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Amtsblatt für die ^LadL Wlldbad. Verkündigungsblatt

der ttgl. Forstämter Wildbad, Meistern, Lnzklosterle rc während der Saison mit

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Dienstag, den 1. September

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Volksbildung und Wirtschaftsleben.

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Geburts - hingewiesen und einen kur­zen Abriß seiner Lebensgeschichte gegeben. Es bleibt noch übrig, darauf hinzuweisen, daß Schulze-Delitzsch das Problem der wirtschaftlichen Entwicklung tiefer erfaßte, > immer wieder daraus hingewiesen hat, daß jeder wirtschaftliche Fortschritt vorbereitet und getragen sein muß von geistigen und sitt­lichen ll ulturf ortschritten, also von Bibdungs- und Erziehungsarbeit. Schulze-Delitzsch wurde nicht inüde, in seinen Vorträgen und Schriften insbesondere den Ar­beitern (vgl.Sechs Kapitel zu einem deutschen Arbeiter­katechismus") immer wieder zu sagen, daß nur die Stei­gerung der menschlichen Kräfte und ihre Vergeistigung dem Arbeiter größere materielle Erträge bringen und die soziale Frage lösen könne. In Konsequenz dieser An­schauungen ließ der mit Arbeit überbürdete Mann sich gern bereit finden, die Leitung der im Jahre 1871 be­gründeten Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung zu übernehmen und bis zu seinen: Tod sortzusühren.

Es ist auch heute nicht überflüssig, darauf hinzu- weisen, daß geistige Fortschritte wirtschaftliche Entwick­lungen nach sich Ziehen, und daß, Stillstand und Rück­gang in der geistigen Kultur sich als Stillstand und Rück­gang im Wirtschaftsleben geltend machen. Eine geistig aufstrebende Bevölkerung eignet sich höhere Arbeitsme­thoden an, benutzt alle technischen Hilfsmittel, erfindet neue Maschinen, organisiert Handel und Verkehr und strebt nach Erweiterung, des Kreises ihrer wirtschaftlichen Unternehmungen. Eine in ihrer geistigen Kultur zu­rückgehende Bevölkerung dagegen vermag ihre wirtschaft­lichen Errungenschaften nicht festzuhalkdu, sie kehrt zu primitiveren wirtschaftlichen Arbeitsmethoden zurück, pro­duziert weniger und Minderwertigeres und verschwindet von den großen Märkten.

Die geistige Kultur ist die Mutter fort­geschrittenen wirtschaftlichen Schaffens. Aber umgekehrt ermöglichen auch erst die Erträge so qualifizierter Arbeit eine durchgreifende Volksbildung. Ein armes Volk kann weder Schulen noch Bibliotheken, Thea­ter und Museen für alle errichten.

Im Deutschen Reiche bleibt manche Versäumnis eiu- zuholen. Das deutsche Volk verausgabt für seine Volks­schulen jährlich über eine halbe Milliarde, das Doppelte

wir hoffen immer, und in allen Dingen Ist besser hoffen als verzweifeln. Denn Mer kann das Mögliche berechnen? Goethe.

§4)

Rosa-Manna.

Roman von Metall von Java.

D.u sch von L c o v a.n Hec n- st e d e.

«Nachdruck verboten.)

Fortsetzung.

ClmrlottcuS erste Bewegung war. ansznbrauseu, die zweite, uue Livveu zusammen zu treuen und sich gewaltsam zur zu zwingen, die dritte, so gut wie möglich ein Lächeln zu bildcu.

»Aber Mac . . Oein, cs ist nicht schlimm, gar nickt Muim,. Komm nur her, Marie: ich gebe Dir einen anderen -cller für den He.r u Arme Engenic. es tut mir leis wegen Teuics reizendes «lewes. Hol aber rasch ein trockenes Tuch, Ainric!"

