reinen Farce, da es in d-'r beschlossenen Form schvn rein technisch nicht Gesetz werden kann. Tie Kommission wird geradezu verleitet, Psuscharbeit zu leisten, weil sie darauf rechnet, vom Plenum korrigiert zu »verden. Es ist aber nicht nur das, was verstimmt Die in Züuvesenheil des Reichsschatzsekretärs zustande gekommene Mehrheit verlangt natürlich, daß. ihre Beschlüsse respektiert werden, sie sucht die Regierung des Reichskanzlers Bülow in eine Sackgasse zu drängen und — diese Regierung entwickelt dabei so gut wie keinen Widerstand! Wohin soll das führen2
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Englische Gespenster.
Ein gewisser Teil des englischen Volkes hat sich in letzter Zeit durch seine Jnvasionsfurcht lächerlich gemacht. Es waren in der letzten Zeit alle chauvinistischen Blätter voll, über ein großes lenkbares Luftschiff, das von der Nordsee (also von Deutschland!) kommend, des nachts über die Gefilde Englands schwebe. Aus demselben Material wie dieses Gespensterlustschiff L In „fliegender Holländer" sind auch die 66 000 deutschen Soldaten, die sich angeblich in England verborgen halten. Im' Unterhaus wiederholte am Montag der Liberale Barlo w eine bereits vor einigen Tagen an den Kriegsminister gestellte Frage über die von Provinzblättern gebrachte Nachricht, daß sich 66000 deutsche Soldaten in England befänden und in einem Keller beim Charing Croß-Bahnhof Mausergewehre und 7sth Millionen Patronen lagerten. Kriegsminister Haldane erwiderte, jeder, der nur eine blasse Ahnung von den Erfordernissen einer Mobilmachung habe, erkenne diese Unterstellung als lächerlich. Derartige Nachrichten müßten den Ruf unseres gesunden Menschenverstandes im Auslände schädigen. Ter Interpellant habe sich ein Verdienst erworben, daß er diese Unterstellung der gebührenden Lächerlichkeit preisgab.
Tages-Chromk.
Würzburg, 23. Mai. Der Tod hat in die Reihen der Demokraten zwei beklagenswerte Lücken gerissen. Heute starb hier im Alter von 54 Jahren der Rektor der kgl- Oberrealschule dahier, Wilhelm Breuning, Mitglied des unterfränkischen Landrats, ein hochgeachteter Schulmann. — In dem Winzerdorfe Escherndorf ist ebenfalls heute der Weingutsbesitzer Dominikus Schliermann, 60 Jahre alt, gestorben. Beide waren von Jugend auf tapfere Verfechter des demokratischen Gedankens.
Köln, 24. Mai. Der Kölner M ä nn er g e sangverein, der Sieger im Kaiserpreiswettsingen, wurde heute abend bei seiner Rückkehr am Bahnhof von Vertretern der Behörden, Offizieren, Vereinsdeputationen usw. empfangen und in herrschaftlichen Equipagen durch, die Altstadt zum Gürzenich geleitet, wo die feierliche Begrüßung des Vereins in Wort und Lied erfolgte. Tie Stadt trug reichen Flaggenschmuck.
Breslau, 24. Mai. Ter Zustand des Kardinal- Fürstbischofs Tr. v. Ko pp ist infolge der fortbestehenden Herzschwäche andauernd besorgniserregend. Bei der großem Widerstandsfähigkeit des Patienten ist jedoch die Hoffnung auf eine günstige Wendung noch nicht durchaus ausgeschlossen.
Haag, 24. Mai. Tie Taufe der Prinzessin Juliane ist vorläufig auf Sonnabend, 5. Juni festgesetzt und soll in der Wilhelmkirche stattfinden. Am 11. Juni wird die K. Familie nach Schloß Lov abreisen.
Messina, 24. Mai. Heute abend wurde wieder ein heftiger, von unterirdischem Getöse begleiteter Erdstoß verspürt, der die Bevölkerung in Schrecken setzte.
