speziellen fordert die Resolution: 1. Schaffung eines »inheitlichen Arbeiterrechts für' alle gegen Lohn oder Ge­halt beschäftigten Personen. 2. Schutz der staatsbürger­lichen Rechte, Freizügigkeit, Koalitionsrecht usw. gegen Angriffe durch Privatverträge. Verbot der Konkurrenz- Musel, Personalkonventionen und ähnlichen Abmachungen, die die Angestellten und Arbeiter in ihrer Bewegungs­freiheit zu hindern geeignet ist. 3. Sicherung des geistigen Eigentums an Erfindungen und Entdeckungen. 4. Ge­setzliche Vorschriften für sog. Wohlfahrtseinrichtungen, wo­durch eine Kontrolle ermöglicht und das Eigentnms- recht der Angestellten und Arbeiter an den gezahlten Beiträgen sichergestellt wird." Unter fortgesetzter lln- mrhe des Parteitages machte der Referent seine Aus- Ehrungen. Er behandelte in fast zweistündiger Rede die 7n der Resolution ausgestellten Forderungen und befür­wortete die Annahme der Resolution. Der Redner schloß mit der Aufforderung, eine allgemeine Agitation einzu­leiten, Um die Sozialgesetzgebung vorwärts zu treiben. ^Lebhafter Beifall). In der Diskussion sprachen Dr. kluark-Franksurt, Knauer-Sonneberg, Ziegler-Bremerha­ven, Baumüller-Hamburg, Hoch-Hanau und Sachse-Bo­chum und dann wurde die Resolution des Referenten angenommen. Zur Annahme gelangte ferner ein An­trag Frankfurt v. M., den Parteivorstand zu beauftra­gen, zusammen mit der Generalkommission der Gewerk­schaften vor Beginn der Reichstagsverhandlnngen über vie sog. große Gewerbenovelle eine umfassende Agita­tion zu Gunsten der Erringung des gesetzlichen

Neunstnndentages

pir Männer und Frauen einznleiten, mit Uebergangsbe- pimmungen zur allmählichen Einführung des Acht- kuüdentages. Zürn Schlüsse beschäftigte sich der Par­teitag mit Organisationsfragen, wie einheitliche Beiträge für ganz Deutschland .usw. Darauf wurde die Weiter­ve rhandlung auf Samstag vertagt. Auf der Tagesord­nung steht dann die Reichsfinanzreform und sonstige Anträge.

Das Ende des Parteitags.

Am Samstag, dem letzten Sitzungstage, wurde zu­nächst die Reichsfinanzreform behandelt. Der Re­ferent, Reichstagsabg. Geyer, legte eine lange Re­solution vor, in der es u. a. heißt:

Die Steuern des Reiches find ungerecht und un­wirtschaftlich. Durch die Zölle und Verbrauchssteuern werden die ärmsten Klassen der Bevölkerung am schärf­sten getroffen. Dabei kommt nur ein geringer Bruch­teil der Millionen, die die Steuerzahler ausgeben, in die Reichskasse. Den größten Teil der durch Getreide-, Vieh- und Fleischzölle, Garn-, Eisen- und andere sog. Schutzzölle ans Gebrauchsartikel der breiten Masse dem Volke abgenommenen Summen fließt in die Taschen der Großgrundbesitzer und Großkapitalisten, die nur eine verhältnismäßig geringe Steuerqnote für die Reichskasse leisten . Gesunde Finanzverhältnisse können nur geschaf­fen werden, wenn die Ausgaben für Militär-, Marine und Kolonien herabgesetzt und die Steuern der Zahlungs­fähigkeit der Steuerzahler angepaßt werden. Der Par­teitag protestiert gegen hse Erhöhung bereits be­stehender, sowie die Einführung neuer Steuern auf Mas- fenverbrcrüchsartikel. Insbesondere protestiert der Par­teitag gegen die dem russischen Steuersystem entlehnte Banderolensteuer auf Zigarren und Tabaks sowie gegen die Erhöhung der Bierste uer. Ferner protestiert der Parteitag, gegen Steuern auf Licht und Kraft (Petroleum, Gas, Elektrizität usw.) Der Parteitag for­dert die Abschaffung aller indirekten Steuern, Zölle und sonstigen steuerpolitifcheu Maß­nahmen, welche Ne Interessen der Allgemeinheit den Interessen der Minderheit opfern. Er fordert die Ein­führung einer stufenweise steigenden Reichs-Einkom- men-und Vermögens st euer, die Reform der Erb­schaftssteuer durch .Heranziehung aller größeren .Erb­schaften und Erhöhung der Steuersätze nach dem Um-

Von einem galanten Hofe.

