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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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Amtsblatt für die LtadL Wildbad. ^ lnserntu nur 8Kg^
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verkündigungsblatt
der rtgl. Forstämler Wildbad, Meistern, Lnzklösterle rc. während der Saison mit
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Das Spie! ip zu Ende.
Nun hat der Reichstag bezw. dessen konservatjv-klcrikal- polnische Majorität die Steuer ge setze in dritter Lesung angeno m m e n. T-qmit wäre die Reichssinanz- resorm erledigt, wenn das Wort „Reform" in dieser Sache noch Geltung hätte. Das was ursprünglich Reichsfinanz- resorin hieß, ist zu einem Sammelsurium von Steuer- gesetzen geworden, die allerdings eine gemeinsame Tendenz haben: nämlich die, das Geld aus den Taschen des erwerbstätigen Volkes zu holen, den Besitz aber möglichst zu schonen. Diese Gefräßigkeits-Politik der agrarischen Junker konnte mit Hilfe des eine „Volkspartei" sein wollenden Zentrums zum Siege geführt werden, durch das Zentrum, das das Volkswohl iu verräterischer Weise seinen ränkesüchtigen Plänen, die in dem Sturze Bü- lows ihr Ziel gesunden haben, hintansetzte. Darüber, sowie über die jetzt klare Kampsrichtung jedes eine solche Politik verurteilenden Mannes, wird in der nächsten Zeit noch manches Wort zu reden sein. Für heute wollen wir uns daraus beschränken, durch! die Wiedergabe des Reichstagsberichts vom Samstag zu zeigen, wie rücksichtslos die konservativ-klerikale Mehrheit ihre Steuerpolitik zu Ende führte und wie schwach die verbündeten Regierungen sich gegenüber dieser Mehrheit gezeigt haben durch die Erklärungen v. Bethmann-Hollwegs, der morgen vielleicht schon fünfter Kanzler des Deutschen Reiches sein wird.
Berlin, 10. Juli.
Präsident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 10HH Uhr.
Am Bundesratstische sind die Staatssekretäre Sy- dow, v. Bethmann-H oll weg und preuh. Finarrz- minister v. Rheinbaben erschienen.
Zur dritten Lesung steht der Gesetzentwurf betr. die Aend-er ung en im Fin anzwesen in Verbindung mit her dritten Lesung der Novelle zum
Schanmweinstcner Reichsstempel- und Wechselstempelgesetz.
aus der Tagesordnung. In der allgemeinen Erörterung ergreift zunächst das Wort
Staatssekretär v. B et h ma nn-H o lkw e g: Der Reichstag steht vor dem Abschluß, seiner Beratungen über die Steuer-Vorlagen. Durch« die «bereits gefaßten und noch zu er.var.LNl.en Beschlüsse dritter Lesung wird zwar der Ge samt bedarf an Steuern gedeckt, dessen Befrie-
Oie Erfindungen der Menschen schreiten von Jahrhundert zu Jahrhundert fort; die Tugend und Bosheit der Weit aber bleibt im allgemeinen dieselbe. . B. Paseal.
Die letzten Tage von Messina.
18 - Nomon von Erich Friesen.
(Nachdruck verboten.)
Clelia schweigt. Sie weiß nur zu gut, daß Beppo Rossis Schuld erwiesen, war, .als er vor längerer Zeit wegen großer Unterschlagungen zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Weiß auch, daß ihr Vater damals als Hauptzeuge gegen ihn, den ungetreuen An- gestollteU feines Bankhauses, anftrat und daß hauptsächlich« ans seine Aussage hin die Verurteilung erfolgte. Genau entsinnt sie sich; noch, wie leid ihr, dem damals kaum fünfzehnjährigen Mädchen, die jammernde alte Mutter getan, die fest an die Unschuld ihres .einzigen Kindes glaubte.
Nicht aber weiß, Clelia, daß Beppo damals ihrem Vater und „«dessen ganzer Sippe" Rache geschworen und daß «der skrupellose Burschte kein Mittel scheuen Wirdum sein rachsüchtiges Herz zu befriedigen.
„Wie sind Sie zu. «diesem hübschen Häuschen hier gekommen?" fragt Clelia, sich verwundernd umblickend.
„Mein Sohn hat Geld aus Messina mitgebracht," erwidert Donna Rosina stolz.
„Aber Messina existiert ja nicht mehr. Wie kann er dort Geld verdienen?"
Me Alte zuckt die Achseln.
„Das weitst ich «nicht. Geht mich auch nichts an. Gr sagt, als er mit vielen andern Gefangenen ans dem tzufammengestürzten Zuchthaus entflohen war, hat er es stch beim Bergen der Leichen und Verwundeten verdient. Elnd mein Sohn lügt nicht — das glauben Sie mal stÄ»r!"