London, 2b. Mai. Die Berliner Stadtverordneten, die zur Zeit auf Besuch hier weilen, sind gestern von König Eduard empfangen worden. Die vier Sozialdemokraten waren dem Empfang ferngeblieben. Abends war ein großes Bankett, während dessen Oberbürgermeister Kirschner auf des Lordmayors Anrede erwiderte. Es herrschte große Begeisterung.
Konstantinopel, 24. Mai. Ter Gouverneur von Kerkuk, der die Metzeleien in Adana, Marosch und Umgebung angestiftet hatte, sowie der Militär- und Gendar- tneriekommandant von Kaissarich wurden verhaftet.
Aus Württemberg.
Dienstuachrichten. ^
Die Stelle des.Bahnhofkassiers in Mühlacker wurde dem Güterverwalter Herdeg daselbst unter Verleihung des Titels eines Oberbahnkassiers übertragen.
Generalversammlung des württ. Weinbauvereins.
Der Württ. Weinbanverein hielt am Sonntag unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung seine ordentliche Jahresversammlung im Stadtgarten in Stuttgart ab. Kurz nach 11 Uhr erösfnetc der Vereinsvorstand, Stadtpfte- ger Warth-Stuttgart, die Versammlung mit herzlichen Worten der Begrüßung. Der Berhandlungssaal konnte die Zabl der Teilnehmer gar nicht fassen. Unter den Anwesenden waren zu bsmrken der Vorstand der Zentralstelle für die Landwirtschaft, Reg.-Direktor v. S t in g sowie der Landtagsabgeordnete Liesching, Frhr. Pergler v. Perglas und Körner. Stadtpfleger Warth trug in Kürze den Bericht über die Tätigkeit im letzten Jahre vor. Was irgendwie habe geschehen können, um den Absatz zu fördern, sei geschehen. Allein es stehen hier manche Hindernisse im Weg. Die Berichte werden vielfach gefärbt. Mit einer solchen Schönfärberei sei nichts getan. Im letzten Jahre sei der Fehler gemacht worden, daß zu Beginn des Herbstes zu hohe Preise gefordert worden seien. (Sehr richtig!) Diese Preise haben sich dann später nicht halten lassen. Wer in den einzelnen Gemeinden nach dieser Richtung hin einen Einfluß habe, solle für Besserung sorgeni Der Qualitätsunterschied komme im Preis nicht genügend zum Ausdruck. In der Debatte wurde cs als wünschenswertes Ziel dargestelit, den Wein erst im Frühjahr zu verkaufen. Der Vorsitzende bezeichnet« aber diesen Wunsch als ein zunächst nicht zu erreichendes Ideal. — Landesökonomierat Schosser - Weinsberg hielt sodann einen instruktiven Vortrag über das ,.nene Weingesetz". Nach kurzer , Darlegung der geschichtlichen Entwicklung führte der Redner aus, der Wunsch nach einer Aenderung der gesetzlichen Bestimmungen sei von den Weinprodnzenten und den reellen Weinhändlern ausgegangen. Auch die württ. Abgeordnetenkammer habe vor einigen Jahren diesem Wunsche Ausdruck verliehen. Zu erstreben sei gewesen: 1) Begrenzung des Zuckerzusatzes, 2) Lagerbuchführung, 3) Ausführung der Wein-
koutrolle durch unabhängige Beamte im Hauptamt. Bei der ! Aufzählung der Aenderungen, welche das neue Gesetz dringe, I müsse er sich auf das Wichtigste beschränken, und auch hier könne im Bortrag nur das in Betracht kommen, was auf unsere speziellen württ. Verhältnisse von Wirkung sei. Der wichtigste Paragraph sei der Z 3, der die Bestimmungeu über das Maß der Zuckerung enthalte und dieses aus 1 Fünftel beschränke. Diese 20 Proz. seien mehr als genügend. Nach württ. Ansicht wären 12 Proz. auch ausreichend gewesen. Die Zuckerung dürfe künftig nur noch in den am Weinbau beteiligten Gebieten vorgenommeu werden. In den Ausführ- ungsbestimmungen werde sich hoffentlich noch