Ein Blatt ans der englischen Geschichte.

Kein englischer König hat sich das Regieren so leicht gemacht wie Karl II, der Sohn Karls I., der unter dem Beil des Henkers gestorben war. Von dein Tage an, da er, dank der Restauration, den Thron seiner Väter besteigen konnte (Mitte Mai 1660), schien er keinen andern Zweck zu kennen als den, sich durch maßlosen Lebensgenuß für die Entbehrungen der Verbannungsjahre so reichlich wie möglich zu entschädigen.

In einem soeben erschienen französischen BucheLa cour galante de Eharles II." von Albert Sabine (Paris- Michaud) spiegelt sich die Maitresseu- und Günstlings­wirtschaft wieder, die am Hofe deslustigen" Monarchen ohne Scham ihr Wesen treiben durfte. In White hall wurde nicht wie in Versailles unter Ludwig XIV. der äußere Anstand gewahrt: die Geliebten des Königs, die an Verschwendungssucht und Keckheit in ihrem öffentlichen Auftreten miteinander wetteiferten, bewohnten iin könig­lichen Schlosse glänzendere Gemächer, als die vernachlässigte Königin, Katharina von Braganza, die sich die Maitressen ihres Gemahls alsEhrendamen" gefallen lassen mußte, wie sehr sie sich auch anfangs dagegen sträubte.

Orgien,-bei denen die gute Sitte fast immer zu kurz kam, gehörten zur Tagesordnung: der König selbst hielt es nicht für unter seiner Würde, sich mit seinen Günst­lingen zu betrinken und öffentlichen Unfug zu treiben. Ten Regierungsgeschästen ging er soviel aus dem Wege, wie es irgendwie mit seiner Stellung zu vereinbaren war. Eines Tages erschien Thomas Killegrew, einer von seinen Zechgenossen, vor ihm im Gewand eines Pilgers.Wo­hin soll die Reise gehen?" fragte der König.In die Hölle", entgegnete der verkleidete Höfling.Ich will den Teufel bitten, er möge uns Oliver Cromwell senden, damit dieser wieder die Leitung der Angelegenheiten Eng­lands übernehme, denn sein Nachfolger scheint immer- mit andern Dingen beschäftigt zu sein als mit denen des Staates." Karl II lachte über den guten Einsall seines Münstlings, dem er wegen seiner Offenherzigkeit nicht im

fange des Erbgutes und nach dein Grade der Verwandt­schaft; insbesondere die erbschaftssteuerliche Heranziehung des Erbgutes für Ehegatten und Kinder."

Unter dem Gesichtspunkt dieser Resolution betrach­tete der Referent die Reichssinanzresorm in länger als einstündiger Rede. Der Parteitag war disknssionsmüde und nahm die vorgeschlagene Resolution ahne Debatte an. Darauf erstattete Ha as e-Königsberg i. S. den Bericht der Kommission über

die Jugendorganisation.

Die Kommission hat die zu dieser Frage vorliegenden 25 Anträge zu einer R esol nt io n verarbeitet. Es heißt in dieser u. a.:Der Parteitag verpflichtet die Organi­sationen dafür zu sorgep, daß die Arbeiterjugend inr Sinne der proletarischen Weltanschauung erzogen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Borträge zu veran­stalten, die idem Erkenntnisvermögen der Jugend ange­paßt sind. Zu diesem Zwecke sind in den einzelnen Orten besondere Kommissionen zu bilden. Der Kommis­sion soll mindestens eine Genossin angehörcn. Die Teil­nahme an den Vorträgen und, soweit es möglich, an iden übrigen Veranstaltungen ist unentgeltlich. Die Kom­missionen sollen dahin wirken, daß die Gewerkschafts­kartelle für den Lehrlingsschutz eintreten.- Die wirt­schaftliche Interessenvertretung und die Entscheidung über politische Parteifragen bleibt nach wie vor lediglich Auf­gabe der gewerkschaftlichen und politischen Organisatio­nen." Auch diese Resolution wurde angenommen. Es wurden dann eine Anzahl die Agitation betreffende Anträge behandelt. Ein Antrag Dortmund:Die antimllitaristische Propaganda sowie die Idee des Ge­ne r a l st r e i k s ist energischer zu betreiben," fand nicht die genügende Unterstützung und kam nicht zur Erörter­ung. Der Wahlkreis Naumburg-Weissenfels-Zeitz be­antragte:

Eine über das ganze Reich sich erstreckende Agitation soll darauf aufmerksam machen, daß durch private Vereinbarung vor Eingehung eines ländlichen Dienst­verhältnisses die von der Ges i n d e o r d nn n g festge­setzte Kündigungszeit aufgehoben werden kann."

Der Antrag gelangte zur Annahme. Bei den Anträgen überLiteratur >u n d P r e s s e" wurde etn Antrag an­genommen, welcher fordert, daß. in Zukunft die Aus­stattung der Maifest-Zeitung in bildlicher Beziehung eine bessere und der Maifeier würdigere werde. Ein Antrag der Saarstädte ^besagte:Den Parteibuch Handlungen und Kolporteuren wird es untersagt, Portraits leben­der Parteigenossen, sei es als Bild oder als Ansichts­postkarte im öffentlichen Handel zu verkaufen." Der An­trag fand aber nicht die genügende Unterstützung und kam so nicht zur Verhandlung. Ein bischen Personen- kulius darf also auch! in Zukunft innerhalb der So­zialdemokratie getrieben werden. Ein Antrag ver­langte, daß Parteivorstand, Gewerkschaftskommission in Verbindung treten zwecks Regelung des B e z u g e s v o n Papier für die ^Partei- und Gewerkschastsdrnckereien, um in den Papierfabriken die volle Koalitionsfreiheit zur Geltung zu bringen; sollte eine solche Regelung nicht mög­lich sein, so möge die Frage der Eigenproduktion in Erwägung gezogen werden. Der Antrag wurde den: Parteivorstand als Material überwiesen.

! .Im weiteren Verläufe der Verhandlungen wurde dem Parteivorstand der Wunsch ausgesprochen, er ruNger eine Konferenz zur Erörterung der Agrarfrage ein-; berufen. Ferner gelangte ein Antrag des 3. Hamburger! Wahlkreises zur Annahme, in welchem es heißt, daß. es mit den Zielen und Bestrebungen eines Parteimitgliedes, unvereinbar ist, Mitglied d e r Deut sch en Pu r- ner schüft zu. sein öder diese durch Entsendung ihrer Kinder und deren Turnstunden zu unterstützen. Das. R ekrü t e n ab sichte ds kr än zchen für die politische Agitation dienstbar! zu machen bezwecktsein Antrag Königs­berg i. !S- Er empfiehlt, im Septembers jeden Jahres eine Rekrutenabschiedsseier zu veranstalten, in der, neben geselligen Unterhaltungen, die zürn Militär einbernfenien Genossen noch einmall an ihre innere Zusammengehörig­

geringsten zürnte, aber es lag ihm auch nichts ferner, als- aus dem bitteren Scherz eine ernste Lehre zu ziehen.

Einst fragte er die Schauspielerin Nelly Gwynn, die sich feiner Gunst rühmen konnte, obwohl an ihrem öffentlichen Ruf kaum noch etwas zu verderben war, was er tun solle, um seine Untertanen zu beschwichtigen, die hinter ihm herkrakehlten, als ob sie verrückt geworden seien. Angeblich antwortete die Holde in einem Anflug von wohlgemeinter Aufrichtigkeit, oder aus selbstsüchtigen Be­weggründen, vm ihre höhergestellten Nebenbuhlerinnen unschädlich zu machen: er Möge allen Damen seiner Umgebung den Lauspaß geben und sich nur noch den An­gelegenheiten seines Reiches widmen.

