,«M»lkhkHrd, dke wir tot« «ne HeMge verehren. (Bekfaw Gelächter der Soz.) Run verlangt man eine nationale U Eine solche waren ote Wahlen von 1907, wodurch 50 Pro«

her Sozialdemokraten aus diesem Hause gewiesen wurdet Mrm der Soz.) Reden Sie nicht von nationalen Fragen. Sie t^bcn ja den Internationalismus auf Ihre Fahnen geschrieben. Kelächter der Soz.) Herr Heine ereiferte sich gegen das per. k7,iche Regiment. Denken Sie doch gefälligst an das persönlich« »eainient von Bebel und Singer. (Lebh. Zustimmung rechts, !lrm der Soz.) Um den Byzantinismus, der mit diesen beiden berren getrieben wird, beneiden wir Sie nicht. (Großer Lärm t«r Soz!) Es ist ganz richtig! Ihr seid allzumal Sünder! Aachen der Soz.) Der Anregung, eine Adresse an den Kaiser zu Men, stehen wir nicht sehr hoffnungsfreudig gegenüber. Wir werden aber weiteres in dieser Beziehung abwarten. Die Aus- Mrungen des Vertreters des Auswärtigen Amts sind gar »tcht sehr liebevoll ausgenommen worden. (Heiterkeit.) Sie verden mir vielleicht mehr glauben, weil ich jetzt nicht mehr km Auswärtigen Amt angehöre, also unparteiisch bin. (Lachen der Soz.) Unterbrechen Sie mich nicht fortwährend. (Lärm oer Es ist Pflicht jedes Abgeordneten, keine Zwischenrufe zu «achen. (Lachen der Soz.) Im Auswärtigen Amt sind gewiß Ichwere' Verstöße vorgekommen, aber das Ansehen unserer Ver- tteter im Auslande wird nicht erhöht, wenn man vorschlägt, Militäranwärter an ihre Stelle zu setzen. (Beifall rechts.) Wir verlangen jedenfalls, daß im Auswärtigen Amte Schrift« »iicke Seiner Majestät nicht ungelesen weitergegeben, sondern ge- k!en werden, damit der untere Beamte schon weiß, woran er rst. Was soll nun geschehen? Einer Beamten-Vermehrung sind wir Acht entgegen, dann muß sie aber ohne Verzug eintreten. Und damit allem ist's nicht getan. Für den diplomatischen Dienst Mien die geeigneten Elemente genommen werden, wo wir sie finden, nicht nur aus Adel und Großgrundbesitz. Auch -k llrlaubserteilungen sind angemessen zu regeln. Der Bundes« rats-Äusschuß für auswärtige Angelegenheiten muß regelmäßi­ger, öfter einberufen werden. (Beifall.)

Abg. v. Oldenburg (k.): Wir sind aufgefordert worden, Her Adresse an den Kaiser beizutreten. Wir können das nicht, weil eine solche Adresse eine Kritik der Handlungen deS Kaisers sein würde, die wir dem Reichstage verfassungsmäßig Mt zuerkennen. (Lachen links.) Wir dienen dem Kaiser per- sönlich^solange wir leben, ohne Furcht bis zum letzten Atemzuge.

Ädg. »arrmann (M. «er.): «« «nen, einer solchen Messe zuzustimmen. Es ist der einheitliche Wunsch des ganzen «olles, daß wir eine solche Kundgebung der Stimmung de» Kalkes rückgratlos Ausdruck geben. (Stürmische minutenlang« Heiterkeit.) Es muß natürlich rückhaltlos heißen. (Erneut« Heiterkeit.)

Präsident Gras Stolberg: Die Besprechung ist ge- schlossen. (Zurufe der Soz.: Und Bülow! Und Bülow? Großer Arm. Glocke des Präsidenten.)

Abg. Raab (W. Ver.): Ich bitte, unseren Antrag auf Mendung einer Adresse an den Kaiser morgen auf die Tages­ordnung zu setzen.

Die Abg. v. Normann (k.). Bassermann (ntl.) und Spahy (Z.) erklären sich prinzipiell gegen die Adresse.

Abg. Dr. Müller-Meiningen (Ars. Vpt.) und Singer (Sozi.) lnterstutzen den Antrag Raab.

Abg. Raab (W. Ver.) bittet nochmals um Annahme seine» Antrages.

Der Antrag wird abgelehnt. i

Nächste Sitzung: Donnerstag, 1 Uhr: Kleine Vorlagen, ) Schluß 6i/i Uhr. ,

Rundschau.