.'« WDcher WveiKt Metia, di» kayn hie BMW Äex
Dienstag, den M. Juli 1 SON.
digung die Finanzvvrlagen bezwecken, aber mit der Ausbringung ist der Reichstag den verbündeten Regierungen nur zum Teil gefolgt. Es ist nicht gelungen, ein Einverständnis zu erzielen in einer Reihe von Projekten für die Verbrauchs- und Besitzabgaben, denen der Bun- desrai den Vorzug gibt vor den an ihre Stelle gesetzten Ersatzsteuern. Tie dringend wünschenswerte Bindung der M atrikularumlagen ist ü i ch 1 erreicht worden. Eine tiefgehende Meinungsverschiedenheit ist entstanden über hie zweckmäßigste Form, Steuern ans den Besitz zu legen, ohne «die Steuerquelleu anzugreifen, die «den Einzelstaaten Vorbehalten bleiben müssen. Ihre Beschlüsse haben die verbündeten Regierungen vor die Frage gestellt, ob sie trotzdem die Neuordnung der Reichs)mauzen weiter verfolgen oder «ihre Regelung einem späteren Zeitpunkt Vorbehalten wollen. Die Verbündeten Regierungen haben sich einstimmig für die weitere Verfolgung entschieden und sind entschlossen, die vereinbarten Verbrauchsabgaben zugleich mit den zugestandenen Besitzsteuern unter Ausschluß der für sie nicht annehmbaren Kotierungssteuer als ein einheitliches Ganzes zur Verabschiedung zu bringen. (Bravo bei der Mehrheit). Für diesen Entschluß sind sachlichnüchterne Erwägungen bestimmend gewesen. Tie Stellung, die die verschiedenen Parteien dieses Hauses zu den einzelnen Steuervorschlägen eingenommen haben, bietet keine Bürgschaft dafür, «daß die Reform später oder unter veränderter Zusammensetzung des Reichstags in einer die Bedürfnisse des Reiches besser befriedigenden Gesamtgestaltung überhaupt zu stände kommen würde. (Sehr richtig! bei der «Mehrheit). Die Verschiebung würde also nicht nur die Finanznot des Reiches auf Monate verlängern, sondern das ganze Werk ins Ungewisse stellen. (Sehr richtig!) Der Zwang, die Einnahmen des Reiches zu festigen und zu vermehren, ist von der ganzen Nation erkannt (erneutes sehr richtig! bei der Mehrheit), deren Lebens-intevesse fordert, «daß der Unsicherheit, die nun seit Jahren aus den Finanzen und den Gewerben ruht, ein Ende gemacht wird, (Unruhe links), nicht durch einen Aufschub in die Zukunft, sondern durch« eine Tat der Gegenwart. Die verbündeten Regierungen sind darin «einig, «daß diese Forderung schwerer wiegt, als die Mängel, die sie in den Kauf nehmen, wenn jetzt die Einigung erzielt wird. Indem sie danach« handeln, leisten sie in Gemeinschaft mit dem Reichstag einen Dienst, den ihnen die Verantwortung für das Wohl des Landes anserlegt. (Lebh. Beifall bei der Mehrheit).
blind vertrauenden Mutter nicht teilen. Doch wozu ihr widersprechen? ....
Argwöhnisch beobachtet Donna Rofina das junge Mädchen, als wolle sie ihm «die Gedanken von der klaren Stirn ablesen.
„Möchten «Die den Jungen nicht mal sehen?" bittet sie eindringlich«. „Er würde sich« sehr freuen. Hat immer «eine große Verehrung für die Tochter seines früheren Chefs gehabt. ' Er liegt drinnen auf dem -Sofa. Es geht
ihm soweit ganz gut. Nur das eine Bein-! Wissen
Sie, er hat eine Kugel hineingekriegt von den verflixten Soldaten! Hieilten ihn für einen Marodeur, der die Leichen berauben wollte und knallten los aus ihn. So sagt mein Junge — und was.Beppo sagt, ist richtig."
Zwar spürt 'Clelia nicht die mindeste Lust, den wüsten Burschen zu sehen.
Doch sie mag der armen Alten die Bitte nicht ab- schlagen. Sind sie nicht Leidensgenofsen?
So folgt sie langsam der vovanhumpelnden Frau in die Hütte.
Drinnen liegt aus einem fadenscheinigen Sofa ein junger Bursche. Er ist fast zum Skelett abgemagert. Aber sein Gesicht trägt noch denselben verschlagenen, hinterlistigen Ausdruck, «den Clelia von früher her an ihm kennt.
„Beppo, mein Herzblatt!" ruft die Alte schon auf der Schwelle. „Besuch! Vornehmer Besuch«!"
Erschrocken fährt der Bursche auf, während seine kleinen stechenden Augen unstät nach der Tür flackern.
„Wer — wer-?" stößt er geängstigt heraus.
„Sieh nur hin! Die schöne Signorina Clelia! Die Tochter des Signor Mörgano —"
Der angstvolle Ausdruck in Beppos Gesicht macht triumphierendem Lachen Platz.
„Ah, die Signorina. bemüht sich selbst —" ruft er, indem er aufzustehen versucht.
Doch mit einem leisen Schmerzenslaut sinkt er wieder «aufs Sofa zurück.
Sofort macht die Alte sich uni ihn zu schaffen. Jeder ihrer Blicke, jede Bewegung beweist, daß die Lieb« zu ihrem SoMe iH» ganzeD Herz «fKßt. —
26 . Jahrgang.
