WH Versammlung ging eine Auss-Hußsitzung voraus, in der Brackenheim dls Ort der nächstjährigen Herbstver- Sammlung bestimmt wurde.

Neue Gehaltsrevision iu Sicht. Der Staatsan­zeiger schreibt: Die Besoldungsaufbesserungen, die in un­fern Nachbarstaaten Bayern und Baden sowie in anderen Bundesstaaten jüngst erfolgt und im Reiche und in Preu­ßen (in 'Aussicht genommen sind, haben der Staatsregierung eine erneute Prüfung der Besoldungsverhältnisse der öf­fentlichen Diener nahegelegt. Me Staatsregierung ist zu her Ueberzeugung ^gekommen, daß, auch in Württemberg ein Bedürfnis in dieser Richtung vorliegt und hat daher eine Durchsicht der bestehenden Gehaltsverhältnisse in Aus­sicht genommen. Diese bereits mit dem nächsten Etats- entwurfe für die Etatsjahre 1909 und 1910 zu verbinden, ist sticht möglich, da dieser Etat ohnedies mit einem Fehl­betrag abschließen, unch es besonderer Vorkehrungen be­dürfen wird, umj ihn ins Gleichgewicht zu bringen. Die Gehaltsrevision soll aber sobald als irgend möglich zur Durchführung gebracht werden. Mit Rücksicht aH die hiernach bevorstehende durchgreifende Gehaltsneuordnung mußsdavon abgesehen werden, in den nächsten Etatsentwurf Gehaltsaufbesserungen für einzelne Beamtenkategorien ein­zustellen. Tie Vorarbeiten für die Gehaltsrevision wer­den baldigst eingeleitet werden.

Befchäftignngszeit von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern. Betreffend die Durchführung der Bestimmungen über die Beschäftigung von Arbeiter­innen und jugendlichen Arbeitern in Werkstätten der Kleider- und Wäsche-Konfektion bestimmt ein Erlaß des Ministeriums des Innern an die Kreisregierung, Ober­ämter und Ortspolizeibehörden folgendes: Wie aus den Jahresberichten der Gewrrbeaubsichtsbeamten für 1907 zu entnehmen ist, werden immer wieder, insbesondere in klei­neren Gemeinden, Werkstätten der Kleider- und Wäsche- konfektion angetroffeu, in denen Arbeiterinnen und jugend­liche Arbeiter beschäftigt werden, ohne daß seitens des Ar­beitgebers vor dem Beginn' der Beschäftigung der Orts- polizeibehörde unter Angabe der Werkstätte schriftlich An­zeige gemacht worden wäre. Diese Werkstätten sind in­folge der Versäumnis des, Arbeitgebers nicht in den von den Ortspolizeibehörden zu führenden Verzeichnissen ent­halten, werden Dadurch leicht der Gewerbeaufsicht ent­zogen und, wenn ihr Bestehen den Behörden bekannt wird, so stößt die Durchführung der seither unbeachtet gebliebe­nen Vorschriften oft auf unverhältnismäßig große Schwie­rigkeiten. Die in der Ueberschirift genannten Behörden werden beauftragt, dem vorstehend bezeichneten Mißstand besonderes Augenmerk zu schenken und soweit möglich, zu ihrem Teil dafür zu sorgen, daß die Bestimmungen der Verordnung, betreffend die Ausdehnung der KZ 135 bis ISS und des ß 139 b der Gewerbeordnung ans die Werk­stätten der Kleider- und Wäschpkonsektion, vom 31. Mai 1897 mit den Aenderungen durch die Verordnung vom 17. Februar 1904 und der zum Vollzug dieser Verord­nung ergangenen Verfügung des Ministeriums des In­nern vom 15. Juni 1897 mit den Aenderungen durch die Verfügung vom 27. April 1904.

