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mit Erzähler vom Ächwarzwald.
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Lelekoa Ilr. 41.
Amtsblatt für die Stadt Wildbad.
verkündigungsblatt
Her Ugl. Forstämter Wildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit
amtl. Lremdenliste.
lneerete nur 8 vig. gusioürtigs io Ag., als klein- spaltige germgkllLeji'b.
NMiamen 15 kkg. clls psüllsiis.
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Nr 82.
Rundschau.
Die außerordentliche Steigerung der Trunksucht in Deutschland
t» den letzten Jahrzehnten erhellt aus einer Aufstellung, die in der den Teilnehmern am 14. Internationalen -Hygienischen Kongresse gewidmeten Festschrist: „Das deutsche Reich in gesundheitlicher und demographischer Beziehung" enthalten ist. Danach betrug die Zahl -er Aufnahmen in die Kranken- und Jr-
irenhäuser:
Wegen Alkoholismus
wegen
(Trunksucht)
Säuferwahnsinn
1877—1879
12.836
2556
1880—1882
13.346
3574
1883—1885
26.359
4605
1886—1888
34.767
4435
1889—1891
33.065
3809
1892—1894
35.736
4454
1896—1898
40.792
5250
1899—1901
65.433
7394
Jn 25 Jahren hat sich also die Zahl der Ausnahmen wogen Alkoholismus (Trunksucht) verfünffacht, die der Aufnahmen wegen Säuferwahnsinns verdreifacht, wahrend die Bevölkerung nur im Verhältnis von 172:227, also um Hz zugenommen hat. Bezeichnend ist auch, daß die Zahl der Zugänge wegen Herzkrankheiten in diesem Zeitraum von 15.012 aus 84.071 gestiegen ist, also aus das dhzfache, während 'die Summe aller Erkrankungen sich nur mehr als verdreifacht hat und zwar von 1,3 auf 4,6 gestiegen ist. Der Alkoholmissbrauch zieht nachgewiesenermaßen besonders das Herz in Mitleidenschaft.
Die vorstehenden Zahlen reden eine deutliche Sprache Und es ist deshalb nur erfreulich, daß allmählich auch in den Kreisen unserer Regierung und des Landtags das Verständnis dafür zu erwachen beginnt, welch enorme Schaden unserem Volk durch den wachsenden Alkoholismus an Körper und Geist, in moralischer wie in materieller Hinsicht immer mehr erwächst. Ein schönes Zeichen dieses erwachenden Verständnisses ist die bekannte, auch in diesem Blatt neulich erwähnte Tatsache, daß in der Finanzkommission des Abgeordnetenhauses dem Schwäbischen Gauverband gegen den Alkoholis- mns ein Jahresbeitrag von 1000 Mark bewilligt und ein weiterer Antrag, aus Staatsmitteln 1500 Mark zur Bekämpfung des Alkoholismus zur Verfügung zu stellen, ebenfalls angenommen wurde. Ebenso erfreulich ist die vom Minister ausgesprochene Ansicht, daß man bei der Genehmigung von Wirtschastsko nzessio-
. Das Leben ist eine Erziehungsanstalt, sie leitet eine väterliche, «eise Vorsehung. Frhr. vom Stein.
Opfer der Tücke.
tL) Bon Elise von Gehrmann.
(Fortsetzung.)
Dimitrr stellte sich vor Stephan hin: „Steph, das Ist es ja eben (seine Angen hatten wieder den unheimlich Anstäten Ausdruck) — die Spalten! Die Risse! Wenn Ich nicht alles kennte, wäre ich ruhig. Aber jetzt brennt die Sonne, das Eis platzt. Hörst du es singen und knistern? Ich höre es stets nachts, wenn ich nicht schlafen kann. Und wann schlafe ich? Mit Eisstücken und Sch-nee hatten wir die Risse verstopft, diesen Schnee mit Wasser begossen, daraus die Schienen gelegt, und wie das hielt! Die schwerste Lokomotive konnte darauf stehen, es brach nicht. Aber jetzt, denke dir, die Sonne kommt höher, sie frißt das Eis, ich sehe ordentlich, wie die Atome sich lösen — es singt und klingt wieder in meinen Ohren, Stephan, wie sollen wir da hinüber?" Mit flackerndem Mick sah er Stephan an. „D'Andreef, wir werden ein- drechen, und wir alle, die ganzen Truppen, versaufen im See! Da muß etwas geschehen. Ich habe mir's aus- Hedacht." Er sah sich mit fragendem Lächeln um, dann Msterte er:
„Nadia soll es nicht hören! Ich stehe nachts, so- bald wir am Ufer sind, auf und nehme das Maß der Spalten und lege Brücken. Dehnbar müssen die sein, dabei tragsest, ans Aluminium und Gummimasse, bis <um jenseitigen Ufer, immer Stücke, die wie die Schiene« bei Kindereisenbahnen — ineinandergeschoben und
Donnerstag, den 8. April lvOS.
nen zurückhaltender zu Werke gehen müsse. Schon wieder soll mau in Württemberg eine neue Irrenanstalt mit einem Aufwand von 3 Millionen Mark «nf Kosten der Steuerzahler erbauen. An den obigen Zahlen kann man sehen, wie dieser Notwendigkeit am besten begegnet werden könnte. Je mehr Wirtschaftskonzessionen, desto mehr Trunksucht, desto mehr Geisteskranke — je weniger Konzessionen, desto weniger Irrenhäuser. Mögen alle Ortsbehörden, alle Bezirksräte, alle änderen in Betracht kommenden Stellen im Interesse unserer Volkswohlfahrt daraus die richtigen Konsequenzen ziehen. Or. 8.
