Kqung von Luftschifflinien Fahrzeuge meines Systems geschaffen. Naturgemäß wirb es dann auch Sache der KestÄler sein, die für ihre Linien notwendigen An­lagen, also auch die Häfen, aus ihren eigenen Mitteln m bestreiten.

Mein Unternehmen wird, wenn ich auch die Er­richtung von Häfen für den geregelten Betrieb der Luftschifflinien an sich durchaus für nötig halte, an Achen Anlagen kein direktes Interesse haben, weil es in Zukunft nicht mehr in erster Linie meine Sache sein wird, Lüftschiffahrten auszufühlen, sondern Luft­schiffe zu bauen und an die Besteller abzuliefern, denen der Betrieb überlassen werden muß. Die von mir aus- Wführenden Fahrten werden sich auf Probefahrten mit auf Erprobung von Neuerungen in der Konstruktion beschränken, wobei stets die Rückkehr nach der Werft in Aussicht genommen, die Anlage von Häfen an aperer Stelle also nicht erforderlich ist.

Darnach Plant also Zeppelin eine regelrechte Luft- schiffabrik.

Briefwechsel zwischen Prinz Heinrich und Zeppelin.

Prinz Heinrich von Preußen hat folgendes Merkenswertes Schreiben an Graf Zeppelin ge­richtet:

Älbeck-Bucht.den 12. Aug. 1908. Eurer Ex- Mnz gestatte ich mir im Anschluß an mein Telegramm wm 12. ds. Mts. beiliegenden Check auf die Reichsban? Her die Summe von 5364,54 Mark als Ertrag einer freiwilligen Sammlung der Seeoffiziere, Wä­rmeingenieure, Sanitätsoffiziere, Beamten, Deckoffiziere «nd Fähnriche der Hochseeflotte zu übersenden alsBei­trag der Hochseeflotte für den Neubau eines Luftschiffs".

Die Hochseeflotte befand sich im Nordatlantik, als die Kunde von dem Mißgeschick des Luftschiffs ihr draht­los übermittelt wurde. Die Trauer "über diesen Vorfall Mar ebenso allgemein, wie der Wunsch, durch pekuniäre Hilfsmittel sich an dem schleunigen Wiederaufbau eines bisher bewährten Systems zu beteiligen. Eure Exzel­lenz bitte ich, mir glauben zu wollen, daß ich außer­ordentlich gern nicht nur meine Genehmigung zu dieser Sammlung gab, sondern mich sofort zur Annahme der 'Beiträge und Ueberführung derselben an ihren Be­stimmungsort bereit erklärte, erfreut über den gefun­den, mutigen und patriotischen Sinn, der in unseren Seeoffizieren lebt, einem Korps, welches gewohnt ist, in seinem Beruf mit Mißerfolgen und Ver­lusten jeder Art zu rechnen, hervorgerufen durch elemen­tare Naturgewalten. Mit meinen Untergebenen weiß ich mich eins in dem Wunsch, daß es Eurer Exzellenz in kurzer Zeit gelingen möge, ein neues, den Anforder­ungen der Flugtechnik entsprechendes und den Elemen­ten trotzendes Luftschiff zu bauen, welches '.als Pro­dukt zäher Ausdauer eines deutschen Mannes dem Aus­land die Bewunderung sowie Anerkennung abtrotzen soll. Mt diesem aufrichtigen Wunsch und der nochmaligen herzlichen Bitte um Annahme der Stiftung verbleibe ich Äs Eurer Exzellenz, sehr aufrichtig und allezeit ergebener

Äs Eurer Exzellenz, sehr aufrichtig und allezeit ergebener Mz.) Heinrich Prinz von Preußen, A-rnmrat W Ck^f der Hochseeflotte.