Maßregeln gegen die Zigeuner, Ein Erlaß des Ministeriums des Innern «an die Oberämter über die Maß­regeln gegen die Zigeuner enthält folgende Bestimmungen: Bon einzelnen Oberämtern scheinen die Bestimmungen in den Ziffern 3 der Erlasse des Ministeriums des Innern, betreffend Maßregeln gegen die Zigeuner, vom 11. Februar 0903 und vom 27. IM 1907 dahin verstanden worden zu sein,-daß, mich der Vollzug der 'Ausweisung von Zigeunern regelmäßig mittels Fußtransports, unter unausgesetzter Begleitung durch Landjäger bis zur Landesgrenze, zu er­folgen habe. Gegen einen derartigen Vollzug der Aus- > Weisungen spricht, daß derselbe unter Umständen unverhält­nismäßig lange Zeit erfordert, umständlich und mit einer . außerordentlichen Inanspruchnahme der Landjägermann- schast,d ie hierdurch änderen Aufgaben entzogen wird, ver­bunden ist und erfahrnn-gsmäßig leicht zum Entweichen einzelner Mitglieder ansgewiesener Banden führt, die unterwegs der Vollziehung der Ausweisung sich durch die Flucht zu entziehen wissen. Es ist daher Anlaß- gegeben, darauf hinzuweisen, daß es keinem Bedenken unterliegt, die Ausweisungen von Zigeunern, wie dies bei sonstigen Ausweisungen aus dem Landes- oder Reichsgebiete eben­falls geschieht, regelmäßig unter Benützung der Eisen­bahn zu vollziehen. Dabei ist jedoch zu beachten, daß die Vorschrift des Art. 1 des Gesetzes, die Kosten der Gefange­nentransporte betreffend, vom 26. Mai 1824, wonach die Kosten der Fortschaffnng, Verpflegung und Verwahrung der Gefangenen auf dem Transport ohne Ersatzleistung von der Staatskasse bestritten werden, sich nur auf die Fort­schaffung usw. der Gefangenen selbst, nicht aber auf die durch die Mitbeförderung von Pferden, Wagen,. Wohn- uird Kvcheinrichtungen und dergl., verursachten Kosten be­zieht. Die Kosten der Beförderung.der letzteren an Ei­gentum der Transstvrtgefangenen stehenden Sachen fallen den Gefangenen zur Last. Me den ausgewiesenen Zigeu­nern gehörenden Tiere, Wagen ,usw. sind nur aus An­trag der Ausgewiesenen und nur dann mitzubefördern, trenn entweder u) die Kosten dieser Beförderung von den Zigeunern selbst im Voraus gedeckt werden können, sei es, daß dieselben ins Besitze genügender Barmittel sind, >ei es, daß- durch einen in ihrem Aufträge erfolgenden vorherigen Verkauf eines Teils ihres Eigentums ein zur Deckung der Beförderungskosten hinreichender Erlös er- Pelt worden ist, oder wenn b) Sicherheit dafür gegeben A, das: ihn nachträglicher vollständiger Ersatz der von dem Oberamt vorschußweise verausgabten Besörderungs- tosten aus dem Vermögen der Ausgewiesenen ohne Wen- jungen binnen kurzer Zeit stattsindet. Andernfalls hat 7^ Weiterbeförderung jener Sachen zu unterbleiben, wovon twr Einleitung des Transports der Ausgewiesenen diesen "ter dem Anheimgeben Eröffnung zu machen ist, wegen f^öveter -vorläufiger Unterbringung oder wegen bestmög- -Verwertung ihres Eigentums auf ihre Rechnung .ZWung zu treffen. Ob und inwieweit hiebei den Aus- ^ur Vermeidung unnötiger Härten von den Po- zewehörden pn die Hand gegangen werden kann, bleibt ch. ^nzelnen Falk dem pflichtgemäßen Ermessen der Kgl.

otdrrektion Stuttgart und der K. Oberämter überlassen.

Fort mit de» alte« Talern. Um das Publikum vor Schaden zu bewahren, sei nochmals darauf hingewiesen, daß die Eintalerstücke nur noch bis 30. September bei den Reichs- und Landeskassen eingelöst werden. Es dürfte sich empfehlen, die Einlösung der Eintalerstücke direkt bei einer Reichsbankanstalt vorzunehmen.

Lotterie. Die Ziehung zu Gunsten desJustinus- Kerner-Vereins in Weinsberg, dessen Bestrebungen allgemeine Unterstützung verdienen, findet am 17. Septem­ber statt.

Stuttgart, 13. Sept. Der kommandierende General, Herzog Al brecht von! Württemberg, wohnte gestern in Begleitung des Generalstabchefs des Armeekorps und zweier Offiziere seines Stabes dem Manöver der 53 Jnfanteriebrigade bei Gerstetten bei. Meser Uebmig wohnte mit Genehmigung des Königs auch der Großbritanische Oberst im Generalstabe und Militärattache« Trench, zu­geteilt der Großbritanifchen Botschaft in Berlin, bei. Die Manöver der 52.1nsanteriebrigade bei Gmünd endeten gestern.