-I- 4 *
Kaiser Wilhelm und Roosevelt.
Wie aus Rom gemeldet wird, ließ Kaiser Wilhelm dem ehemaligen Präsidenten Roosevelt durch den deutschen Generalkonsul in Neapel ein prachtvolles Blumenarrangement überreichen, sowie ein Handschreiben, in dem er den Präsidenten in Europa willkommen heißt, seine Freude darüber äußert, daß der Präsident einen deutschen Dampfer für seine Reise benützt und die Hoffnung ausspricht, ihn bald in B er l i n zu sehen. Roose- melt antwortete in einem herzlichen Telegramm und versprach sein Kommen im nächsten Jahr.. — In Messina hatte her Expräsident eine Zusammenkunft mit dem italienischen Königspaar, das sich gegenwärtig im Erdbebengebivt befindet.
* *
Die Lösung der Balkankrise.
Dem „Berliner Lok.-Anz." wird aus Paris gemeldet: Den Kvnferenzgedanken halten die politischen Kreise hier bereits für so gut wie abgetan, nachdem jetzt auch England und Italien sich den Gesichtspunkten der übrigen Mächte angeschlossen haben und die Pforte nachgegeben hat. „Echo de Paris" meldet in tendenziöser Form: Die Botschafter Marschall v. Bieberstein und Pal- lavicini hätten Hilmi Pascha und Rifaat Pascha kräftig bearbeitet, um die türkische Regierung zu der Ucberzeug- ung von der Zwecklosigkeit einer Konferenz und zum Verzicht darauf zu bewegen. Die Pforte habe sich gefügt, weil sie für ihre Anschauung von der Notwendigkeit der Konferenz nicht die gewünschte Unterstützung der Ententemächte gefunden habe. — Mit Genugtuung ivird den der Regierung nahestehenden Kreisen der ungestörte Fortgang der austroserbischen Unterhandlungen konstatiert, die bei Oesterreichs Bereitwilligkeit, Serbien wirtschaftliche Vorteile einzuräumen, bald zum Abschluß des neuen Handelsvertrags führen werden. Auch zwischen Oesterreich und Montenegro erwartet man eine baldige Verständigung, die inzwischen eingetreten ist: Montenegro
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auseinandergenommen werden können! Die zieht man fort, wenn der letzte Mann den Riß passierte."
„Dimitri," Stephan wurde unheimlich, „morgen erwägen wir alles, und erzählst du weiter, ich bin so müde. Hier nimm mal ein Brausepulver, du bist eiskalt und hast rote Backen. Morgen wollen wir den Plan weiter erörtern. Unser Sprechen stört Nadia bei den dünnen Holzwänden, also lege dich, schlafe, ich habe noch zu schreiben."
Dimitri gehorchte und lachte halblaut verschmitzt. „Stephan, du bist gut, aber dumm, furchtbar dumm, hi, hi, hi!"
Stephan bereitete das Pulver, deckte Isimitri zu, schützte das Licht durch eine aufgestellte Spezialkarte Sibiriens und bangte um den armen Freund, dessen sonderbare Ideen ihm zu denken gaben. ....
Die Nacht am Baikalsee.
Eine Menge Freiwilliger befanden sich in der vierten Kosakenbrigade. Die Märsche an den schmalen Ufern des Baikalsees waren anstrengend und die Verpflegung mangelhaft. Aber die Naturschönheit verfehlte nicht, Eindruck auf die Truppen auszuüben, die, da viel fremde Elemente darunter waren, in den herrlichen Landschaften, den schroffen Felsen ein unvergleichlich grandioses Schauspiel bewunderten. Es war Nacht. Am Morgen nach Sonnenaufgang sollte der Uebergang stattfinden. Das Eis war stark, die Züge gingen ohne Unfall hinüber. Eine Patrouille, drei Soldaten, kampierte im Freien, dicht am User etwas von der Sotnie getrennt. Niemand hätte Nadia erkannt. Sie sah wie ein richtiger Soldat aus und fühlte sich endlich frei und wohl als solcher; sie erschien nicht mehr abnorm häßlich, sie war eine der vielen. Mit Dimitri und Stephan verzehrte sie vergnügt ihr Bohnenbrot mit gefrorenem Reis belegt.
2«. Jahrgang.
hat in einer Note an die Signatarmächte erklärt, daß
es sich deren Entscheidung anpassen wolle.
Tages-Chronik.