Ein Telegrammwechsel.

Aus Wien wird telegraphisch gemeldet: Die Wiener Allgemeinen Zeitung" erhält von wohlinfor­mierter bester Quelle Milteilungen über die Vorge­schichte der Kchnzlerkris is. Nach dem Erschei­nen des Interviews imDaily Telegraph" schrieb Fürst Bülow an den Kaiser:

Euere Majestät haben seinerzeit geruht, mir die Zusage zu machen, daß keinerlei Aeußerungen Eurer Majestät ohne meine vorherige Verständigung veröf­fentlicht werden sollen. Ich ersehe aus der mir vor­liegenden Nummer desDaily Telegraph", daß Eure Majestät von dem früheren Standtpunkte abgekormmu sind. Ich erlaube mir daher um meine Entlas­sung zu bitten."

Darauf schrieb der Kaiser:

Was fällt Ihnen ein, lieber Bern hard, sn Akt ist ja von Ihnen unterzeichnjet!"

Daraus schrieb Bülow:

Nachdem lediglich durch mein Verschulden eine für Eure Majestät so peinliche Situation entstanden ist, er­neuere ich mein Tsemisss ionsgesuch und bitte um sofortige Entlassung."

Eine Bestätigung dieser Mitteilung bleibt abzu- tvarten.

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Die Weingesetzkommission.

Die Reichstagskommission für die Vorbe ratung ß»es Weingesetzes chat sich gebildet. Vor­sitzender ist .der Abgeordnete Dr. Blankenhorn (natl.). T^r Kommission gehören unter anderem an: Frhr. v. Hehl, Tr. Hösftl, Dr. Naumann, Dr. Pausche, Roe- ren, Dr. Rösicke, Schüler, Stausfer.

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Ei» neues Wahlgesetz für Ungarn.

Der ungarische Wahl reso rm-Gese tze nt- Mirs wurde pom Minister des Innern dem Abgeord- «etcnhause vorgelegt. Nach, dem Entwurf kann jeder 24jährige Staatsbürger, der seit einem Jahve an einem Drte ansässig ist, wählen; 10 Analphabethen Wähler einen Wahlmanu. Die Wählerzahl wird von 1,1 Mil­lionen auf 2,6 Millionen vermehrt. Um nun die Ueber- legenheit der intelligenten Klassen zu wahren, wird das Pluralsystem eingesÄhrt. Alle diejenigen, welche 32 Zähre alt sind, ihrer Militärpflicht genügt haben und mindestens 3 Kinder haben, und Arbeiter, die 5 Jahre ln demselben Betriebe sind, können zwei Stimmen er­langen. Zwei Stimmen haben ferner Arbeitgeber, die einen Arbeiter beschäftigen. Der Besuch einer Mittel­schule bezw. -die Zahlung einer direkten Jahressteuer leiht doppeltes bezw. dreifaches Stimmrecht. Der Ge- Mntwurs behält die übliche öffentliche Abstimmung bei. E Vorlage wird nur in Verbindung mit der Vorlage llber die Wahlbezirke in Kraft treten, die demnächst un­terbreitet tviüd.

Tuges-Chronik.

Aus Baden, 12. Nov. Wie dasBadener Tag­matt" vernimmt, trifft der Kaiser nächsten Sonntag, mrchmittags 5 Uhr, zum Besuch der Großherzogin Luise ^ Baden-Baden ein. Die Abreise ist 7 Uhr abends angesetzt.

Aus Württemberg.

Born Grafen Zeppelin.

F r ie dr ichs Hafen, 12. Nov. Graf v. Zeppe­lin und Professor Dr. Her gesell, die als Gast des Fürsten von Fürstenberg und des Kaisers mit dem kaiser­lichen Sonderzug am Dienstag nach Dvnaueschingen ge­fahren sind, kehrten gestern nachmittag hierher zurück. In Tonaueschingen hat sich der Kaiser mit dem Grafen über die technischen Möglichkeiten der Verwendung der Luftfahr­zeuge unterhalten. Ter Graf war während feines Auf­enthaltes Gegenstand verschiedener Ehrungen und Auf­merksamkeiten.

Die Arbeiterentlassungen ans dem Stuttgarter Bahnhof.