Calw, 12. Sept. Ae bürgerlichen Kollegien haben das Mhalt des Stadtschultheißen auf 5600 M, steigend! bis zum Höchstgehalt von 7200 M, festgesetzt.

Weilheim a. T., 11. Sept. Die kommissarische U e b erna h m e der neuerbauten Nebenbahn Kirchheim- Weilheim fand heute statt. ^ Die hiemit beauftragte Kommission bestand aus Vertretern der Generaldirektion der Staatseisenbahnen und den Vorständen der Bau- und Betriebsi'nspoktiönen Stuttgart, Reutlingen und Plochingen. An der Eröffnungsfestsahrt am 14. ds. Mts. werden sich »okausfichtlich die Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, der Finanzen und des Innern beteiligen. Auf den einzel­nen Stationen der neuen Bahn findet eine feierliche Be­grüßung der Teilnehmer der Eröffnungsfahrt statt. Am 15. ds. wird die Strecke dem allgemeinen Verkehr übergeben.

Bom Submissionsweseu.

Heidenheim, .12. Sept. 'Wie die Stadtverwalt­ung in Heidenheim für ihren Handwerkerstand sorgt, zeigt folgender Fall: Me Malerarbeiten für das neue .Schlachthausgebäude sollten öffentlich vergeben werden. Eine Stuttgart«! - Firma bot auf die Voranschlagspreise 26 Prozent ab, die vereinigten Malermeister boten 12 Pro­zent -ab, die nicht vereinigten boten 20 Prozent ab. Der Herr Oberbürgermeister glaubte aber in Anbetracht der flauen Geschäftslage es nicht für angebracht, die Ar­beiten §rach auswärts zu vergeben und übertrug die Ma­lerarbeiten je zur Hälfte an die vereinigten und nichtver­einigten Meister zum jeweiligen Abgebot. Zur Nach­ahmung sehr zu empfehlen.

Ein anderes Bild.

Mühlacker, 12. Sept. Bei der auf der Kgl. Ei- senbähn-Bauinspektion.Mühlacker in Anwesenheit der Be­werber erfolgten Eröffnung, der in grvßer Zahl und teil­weise aus weiter Entfernung eingelaufenen Offerte auf die Arbeiten zur. Erstellung zweier Dienstwvhngebäude beim Staatsbahnhof.Vaihingen -a. E. traten Submissions­blüten zu Tage, die ein bezeichnendes Licht auf die Heutigen Zustände iw"Gewerbeleben werfen. Die auf ein­zelne Arbeiten gemachte Abgcbote betragen bis zu 32 Pro­zent des .Voranschlags ! ! Ten höchsten Rekord stellte ein Vaihinger Schlossermeister! Ein Schlossermeister von -Mühlacker bot 26 Prozent ab. Bei Malerarbeiten sind ebenfalls 30 Prozent abgeboten worden. Daß bei solchen Abgeboten entweder keine meistermäßige Arbeit mehr ge­liefert werden kann, was aber bei staatlichen Bauten von vornherein ausgeschlossen ist! oder der Meister früher oder später zu Grunde gehen muß, wird jeder Handwerks­mann, ,der noch rechnen kann, einsehen müssen. Darüber, daß die Werkmeister zu niedere Preise ansetzen, brauchen. sich unsere Bauhandwerker nicht mehr zu beklagen, wenn noch solche Abgebote möglich sein sollen.

Nah und Fern.

Vom Blitz erschlagen.