-ftuie war sc» bleich wie die Wand, ihre gewöhnliche Selbst» vei;cw..mn,q haue sie verlassen! ihre Haute betnen, wahrend sie luo bückte und,jt Schwamm und Tuch den Schaden wieder M zu machen snane. Fräulein Engenie lächelte mit etwas saurer -dem ui,d versickerte zngleiai. daß es nichts zu bedeuten habe, iocchtmo Charlotte Marie leise aber Witz znstnsterte: »Wie kannst rs" ungeschickt sein! Mein ganzes Tiner ist durch Deine

2-olpelgkßiükcit gestört."

^ Twc erwiderte nichts; sie erhob sich ans ihrer gebückten mit kMigeröteiem Gesicht, in der einen Hand die keinen Teilers, in der andern Schwamm und 'waituch;. ihre Augen ruhten wir a weien» am dem Flecken, ^ uumiich durch das Waschen noch grööcr geworden war.

.,sprach mit Engenie, die dabei blieb, daß es gar >>u... zci bienten bade; ans Marie hatte °>- »a-h keinen Blick Turorsen.

ist nötig, um überall vollwertige Volksschulen zu schaf­fen.' Ungezählte Millionen sind weiter nötig für Fort­bildungsschulen, Bolksbibliotheken und'für belehrende und bildende Veraustaltuugeu für die Erwachsenen. Wir soll­ten diese Millionen opfern, sie sind werbendes Kapital.

Mit bewundernswerter Klarheit hat der Vater des deutschen Genossenschaftswesens Schulze-Delitzsch die ge­genseitige Bedingtheit des geistigen und wirtschaftlichen Fortschrittes dargolsgt und damit unserer Bildungspolitik wertvolle Fingerzeige gegeben. Darum legen auf Schnlze-Delitzsch's Grab auch die Vertreter der Volks­bildung ihre Kränze nieder mit dem Wunsche, daß die Anschauungen des großen Volkslehrers immer mehr zu Leitsternen der staatlichen und kommunalen Verwalt­ungen werden möchten.

Rundschau.

Wic man in Preußen mit den liberalen Lehrern umgeht.

In Tönning, einer gut preußischen Stadt, am­tierte bis dato der Lehrer 5) ause u. Herr Hausen hatte im Reichstagswählkampse 1907 für den liberalen Kan­didaten, Abgeordneten Dr. Leouhart, agitiert, in ei­ner Stadtverorduetenstichwahl zwischen einem National- liberalen uird einem Sozialdemokraten als bürgerlicher Demokrat sich der Stimme enthalten, über den Durch­fall des Natioualliberalen eine gewisse Freude geäußert und sich schließlich auch nicht geniert,, einem verstorbenen sozialdemokratischen Mitbürger das letzte Geleit zu ge­ben. Auch wurde -von ihm die Aeußeruug bekannt:Mir gibt es immer einen Stich ins Herz, wenn ich die blei­chen Gesichter meiner Schulkinder sehe und mir daun sa­gen muß, daß diese Not wesentlich durch die Schutzzoll­politik verschuldet wird."

Als der Landrat von diesenAusschreitungen" hörte, schrieb er flugs einen Bericht an die Regierung: Es wäre sehr empfehlenswert, den politisch so be­denklich tätigen Lehrer Hausen so schnell wie mög­lich zu beseitigen."

Nach einigen Tagen hieß es in Tönning:Ein Re­gierungsrat ist eingetroffen. Es. geht gegen den Lehrer Hansen . . ." .Hansen lag krank darnieder und war nicht vernehmungsfähig. Der Regierungsrat wußte sich aber zu helfen. Er vernahm den -- T e n n n z i a n t e n. Die liberale Agitation, die Stimmenthaltung in der Stadt- verordnetenwahl, das Begräbnis des Sozialdemokraten -

das alles wurde notiert, wie folgt berichtet:

Ich rate ganz entschieden, bei Hansen die höchst zulässige Strafe von neunzig Mark in An­wendung zu bringen. Wird der sozialdemokrati­sche Agitator (!) gleich zwangsweise pensioniert, dann hätte er jetzt noch Pension zu beanspruchen. Aber hat er erst diese Vorstrafe aufzuweisen, dann kann er ohne jede Pension bei dem nächsten Fehltritt ent­lassen werden." Hansen erhielt daraufhin folgende An­klageschrift:

Es wivd hiermit das Disziplinarverfahren ge­gen Sie eröffnet, weil Sie die Luftklappen Ihrer Klassentür nicht vorschriftsmäßig^ ge- schlo s s e n gehalten und außerdem dem Herrn Schul­inspektor bei seinem letzten Besuche nicht mit der angemessenen Schnelligkeit eine Sitzge­legenheit angeboten haben."

Bon dem politischenVergehen" rein Wort! Han­sen wurde aber wirklich zu der höchst zulässigen Strafe verurteilt, damit er das nächste Mal ohne Pension hinansfliegen kann! Wir glauben, daß demjenigen, der dieses preußische Verwaltungsintermezzo so kennzeichnen wollte, wie es dem berechtigten ehrlichen Zorne über die Angelegenheit gemäß wäre,mit angemessener Schnellig­keit" alsbald eineSitzgelegenheit" angeboten würde vom - StaatSanwalt. Wir warnen daher Leute mit beweg­licher Zunge davor, sich über diese Affäre anders als etwa so zu äußern, daß- auch hierin die ganze .Herrlich­keit Preußen-Deutschlands sich beneidenswert schön of­fenbare. '

* *

Der Entwurf einer neuen Sirnfprazes;- orsnung

ist nun veröffentlicht worden. Ans der Begr ü n d u n g ist ersichtlich, aus eine wie lange Vorgeschichte dieser Ent­wurf Aurückblicken darf. Bezüglich der Untersuch­ungshaft spricht die Begründung die Hoffnung aus, daß aus Grund der Reform Verhaftungen in wirtlich unbedeutenden Sachen ganz vermieden werden. Be- der Stellung des Beschuldigten im Vor­

verfahren und im Lwis ch enverf a b r e n und der Stellung des Verteidige r s geht die Reform darauf ans, zu verhüten, daß der Angeklagte unvorbereitet über wichtigere Sachen in die Hauptverhandlnng cinrriu. und es wird daher dem Staatsanwalt uni) dem Un­tersuchungsrichter zur Pflicht gemackt. dem B>'-

Als alles ein wenig berubigt war. wurde wemc- gereicht, das Mädchen strengte sich gewaltsam an. das Zitlern ibrer Finger zu iiuicrdrücken. Als sie Frank gegenüber Emil und Meta bediente, blickte ersterer auf. Sie sah ihn nicht an, sondern mied seinen Bück; denn sie fühlte, daß dieser in all dem Eifer des Wieder- erkeunens bumncnd ans sie gerichtet war: sie trug weiter auf und setzte den Teller auch vor ihm hin. Als er denselben aus ihren zitternden Fingern entgegengenommen hatte, bemerkte sie, daß auch seine Hand bebte.

Der Detter Emil hatte seit dem Unfall keine Auge von der unschuldigen Ursache desselben gewandt und folgte Marie noch fortwährend mit seinen frechen Blicken.Ein schönes Weibsbild!" dackne er.Was mag sie gesehen haben! Ich sah ihre Angen ausslammeii, wie ein vaar glühende Kohlen, dann ließ sie den Teller fallen ... ich glaubte, sie sei ohnmächtig geworden. Nie­mand sonst scheint es bemerkt zu haben!"

Alles verlief ohne Unfall weiter. Das Essen war fein und gut znbercitet, und nach der unliebsamen Störung bei Beginn der Tafel.tat mm jedes sein möglichstes, um den unangenehmen Eindruck z» verwischen, so daß alsbald eine lebhafte Unter­haltung in Fluß kam: man lachte und scherzte und war voll geist­reicher Einfälle.

