!

i

1

c

Zeit eine ganze Reihe von Maßnahmen getroffen. Vielfach ober steht auch nicht in deren Macht, auf den Erfolg ihrer Maßnahmen einen Einfluß auszuüben, so daß für alle in Betracht kommenden Faktoren hie moralische Pflicht besteht, zu gemeinsamer Aktion zusammenzutreten. Er­fahrungsgemäß steht häufig schon jetzt fest, welche Arbei­ten für Frühjahr und Sommer in Auftrag zu geben find. -Doch mit Erteilung des Auftrags wird aus den mannig­faltigsten Gründen zurückgehalten. Wir find nun der An­sicht, daß wenn der Anstoß dazu gegeben wird, viele dieser späteren Aufträge schon jetzt den Handwerkern erteilt »erden, wenn die Jahreszeit die Ausführung der Arbeit gestattet. Letzteres ist wohl bei fast allen Werkstärtar- bciten der Fall. Die Zeit zur Ausführung ermangelt nicht.

Stuttgart, 13. Jan. 'Der König wird sich dem Kchw. M. zufolge zur Feier des 5V. Geburtsfestes des Kaisers nach Berlin begeben.

Geislingen, a. Stg-, 13. Jan. Bei'der gestern in Aufhaufen hiesigen Oberamts stattgefundenen, Schult- Deißenwahl haben von 97 Wahlberechtigten 92 abge- Dimmt. Davon erhielt Harder jr., ein Sohn des seitheri­gen Ortsvvrstehers 66 Stimmen, sein Gegenkandidat Wchiuid, ebenfalls Bürgerssohn von dort, 26 Stimmen. Elfterer ist somit gewählt. Der seitherige Schultheiß! Har­der ist 76 Jahre alt und. bekleidet fein Amt schon 34 Jahre. Er tritt mit dem 2. Februar in den Ruhestand.

Schramberg, 13. Jan. Infolge flauen Geschäfts­ganges hat die hiesige Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik, welche ca. 1000 Arbeiter beschäftigt, von heute ab bis auf weiteres die tägliche Arbeitszeit für den ganzen Betrieb (ähnlich wie im Vorjahre um diese Zeit) von 10 Stunden auf 8 Stunden herabgesetzt. Die Fabrikleitung hofft indes auf baldige Wiederkehr der nor­malen Arbeitsverhältnisse.

Nah und Fern.

Zwischen Oppenweiler und Steinbach hat sich Diens­tag Nacht eine ältere, feit einiger Zeit schwermütige Frau vom Zug überfahren lassen. Der Kopf wurde ihr voll­ständig abgetrennt.

.Der Bauer Josef Sorg von Buch OA. Ellw'angen, der sich an seiner FutterfchneidMaschine beschäftigen wollte, glitt aus und fiel auf die Scheunentenne so unglücklich herunter, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Noch am gleichen Abend erlag der Bedauerns­werte seinen Verletzungen.

Aus Tuttlingen wird berichtet: Lindenwirt Sau- Ser von Talheim passierte mit seinem Gefährt, in dem sich außer ihm noch 3 andere Männer befanden, den Bahnübergang, als der 10 Uhr-Zng von Wurmlingen heranbrauste. Das Pferd sprang über die Barriere­stange und brach den Fuß, so daß es später getötet wer­den mußte. Die 4 Männer kamen mit dem Schrecken davon.

Im Almany-Schacht des Kohlenbergwerks bei Reste za (Komitat Krassv-Szöreny) fand eine Gasckus- stjrömung statt, wodurch 10 Arbeitergetötet wurden. 2 Mann werden vermißt.

Die Beisetzung.her Opfer der Naxer K a t a st r o p h e.

Vor dem Schul- und Gemeindehaus in Nax war gestern vor einem großen Grundbesitz ein Gerüst ange­bracht worden, auf welchem die rohgezimmerten Särge der Opfer der Einsturzkatastrophe zu gemeinsamer Ein­segnung aufgestellt wurden. Im ganzen wurden 31 Tote bestattet. Die Totenmesse mußte von dem auf wunderbare Weise der Katastrophe entgangenes Pfarrer unter dem Vordach der Kirche gelesen werden, da diese wegen wei­terer Gefahr geschlossen worden war. Die Beisetz­ung erfolgte in drei großen Gräbern, die außerhalb des Friedhofes gegraben werden mußten, da dieser für ein stüches Massengrab zu wenig Raum bot. Die Beerdig­ungsfeier dauerte zwei Stunden. Fast wortlos verteilte sich die große Volksmenge, und nur wenige wagten einen scheuen Blick durch die halbgeschlossene Tür der Kirche, deren Inneres noch den schrecklichen Anblick wie im Au­genblick der Katastrophe zeigt.