In der Stadt sang pran allerorten ein Spottlied auf den König, in welchem der »venig respektvolle Bei­name, den man ihm im Volke gegeben hatteOld Row- ley", vorkam. Als nun der Monarch eines Tages den Wandelgang entlangschritt, ans welchem er aus seinen Gemächern durch, eine geheime Tür zu denen der Hof- sräulein gelangen konnte, blieb er plötzlich- stehen. Aus dem Zimmer, das eine Miß Howard bewohnte, klang ihm mit lauter und Heller Stimme das aus ihn ge­münzte und ihm wohlbekannte Lied entgegen. Er klopfte an die Tür und antwortete auf die Frage, wer dort sei: FCs ist nur der alte Rowley." Es kam dem Könige gar nicht daraus an, vor aller Welt, auch in Gegenwart seiner offiziellen Geliebten, verführerische junge Hofdamen nach. Herzenslust förmlich abzuküssen. Dafür war er aber auch der nachsichtigste königliche Liebhaber, den man sich nur denken konnte, denn er drückte ein Auge oder gar beide zu, wenn eine von seinen Freundinnen sich ihm gegen­über Treulosigkeit zuschulden kommen ließ.v

Unter den Kunstgegenständen, die zu jener Zeit die Prunkgemächer Whitehalls schmückten, erregte ein vom Kurfürsten von Brandenburg geschenkter Schrank aus El­fenbein, dessen Wert auf 4000 Lstr. geschätzt wurde, die Bewunderring Evelyns, des Verfassers eines ebenso fesselnden wie belehrenden Tagebuches aus jenem Zeit- abicknitt der englischen Geschichte. Das kunstvolle Schnitz­le,. an dem in seiner Art unvergleichlichen Gegenstand, den eine der Geliebten des Königs für ihre Gemächer

I keit Wirt den Klcffsengenossen 'erinnert und über ihre militärischen Rechsie -und Pflichten aufgeklärt werden. Der Antrag wurde gntgeheißen. Die Kontrollkommis­sion beantragte das Gehalt der 8 älteren! Sekretäre um 300 Mk. ans 4500 Ahk.> das des, Sekretärs Müller um 600 ME. ans i4200 Mch pro Jahr^zu erhöhen. Ter Parteitag beschloß demgemäß. -- <Hidanu wurde Protestresolution gegen die vom Reichstage geschaffenen Ausnahmegesetze gegen die Polen angenom­men, ebenso die bereits mitgeteilte Resolution gegen die Kriegshetze. Die Annahme der beiden Resolutionen er­folgte einstimmig. Ms Ort 'für den nächsten Partei­tag wurde Leipzig gewählt.

Der Präsident Singer teilte hierauf mit, daß die Wjcchl des Parteivorstandes folgendes Resultat ergeben- Bebel jnnd Dinger Vorsitzende Ebert, Molkenbuhr Müller und Hfannkuch als Sekretäre, Gehrisch als Kas­sierer und Luise Zietz-Hamburg als.Beisitzende. Damit War die Arbeit des Parteitages erschsöpft und der Prä­sident .Dinger jgäb dich chbliche Geschästsübersicht. Er mahnte Jur .Einigkeit, dem: Einigkeit sei so. notwendig wie das liebe Brot. Vorwärts an die Arbeit! Banner hych zum Kämpfe gegen Militär isrnus, Kapitalismus und bürgerliche Gesellschäft; .Banner hoch für wirtschaftliche und politische Freiheit. Er schloß mit einem^Hoch auf die deutsche Sozialdenwkratie und die Delegierten sangen; stehend die Arbeitermcrrsellaise. Punkt l ,llhr wurde der Parteitag geschlossen.

Rundschau.

Zur Neichsfinanzreform.