Durch den Eisenbahnbetrieb geht von oben herab angeordnet ein Zug des Sparens. Wie wir schon gestern gemeldet haben, finden gegenwärtig starke Ar- beiterentlasfungen statt. Wenn die Leute tatsächlich ent­behrlich, sind, läßt sich hiergegen natürlich nichts ein­wenden. Ob aber die Entbehrlichkeit in dem Umfang vovliegt, wie jetzt die Entlassungen vorgenommen wer­den, pnd ob insbesondere die Art und Weise, wie man entläßt, richtig rst, das erscheint zum mindesten zweifel­haft. Damit es nach, außen hin nicht so auffällt, ent­läßt .man nicht etwa alle entbehrlichen Leute auf ein­mal, sondern immer nur einen oder zwei, höchstens drei, macht Hann vielleicht einen Dag Panse, um am folgenden Tag wieder ein paar Leute gn die Luft zu setzen. Wäh­rend aber in sonstigen Betrieben diejenigen Leute ent­lassen zu werden pflegen, welche man zuletzt eingestellt hat, entläßt man auf dem Stuttgarter Bahnhof solche, die 3, 4 und noch mehr Jahre schon da sind und die in dieser Zeit sich vielleicht wegen.? Verschlafens oder ähnlicher im Eisenbahndienst unvermeidlicher Verfehlun­gen Keine Disziplinarstrafen zugezogen haben. Es ist Mn aber doch selbstverständlich, daß ein Mann, der 4 Jahre bei der Bahn ist, mehr Gelegenheit gehabt hat, gestraft zu werden, als ein solcher, der erst seit 14 Ta­gen eingestellt ist. Deshalb ist das doch, kein Argu­ment, das den Vorzug des Nichtbestrasten vor dem Be­straften rechtfertigt. Vollends rücksichtslos erscheint eine solche Maßnahme, wenn man Verheiratete entläßt und Ledige im Dienst beläßt. Die Leute verbringen ihre schönsten Jngendjahre bei schlechtem Lohn doch bloß des­halb bei der Bahn, um sich dadurch die Anwartschaft auf spätere Anstellung zu sichern. Wer als Zivilanwärter zur Bahn kommt, muß zunächst einmal mindestens ein Jahr lang ankuppeln. Das ist der gefährlichste Dienst, den der Eisenbahnbetrieb kennt. Die Ünsallversicherungs- gesellschaften haben ihn in die höchste Gefahrenklasse ein­rangiert. Dabei ist es, wie das Personal sagt, gerade für diese Ankuppler aus dem Stuttgarter Bahnhof soKom­mis", daß jeder wieder davonlaufen würde, wenn nicht gerade die Aussicht auf spätere etatmäßige llnterbeamten- stellen ein Ansporn wäre, den strengen, gefährlichen, un­regelmäßigen pnd verantwortungsvollen Dienst bei der schlechten Anfangsbezahlnng zu machen. Man erinnert sich noch, wie vor wenigen Jahren die Eisenbahnverwalt­ung Mühe hatte, Leute zum Ankuppeln zu bekommen, wie sie auf dem städtischen Arbeitsamt nach solchen Leuten suchen mußte. Wenn sie jetzt die eingearbeiteten Leute einfach auf die Straße setzt, so roird sie es erleben, daß überhaupt kein tüchtige r Arbeiter mehr sich zur Bahn meldet. Wo sollen jetzt die Leute, die ly-pn entläßt, ein paar Wochen vor Weihnachten hin? In gegenwärtiger Zeit, wo das städtische Arbeitsamt täg­lich überfüllt ist, ein Geschäft zu bekommen, ist so gut wie ausgeschlossen. Wenn so ein Mann wegen Ver­schlafens einmal um 1 Mark bestraft worden ist, so neust man doch bedenken, daß das junge, vielfach ledige, auf das Wirtshausleben angewiesene Leute sind, die zu jeder Tages- und Nachtstunde den Dienst anzutreten, lange Dienstschichten zu machen und fast keinen Sonntag frei haben. Zudem ist eine solche Nachlässigkeit durch die Strafe, die darauf gesetzt ist, hinlänglich gesühnt. In wenigen Wochen geht der große Weihnachtsgepäckverkehr wieder an. Da muß man dann eine größere Anzahl Leute eiustellen. Bei solchen Maßnahmen der Eisen­bahnverwaltung wird sie über den Weihnachtsverkehr in der Hauptsache nur minderwertiges Menschenmaterial bekommen. Hätte sie die Leute im Dienst gelassen, so hätte sie zuverlässiges, geschultes Personal gehabt. Und Arbeit hätte es in der Zwischenzeit auf der Station ge­nug gegeben. Man henke nur an die gegenwärtige mangel­hafte Wagenreinigung. Hätte man die Leute im Wagen­reinigen verwendet, dann hätte es nicht das Publikum nötig, in den schlechtgereinigten Wagen die Kleider zu beschmutzen. Die Arbeiterentlassungen bedeuten für das im Dienst verbleibende Personal eine Mehrbelastung in derselben Zeit, in der die Regierung die Pflicht hat, dem Landtag eine Denkschrift über die Dienst- und Ruhe­zeit des Personals und die Mittel zur Verbesserung der­selben vorzulegen. Die Entlassungen bedeuten aber für das Publikum und das ist das schlimmste davon ganz zweifellos eine Beeinträchtigung der Ver­kehrs- und Betriebssicherheit, denn wenn der­selbe Dienst mit entsprechend geringerem Personal bewäl­tigt werden muß, so muß das aus Kosten der Pünktlich­keit und Genauigkeit gehen.

