Wildbad, 21. September 1908.

* Ueber die neue Bauordnung referierte gestern nachmittag im Schwarzwald-Hotel der Vorsitzende des Landesverbandes der Jungen Volkspartei, Herr Stadtgeo­meter Kerche r-Stuttgart in ca. IV-ständiger ausführlicher, sachlicher und ausdrucksvoller Rede, die von der leider nur schwach besuchten Versammlung mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurde .... Nachdem der Redner die An­wesenden begrüßt, gab er seinem Bedauern Ausdruck, zur Zeit des sozialdemokratischen Parteitages, der so Überreichlich Stoff bietet, über ein derartiges trockenes Thema sprechen zu müssen und versprach, den Vortrag so interessant wie möglich zu gestalten. Er führte etwa folgendes aus:

Die Bauordnung 1908.

(Stenographischer Spezial Bericht unseres ^.-Korrespondenten)

Jahrzehntelange Verhandlungen führten im Jahre 1872 zur Aufstellung einer Bauordnung, welche die vom Jahre 1655 und andere Verfügungen und Erlasse ersetzte. 36 Jahre lang hat diese Bauordnung von 1872 die in die Baugesetzgebung einschlagenden nachbarrechtlichen Ver­hältnisse geregelt und die Vorschriften beim Erstellen pon Bauwerken bestimmt. In weitblickender Art wurde bei der Schaffung dieser Bauordnung die Entwicklung des Landes Württemberg beiden Vorschriften und Bestimmungen berücksichtigt. Die Erfahrung hat aber seither gezeigt, daß wohl bei einzelnen Städten diese Voraussetzungen zutreffen, daß sich aber die meisten Orte nicht in dem Maße entwickelten, wie bei den für Stadt und Land gleichen Bestimmungen der Bauordnung von 1872 ange­nommen wurde. Immer mehr wurde in der Bevölkerung die Forderung aufgestellt, das Verfahren in Bausachen zu erleichtern und zu verbilligen und dabei möglichste Rücksicht aus ländliche Verhältnisse zu nehmen.

Nachdem die Thronrede bei Eröffnung des Land­tags im Jahre 1895 unter anderem damit beantwortet wurde,daß sich ein lebhaftes Verlangen der Bevölkerung aus eine Revision der Bauordnung richte, im Sinne der Vereinfachung und der Anpassung an die Verhältnisse in ländlichen, namentlich parzellierten Gemeinden", wurde diese Ziffer beinahe einstimmig angenommen. Als Haupt­mängel wurden angeführt:

1. das zu umständliche mit Zeit- und Geldverlusten für die Bauenden verbundene baupolizeiliche Ver­fahren,

2. das Mißverhältnis der Bausporteln und Gebühren zu dem Wert unbedeutender Bauwesen,

3. ungenügende Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Verhältnisse und Bedürfnissein den Bauvorschriften; za strenge Anforderungen an die feuersichere Ab­scheidung von ländlichen Gebäuden mit Bretter- und Schindelbekleidungen der Wände,

4. Mißstände mancher Art, welche sich daraus ergeben haben, daß den Oberamtsbautechnikern die Aus­führung von Privatbauarbeiten neben ihrer amt­lichen > Tätigkeit gestattet ist. (Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten auf dem 33. Landtag im Jahre 1895, Prot.-Band I S. 106 ff.)

Im Entwurf 1903 wurden durch verschiedene Vereine nun folgende Aenderungen vvrgeschlagen:

In der Hauptfrage: Für Stadt und Land gesondert, dagegen durch Jndustriealisierung einzelner Orte erschwert.

Im Gesetz sind nun die Verschiedenheiten von Stadt und Land eingehend berücksichtigt:

Absolute Baufreiheit zu gestatten, wäre nicht angängig, da dadurch mehr Prozesse entstehen würden, als wünschenswert. Einerseits ist hiermit das öffentliche Interesse gewahrt, andererseits aber das Bauen möglichst erleichtert.

Dispensationen sind nicht zu vermeiden, wenn auch nicht erwünscht.

Die Verbilligung würde einerseits erzielt durch häufige Zuständigkeit der Gemeindebehörden gegen­über dem Oberamt von seither und durch die Er­weiterung der Reihe der Bauten, die nicht genehmigungspflichtig sind.

Anzeigepflichtige fallen weg.

Planvorlage nicht mehr so ausgedehnt.

Regelung durchOrtsbaustatut bedeutend gefördert.

Ortsbautechniker: gute Beratung in Bausachen, aber ohne Privatpraxis.

Verschiedene Orte dieselben Bestimmungen; drei­gliedrige Bauschau fällt weg.

Den Oberamtsbaumeistern ist durch Gesetz die Privatpraxis verboten.

(Fortsetzung folgt.)

Amtliche Kurliste

der am 18. Sept. artgemeldete« Fremden

In den Gasthöfen: Gasth. znr Eintracht.

Baumeister, Hr. Karl, Privatier

Stuttgart

Gasth. zur alten Linde.

Kübler, Hr. Frd., Posthalter

Karlsruhe

Hotel zum goldenen Roß.

Schweyer, Hr. Kfm.

Stuttgart

Mager, Hr. C., Kfm.

Heilbronn

Geib, Hr. Hugo

Landau

Hotel «nd Cafe Schund

Gugel, Hr.

Heidelberg

Schwarzwaldhotel.

Faust, Mr. und Mme., Postbeamter

St. Gallen

Wörner, Hr. Wilhelm

Hanau

Heiß, Hr. Peter

Pforzheim

Reißer, Hr. Karl, Hotelier Hartmann, Hr. Adolf Söll, Hr. Friedrich

Gasth. zur Sonne.

Höpp, Hr. Karl Bäuerlein, Hr. Georg Roos, Hr. Georg, Bautechniker Stichler, Hr. Jakob, Lehrer Knieriemann, Hr. Ludwig, Lehrer Blech, Hr. Fr.

Hotel z. gold. Stern.

Beißer, Hr.

Speier, Frau

Gasth. z. Ventilhorn.

Kretz, Hr. Karl, Techniker

I« den Privatwohnungen:

Pforzhe!

M

Rombach

Landau

Waldmvhr

Wollmersheim

Rombach

Heilbronn

Schlaitdorf

Ettlingen

Karl Bott, Uhrmacher. Hummel, Frau Kfms.-G.

Geschwister Fuchs.

Mattes, Hr. Finanzsekretär mit Frau Gem. Wiesner, Frl. Sofie

Villa Franziska. Katz, Hr. Wilh. mit Frau Gem.

Villa Ladner.

Wösloch

Heilbronn

Wien

Pforzheim

Maurer, Hr. Karl ' Müncken

, Billa Panline. ^

Spleiß, Hr. Franz, Revisor mit Enkelt. Oberndorf a. N

Billa Trippner.

Seelig, Hr. Karl, Kfm. mit Frau Gem. Frankfurt a. M. Zahl der Fremden 16058.

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vormittags 1112 Ukr.

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Griinhutte-Wildbad, 21. Septbr. 1908.

OanksgKuvS.

Für zahlreiche Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, welche wir während der Krank­heit und nach dem.Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres lieben Vaters, Sohnes, Bru­ders, Schwagers und Onkels

Hermann Mutterer

von allen Seiten erfahren durften, für die vielen Blumenspenden, für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte insbesondere seitens der Herren Forstwarte, für den schönen Gesang der Herren Lehrer, sowie den Her­ren Trägern sagt herzl. Dank

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Die trauernde Witwe mit ihren Kindern.

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