Graf Zeppelin hat dem Prinzen in einem län­geren Schreiben gedankt. Er spricht darin allen An­gehörigen der Hochseeflotte für den hochherzigen Aus­druck der Anteilnahme und Hilfsbereitschaft seinen Dank aus und hebt dann hervor, daß gerade das wohlwollende Urteil des Prinzen Heinrich, des berufensten Vertreters der Interessen der Flotte, ihm besonders Mut und 'Kraft gegeben habe, seine Arbeiten in der begonnenen Weise fort­zufetzen. Das Schreiben fährt dann wörtlich fort:In hohem Maße tröstlich gegenüber manchen Auffassungen, die in der Zerstörung meines Lufffchiff.es einen fast un­vermeidlichen Vorgang für alle starren Luftschiffe sehen, ist mir das Vertrauen der Seeoffiziere, die Eure Kgl. Hoheit selbst als ein Korps bezeichnen, das gewohnt ist, in seinem Beruf mit Mißerfolgen und Verfusten zu rech­nen, hervvrgerufen durch elementare Naturgewalten. Sollte diese Ansicht, daß der Verlust eines gewissen Prozent­satzes von Fahrzeugen unvermeidlich ist, Gemeingut aller Norden, so werde ich das der bahnbrechenden Kraft der von Eurxr Kgl. Hoheit und dem Seeoffizierkorps ver­tretenen großzügigen Auffassung verdanken."

Graf Zeppelin imErholungsurlaub".

Die neue Züricher Zeitung erzählt folgende Erlebnisse des Grafen in St. Gallen: Graf Zeppelin glaubte in St. Gallen unerkannt verweilen zu können. Er .hatte aber seine Rechnung ohne die St. Galler gemacht. Schon beim Betreten des Hotelvestibüls wurde er vom Con- crerge mitExzellenz" begrüßt. Beim Bezug hes Zim- ums begrüßte ihn das Zimmermädchen als HerrGraf", änch bei per am Vormittag unternommenen Rundfahrt durch die Stadt soll der Graf seine Erfahrungen ge­macht haben. Ueberall sei auf ihn gezeigt worden, M märe er der Bundespräfident. Zeppelin besorgte ver- ichredeue Einkäufe. Als er eine Teppichhandlung betrat, fwl eine Reifedecke einzukaufen, da sei er vom Angestell- En gemustert mrd dann sofort mitHerr Graf, womit ann ich Ihnen dienen?" angeredet worden. Und an eurem anderen Orte kaufte er eine Automütze ein. Hier er sich endlich einmal unerkannt. Als er aber e erste Mütze probierte, da habe das bedienende Fräu- «in gleich auch erklärt:Herr Graf, die Mütze steht ^hnen ausgezeichnet."

^ ein Lauffeuer ging es durch die Stadt, Graf d^>pelin sei in derWalhalla" abgestiegen. Auf dem »^?>^vurkt wurde die Mitteilung sogar ausgerufen.

' ch" ^haren strömte nun das gute Publikum hin- nm!?! - derWalhalla", um Zeppelin zu sehen. Die mZ. chr Parterre wunden geradezu besetzt und die als dienten als willkommene Gucklöcher. Und

stck /'Z^af im Fiaker vor das Hotel fuhr, da sah er ' Zlnch auch einer begeisterten Volksmenge gegenüber, er kZ, ^ing Graf Zeppelin nunübers Bohnenlied"; sick, ^ri St. Gallen genug und xr entschloß

Das xfZ GaUnsstadt so rasch als möglich zu verlassen.

Hotelbureau besorgte ein Automobil, das von ei- '

nem Privatmann bereitwillig zur Verfügung gestellt wunde und nach dem Mittagessen ging es weiter nach dem Toggenburg, über den. Ricken nach dem Zürichsee u.nd weiter nach Bitznau, wo der Graf nun einige Tage zu verbleiben gedenkt, sofern er nicht ähnliche Erfahr­ungen machen must wie in St. Gallen. Aber trotz alle­dem verlor er den guten Humor nicht und bei Tisch er­zählte er, was ihm alles in den letzten Wochen Ange­stoßen sei. Nach der Katastrophe von Echterdingen habe ihm ein Schulmädchen seine Ersparnisse, ganze fünfundzwanzig Pfennig zugesandt, damit er wieder ein neues Luftschiff bauen könne. Und eine andere Schü­lerin habe ihm ein Exemplar desStruwelpeter" zu­kommen lassen mit dem Hinweis, der Gras möge es in Friedrichshafen verkaufen, damit er wieder zu Geld komme.

EinZeppeliuplatz" in Berlin.

Berlin, 28. Aug. Wie bereits mitgeteilt, hatte der Magistrat von Berlin beschlossen, den Platz zwischen dem Rudolf Virchow-Krankenhause und der Mül­lerstraße zu Ehren des Grafen ZeppelinZeppelin­platz" zu pennen. Dieser Beschluß wurde vom Ober­bürgermeister Kirschner dem Grafen Zeppelin mit­geteilt, der darauf an den Oberbürgermeister ein Dank­schreiben gerichtet hat.