Die von ider Regierung vorgeschlagene Reichs)mauz- resorm scheint bereits im Bundesrat ans Schwierigkeiten zu stoßen. Wie,dasBerl. Tagblatt" wissen will, haben über die Reichsfinanzreform bereits am Donnerstag ein­gehende Verhandlungen zwischen dem Schatzsekretär und den süddeutschen Finanzministern stattge- sunden, die nicht ohne Konflikte vorübergegangen sein sollen. Nach, einer Nachricht soll beispielsweise der Vertreter der badisch en Regierung, was allerdings im schroffsten Widerspruch zu der offiziösen Mitteilung stehen würde, gegenüber einem bekannten Führer der National- liberalen erklärt haben, das Finanzreformprojekt des Herrn Sydow sei für die süddeutschen Staate» unannehmbar, ja indiskutabel. Diese Nach richt hat das Blatt in seiner Abendausgabe vom Sams­tag allerdings wieder dementiert und als irrtümlich be- . zeichnet. Dagegen meldet eine zuweilen offiziöse Korre­spondenz: Im Reichsschatzamt werden noch Vor­schläge zur Abänderung des einen oder anderen St-enerprvjekts ausgearbeitet. Während der größte Teil der Reformvorschläge dem Bundesrat als vertrauliche Drucksache vorliegt, hat das Reichsschatzamt einen klei­ne n Teil, der noch nicht in allen Einzelheiten ausge- crrbeitet ist,zurückbehalten und über ihn nur münd­liche Mitteilungen allgemeiner Natur gemacht. Die Arbeit in denBnndesratsausschüssen dürfte etwa 4 Wochen in Anspruch nehmen; dann werden weitere Plenarsitzungen istes Bnndesrats stattfinden. Ist der endgültige Beschluß gefaßt, so geht die Vorlage unver­züglich d^n Reichstag zu und wird auch der ordent­lichen Besprechung zugänglich gemacht werden.

Die württembergischen und bayrischen Kanalpläne.

In Worms hat unter dem Vorsitz des Gehei­men Jnstizrats Dr. Krause-Berlin die Wanderver- sammlnng des Zentralvereins zur Hebung der Flnß-stmd Kanalschiffahrt getagt. Die Hauptpunkte der Tages­ordnung waren nach einem Bericht der Fr. Ztg. die Kanalprvjekte zur Verbindung des Rheins mit de.r Do­nau. lieber die bayerischen Großschiffahrts­pläne sprach Generalsekretär Steller-Nürnberg. lieber die württembergischen 'Kanalpläne sprach Kommerzienrat

als Schaustück beansprucht und erhalten hatte, erregte seine höchste Bewunderung.

Als guter Höfling folgte Evelyn eines Morgens dem Körrig zur, Toilette der Herzogin von Portsmouth. W war ein sehr zwangloser Besuch. Die Herzogin ließ sich gerade von ihrer Kammerzofe das Haar kämmen, das Erscheinen des Monarches und seines Gefolges störte sie dabei nicht im geringsten. Evelyn aber benutzte die gün­stige Gelegenheit, um sich in dem Gemach gründlich um­zusehen. Die herrlichsten französischen Gobelins mit Dar­stellungen der. Schlösser von Versailles und St. Germam, von Jagdszenen und Landschaften bekleideten die Wände. Die Ausstattung war über die Maßen kostbar: Vagn, Wandleuchter, Kandelaber und Kamingeräte bestanden aus massivem, kunstvoll gearbeitetem Silber. Mit ihrem ur­sprünglichen Namen hieß die Herzogin, eine FranM» von Geburt, Louise de Keroualle. Sie besorgte am Wtz ihres Liebhabers im Aufträge Ludwigs XIV. dessen Ge­schäfte, was ihr um so leichter wurde, als Karl ft- nicht scheute, von seinemguten Bruder" in VerjaiUe Jahresgelder anzunehmen, die ihm für seinen verschwen­derischen Hofhalt sehr willkommen waren. - ^

Das lustige Leben in Whitehall währte fast brs z seinem Tode. Karl II. zählte erst sünfundfünszig Jayr, als er aus seiner rühmlosen Regierung und seinem au - schweifenden Leben abgerufen wurde. Der 6. Feoru 1685 war sein Todestag. Das Morgenlicht juchte du t die hohen Fenster Whitehalls Eingang, schreibt Macau lay in seiner Schilderung der letzten Stunden de» narchen, der seine Umgebung bat, die Vorhänge zürn z schlagen, damit er sich noch einmal am Tagesncy freuen könnte. Er selbst gab sich keiner Täuschung rüber hin, daß seine Stunden gezählt seien. .

ihm eigenen Höflichkeit, die ihn im persönlrchen U g ^ mit jedermann so liebenswürdig machte, bat er dme g ' welche sein Sterbelager umstanden, um Entschuldig v daß er so lange Zeit zum Sterben gebrauchte nrw y deshalb so große Unbequemlikeiten verursache. -"NS, vor er das Bewußtsein verlor, sagte er zu seinem ^

und Nachfolger:Laß die arme Nelly nicht oerhung