Zu hem bereits aus Spaichingen berichteten Un­fall meldet derHeub. Bote" noch- folgendes : Mn furcht­barer Donnerschlag leitete ein Gewitter ein, das mit un­heimlicher Geschwindigkeit von Westen herangezogen war und die auf dem Felde beschäftigten -Arbeiter jäh aus ihrer Arbeit auffchreckte. Wie von der Stadt aus bemerkt wurde, war dieser erste Blitzstrahl in der Nähe des hiesigen Krankenhauses niedergefahren und hatte, wie man alsbald erfuhr, den dort mit seinen Leuten beim Oehmden beschäf­tigten Bäcker und früheren Rosenwirt Ignaz Merkter- schlagen. Auch !Ue in seiner Nähe stehende Tochter war von der Gewalt des Luftdrucks zu Boden geworfen worden, erholte sich ober gleich wieder. Die sofort unter dem strömenden Regen angestellten Wiederbelebungsversuche an Merkt selbst erwiesen sich als erfolglos; der herbeigerufene Arzt konnte an dein inzwischen nach Hanse Geführten nur den Tod feststellen. Einer Feuersäule gleich ist nach dem Bericht eines Augenzeugen der tödliche Strahl direkt über den mit Zusammenrechen Beschäftigten heremgefahren, hat, wie nachher sichtbar,' Heu Strohhut völlig versengend, links am Hals eine blutende Wunde geschlagen und ist den Leib entlang durch! -die Füße in'-den Erdboden gefahren, ein gewaltiges Loch unetr dem Getöteten aufreißend.

Verunglückt?

In Königsbach (Baden) verunglückte Sonntag nachmittag ans der Hühnerjagd ein Verwandter des Be­sitzers des Königsbacher Schlosses Freiherrn v. St. Andre. Es ist der 17 Jahre Me Freiherr von Göler aus Karlsruhe. Der junge Mann war.mit dem Freiherrn v. Andrö ays die Hühnerjagd gegangen und stand eine Strecke weit weg an einem Keinen Bergabhang; er siel rücklings hinunter, wobei sich das Gewehr entlud und ihn der Schuß tötete. Als feine Jagdgenoffen herbei­liefen, war er bereits gestorben.

Der Forbacher Tunnelbau.

Die Heidelberger Zeitung teilt zu ihrer Meldung Wer An Forbacher Tunnelbau mit, daß sich das Miß­

geschick schon vor längerer Zeit ereignet hat, daß die bei­den Tunnelstollen an der Stelle des berechneten Zusam­mentreffens in der Tat um 8 -Meter divergierten, daß dev Schaden aber nur 65 000 M. betrage und vvU der Baufirma zu tragen sei. (Das Heidelberger Blatt hatte zuerst von einem Schaden von 3 Hz Will. Mark erzählt, den tzer badische Staat zu tragen hätte!)

Ein General verunglückt.

Der Kommandeur her 23. Infanterie-Brigade, Ge­neralmajor v. Bötticher, stürzte heute nachmittag während des Manövers bei Ratibor mit dem Pferde und erlitt einen schweren Unterschenkelbruch.

Schwere Unwetterschäden in Tirol-

Die feit 36 Stunden ununterbrochene anhaltende Regengüsse richteten .in Nord tirol sehr großen Schaden am Auf der SKdbahn erfolgte zwischen Patsch und Ma-trai. ein bedeutender Erdrutsch, durch, den der Zugverkehr gestört wurde. Die Flüsse sind hoch angeschwollen und teilweise über die Ufer ge­treten. In Täckses und besonders im Zillertal konnte nur mit dem Aufgebot aller Kräfte eine Katastrophe ver­hindert werden. Die neuerrichteten Dammbauten sind zum Teil schwer beschädigt.

Ermordung einer Engländerin in Indien.

DieTimes" meldet aus Simla: Freitag fand man eine englische Dame, Miß Mnltan, er­mordet in einem Abteil erster Klasse des Post­zugs von -Lahore nach Karachie. Dies bestätigt die große Besorgnis, die man bereits für Mein reisende Europäer, besonders Damen, auf indischen Eisenbahnen hegte.

