außer den Sälen für die Kunstausstellung einen geräumigen vornehmen Konzertsaal sowie eine ferne Restauration erhalten. 'Das Gelände des allen Theaterplatzes, das einen Wert von mehr als einer Million Mark hat, wurde vom König «kostenlos zur Verfügung gestellt und außerdem die Ueber- nahine dar Unterhaltungskosten durch die Hosdvmänen- kammer zu gesi chert.
Stuttgart, 5. Aug. Bei der Versteigerung der Plätze für Wirtschaften- und Chanrpagnerbuden über das diesjährige Volksfest erlöste die Stcchtgemeinde für 37 Mätze Mk. 15 800. Vier Angebote wurden nicht genehmigt.
Nah und Fern.
Die Landung des 2! IL in Köln
erfolgte wenige Minuten nach 11 Uhr vor der Reichs- ballonhalle, bei Bickendorf, wo sich seit dem frühen Morgen ejus ungeheure Menschenmenge versammelt hätte. Nachdeut der Ballon von Westen kommend in ruhiger Fahrt den Rhein überflogen und mehrfach den Dom umkreist hatte, hielt Graf Zeppelin unter dem Glok- kengeläute und unter dem Jubel einer vieltausendköpfigen Menschenmenge seinen (Anzug iu die Metropole des Rheiulandes. Der Gras führte einige interessante Experimente über der Stadt aus. Er flog zeittveise in ci- iter Höhe von 150 Metern über den Dächern dahin, wobei er fortwährend die Grüße der Bevölkerung erwi'-- oerte. Dann nahm *oas Luftschiff, nachdem es wieder höher gestiegen war, seinen Weg nach der Landungs- Halle in Bickendorf. Auf dein Balkonplatz spielten sich freudig bewegte Szenen ab. Der Graf wurde iu der ljerzlichsten Weise begrüßt und von einigen Offizieren umarmt, als er dem Luftschiff entstieg. Während das Luftschiff in die Halle gezogen wurde, wiederholten sich die Kundgebungen so stürmisch, daß Graf Zeppelin mehrfach die Hand auf den Mund legen mußte zum Zeichen des Schweigens, damit die Kommandoworte des befehligenden Lustschisfoffiziers gehört werden könnten. Das Publikum strömte mit in die Halle hinein. Tort begrüßte den Grafen als erster der Gouverneur der Festung Köln, Frhr. v. Sperling, indem er für die zähe Ansdauer des Grafen und dafür, daß er selbst das Luftschiff hierher' gebracht habe, den Dank aussprach Im
Postbote Elser von Frikingen OA. Neresheim brachte die rechte Hand in die Futterschneidmaschine, wobei ihm alle fünf Finger abgeschnitten ivurden.
Währeitd einer Andacht in der unteren Kirche in Ehingen, durchschlug ein mehrere Meier langer star- ker Eisenstab, ein Stück des Blitzableiters, der zur Zeit repariert wurde, die Kirchsndecke, siel aus die Brüstung der Orgelenrpvre, diese etwas beschädigend, und dann in die Kirche, wo die Anwesenden erschreckt aus- eiitanderstvben. Ein glücklicher Zufall hat ein Unglück verhindert.
In Schlier OA. Ravensburg ist der 82 Jahr« alte Schreinermeister Christian Geiger beim Wostholen die Kellertreppe hinuntergcfallrn und hat das Genick gebrochen, er tvar sofort tot.
In Tvwis (Ungarn) wütete am Mittwoch ein großer Brand. 40 Wohnhäuser, sowie die dazugehörigen Nebengebäude wurden eilt Raub der Flammen. Zwei Kinder und ein Mann find in den Flammen umgekommen.
(^erichtssaal.
Oberst Geyer vor dem Kriegsgericht.
Vor dem Militärge.icht in Posen fand die kriegsgerichtliche Verhandlung gegen den Obersten und Regimentskommandeur Geyer vom 155. Infanterieregiment wegen zahlreicher Vergehen gegen den 8 176 des
R.-Str. G.-B. statt. Zu der Verhandlung waren 34 Zeugen, sämtliche aus Kolberg, darunter 12 Kinder, unter ihnen mehrere Knaben, geladen. Die Kinder stehen im Alter von 6 bis 12 Jahren. Vor Beginn der Verhand- lunmn wurde die Oesientlichkeit in vollstem Umfange, auch für die Vertreter der Presse, ausgeschlossen — Oberst Hey er wurde zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt, sowie zur Dienstentlassung; er hat bereits Berufung eingelegt.
Paris 6. Aug,. Der Mutterrnörder Duchstmin. ist gestern früh hier hingerichtet worden. Es ist dies die erste Hinrichtung in Paris seit zehn Jahren.