Neue Be hew in Italien.

Ein starker Erdstoß versetzte in der vergangenen Nacht die Einwohner von Jmvla (Provinz Bologna) in .Schrecken, die zum großen Teil ihre Häuser verließen. Der Erdstoß! wurde auch in den übrigen Gemeinden des Distrikts Jmola verspürt. Die Bevölkerung versammelte sich aus den Platzens um Fenerstellen. Einige Schorn­steine stürzten ein. An mehreren Bauernhäusern erlitten die Mauern Risse. In Jmola ist das Gewölbe einer Kirche gespalten, ebenso die Mauern mehrerer Häuser. Ge­tötet wurde niemand.

t.

9

* i

n > g ^

cz

st

ht

w

ie

g'

Gerichtssaal.

Eine Doppelehe.

Die Doppelehe des früheren Sekretärs des Stuttgar­ter Haus- und Grundbesitzer-Vereins, Karl Brillerty, bie im November 1!907 an den Tag kam und damals so großes Aufsehen erregte, kam vorüber Stuttgarter Strafkammer zur Verhandlung. Der 37 Jahre alte An­geklagte ist fett 1902 verheiratet; als seine Frau kränklich wurde, begann er ein Verhältnis mit einer Kellnerin, der gegenüber er unter .denit Namen Briel auftrat. Die beiden versprachen einander zu heiraten, die Hochzeit wurde aber immer wieder hinausgeschoben,, weil Brillerty Fa- inilienverhältnisse und dergleichen vorschützte. Von der Tatsache, daß. er bereits verheiratet sei und in Wirklichkeit Brillerty heiße, erzählte er dem Mädchen nichts. Schließ­lich konnte Br. mit seinen Ausreden das Mädchen nicht wehr vertrösten und man beschloß, im Ausland zu hei­raten. Die Unmöglichkeit der Eheschließung in Deutsch­land machte er der Kellnerin und deren Angehörigen wie­

derum durch. Vorschützung von Familienverhältnifsen be­greiflich. Man reiste zunächst nach Zürich, da dort aber der Plan nicht ausführbar war, reiste mau nach London und dort wurde im Oktober 1906 die Ehe rechtsgültig und sormrichtig nach Erwirkung einer sogenannten Lizenz geschlossen; ein Vermittler besorgte die nötigen Formali­täten. Das Ehepaar wohnte nach feiner Rückkehr zunächst in Höfingeu, dann tut Degerloch, und Brillerty teilte^ seine Anwesenheit ein ganzes Jahr lang zwischen feinen beiden Ehefrauen in Feuerbach (dort wohnte die erste) und Degerloch, und so gab es in beiden Haushalten oft Streitereien beide Frauen wurden mißtrauisch und die zweite erfuhr schließlich den rechten Namen ihres Gatten. Endlich kam aber die erste Frau hinter die Geschichte und erschien eines Morgens in dem Degerlocher Haushalt, wo es dann zum Klappen kam. Brillerty wurde verhaftet, nach einiger Zeit aber wieder entlassen. In der Verhandlung gibt der An­geklagte an, er habe in London nur eine Scheinehe schließen wollen, um den Angehörigen der Kellnerin gegenüber die äußere Form zu wahren; daß die Ehe rechtsgültig geschlossen worden sei, sei nicht seine Schuld, er selbst sei von §em Vermittler betrogen worden und auch seine 'sogenannte zweite Frau habe gewußt, daß es sich nur um eine Scheinehe handle. Diese Frau be­streitet alle diese Angaben aus das bestimmteste; auch aus den Aussagen der in London vernommenen Standes­beamten geht hervor, daß Br. sich der Tatsache einer rechtsgültigen Eheschließung bewußt sein mußte. Die An­klage geht ferner ans Herbeiführung einer 'falschen Be­urkundung nr zwei Fällen und gewinnsüchtige Urkunden­fälschung in 15 Fällen; Br. hatte die zweite Ehe un­ter dem Namen Briel geschlossen und sich! und seine zweite Frau in Höfingen Lei seiner Rückkehr so ange- meldet; außerdem hat er 15 Schuldscheine über zusam­men 7000 Mk., die zum großen Teil zur Einrichtung des zweiten Haushalts dienten, mit diesem Namen un­terzeichnet. Der Angeklagte erklärt, daß Briel sein Schriftstellername und daß er sich einer Fälschung nicht bewußt sei. Der Staatsanwalt beantragte, den Angeklagten wegen Doppelehe und Urkundenfälschung un­ter Ausschluß mildernder Umstände zu einer Gesamtstrafe von 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust zu verurteilen; der Verteidiger beantragte Frei­sprechung. Das Urteil wird am nächsten Dienstag ver­kündet werden.