München, 6. April. Prinzregent Luitpold hat für das DeutscheMuseum ein Bild gestiftet, das die erste Fernfahrt des Zeppelinschen Luftschiffes und die Landung auf dem Oberwiesenfeld zur Darstellung bringen soll. Mit der Ausführung ist Prof. Zeno Diemer beauftragt worden.
Düsseldorf, 6. April. In den nächsten Tagen findet hier die konstituierende Versammlung zur Gründung eines Luftverkehrs-Vereins statt. Dem Unternehmen bringen großinduftrielle Kreise, u. a. die Firmen Krupp und Haniel, hervorragendes Interesse entgegen.
Berlin, 6. April. Ter Kaiser, die Kaiserin und Prinz Oskar begeben sich; am 13. April von der Station Wildpark aus nach Venedig, wo sie am 14. April eintreffen. Das Kaiserpaar und Prinz Oskar treten am 16. April an Bord der „Hohenzollern" die Reise nach Korfu an.
Geestemünde, 7. April. Die Reichstagsersatzwahl im 18. Hann. Wahlkreis ergab Stichwahl zwischen dem Nationalliberalen Dr. Heppe 6010 Stimmen und dem Sozialdemokraten Rhein 5721 Stimmen. Der Bund der Landwirte brachte, es auf 4641 Stimmen, der Welfe auf 2164 Stimmen, die freisinnige Volkspartei auf 296 Stimmen.
Aus Württemberg.
Dicnstnachrichten.
Den Landrichter Dr. Schölt pr« H-ubronn wurde die noch- geiuchie Eralassuu« a s dem Sramsioenst unter Bllasst-rg de? T els eine? Landricti «es b-rmlUgt, die Sicve dej> eisten AMenuri du der ^««lo^N'chen Abt!lung de? S'amnsch,« Laudriaat wurde dem Nisisteo-ei Lr. <i r ä uhS u ser n dos tbst Lbert'aqcn, sowie ?ian,,list >>t OberkanzUst Wurst te d m Sckr'busch des Sreiieckolle iums, Abtei uns für diketle S euer, zum OdeikanzUsten ernannt. Zölier pkp «ftcr Sä!emrlat»anivä>ler wurde zuw Jntendantuidätar ernannt. Wirlh Miiiarbcuiusp klr bei der KerpEtev a nr, wurde in die Vo standst,Le d,S Nvi.ör anowt« L!nu«art wisctzl, und Tränkte Miliiarbomüsp.k »: d.r »g.pr,r>t ndmur zu--et>itt — Ter Abichied wdd bewillrrt dem Ä!adSa>rr d-r Landw h- 1. Auüeiois Tr Betz lboiüi', Tränkte, eir!smäyip,r Rr«t.-r!M, Sbnun e ster im Finonz- daporttwrnt, w >d zum MilKL'barriviv'k or G st -- der. chg,alter 'sterter OroviamawlS Kienda-l in EluNga t, -rna P;ov aniamrs- Reridsuken aus dem Tt«pven<buvstSP1:y MLvst «e», Speidel, Proviantamt Assistent tu Mn, zum Iptovianiamrs-Ktvtrollmr «» > anm. _ _
Die Firranzkommlssion
der Zweiten Kammer hat sich bei der fortgesetzten Beratung des Finanzetats zunächst noch mit der Frage
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Alle drei ließen die Wiskyflasche herumgehan uno rauchten ihr Pfeifchen. Es war Mondschein. Die Sterne funkelten und blitzten. Die Berge, der See erschienen feenhaft in der Beleuchtung.
Nadia kauerte sich nieder unD versuchte zu schlafen.
Auch Dimitri schien müde.
Stephan war es auch. Dennoch blieb er stehen, als die beiden schon schliefen.
Stille herrschte ringsumher. Nicht fern von ihnen lag ein ganz junges Bürschchen in festem Schlummer. Was galt dem die erhabene Natur, dem war die Ruhe die Hauptsache. Endlich legte sich Stephan auch. Er war im Halbschlaf. Ein Mondstrahl spielte auf seinem Antlitz. Er schlug die Angen aus. Es war keine so kalte Nacht wie die vorigen. Da lag Nadia, Znm ersten Male, seit er sie kannte, fehlte der gedrückte Ausdruck in ihrem Gesicht, das dadurch gewann und ihm noch sympathischer wurde.
Aber, wo war Dimitri? Mit einem Ruck erhob sich Stephan, sein Säbel klirrte.
Nadia erwachte: „Was ist, Steph?"
"" "Der lief aber durch den Schnee Immer mehr dem See zu, den Finger hatte er auf den Mund gelegt und zeigte mit der anderen Hand nach der Mitte.
Nadia schwieg und folgte langsam nach. Vor ihnen glitt, nein, kroch Dimitri, rechts von der Schienenspür. Er suchte, erhob sich, ging weiter, bückte sich und suchte wieder. Schars zeichnete sich seine Gestalt beim Mon- denscheine von der klaren, glitzernden Eisfläche ab. Seinen Säbel hatte er abgelegt.
Stephan erreichte Dimitri gerade, als er sich über eine etwa Ich? Meter breite Eisspalte bückte, und riß ihn zurück.
(Schluß folgt.)