manches herausschlagen lassen. Mit der Verwendung unzulässiger Mittel dürfte jetzt gründlich aufgeräumt sein, weil auch der Handel mit solchen Mitteln verboten sei. Viel Schwindel sei seither mit der Bezeichnung der Weine getrieben worden. Dem sei wesentlich abgeholfen. Allerdings lasse sich die öffentliche Deklaration der gezuckerten Weine nicht durchführen: aber immerhin seien gewisse Beschränkungen hinsichtlich der Bezeichnung solcher Weine getroffen worden. Pflicht des Käufers bleibe es aber immer, sich Auskunft über die Zuckerung geben zu lassen. Namen besserer Lagen dürfen für geringwertige Ware nicht mehr benützt werden. Bei Verschnitt gelte der Name desjenigen Weines, der überwiege. Ganz beseitigen werde natürlich das Gesetz die Mißstände auf diesem Gebiet nicht; aber immerhin schaffe es eine Handhabe gegen den gröbsten Unfug. Rotweine, die Weißwein enthalten, müssen eine Bezeichnung führen, aus der die Mischung hervvrgehe. Die ausländischen „Rotweine" könne» allerdings auch unter der Wirkung des neuen Gesetzes nicht genügend gefaßt werden. Wertvoll, wenn auch für manchen augenblicklich unbequem, sei die Verpflichtung zur Buchführung. H)er ein gutes Gewissen habe, brauche vor der Buchkontrolle keine Angst zu haben. Man wolle besonders die Existenz von ausgesprochenen Weinfabriken vertilgen. Zur wirksamen Durchführung des Gesetzes gehöre dann noch die Kellerkontrolle. Bon Preußen sei zwar größter Widerstand geleistet worden: aber es sei doch gelungen, die Anstellung von Sachverständigen im Hauptberuf in allen Teilen des Reiches durchzusetzen. Die Strafbestimmungen im Gesetz seien verschärft und dadurch der Respekt vor dem Gesetz erhöht worden. Verfehlungen werden freilich auch weiterhin Vorkommen, aber das sei bei jedem Gesetz so. Der Weinbauverein babe für eine Verbesserung der Verhältnisse redlich gekämpst und danke allen amtlichen Instanzen, welche dabei tatkräftig mitgewirkt haben. (Lebhafter Beifall). — Es erfolgte sodann die Berichterstattung über den Stand der Weinberge, welche wesentlich Neues nicht zu Tage förderte. Nachdem auch die Ersatzwahlen für den Ausschuß vollzogen waren, begab man sich zum gemeinschaftlichen Mittagsmahl, während dessen St. Urbanus unter den Klängen der Musik seinen Einzug hielt und die Mitglieder des Vorstands zu weinfrvheu Trinksprüchen begeisterte.
Die Finauzkommissio« erledigte de» Etat der Dampf- schiffahrtsverwaltung (Res. Dr. v. Kiene). Der vorgesehene jährliche Reinertrag von rund 3000 Mark (Einnahmen rund 423 000, Ausgaben rund 420 000 Mark) dürfte sich tatsächlich höher stellen, zumal er 1907 um 26 000 Mi., 1908 um ca. 40 000 Mt. höher als der Etatssatz war. Von der Einstellung eines höheren Betrages wurde indes Abstand genommen, da die Ueberschüsse so wie so zur Heimzahlung der vom Grundstock für ein neues Dampfschiss vorgeschossenen Summe (Rest noch 200 000 Mark) zu verwenden sind. Angeregt wurde die Erstellung einer Unterstands- oder Schutzhütte am Landungsdamm in Kreßbronn. Für die Wiederbelebung der erledigten Stelle des Dampfschiffahrtsinspettors soll zunächst ein pensionierter Marineoffizier in Aussicht genommen worden. Der Anregung, die Stelle eingehen zu lassen und die Funktionen teilweise dem Bahnhofvorstand und dem Zollamtsvorstand zu übertragen, wurde vom Ministerpräsidenten wie aus der Mitte der Kommission widersprochen. Bemängelt wurde wie 1907 der starke Unterschied der