Gmunden, 28. Aug. Der Herzog von Cum- berland, der bereits 1000 Mark für Zeppelin gespen­det hatte, hat jetzt der Zeppelinspende weitere 2000 Kronen zukommen lassen.

Vom Arbeitsmarkt.

München, 28. Aug. Der schon ziemlich lang währende Glaserstreik in München wurde heute V»rmittag durch eine Verhandlung vor dem Gewerbegericht beendet. Die Arbeitszeit wird in Zukunft auf 9 ff, Stunden fest­gesetzt. Der neue Vertrag wurde von beiden Seiten an­genommen und tritt am Samstag, 29. August, in Kraft. Die Wiedereinstellung der streikenden Arbeiter erfolgt, so­weit Bedürfnis vorhanden ist, am nächsten Montag.

Aus Württemberg»

Dienstnachrichten. Inden Ruhestand versetzt: De» Siaiisnrre.walnr Edle in Langenargen.

Der neue Hauptbahnhof in Stuttgart. Ueber den Stand des Umbaus des Hauptbahnhofs. Stuttgart und der damit zusammenhängenden wei­teren Bauten wird dem Staatsanzeiger Nachstehendes mitgeteilt: Tie Grunderwerbungen für den Umbau und die Erweiterung des Hauptbahnhofs und des Stadtbahn­hofs sind weit vorgeschritten. Durch die noch rückstän­digen Kauffälle wird der Bauvorgang nicht gehindert. Ajff einen Teil des erworbenen Krongutareals sind die Auffüllarbeiten für die Bahnhoferweiterung und für die Verlegung der Ludwigsburgerstraße im Gang. Das erste Los, das den Bau des neuen zweigleisigen Pragtunnels, die Herstellung des Tuunelvoreinschuitts und der neuen Zufahrlinien der Hauptbahn Stuttgart-Ludwigsburg und der Gäubahn, die Ueberführungen der Gleise über die Lud­wigsburger- und Parkstraße, die Erdarbeiteu für den Ab­stellbahnhof und sonstige Unterbauarbeiten umfaßt, wird in nächster Zeit in Angriff genommen. Tie Bauarbei­ten auf dem' ersten Los des viergleisigeu Ausbaus der Linie Stuttgart Ludwigsburg, Teilstrecke Feuerbach-Zuffenhau- sen sind seit April ds. Js. im Gang. Die neue Dragoner­kaserne auf der Steig, Markung Cannstatt, und das neue Proviantamt beim Pragwirtshaus sind im Bau begriffen. Die neue Kaserne soll bis 1. Oktober 1910 fertiggestellt sein. Ta die alte Kaserne an der Ludwigsburgerstraße mrd das alte Proviantamt erst nach Fertigstellung der neuen Kaserne abgebrochen werden können, werden diese Plätze für den Bahnhofumbau erst im Jahr 1910 frei. Die Grunderwerbuugen für den Bahnhofumbau Cannstatt, die die Verlegung und den viergleifigen Ausbau der Strecke Stuttgart-Untertürkheim find größtenteils vollzogen. Die Verhandlungen mit der Militärverwaltung über die Abtret­ung des für diese Bauten erforderlichen Teils des Exer­zierplatzes im Austausch .gegen ein gleich großes, von der Eisenbahnverwaltung angekauftes Areal heim Exerzierplatz, sind nahezu beendet. Die Pläne für diese Bauten wurden bereits öffentlich aufgelegt, gnit den Bauarbeiten »vird voraussichtlich im §auf des nächsten Winters begonnen wierden können. Die Projekte für die Erweiterung des Gü­terbahnhofs Untertürkheim, den Umbau des Bahnhofs Ludwigsburg und für die Bahn vom Güterbahnhof Un­tertürkheim nach Wangen, für die die Grunderwerbungen zum Teil vollzogen sind, und für die Herstellung eines Güterbahnhofs in Gaisburg sind in Arbeit.

Stuttgart, 28. Aug. Herzog Al brecht von Württemberg feierte gestern sein 2 5 jähriges Mi­litärjubiläum. Er hat sich gestern vormittag als Vertreter des Königs nach Straßburg zur Teilnahme an den Kaisermanövern begeben.