Kirchheirn u. T., 11. dkov. Am vergangenen Sonntag abend hat der im Jahre 1828 gegründete GesangvereinLiederkranz" die Feier seines 80jährigen Bestehens im kleineren Rahmen aber würdig begangen.

Nah und Fern.

Aus Eberstadt wird gemeldet: Die Unterschlag­ungen des Schullehreres Stäbler belaufen sich auf 11000 M, sind aber nahezu ganz von seinen Verwandten gedeckt worden. Von Stäbler hat inan noch keine Spur.

Freitag den 6. November starb in Schütten­tobel bei Ebrazhofen das Kind des Fabrikheizers Franz

Oswald, Theres Oswald, 41/2 Jahre alt. Bei der Lei­chenschau zeigte es sich, daß das Kind von seinen EI- tern, insbesondere seiner Mutter in gröblichster Weise vernachlässigt und obendrein in rohester Weise mißhandelt worden war. lieber und über war der Kopf mit Striemen und Wunden bedeckt. Die Miß­handlungen, die in letzter Zeit schrecklich gewesen sein müssen, gehen schon auf längere Zeit zurück. Es er­folgte Anzeige. Gestern farrd sich eine gerichtliche Kom­mission an Ort tntd Stelle ein und nahm den Tatbestand vor. (Allg. Vvlkssr.)

Aus Stuttgart wird gemeldet: Mittwoch nach­mittag begab sich ein 11 Jahre alter Knabe aus Cann­statt bei der Eisenbahnbrücke aus die dünne Eisdecke des Neckars und brach ein. Er wurde von anderen Knaben, welche am Ufer standen und ihm eine an eine Schnur gebundene Eisenstange zuwarsen, gerettet. - Ecke Nek- kar- Md' Kernerstraße stieß Mittwoch abend ein Straßen­bahnwagen mit einem Flaschenbierwagen zusammen. Der letztere wurde umgeworsen und sämtliche Flaschen zer­trümmert; auch die Glasscheiben auf einer Seite des Straßenbahnwagens wurden zertrümmert. Personen nah­men keinen Schaden.

Am Martinimarkt wollte der Wagen der Utten- weiler Post über den Kapellenplatz in Biber ach fah­ren, wo Karuffels und Schaubuden ansgestellt waren. Die Pferde scheuten und gingen durch. Bei dem Gedränge wurden drei Kinder leicht und eines schwer durch Ueber- sahren verletzt. Eine Frau mußte vom Platze getragen werden.

Ein sonderbarer Heiliger befindet sich in Pforzheim. Er ist ein Adventist (Anhänger der Sekte, die den Sabbath oder Samstag statt des Sonntags feiert) der Maurerpolier Jakob Schenk. Wiederholt hat er Geldstrafen erlitten, weil er seinen Sohn am Samstag nicht in die Schule schickte. Da er eigensinnig bleibt und wieder erklärte,man 'müsse Gott mehr dienen, als den Menschen", erhielt er diesmal neun Tage Haft. Man kann gespannt sein, ob er oder die Behörde auf die Dauer den Sieg davonträgt.

Auf der Zeche Ster kr ade bei Köln, die der Gute Hoffnungshütte" gehört, ging auf der ersten Sohle ein fehlgegangeuer Sprengschuß los. Ein Aufseher wurde tödlich verletzt und starb bald darauf; 5 Bergleute sind schwer verletzt.