Reiseans- wandentschädigungen für Matrosen und Heizer einerseits, Hilfsmatrosen, Hilfsheizer, andererseits und eine größere Ausgleichung gewünscht. Im übrigen wurden die Etatssätze durchweg angenommen. Das Kapitel 110 s, Aufwand an Post- Po r t o (Res. Liesching) erfordert einen jährlichen Aufwand von 930 000 Mark (im Justizdepartement z. B. über 300 000 Mark, im Finanzdep. über 340 000 Mark) und zeigt bei den Staatsdiensiwertzeichen eine jährliche Zunahme von rund 3,91 Prozent, bei den übrige» Briefmarken ist nach dem Ueberein- kommeu mit der Reichspost eine Zunahme von 6,42 Proz. zu Grunde gelegt; bei den Bezirkswertzeichen betrügt die übrigens sehr schwankende Zunahme 6,21 Proz. Eine längere Debatte entspann sich über die eventuelle Aenderung des jetzigen Zustandes, welche zugleich eine Aenderung des Briefmarkenabkommens bedingen würde. Der Antrag des Res. Liesching, „das Kap. 110 s künftig wegfallen zu lassen und die Ausgaben für Postporto auf die Etats der einzelnen Verwaltungen zu übernehmen", wurde mit 13 gegen 2 Stimmen angenommen, nachdem ein Antrag Graf-Stuttgart, „die besonderen Wertzeichen für den amtlichen Verkehr der Staatsbehörden in Wegfall kommen zu lassen und den für Postporto entstehenden Aufwand in dem Etat der einzelnen Ministerien in Pauschalsummen zu verrechnen" mit 8 Stimmen und 1 Enthaltung gegen 6 St. abgelehnt worden war. Hierauf wurde die Eingabe eines zur Ruhe gesetzten Eisenbahnbeamtcn um Gewährung einer Teuerungszulage von 70 Mark durch inzwischen erfolgte Gewährung für erledigt erklärt. Eine andere Eingabe von einem nicht etatmäßig angestellt gewesenen Beamten wurde der Regierung zur Kenntnisnahme mitgeteilt. Beim Etat des Staatsanzeigers wurden die Einnahmen um 10 000 Mark erhöht. Die Erhebung der Angestellten des Staatsanzeigers zu Beamten fand keinen Widerspruch. Von einer Seite wurde die Beseitigung der für den Staatsanzeiger bestehenden postalischen Vergünstigungen angeregt. Morgen Fortsetzung des Kultetats.
Das Programm -er Heilbronuer Tagung -es evan- gelisch-sozialeu Kongreßes hat jetzt noch eine wesentliche Erweiterung dadurch erfahren, daß im äußeren und inneren Anschluß an diesen Kongreß, der in der nächsten Woche (von Pfingst-Dienstag bis Donnerstag) Männer wie Gras Posa- dowsky, Naumann, Adolf Harnack, Hans Delbrück u. a. versammeln wird, noch einige andere Vereinigungen in Heildronn tagen werden. So kündigt jetzt der „W ü r t t e m b e r g i s ch e Jugend Helfer-Verband" einen 'Vortrag von Pastor Clemens Schultz-Hamburg über „Jugendarbeit und tue mein de" für Donnerstag 3. Juni nachmittags halb
4 Uhr an; ferner der „Allgemeine Evangelisch-Protestantische Missionsverein" einen Vvrrrag des bekannten politischen Geographen lue. tbsoi. Dr. Rohrba ch über „Die Lage in China" für den gleichen Donnerstag 3. Juni abends halb 9 Uhr; und endlich wird auch die Vereinigung der „Freunde der Christlichen Welt aus