Ehre verloren, alles verloren".

Ein Reiseerlebnis erzählt ein älterer getreuer Leser. Die schlichte, wahre Geschichte, die keine Ansprüche macht, soll nun auch hier weitererzählt werden.

Es mögen wohl vier bis fünf Jahre her sein, als! ich, die Skizzenmappe im Rucksack, dasschöne Tirol" durch­streifte. In Innsbruck hielt ich. mich studienhalber längere Zeit auf und unternahm eines Nachmittags einen Ausflug nach dem schönenIgels", einem besuchtenKurort" ober­halb Innsbrucks, oben im Gebirg.

Dort skizzierte ich eine Baumgruppe und hatte mich ganz in meine Arbeit vertieft. So vertieft, daß ich plötzlich die finkende Sonne gewahr wurde. Ich klappte meine Mappe zu und streifte quer durch, den Wald, um auf die Fahrstraße zu kommen. Doch, je länger ich ging, desto tiefer kam ich, in den Wald, die Fahrstraße wollte nicht kommen. Rach langem Umherirren geriet ich doch an eine Lichtung pnd hatte freien Ausblick auf die Berge. -Die Dämmerung war eingetreten. Da auf ein­mal stand, wie aus dem Boden gewachsen, ein Soldat vor mir.

Grüß Hott!" redete ich Ihn an,können Sie mir nicht den Weg nach Innsbruck zeigen? Ich habe mich, wie es scheint, verirrt!" Der Soldat schwieg, gab mir nicht einmal ein Zeichen; der Antwort und schaute gei­stesabwesend vor sich hin. Mir war sonderbar zu Mut. ,^He, Soldat," frug ich zum zweiten Male,wollen Sie mir nicht den Weg zeigen nach Innsbruck?" Da sah er mich an. Eines so seltsamen Blickes erinnere ich mich noch an keinem solch jungen Menschen. Immer noch traumbefangen raffte er sich schließlich auf und sagte: Ja, ich will kommen Sie!"

Eine Zeillang ging er schweigend vor mir her. Die schwere Stille in dem düstern Wald ward mir unheimlich ; ich fing ein Gespräch mit ihm an. Dabei merkte ich bald, daß ich es mit einem sehr intelligenten und gebildeten Menschen zu tun hatte; Literatur, Kunst und Musik wa­ren ihm sehr geläufig, er wußte überall Bescheid., So

kamen wir endlich in Innsbruck an!-Kor einer mir

bekannten Wirtschaft machte ich Halt. Ich wollte mich erkenntlich zeigen und lud ihn zu einem Glas Bier ein.

Wieder stand er da und schaute verstummt vor sich hin. Es wal wieder! dieses schmerzliche, von schwerer! Pein belastete Gesicht.Na" sagte ich nochmals,darf ich .Sie einladen? Wollen Sie mein Gast sein?" Er nickte mit dem Kopfe.Ich bin so frei", sagte er. Wir gingen ins Nebenzimmer. Er setzte sich, mir gegenüber. Es war sonst niemand in der Stube. Das Mädchen brachte Pier. Ich stieß mit dem Soldaten an. Und wieder kam der seltsame Blick zu mir herüber, so daß ich nicht mehr an mich halten konnte und ihn frug, was ihm! denn fehle.