Wg. v. Heydebrand (kons.): Wir freuen uns der vorbehaltlosen Zustimmung der Staatsregierungen zu dem großen Werke, das mit so viel Arbeit von allen Seiten gefördert worden ist, zu dem auch wir schwere -Opfer durch die Beibehaltung der Zuckersteuer und die Erhöhung der Spiritnssteuer gebracht haben. Die Gründe für die Ablehnung der Erbschaftssteuer bestehen für uns weiter, vor allem, weil wir eine allgemeine B-esitzbe- steuernng nicht in die Hände einer ans gleicher Wahl beruhenden Volksvertretung legen wollen. Den sogenann- ten Besitzsteuern haben auch wir schweren Herzens zu- g-estimmt, denn die Einzelstaaten und Kommunen sind auf die Besitzsteuern angewiesen. Wäre wohl etwas besseres herausgekvmmen, wenn Sie (nach links) mit positiven Beschlüssen gekommen wären? Indem wir den Blockgedanken aus das richtige Maß zurückgesührt und jede einseitige Vorherrschaft irgend einer Partei ausgeschaltet haben, erwarben wir uns ein großes Verdienst. Daß unser verdienter Reichskanzler bei diesem Anlaß seinen Rücktritt in Erwägung gezogen hat, ist eine neue schwere Verantwortung für uns. Wir haben -nicht vergessen, was der Kanzler für unsere wirtschaftlichen Verhältnisse tat. Wir sind ihm zu Dank verpflichtet für die feste Art, mit der er so oft für die Person des Königs eintrat. Einen solchen Kanzler hätten wir stürzen wollen, weil er eine Aenderung des Wahlrechts in Preußen beabsichtigte? Die preußischen Konservativen gönnen den Liberalen durchaus ihr Plätzchen an der Sonne und meinen, daß innerhalb der bürgerlichen Parteien «allen Personen der Zutritt zu Amt und Würden offen stehen soll. Der Reichskanzler wußte längst genau, «daß eine Verabschiedung der Erbschaftssteuer für uns unmöglich« war: Jede Partei muß das Recht behalten, ihre sachlichen Bedenken bis zum letzten Ende zu verfolgen. Ein Bündnis mit dem Zentrum besteht nicht. (?) Wenn wir bei unseren Erwägungen «aber mit dieser Partei uns ans gleichem Boden befanden, so hatten wir keinen Grund, sie znrüchuweisen, Für die Zukunft sind wir bereit, mit jeder bürgerlichen Partei zu gemeinsamer politischer Arbeit aus der Grundlage der Gleichberechtigung zusammenzuarbeiten. Die Ausschaltung des Zentrums haben wir für einen politischen Fehler gehalten. Eine Gefährdung unserer «deutschj-nationalen Interessen ist aus der Zustimmung der Polen zu unserer Haltung in der Erbansallfrage nicht hervorgegangen, ebensowenig wie das Vourm der Reichspartei und «der Wirtschaftlichen Vereinigung uns von SW.WV»
Clelia ist wieder gegangen.
Fast bewegungslos liegt der Bursche da und starrt «auf die Tür, hinter «der die schlanke Gestalt verschwunden ist. Ein häßliches Lachen verzerrt seine Lippen.
Mcht achtet er der Lvbeshymnen über die „gute, schöne Signorina", in denen seine Mutter schwelgt.
«Sein erfinderisches Hirn brütet einen Plan aus, durch dessen Ausführung er sich endlich, endlich rächen kann an dem verhaßten Bernardo Mvrgano.
An ihm und seiner Tochter Clelia . . .
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Der Marchese Ludovico Martinelli hat nie in seinem Leben gewußt, was es heißt: arbeiten,' um sich sein Brot zu verdienen.
Bon. Kindheit verzogen als einziger Sprosse eines alten reichen Wessinaer Adelsgeschlechtes, genoß er schon früh sein Leben nach allen Richtungen hin.
Wegen einer wenig eleganten Affäre, in der eine Tänzerin die Haupttolle spielte, hielt er es vor etwa zehn Jahren für gut, Mesfina auf einige Zeit zu verlassen.
Wo er sich damals Herumtrieb — kein Mensch erfuhr es. Man wußte nur, daß er in der weiten Welt umhergondelte, und imhur mit Recht an, daß er da draußen sein ungebundenes Leben nach, Kräften fortsetzte.
Bis er plötzlich«, nach« beinah« sechs Jahren, in Messina wieder auftau chite-
Sofort bildete er aufs neue den Mittelpunkt einer Gesellschaft von eleganten Bummlern und Tagedieben, die in dem zynisch-blasierten weitgereisten „Kavalier" ihr Ideal erblickten, dem nachzueifern ihr höchstes' Streben war.
Nur wenn er von seinen Reisen erzählten sollte — dann wurde er einsilbig — und etwas wie Verlegenheit uralte sich in seinen verlebten Zügen.
Seine einzige, um wenige Jahre jüngere Schwester Erminia, die seit dem Tode ihres Gatten, des Grafen Arturo Doria, in Palermo lobt, mied den Bruder cr- sMtlich.
(Fortsetzung folgt.)