Niemand war so gesprächig wie Frank. Sonst war er fast immer schweigsam und nahm eine Haltung an. als wenn er sagen wollte: Von den Dingen, die mich interessieren, versteht Ihr nichts, deshalb will ich lieber davon schweigen. Aber heute war das anders, und Fräulein van Lunen hatte einen so nnter- battenden Nachbarn an ihm, daß sie kaum mehr an ihr begossenes Kleid dachte. Er erzählte von seinen Neuen, von seiner Be­kanntschaft mit berühmten Künstlern, von seinen Abenteuern in Spanien, in Tunis und Marokko.

Seine Mutter winkre abwechselnd ihren Töchtern mit den Angen, um sie ans das ungewohnte Tun ihres wiedergefundenen Sohnes aufmerksam zu macken. So unterhaltend und so gut aufgelegt hatte sie ihn noch nie gesehen. Sollte Engenie solchen Einfluß ans ihn haben? Bei dem Gedanken mußte Frau van Haeren gewaltsam einen Seufzer unterdrücken. Engenie märe in jeder Beziehung eine wissende Frau für ihn gewesen, die F-anul'e würde eine solch: Verbindung lehr gern gesehen haben: aeer jetzt war cS zu ivät!

Einen wenig aufmerksamen Nachbarn batte dagegen Met-r zu ihrer Linken. Emil Sandberg halte nur Angen für Marie, er vermochte den Blick tanm von ihr abzuwenden. Mst mag­netischer Kraft fesselte sie ihn durch das -bewegliche Spiel ihrw Mienen. Was mag es nur sein? fragte er sich jedesmal. Ist sie noch linier dem Eindruck ihres kleinen Mißgeschicks, oder'war das vielleicht nur die Folge irgend einer mir unbekannten Ur­sache? Bald wurde sie feuerrot, dann wieder kreidebleich: ihre Livven zuckten bisweilen in ohnmächtigem Zorn oder sie zitterten, als wenn das Weinen ihr nabe wäre. Dis Augen schlug sie aber nicht ans. Emil brannte vor Verlangen, einen Blick von ihr zu erhasche», aber kein einziges Mal vergaß sie, was ihrer Stellung angemessen war.

Nach dem Mahle ging man in den Salon. Charlotte blieb einen Augenblick zurück, um sich den Schaden anzilsthen.

ES ist sehr verdrießlich", sagte sie ärgerlich zu Marie.Ich begreife nicht, was Dir in den Sinn gekommen ist."

..Verzeihen Sie mir güiigft, Madame", entgegnete das Mädchen demütig, »es kam ganz unversehens."

Maries Unterwürfigkeit brachte sie noch mehr in Harnisch. Du warst in den Bohnen! Oder Du hast zu viel nach den Herren gesehen!" ließ dieliebenswürdige" Dame boshaft daraus folgen.

Die Worte taten Charlotte leid, sobald sie ihr entfallen waren: aber weshalb tat Marie so sonderbar! Aber sie wagte nicht, sie aiizusehcii, um zu erfahren, welchen Eindruck ihre grau­samen Worte gemacht hatten: jede andere Magd würde ihr Grob­heiten gesagt haben Marie schwieg.

Wenn Charlotte nun binzufügte:Du schweigst, weil Du m^t nichts zu erwidern weißt", wurde sie dann noch als beleidig.e Um lmld weiter schweigen? Doch so weit wollte sie es doch matt treiben.

Nachdem Frau Sandberg ihrem Aerger Luft gemacht begab sie sich in den Salon und fand dort ibr bezaubernde Lft.eln wieder. Frau van Haeren unterhielt sich mit Eugenies Mutter.

»Ja. er ist heute außerordentlich guter Dinge; ich habe ihn ange nicht !o gesehen. Der arme Junge!"

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