Eine dunkle Geschichte, beschäftigt -neben der Affäre Alberti die dänische Haupt­stadt Kopenhagen: Der rätselhafte Tod des Gutsbesitzers Möller, übrigens des größten in Dänemark, der nach einem Jubiläumssest mit seinem Freunde, einem Kopenhagener R«htsanwall, ein Bergnüg- ungislokal besucht hatte und nach einer gemeinsamen Wagen­fahrt am folgenden Tage als Leiche im Fischerei­hafen gefunden wurde, ist noch immer in Dunkel gehüllt. Es ist ausgeschlossen, daß Möller im Dunkeln verunglückte, wie die Polizei anfänglich annahm, die aus dieesm Grunde die Beerdigung gestattete. Der 43jährige Mann, Vater von 5 Kindern, war nach der von seinem Neffen gegebenen Versicherung im höchsten .Grade solid; auch befand er sich nicht, wie zuerst angenommen wurde, aus der Heimfahrt nach seinem eine Stunde von Kopen­hagen entfernten Gute, da er sich, was inzwischen fest- gestellt wurde, für die Nacht ein Zimmer in einem Hotel bestellt hatte. Der Neffe erzählte weiter, daß sein Onkel stets viel Geld bei sich zu tragen Pflegte, was sicher auch diesmal her Fall war. Daß kein Unglücksfall, 'sondern ein Verbrechen vvrliegt, bestätigt die soeben bekannt gewordene Aussage der beiden Fischer, welche die Leiche fanden. Darnach' war das eine Äuge stark angeschwollen und Uutunterlausen, sicherlich infolge eines heftigen, nach der Schlafe geführten Schlages. Me Polizei hat die An­gelegenheit wieder ausgenommen.

Kleine Nachrichten.

Tie Gerberei von Gottlob Endel in Brackenheim ist Samstag Nacht vollständig niedergebrannt. Große Vorräte von Lohe und Rinde fielen dem Feuer zum Opfer. Die Nachbargebäude konnten durch die Anstrengungen der Feuerwehr gerettet werden.

In Emmershausen OA. Gerabronn ist Sonntag früh die Scheune des Landwirts Hermann unter furchtba­rem Krachen in sich zusammengestürzt. Verletzt wurde niemand.

In GaildS-rf hat sich während des Gottesdienstes ein von dort gebürtiger Kaufmann aus unbekannten Mo­tiven erschossen.

Fm Hasenbergwald bei Stuttgart zwischen dem Weg zur Bürgerallee und der Zufahrtsstraße zum Jä­gerhaus, etwa 200 Mir. von letzterem entfernt, ist am Samstag nachmittag 53/4 Uhr einer Dame, die mit ihrer Schwester dort spazieren ging, ihr Handtäschchen gewalt­sam'entrissen worden. Der unbekannte Täter kam in der Richtung von der Gaiseiche her hinter den Damen drein und flüchtete nach vollbrachter Tat abwärts auf den zur Bürgerallee führenden Weg.

Me Polizei in Ülm nahm wegen Diebstahls einen Mann fest, der sich Josef Urban, Mechaniker aus Wels nannte. Nun stellte es sich heraus, daß es der ehemalige Mrenzauffeher Wolfgang Hümmer aus Staffelstein ist, der u. ä. -um Weihnachten 1907 einen bedeutenden Einbruch in dem Pfarrhof in Wecker i. Allgäu verübte und wahr­scheinlich noch mehr Pfarrhofdiebstähle auf dem Kerb­holz hat.

Ans Ulm wird berichtet: Beim Hochwasser am letzten Samstag riß sich am Pionierübungsplatz ein Ponton los, der davon getrieben wurde u. sich an der Thalsinger Do nau- brücke quer über zwei Pfeiler legte. Durch die Gewalt der Strömung wurde das Schiff derart an die Brückenpfeiler ge­preßt, daß Gefahr für den Holzbau bestand. Die in Metz­ingen übenden Pioniere wurden telefonisch' von der Sache verständigt, worauf 30 Mann Pioniere mit 50 Mann In­fanterie eintrafen, denen es nach harter Arbeit gelang, das gänzlich unbrauchbar gewordene Schiff von der Brücke loszubringen.

In Berlin wurde am Grünauer Friedhof die Ehe­frau des Instrumentenmachers Buch Holz erdrosselt anfgefunden. Msj mutmaßlicher Täter wurde der Kut­scher Wollenberger verhaftet, der mit der Ermordeten ein Verhältnis unterhalten hatte.

Auf Grand Turk (Bridisch-Westindien) richtete ein Orkan große Verheerungen an. Me Straßen gleichen Trümmerhaufen. Eine große Anzahl Menschen ist um- gekommen.

Handel und Volkswirtschaft.

Ulm, 12. Scvt. Der Most ob st war kt auf dem Münster- Platz ,eigte beute ein lehr rege, Leben. Die Zufuhr betrug etwa 800 Ztr, die rasch Käufer fanden. Für Fallobst wurden pro Zentner 8a Pfg Li, 1 M. bezahlt. Beffere» Obst kostete 1.182 M.