5 ü d d e u t s ch l a n d und der Schweiz" die Heilbronuer Gelegenheit des evangelisch-sozialen Kongresses dazu benützen, ihre Hauptversammlung in Heilbronn abzuhalten, mit einem Referat von Pfarrer Jäger-Karlsruhe über „Religiöse Gewißheit" am Freitag 4. Juni. Alle diese Konferenzen finden in den Harmoniesälen in Heilbronn statt. Die Begrüßungsversammlung des evangelisch-sozialen Kongresses selbst (am Pfingst-Dienstag abend) dagegen im Theatersaal, der ciucb für den Mittwoch-Vormittag (Rede des Vorsitzenden Professor Dr. Adolf Harnack und Referat von Staatsminister Dr. Graf von Posndowsky über „Luxus und Sparsamkeit") gewühlt ist, ebenso für die Mittwoch-Nbend-Versammlung (Reden von Naumann. Harnack- Delbrück). Der Mittwoch Nachmittag (Referate von Pfarrer luc. Wilhelm S ch n e e m e l ch e r - Berlin und Pfarrer lne. Gottfried T r a u b-Dortmund über „Geistige Strömungen in der deutschen Gewerkschaftsbewegung") und ebenso der Donnerstag Vormittag (Jahresbericht des Generalsekretärs Psarrcr lue. Schneemelcher und Referat von Professor Dr. Paul Drews Halle a. S. über „D ie Kirche und de r A r b e it e r sta n d") vereinigt die Kongreßteilnehmer wieder im großen Harmoniesaal. Hernach findet (Donnerstag nach
mittag halb 2 Uhr), im Ratskeller em gemeinschaftliches Mittagessen statt, und daran schließt sich (nachmittags 3 Uhr) ein Ausflug nach Weinsberg und eine Besichtigung des In st in ns Kerner-Haus und der Weibertreu. Der Besuch der Begrüßungsversammlung (am Dienstag Abend) und des Bolksabends (am Mittwoch) ist für jedermann frei. Der Zutritt zu den Referaten ist sür Kongreßmitglieder und für Mitglieder der evangelischen Arbeitervereine gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarten gleichfalls frei; für die übrigen Teilnehmer kosten Karten zu allen Verhandlungen 2 Mk., Tageskarten 1 Mark. Durch Zahlung von 5 Mark Jahresbeitrag wird man Mitglied des Kongresses und erhält dafür die Zeitschrift „Evangelisch-sozial", sowie den gedruckten stenographischen Bericht über die Verhandlungen der Tagung.
Stuttgart, 24. Mai. Zur F la s chenbie v - frage. Zwischen den Wirtsvereinen Tuttlingen, Spa ich- ingen, Balingen, Ebingen, Thailfingen, Oberndorf, Schramberg, Lauterbach, Schwenningen und Trossingen und den Branereibesitzern in diesen Gegenden werden wirklich Unterhandlungen behufs Abschließnngen eines gegenseitigen Vertrages betr. des Flaschenbierhandels geführt. Der Z 1 dieses Vertrages besagt, daß die Brauerei keine neu entstehenden Flaschenbierhandlungen weder als Kunden annehmen, oder dieselben durch Liefern von Eisschränken, Apparaten usw. unterstützen. Eine Ausnahme soll gemacht werden, wenn ein Bedürfnis zur Errichtung eines weiteren Flaschenbiergeschäftes vorliegt, vder wenn Konkurrenz durch eine außenstehende Brauerei zu befürchten ist. Ferner werdet! die Brauereien verpflichtet, wenn ein Abnehmer das Liter Bier in Flaschen billiger als 20 Pfg. absetzt, mit der Lieferung sofort aufzuhören, insofern als ein anderweitiger Vertrag nicht bindet. Die Wirte dagegen müssen sich verpflichten, vorn Inkrafttreten des Vertrages an das Flaschenbier zu gleichen Bedingungen wie die Flaschenbierhändler über die S-traße abzugeben. Ferner haben die Wirte binnen drei Monaten mit dem Bierbezug aus denjenigen Brauereien aufzuhören, welche diesen Vertrag nicht unterzeichnen. Das eingesührke Flaschenpfand bleibt bestehen. Tie Nichteinhaltung dieses Vertrages zieht eine Konventionalstrafe von 100—lOOO Mark nach sich. Zur Entgegennahme von Anzeigen über Zuwiderhandlungen gegen diesen Vertrag ist der in Betracht kommende Wirtsverein oder der von den Brauereien aufgestellte Vertrauensmann verpflichtet. Die Brauereibesitzer hingegen stellen an die angeführten Vereine die Bedingung, daß durch Statuten nachgewiesen werden kann, daß die Vereine rechtskräftig eingetragene Vereitle sind und sänrtliche Mitglieder diesen Vertrag unterzeichnen.