Herr", sagte er und seufzte,Herr, ich! habe Ver­trauen zu Ihnen gewonnen. Sie haben so lieb mit mir geredet. Ich habe das Vertrauen zu den Menschen schon verloren gehabt Ihnen kann ich's sagen: Herr, wenn Sie nicht gekommen wären und hätten mich nach dem Weg nach Innsbruck gefragt ich wollte aus dem Leben gehn,

ich wollte-mich-hängen!"-Was?"

sprang stch auf,junger Mann, das wollten Sie tun? Schämen Sie sich nicht? Haben Sie keine Eltern zu Haus? Denen wollten Sie Kummer und Schande an­tun? Und gehört niM Ihr Leben dem Vaterland?" Sein Kopf war auf den Tisch gesunken.Oh, meine arme, gute Mutter!" stöhnte er.

Und etwas Fremdes von sich abschüttelnd, richtete er sich vom Tische aus und fing von selbst anJzu reden t

Herr", begann er,ich bin Ihnen Rechenschaft schul­dig. Ich denke, Sie haben Mitgefühl mit nrir und hören mich an!

Mein Vater war Oberförster inBotzen", meine Mutter lebt noch. Sie stammten beide aus den ersten Fa­milien des Landes. Wir sind drei Brüder. Der eine ist Hauptmann in Linz, der zweite Bruder Jurist in Meran. Ich wollte meines Vaters Beruf ergreifen, wollte auch «Forstmann" werden! Doch- wie es eben so geht im Leben, wenn man jung ist. Ich! hörte nicht auf meinen Vater, lernte schlecht und blieb in der Schule zurück.

Franzerl, Franzerl, dstß. du es nie zu bereuen ha­ben möchtest, wenn du nichts lernst", sagte mein Vater oft zu mir,tue uns die Schände nicht an, mäch wenig­stens, daß du'sEinjährige" kriegst, du wärst der erste in der ganzen Familie, der nicht Offizier oder Beamter wäre! /Und wenn Äst einmal hinaustrtttst ins Leben, halte deineEhre" sauber. Laß, aber auch deine Ehre von Niemandem antasten.Ehre verloren, alles verloren!" Geld und Geldeswert lassen sich ersetzen, die Ehre nie­mals!"

Mein Vater hat die Schande nicht mehr erlebt, er starb, bevor ich die Schule verlassen mußle. Aber es ge­schah, wie er prophezeite. Man suchte für mich einen standesgemäßen Beruf; ich wurdeSilberschmied". Ich kam nach Wien zunt Hofsilberschmied Jänsch in die Lehre. Ich wurde eiuberufen, mußte drei Jahr dienen! Da er­eilte mich, daslang gefürchtete Schicksal"; Am Anfang ging alles gut. Ungefähr drei Wochen ist es her, da bekamen wir einen neuen Unteroffizier. Derselbe be­handelte mich unmenschlich. Den Schimpf, den ich von ihm erlitt, getraue ich mich! nicht vor Ihnen auszusprechen. Und das schmerzt, wenn man das Häßliche von daheim nicht gewöhnt ist.

Ich konnt's nicht länger ertragen. Es sollteVor­stellung" vor dem Oberst des Regiments sein in kriegs­mäßiger Ausrüstung. Als der Unteroffizier nochmals die Front abschritt, um einen letzten Blick auf uns zu werfen, blieb er vor mir stehen. Ich sehe, daß ihms'das Blut ins Gesicht schießt: Schwein", schrie er mich an, so wagst du vor dem Herrn Oberst zu erscheinen? Mit diesen Flecken im Rock?"

Ich wollte etwas antworten da da schlug er mir mit der Faust ins Gesicht. Dys Mut schoß mir aus der Nase. Ich. wußte von da an nichts mehr. Ich weinte nicht. Trotzdem hätte ich aufschreien mögen vor Scham und Wut. In meinen Ohren schrie es immer:Ehre ver­loren, alles verloren!" Ich hörte es Tag und, Nacht. Ich redete mit niemandem, ich lief herum, wie im Traum, ünd als es Abend wurde, ging ich hinauf genJgl's" in den Wald und-na, das andere wissen Sie ja Herr!"