Ter frühere Obcrzahlmeister des 3. Infanterie-Regi­ments, Körber in München hat während seiner Dienst­zeit 30 000 Mark unterschlagen. Er wurde als Un­tersuchungsgefangener eingeliefert.

Aus Hamm in Westfalen wird gemeldet: Infolge einer Kohlenstaub-Explosion bei der Trierer Bergwerksgesellschaft wurden bisher 36 schwerver­letzte und 27 tote Bergarbeiter geborgen. 150 gelten als verloren.

Gerichtstag.

Stuttgart, 10. Nov. (Schwurgericht.) Wegen Kör­perverletzung mit i'achgesolgtem Tod hatte sich heute der ledige 28 Jahre alte Erdarbeiter Santo Bertani von Suzzara vor den Geschworenen zu verantworten. Am! 31. Juli spielten in einem Gasthaus in Eßlingen mehrere dort logierende Italiener Karren. Es gab Streit, in dessen Verlauf der 23 Jahre alte Barini seine Landsleute Betrüger und Spitzbuben schimpfte und den Angeklagten anfaßte. Dieser versetzte daraufhin dem Barini mit ei­nem Tolchmeffer zwei Stiche in den Unterleib, die den Tod des Gestochenen noch in der gleichen Nacht zur Folge hatten. Tie Geschworenen sprachen Bertani im Sinn der Anklage schuldig und billigten ihm mildernde Um­stände zu. Ter Vertreter der Anklage beantragte hieraus 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Das Gericht ging jedoch über den Antrag hinaus und verurteilte den Angeklag­ten zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis, unter Anrechnung von 2 Monaten Untersuchungshaft.^ Bei der Strafbe­messung zog das Gericht strafmildernd in Betracht, daß der Angeklagte bisher unbescholten war, in einer gewissen Erregung gehandelt und nachträglich Reue gezeigt hat, straferhöhend, daß der Anlaß zu der schweren Tat ein geringfügiger war.

Ulm, 11. Nov. Das Schwurgericht verurteilte den Söldner und Maurergesellen Joh. Keller von Schwendi, der sich an seinem wenig über vierzehn Jahre alten Dienstmädchen vergangen hatte, unter Zubilligung mil­dernder Umstände zu sieben Monaten Gefängnis. Tie Hausierhändlerin Therese Villinger, die sich in Evas­kostüm photographieren ließ und mit diesem Bilde einige Auserwählte ihres Herzens beglückte, wurde von der An­klage eines Sittlichkeitsvergehens freigesprvchen.

Berlin, 11. Nov. Die siebte Strafkammer des Landgerichts Berlin 1 verurteilte den Redakteur der Welt am Montag, Karl Schneidt, wegen Beleidigung der Provinzialverwaltung der Provinz Schlesien und der Prv- vinzialirrenanstalt Laubes zu 6 Wochen Gefängnis und Tragung der Kosten.

Handel und Volkswirtschaft.

Reichsbanknebenstelle. Am !S November d« I wird in Wet> r' Ru»', «me r»u« Neicksbankaebenst-lle e öffnet werd-n

Schwaigern, >1 Nov. Der heurige Herbstertrag betrug 83> Hekrt. gegen 1597 vom Vorjahr. Der höchste Preis für den Eimer betrug 180 M, der mittlere 16k M. und der niederste 135 M. Verkauft wurden 58 > Hektl mit 3LI«4 M Erlös. Das gräf­lich von Netpperg'sche Weinerzeugnis wurde ganz eingekellert.

Mcim»heim, 1l. Rov. DaS Gesamterzeugnis an Mein be­trug Heu«' 769 Hektl. Vorjahr 775>, wovon 4t1 Hektl. «454 mit einem Erlös von 22526 ^ (262 6 verkan't wurden. Der höchste Preis war 58 (54), der mitlere 5 >52), der niederste 46 5o).

Erzeugt wurde an Schillerwein «82 Hektl. »n ausgesprochenem Notwü« 8l Hektl und an Weißwein 6 Hektl. Der durchschnitt­liche Ertrag vom Hektar Weinfläche betrug o,36 (1048). Im Er­trag stehen auf der Markung gegen 23V Morgen.

Dörzbach a Jagst. Die hiesige Aooiheke ging durch Kauf <» den B.si, de» Herrn Apdtheker« Herrwann Brenner in Heil- b »nn über Die Vnmittung erfolg'« da ch die Firma Fr. Jooß, Jmmobilieugeschafr in Herldronn a. Neckar.