Stuttgart, 28. Aug. Bei den Renovierungsar­beiten in der Stiftskirche wurde bei den Grabarbeiten direkt unter der Kanzel ein Schädel samt einigen we­nigen Knochenresten gefunden. Da bekanntlich der Re­formator Brenz unter der Kanzel begraben worden ist, so erhebt sich die Frage, ob wir es hier mit feinen Ueberresten zu 'tun haben. Diese Frage ist deshalb nicht leicht zu beantworten, weil im Jahr 1635 nach der Schlacht bei NöMingen die Jesuiten sein Grab geöff­net und den Leichnam eines der Ihrigen hineingelegt ha­ben. Ob die UÜberreste von Brenz damals entfernt oder in dem Grab belassen worden sind, ist bis heute noch nicht sicher festgestellt.

Stuttgart, 28. August. Bauausstellung. Der Besuch der Ausstellung ist auch während des ganzen Monats August sehr lebhaft gewesen. Vom 29. August an ist der Eintrittspreis auch für die Samstaguachmittage von I Uhr an auf 30 Pfg. ermäßigt worden. Dies wird namentlich von solchen begrüßt werden, deren Arbeit samstagnachmit- tags bälder zu Ende geht als an den sonstigen Wochentagen und denen dadurch der Ausstellungsbesuch erleichtert wird. Vom 1. Sept. an kosten die bis zum Schluß der Ausstel­

lung gültigen Dauerkarten statt 6 M. nur 3. M. Monats­karten werden deshalb für den Sept. nicht ausgegeben.

Stuttgart, 27. Aug. Der Mährische Gewerbeverein (Brunn und andere Städte Mährens) macht eine Studien­reise nach München und Stuttgart. In Stuttgart kommen die Gäste Sonntag abend halb 9 Uhr an: sie vereinigen sich dann mit Mitgliedern des hies. Gewerbevereins im Hotel Silber. Für Montag 31. Aug. ist geplant: Besichtigung der Briefumschlag- und Papierausstattungsfabrik von Eugen Lomppenau und der Hofmöbelfabrik Epple und Ege; Be­sichtigung des Rathauses unter Führung eines Vetreters der Stadt, nachher Frühschoppen im Ratskeller; Mittagessen im Hotel Textor; nachm. Besuch des Landesgewerbemuseums und der Bauausstellung; abends Zusammenkunft auf der Terrasse im Stadtgarten. Für Dienstag l. Sept.: Vorm. Rundfahrt und Besichtigung der Stadt; nachm. Ausflug nach Degerloch.

Stuttgart, 28. August. Naturfreunde machen wir auf die Auslage des K. Hoflieferanten Präparator Christ. Merkte, Eßlingerstraße 23, aufmerksam. Herr Merkte prä­parierte in letzter Zeit einen ausgewachsenen O r a n g- Utang-Mann aus Sumatra und den den Besuchern des alten Tiergartens noch wohlbekannten Gilton. Eben­falls lagert in der Auslage ein aus Windhuk stammender Gebirgs-Leopard, der durch seine prächtige Färbung auffällt.

Ulm, 28. August. Der Fleischverbrauch ist gegenüber dem Juli des Vorjahres im heurigen Juli von 223 937 Kilo auf 281 828 Kilo gestiegen. Die Steigerung macht 26 Prozent aus. Die Leichenverbrennungen mehren sich hier so, daß die Beschaffung eines zweiten Verbrennungsofens nötig geworden ist. Die Gemeindekollegien haben heute hiezu ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen, und es sind bereits Schritte zur Aufstellung eines zweiten Ofens getan.

Ulm, 29. Aug. Der älteste katholische Leh­rer ist der Pensionär Melchior Leimgruber in Dorndorf OA. Laupheim. Er ist geboren am 2. Januar 1810 und tritt also mit Beginn des nächsten Jahres in sein hun­dertstes Lebensjahr ein.

Vom Schwarzwald, 29. Aug. Die'Sektion Tri- berg ffes badischen Schwarzwaldvereins hat auf der 980 Meter hohen Kroneck einen 29 Meter hohen Aussichtsturm erbaut, der sehr bequem zu ersteigen ist. Prachtvolle Rundsicht lohnt den Aufstieg. Die Kosten des Bauwerkes belaufen s ich auf 12 000 Mark.