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Stuttgart» 24. Mai. Tie Ftiranzkommisfton der Kammer hat die Beratung des Etats begonnen und diejenige lies Jnstizetats bereits erledigt und zwar im wesentlichen unter Zustimmung zu dem von der Zweiten ^ Kammer gefaßten Beschlüssen. s
Stuttgart, 24. Mai. Wie das Schwäb. Korresp.-- ^ Büro hört, hat die Stuttgarter Stadtverwaltung ihren Grundbesitzwesentlich erweitert. Sie hat mit 1^, einem Aufwand von rund 500000 M. ein größeres Areal auf der Prag erworben und es dadurch der privaten Bau- > spekulativ» entzogen. )
Stuttgart, 24. Mai. In den oberen Anlagen, in Duft unmittelbarer Nähe der Eberhardsgruppe, wird mit der i Erstellung des neuen Orangeriegebäudes begonnen, das etwa halb so groß wie das jetzt in Abbruch befindliche wer- p. den wird.
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Nah und Fern.
Ein gräßliches Unglück passierte Sonntag abend 8: Uhr aus der Steige von Neipperg nach Schwaigern! am Marienbrnnnele. Einer von 5 Radfahrern aus Biberach namens Karl Pfeil verlor anscheinend die Herrschaft übers sein Rad und prallte an eine Telegraphcnstange an. Durchs den Anprall wurde ihm der ganze Schädel zerschmettert, so c daß die Gehirnmasse überall herumspritzte. Der Tod trat! selbstverständlich aus der Stelle ein. ^
Ein Bubenstreich wurde in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in Zuffenhausen verübt. In einer Obstbaumanlage auf dem Gänsberg wurden 18—20 junge» Obstbäumcii die Kronen abgeknickt. ^ ;
In einer Animierkneipe in Posen erschoß ein Lehrer die Kellnerin Martha von Puttkamer und darauf sich selbst.
Die Ursache der Verzweislnngstat lag in den ihrer Verehelichung entgegenstehenden Hindernissen.
Wie die „Breslauer Volkszeitung" meldet, hat am verflossenen Samstag eine furchtbare Feuersbrunst das Dors Wan gern (Kreis Oppeln) heimgesucht. 26 Besitzungen wurden infolge des herrschenden Windes ein Raub der Flamme»
Viel Vieh und Geflügel ist verbrannt.
Sonntag Nachmittag wurden in Löffelscheid bei Blankenrath aus dem Hunsrück bei einem Gewitter zehn Personen vom Blitz getroffen. Ein vierzehnjähriger Jungst blieb tot, sein Bruder wurde schwer, zwei andere Persvne«ssjM leichter verletzt. Die übrigen erholten sich bald.
Tchlacht-Pieh-Markt Stuttgart.
22. Mai IMS.
Dchsen Bullen Kabbeln u. Kühe Kälber
»getrieben: 29 12 264 218
erkauft: 2Z 9 175 218
Erlös aus '«Kilo Schlachtgewicht:
Ich,
Oliv
Ochsen, 1. Qual., »on 80 bis 88
S. Qual^ „ — , -
Bullen 1. Qual.. . 69 . 7«
2. Qual-, „ «6 . 88
Etters u.Jmrgr.,1. . so , 83
S. Qual., „ 78 . 89
3. Qual., „ 75 . 77
1. Qua!.,
Kühe. 2. Qual., von 57 i>iS
8. Qual., Kälber, 1. Qual, 2. Qual.. 8. Qual., Schweine, 1. „
2. Qua!., 8. Qual,
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Verlauf deS Marktes: Kader lebhaft, sonst mäßig belebt.
Konknrs-GröMungr«.
ft Friedrich Dierolf Wirt in Großbottwar und dessen Wü die ft Mathilde Dierolf geb. Linkohr, daselbst.
Christine Schaudt geb. Rassenhofer Ehefrau des WichaMj Schaudt Möbelhändlerin in Ulm.
Julius Monn. Wirt zum Wägnerle in Ulm.
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