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mit Erzähler vom E>chwarzwald.
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Amtsblatt für die Ltadt N)ildbad.
verkündigungsblatt
der Ugl. Forstämter lvildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit
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Nr. 28S. Donnerstag, den LO. Dezember 1SV8.
Rundschau.
Bülows Rede über die Auswärtige Politik
findet im Auslande wieder ein lebhaftes Echo. Insbesondere ist es die Presse Oesterreichs, die sich eingehend mit ihr beschäftigt und die es anerkennt, dast der Reichskanzler die Treue Deutschlands zu Oesterreich so bestimmt betonte. Auch die italienische Presse spricht sich von den Ausführungen Bülows hochbefriedigt aus. Die führenden französischen Blätter beschränken sich darauf, die Rede abzudrucken, nur wenige Blätter bringen Kommentare. So sagt der „Temps" an einer Stelle, „die Kundgebung wäre für die Weltlage wichtig, wenn Deutschland sich nur auch entschlösse, seine Handlungsweise den Bülowschen Worten anzupassen." Auch was die englische Presse sagt, klingt nicht besonders enthusiastisch. Das beweisen die Ausführungen des „Daily Telegraph"", der schreibt, „Fürst Bülow leidet an un- verwüstlichemOptimismus. Wer auf seine Reden als die einzige Informationsquelle über die europäischen Situation angewiesen wäre, könnte sich von dem Ernste der schwebenden Krisen nie und nimmer ein richtiges Bild machen."
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Eine Botschaft Roosevelts.
Präsident Roosevelt hat dem Kongreß eine Botschaft zugehen lassen, in dxr in ausführlichen Darlegungen die Finanzlage des Landes und seine Wirtschaftsfragen behandelt sind. Ueber die auswärtige Politik der Vereinigten Staaten sagt die Botschaft, diese Politik basiere auf der Theorie, daß das Recht genau ebenso in den Beziehungen zwischen den Völkern herrschen muß, wie zwischen einzelnen Personen, und in unseren Handlungen haben wir in den letzten zehn Jahren unsere Redlichkeit durch unsere Taten bewiesen. Wir haben uns gegenüber den anderen Nationen so Verhalten und verhalten uns ihnen gegenüber so, wie im privaten Leben ein ehrenhafter Mensch sich seinen Mitmenschen gegenüber verhalten würde.
Tages-Chronik.
Berlin, 8. Dez. Für das Schiedsgericht in der Casablanca-Frage hat die deutsche Regierung den Wirkl. Geh. Legationsrat und Justitiar im Auswär- tiigen Amt Tr. Kriege und den italienischen L-taats- rat Fusinat 0 zu Schiedsrichtern gewählt; die von der
Nur zu einem fest entschlossen,
Sei es Dulden, Tat, Genuß!
Aus dem Zweifel, träg verdrossen.
Stets beglückend hebt dich der Entschluß.
Gottfried Kinkel.
Schuldig oder nichtschuldig?
Roman nach C. M. Braeme von E. Felsing.
(Nachdruck verboten,)
(Fortsetzung.)
Noch ein anderer Grund, daß gerade dieser Gerichtsfall die Welt fortgesetzt beschäftigte, war der, daß, seit der Urteilsspruch in Ardrossan bekannt geworden war, viele Zeitungen und Zeitschriften noch beständig Streitfragen über diesen Gegenstand veröffentlichten. Eine Anzahl derselben billigten diesen Spruch ; sie hielten ihn im Interesse der Gerechtigkeit für angebracht und verteidigten den alten schottischen Urteilsspruch mit zähem Eifer. Sie behaupteten, daß dieser Spruch besser sei, als wenn ein Menschenleben auf bloße, zufällige Beweise hin zum Tode verurteilt worden wäre. Sie stimmten darin überein, daß, wenn ein Verbrechen nicht unabweisbar nachgewiesen werden könne, auch keine Strafe erfolgen dürfe, und daß der Urteilsspruch „Nicht erwiesen"" gerade dieser Schwierigkeit zu Hilfe käme, und sie hätten es gern gesehen, wenn dieser Spruch auch unter die englischen Gesetze ausgenommen worden wäre.
Ihre Gegner jedoch bezeichnten ihn als einen schwächlichen Ausweg aus dieser Schwierigkeit, als einen Deckmantel für das Verbrechen; sie behaupteten ferner, daß solch ein Spruch keine Genugtuung enthielte, daß, während der Schuldige danach unbestraft entlassen würde, der Unschuldige dadurch aber lebenslänglich gebrandmarkt dastehe.
deutschen und von der französischen Regierung gewählten Schiedsrichter werden gemäß Artikel II des Schiedsver- trages vom 24. November ds. Js. nunmehr einen Obmann zu wählen haben.