Armer, armer Mensch!" Ich gab ihm gerührt die Hand.Ich, habe Sie verstanden. Doch wollen wir uns trösten. Es wird besser werden - man wirdobeM einsehen lernen, daß man die Söhne derNation", die ihrHöchstes", was esj. gibt, ihrLeben" fürs Vater'-- land opfern müssen, wenn es gilt, nicht durch unmenschj- liche Behandlung in den Tod treiben darf! Im Namen Ihrer Mutter und wie ein Vater zum Sohne spreche sch zu Ihnen: Seien Sie Mann! Ihre hoch­gehaltenen Ehrbegriffe achte auch ich hoch; doch ist nach Meiner Auffassung IhreEhre" nicht verletzt worden. Im Gegenteil, Sie waren heute abend auf dem Wege, IhreEhre" zu verletzen. Ich, kenne den Major Ihres Regiments sehr gut, ich! werde morgen mit ihm sprechen."

Er lächelte still vor sich hin und schaute dankbar zu mjr auf.

Herr", antwortete er und griff nach meinen beiden Händen,ich danke Ihnen im Namen meiner lieben Mutter. Hier mein Wort, mag kommen, was da will, sch halte aus! Sie haben recht, es wäre eine Schande und Feigheit gewesen, wenn ichs getan hätte. And jetzt gehe ich in die Kaserne!"

Wir drückten uns kräftig die Hände. Dann ging er.

Dies das Reiseerlebnis in Innsbruck.

Am Neujahrsmorgen schloß ich meinen Briefschaltcr auf, um die Neujahrs-Glückwünsche zu holen. Da fand sch einen Brief unter den anderen mit dem Poststempel Bozen. Darin stand:

Hochgeehrter Herr Professor! Auch meinen Glück­wunsch zum neuen Jahr und Gottes Segen. Möge der Ihnen vergelten, was Sie an meinem Kinde getan haben. Tausend Dank! Franzerl hat mir alles erzählt. Ich habe die schönste Neujahrsnacht meines ganzen Lebens gestern gefeiert, und die danke ich Ihnen! Ich hatte alle meine Kinder um mich, versammelt. Ach, hätten Sie nur dieses Mutterglück sehen können! Unzählige Hochs galten Ih­nen, man sprach nur von Ihnen. Meine Söhne lassest Sie herzlichst grüßen; Ais wollen Sie mal besuchen. Franzerl schreibt Ihnen'morgen. Indem ich Ihnen die Hand küsse, bleibe ich Ihre überglückliche dankbare Frau H. von M., Oberförsters-Witwe."

Udo.

Fortschritt. Herr (zum Chemiker):Du ar­beitest ja an der Erfindung eines, neuen Sprengmittels! . . . Wie weit bist du denn?" Chemiker:O, ich mache schöne Fortschritte! Als mir das erste Mal das. Laboratorium in die Luft flog, da warf es mich nur 5 Meter weit; als es vorgestern abermals zur Explosiv« kam, flog ich schon volle 11 Meter!"

Handel und Volkswirtschaft.

Stuttgart, >2. Jan. Dem Stuttgarter Schlachtviehmarkt wurden tm rMonal Dezember v. I. 89Si Rinder, 8116 Käibc. 287 Schafe und 7741 vawttae zuge,ührl. Dem Schlachthos wurde» lebend zugerieben: 3578 Rinder, 4991 Kälber, 888 Schafe und 7271 Schweine, geschlachtet wurde eingeführt 86 KS der, 515 Schafe, ,.nd 26b Schweine. AuS dem Kurland kämmen 28 lebende Rinder und 264 geschlachtete Schweine.

Klm» 12. Jan. Bei der gestrigen Versteigerung von 4086 Großoiehamein und 580 Kalbfellen wurde» folgende Preis« pro Pfund erzielt: Suhhäule «e-/,-->7V' Psg.. Kalb-lhäute 56- 57-/, Pfg. Rinbhäute 5l-56 Pfg, Ochseuhäute 475« Pfg., Slierhäute 44 bi» 48 P-g.. Farrenhäuie Sk dis 46'/, Pfg., Kalbfelle unter t8 Pfand 10US Psg., über 12 Pfund 88-96»/, P'g.

Pari«, 9. Jan. Die französische Weinernte beläuft sich im Jahre 19 9 aus «0 20 908 Hektolrer. I« Vo.jahr 1807 be­trug sie 66070 273 Hektoliter. Die Weinernte v,n -908 befindet sich, wie man sieht, gegen d ijeutge de» Vorjahr» im Defizit. Jude» ist noch ein Restoorrai von S58S547 Hektolitern vorhanden. Rechnet man diesen dazu, so ergibt sich ungefähr da» gleiche Resultat.