Auf dem Bahnhof in Mühlacker wurde der 23 Jahre alte, ledige Lokomotivheizer Eugen Staib beim Ueberschreiten der Gleise von einem Zug erfaßt, über­fahren und sofort getötet.

Die Leiche des Photographen Ulm er aus Feuer­bach scheint in Genua gesunden worden zu sein. Die Voss. Ztg. meldet nämlich aus Mailand: Im Golf von Genua wurde der Leichnam eines etwa 40jähr. gutgekleideten Mannes aufgefunden. Die Kleider wie­sen die Adresse einer deutschen Firma auf. An der Stirn des Toten wurde eine Schußwunde fest­gestellt, TerCorriere della Sera" vermutet, daß der Selbstmörder der yus Feuerbach geflüchtete Pho­tograph Ulmer ist, der bei Böblingen seine beiden Kinder erschossen hat.

In einer Schaubude in Stuttgart wurde ein 30 Jahre alter Gehilfe beim Füttern der Tiere von einem Bären, den er streichelte, in den rechten Unterschenkel ge­bissen. Der Verletzte trug eine bedeutende Fleischwunde davon.

Zu dem bereits gemeldeten Kindsmordver­suche in Göppingen durch den aus Ungarn gebür­tigen Schreiner Johann Orlick wird weiter bemerkt, daß Orlick unter dein dringenden Verdachte steht, im Mai dieses Jahres ein anderes Kind von ihm, das er von der Schwester seiner jetzigen Geliebten gehabt haben soll, durch Salzsäure vergiftet zu haben. Die gerichtliche Un-. tersuchung auch über diesen Fall ist eingeleitet.

Aus Ulm wird berichtet: Vor einigen Monaten er­hielt ein hiesiger Schneidermeister von der Stadt das T u ch zur Anfertigung von Mänteln für die Straßenbahn­bediensteten. Wegen eingetretener Ebbe in seiner Kasse trug der Meister aber das Tuch ins Versatzhaus und kam nun bei der Stadt um ein Unterstützungsdarlehen ein, um das Tuch wieder auslösen zu können.

Ans Horb wird geschrieben: Die Zeppelinbegeister­ung ist bei uns noch lange nicht im Abflauen begriffen. Saßen da dieser Tage in einer Wirtschaft bierfeste Männer beisammen und disputierten über alle möglichen Systeme der modernen Luftfahrzeuge. Auch der Fallschirm kam zur Sprache und um seine Kenntrusfe auf diesem.Gebiete der animierten Tischgesellschaft praktisch vor Augen zu führen, ließ sich einer, der das große Wort führte, von feinen Kollegen auf den fast drei Meter hohen Ofen lupfen und wollte mit einem Regenschirm Fallversuche vornehmen, Doch der Abstieg ging leider nicht so pro- grammäßig vor sich. Der Luftschiffer blieb mit seinem: Rocke am Ofenkranze hängen. Der Ofen fiel um und das Opfer der Wissenschaft trug noch eine blutende Wunde am Hinterkopf davon. (Schw. Volksbl.)

Gerichtssaal.

Frau^v. Schönebeck nicht verhandlungsfähig.

Berlin, 28. August. Nach einer Meldung des Berliner Tageblatts" ist dieFrauMajor ».Schöne- beck nach wie vor geisteskrank, so daß an eine gerichtliche Verhandlung gegen sie zur Zeit ni ch t zu denken ist. Auch die Königsberger Zeitungen bestätigen, daß Frau v. Schönebeck nicht verhandlungsfähig sei.

Handel und Volkswirtschaft.

Obst- und Kartoffelpreise.

Stuttgart, 25. August. Kartoffelgroßmarkt aus dem Leonhardsplatz. Zufuhr kgg Zentner. Prcks 2,bü 3 Mk für 5g Klo. -?ilderkrautmarkt au? dem Marktplatz. Zufuhr 560 Stück. Pre!, 25 - S0 P,k. für 1 ü Stück

Eßlingen, 28, August. Der Obstmarlt war beute ziemlich stark bewahren und dürfte 900-l»'» Zentner betragen haben, Die Kauflust w.r dah r anfangs fehl zurückhaltend. »nShclt» der anfäng- lich bezahlte Pres von Sev M per Ztr. rasch eiren Rückgang dl« aus l.70 M per Ztr. erli't und das zuxeführte Quantum erst gegen Mitt g abgefctzt wurde.