Detmold, 8. Dez. Bei den Neuwahlen zum lippischen Landtage eroberten im ersten Wahlgange die vereinigten freist nn igen Parteien von 7 Mandaten 5. Tie Sozialdemokraten verloren von bisher innegehabten 3 Mandaten 2, darunter ihren Führer. Ter Führer der vereinigten Liberalen, Neumann- Hofer, wurde mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Mürzburg, 7. Dez. In Rosenitzeim starb einer der ältesten Temokaten Bayerns, der Privatier Sebastian Geist, im Alter von 92 Jahren. Er war ein geborner Würzburger und lebte auch hier bis in den Mer Jahren. Er war einer der eifrigsten Verfechter demokratischer Ideen.
Metz, 7. Dez. Fortwährenden Besichtigungen durch Offiziere der Garnison, technische und sonst interessierte Kreise ist das augenblicklich im Innenausbau begriffene Luxus-Schwimm- und Volksbad „KristallPalast" unterworfen. Ter Bau ist in seiner Art der größte und luxuriöseste Deutschlands und wird ebensosehr wegen seiner hygienischen als raffiniert geschäftlichen Ausnützung bewundert. Technisch unterscheidet sich das Bad von anderen ähnlichen dadurch, daß das 300 Personen Platz bietende große Schwimmbassin (es gibt drei) im ersten Stock frei hängt und' die Dlecha eines Varietes bildet. Tie rege militärische und behördliche Anteilnahme am Bau ist Wohl auf die allmähliche Förderung sanitärer Einrichtungen in Metz zurückzuführen. Die Kosten des Baues betragen rund 800000 Mark. Wie verlautet, ist die Gründung einer Aktien-Gesellschaft beabsichtigt.
Bern, 8. Dez. Tie L in ks demokraten und die Sozialdemokraten der Bundesversammlung schlossen sich zu einer gemeinsamen Parlamentarischen Fraktion zusammen, die als sozialpolitische Gruppe vierzehn Mitglieder zählt.
Wien, 8. Dez. Kaiser Franz Joseph spendete zu der von dem Kronprinzenpaar anläßlich der Gruben- katastrophe auf Radbod eingeleiteten Hilfsaktion 5000 Mark als Beitrag.
Paris, 8. Dez. Deputiertenkammer. Bei der heutigen Beratung des Gesetzentwurfs zur Abänderung des französischen Strafgesetzbuchs hat die Kammer den ß 1 des Art. 1, der die Todesstrafe.aufrecht e xH ä l t, in der Fassung der Kommission mit 330 gegen 204 Stimmen angenommen.
Paris, 8. Dez. Ein Telegramm meldet aus Casa-
Jede Partei nahm dann und wann diese Streitfrage wieder auf, und dann wurde gewöhnlich auch das „Geheimnis von Colde-Fell" wieder durchgesprochen. In allen Vergiftungsfällen wurde seiner stets Erwähnung getan, und ebenso wurde der Fall genannt, wenn eine Verhandlung wegen der Gleichheit der Beweise für und wider den Angeklagten schwierig ausfiel. Besonders aber trug das schreckliche Schicksal seiner Heldin viel dazu bei, daß die Menschen diesen Fall nicht so leicht vergaßen.
Dudley Roß hätte sein Geheimnis für immer wohlbehütet, aber ihr Tod, an den er nach dem Bericht der Schiffskatastrophe glauben mußte, machte ihm das unmöglich. Eolde-Fell mußte mit Hefter Blair's Ableben auf den nächsten Erben übergehen. So gebot die Pflicht ihm, zu reden, und infolge der Anstrengungen, die die Auffindung des Erben von Colde-Fell nötig machten, wurde di,e öffentliche Aufmerksamkeit von neuem auf Hefter Blair und deren tragisches Ende gelenkt.
Die Zeitungen und Journale brachten seitenlange Berichte darüber. War dies doch das Ende von dem sensationellen Drama, das alle Gemüter so sehr erregt hatte. Seine Heldin chatte England unter falschem, angenommenem Namen verlassen und ihren Tod in den Wellen gefunden. Sensationelle Artikel füllten die Zeitungen; sie berichteten, wie die junge schöne Hefter Blair einen verzweifelten Versuch gemacht habe, aus der alten Welt zu entkommen, um in der neuen Welt, jenseits des Meeres, ein neues Leben zu beginnen, und wie sie unter dem Namen Miß Annie Malcolm auf jenem unseligen Dampfer „Die Perlenstadt"" abgefahren und infolge dessen mit untergegangen sei.
Einige gingen so weit, zu sagen, daß es die gerechte Strafe des Himmels für ihr Verbrechen gewesen sei, daß das Todesurteil, welches schon auf Erden hätte verkündet werden müssen, nun durch göttlichen Beschluß ausgeführt worden sei. Andere entblödeten sich nicht, ihre Meinung dahin zu äußern, wie gänzlich doch der Urteilsspruch durch diesen Vorfall umgestoßen worden
blanca: Der Franzose Mer eier tötete den Italiener Rubino während beide den Pächter Amieux bestehlen wollten. Als Mercier sich weigerte, Amieux zu ermorden, suchte Rubino aus Furcht, von seinem Genossen verraten zu werden, diesen durch eine Revolverkugel zu töten. Die Kugel ging aber fehl, worauf Mercier Rubino niederschoß!.
London, 8. Dez. Der „Standard"" teilt mit, daß Lord Kitchener, wenn er im nächsten Herbst das Oberkommando in Indien niederlegt und zum Feldmarschall erhoben wird, mit der Aufgabe betraut werden soll< in Kooperation mit den Kolonien alle Landstreitkräfte des Reichs in eine einheitliche Armee zu verwandeln und einen M 0 bilmachungsplan für den Fall eines großen Krieges auszuarbeiten.
Teheran, 8. Dez. Hier traf die Nachricht ein, daß Sonntag nacht das von Teheran abgesandte, vor Täbris liegende Kosaken-Expcditionskorps von Leuten Sattar Khans überfallen wurde. Ein Offizier und 3 Mann sind dabei gefallen, 17 schwer verwundet.
Aus Württemberg.
Zur Schulnovelle. Der Gesamtvorstand des Württ. Vvlksschnll ehrerv er eins hat nach einer Besprechung der Kommissionsbeschlüsse zur Volksschulnovelle solgende Forderungen als dringend erwünscht formuliert: 1) Die Einführung des 8. Schuljahrs ist unerläßlich 2) Das Schulgeld sollte aufgeh obew werden. 3) Tie H ö chstsch ü ler za hl follte noch weiter (als auf 70 bezw. 80) herabgefetzt werden. 4) Für jede Klaffe einen Lehrer. 5) Die amtliche Leitung der Fortbildung des Lehrers sollte mit der bestandenen 2. Tienstprüfung aufhören. 6) Das zahlenmäßige Verhältnis der unständige n Lehrer gegenüber den ständigen ist günstiger zu gestalten. 7) Tie fakultativeSi- multanschule darf nicht auf die großen StWte beschränkt bleiben. 8) In allen Gemeinden (auch mit weniger als 7 Klassen) soll ein Lehrer Schulleiter und Mitvorsitzender im Ortsschulrat sein. 0) Tic Aufsicht über das dienstlich und außerdienstliche Verhalten des Lehrers darf nur dem Bezirksschulaufseher zustehen. 10) Statt eines konfessionell getrennten Oberschulrats sollten eine Kultmini st erialabteilung für das gesamte Vo l k'Dschulw e se n gebildet werden. 11) Zu Schulleitern und Bezirks sch u lauf f ehern sind Volksschullehrer, die sich als praktisch Schulmänner erprobt haben und im Besitz einer gediegenen wissenschaftlichen Bildung sind, zu berufen. Eine böl'ei'e väK-7""cnlche
sei, denn einer alten Sage gemäß falle ein Sasiff, auf dem ein Mörder weile, den Wellen zum Opfer. Kein Wunder alfo, daß die „Perlenstadt"" untergegangen fei. einem aber stimmten alle überein: Der Himmel hatte ein Urteil vollstreckt, das auf Erden nicht gefällt worden war.
Ueberall riefen Artikel wie diese eine tiefe Erregung hervor. Viele Tage währte die Aufregung in At- hole und Ardrossan, wo der Vorfall von denen, die sie kannten, mit Tränen in den Augen durchgesprochen wurde. Keiner fühlte sich dadurch trauriger berührt als Sir Alan Fletcher, der stets ihr Freund gewesen war und der fest an ihre Unschuld glaubte, obgleich auch er den Schlüssel zu dem Geheimnis nicht finden konnte. Hauptmann Douglas blieb nicht lange mehr in der Gegend; er machte den Eindruck eines völlig gebrochenen Mannes. Von dem König Heinrich dem Zweiten wird erzählt, daß er nach dem Tode seines Sohnes niemals gelacht hätte. Mit demselben Recht kann von Hauptmann Douglas behauptet werden, daß keiner ihn nach dem mutmaßlichen Jode von Hefter Blair je wieder hat lachen sehen.
Auch Dudley Roß betrauerte ihren Tod aufrichtig. Er dachte! viel über ihr unglückliches Schicksal nach. Wenn sie unschuldig war, woran er noch immer unerschütterlich glaubte, so hatte kein anderes Wesen je solch ein grausames Los getroffen. Und er fragte sich, warum ein solch junges und schönes Menschenkind so viel Elend erdulden mußte. Er hatte geglaubt, daß aller Kummer, alles Weh der Vergangenheit durch ein großes Glück in der Zukunft ausgeglichen werden könne, daß ihr in der neuen Welt ein 'schöneres, freudigeres« Leben beschieden sein dürfte und daß sie nach und nach allen Kummer der Vergangenheit abschütteln, vergessen dürfte. Und nun war das schöne junge Wesen tot, und es konnte nicht mehr die Rede sein von der Hoffnung auf irdisches Glück, von einem Ersatz für ihre dunkle> schwere Vergangenheit.
(Fortsetzung folgt.)