Md verwüstete ausgedehnte Kulturen- Der <Äuß Bichgttone zerstörte eine Anzahl Mühlen und das Elektrizitätswerk von Padua. Infolgedessen ist die Stadt ohne Licht.

Ueber die schlimmen Vorkommnisse im Findelhaus von Gerace (Italien), wo, wie wir meldeten, im ver­gangenen Jahre von 153 Kindern 147 infolge Nahr­ungsmangels starben, liegen folgende Einzelheiten vor: Der Untersuchungsrichter verhörte den Direktor und den Lokalkommissär, deren Schuld erwiesen scheint. Er fand unter anderem 2 sterbende Kinder in einer Wiege. Die Anzahl der Ammen ist! sehr gering, ihre Ernährung über­aus dürftig, jede von ihnen muß dagegen täglich 14 Kinder füllen. (!!!) Dazu kommen schauderhafte Lokali­täten uitd Mangel an allen hygienischen Einrichtungen, so daß die Sterblichkeit von fast 100 Proz., unter den dort untergebrachten Kindern kein Wunder ist.

Aus Württemberg-

Ernannt: Bus die katholische, im Patronat der Krone in sind- Uch: Psanei Rtngjchuair, Oberam.S Biberach den Pfarrer Zimmerte N VarttlusLenair, Dekanats Mwnigrn; dm Gerichttassessor A ion Sckin id, Amtsanwalt und Htlskiichtcr in Gmünd, zum Amtsrichter in Frcudrnsiadt, und den Ger ch'sashssor Nillirg HilsSibeiier bei dem Gnmdbuchaml Göppingen, zum Amtsrichter in Etwangen.

In den Rübe st and versetzt: Die Obertörslcr Schiele in -Sttteureuie Fischer in Wangen nnd Kutlan in Dehlingen je »us Ansuchen unter Anerkennung ihrer langjährigen und treuen Dienste.

Versetzt: Bus die Forstarstniannitelle bei dnn Forüamt N«ß- «yd mit dem Sitz in Craittheim den ForstLMtmana Neunhöffer in Wüdbad; den Postinspektor tit. Rechnungsrat Hoff-cker bei dem P-st- eir.l Nr. t in Heilbronn aus Ansuchen zu der Drucker i sec Verkehrs. «Halten, den Bahnmeister Lamjwr in Münsingen nach Schwadern de:, Oberamtirichter Jabn in Besigheim seinem Avsuch-n gemäß auf die Sielle des dienstaufstchtfüh enden Amtsrichters bei dem Amtkgerichr Rottweil. .

Uebertragen: Je eine Lehrstelle an der kath Volksschule in Krppel, OA Ri-vensburg. dem Schullehrer Eis.le in Tomcrdingen, OA Blauteuren, Oedheim, OA. Neckars» m, dem Nnterlehrcr Johann Hugger in Oberndorf a. N, Tomsrdtnqen OB Blaubmen, dem Äm'sverweser Joseph Staudacher in Allmendingen, OA. Ehingen, 'teilen u. den Rinnen, OA. Rottwstl, dem Schullehrer Amann in Kle nkuchen, OA. Nereshe m, Westechostn, OA. Ellwa g n. dem Cchull.hrcr We'emann in Ncktdst tten, OA Horb, di- dritte evang. Htadlpfarrstelle in Feusibach, Amtsdekanats Smlt att, d.n Stadt- vsarier Dr. Ayrec in WidSern, Dekanats ^eeuen cht, ierru. die evangelischen Psarreien Vaihingen a F., Amtsdeka»ats Stuttgart, dem Pfar er > ubw g in Mu.berg, desselben Dekanats, Hochberg, Dekanats Wmblwgen, d m Pfarrverweser Joses Fluig !n Böttingen, Dekanats Münsingen eine gehobene Pos'sekrctclstelle ln Gmünd dem Ponjekrelär Krämer in Canristair. die Baynmeiiterstrüe in Üeuekerch I dew Bahnmeisteianivärter, Bauwerkmeister Scheut.

Zur Oberndorfer Nachwahl. Aus Schram- serg wird vom Id. gemeldet:Zur Landtagswähl soll für die Mitglieder des Natioualliberalen Vereins Schram- bcrg laut Beschluß der Hauptversammlung von gestern abend keine besondere Weisung ausgcgeben werden. Man will die Entscheidung jedem Einzelnen überlassen." Die Schramberger Nationalliberalcn wollen also für ih­ren Teil nicht nocheinmal den Fehler von 1906 begehen. Sie geben damit ihren Gesinnungsfreunden im ganzen Wahlbezirk ein vernünftiges Beispiel.

Berbandstag des Landesverbands württb. Gemeindeunterbeamten. In Tübingen hat unter der Leitung des Landesverbandsvorsitzenden Gold­schmidt - Stuttgart der diesjährige Verbandstag württ. Gemeindeuuterbeamten stattgefunden. Dem Geschäftsbe­richt ist zu entnehmen, daß der Verbandsvorstand auch im letzten Jahre eine rege Tätigkeit entfaltet hat. Nament­lich in der Frage der P e ns i o n s a nst a lt ist er beim Ministerium vorstellig geworden und hat erreicht, daß ein bezüglicher Gesetzentwurf in Bälde vorgelegt wird. Nach dem Kassenbericht über das 4. Geschäftsjahr be­zifferten sich die Einnahmen auf 1447 M, die Ausgaben auf 1096 M; das Gesamtvermögen beträgt 1406 M. Die Mitgliederzahl ist um 547 gestiegen und beträgt jetzt 2160; die Zahl der Vereine 44 (Vorj. 33). Die Geschäftsrech- nuug für den Verbaudsvorstand wurde auch auf den Ver­bandstag ausgedehnt. Nach längerer Debatte wurde der Antrag des Berbandsvorstandes angenommen:Mit Wirkung vom 1. Januar 1909 wird den Vereinsmitglie- dcrn Rechtsschutz jedoch erst in zweiter Instanz gemährt, und erst nachdem eine aus 5 Mitgliedern des Verbandsausschusses bestehende Rechtsschutzkommission den einzelnen Fall geprüft hat." Satzungsänderungen waren zur Anpassung an das neue Bereiusgesetz notwendig und wurden dementsprechend festgesetzt. Eine Erhöhung des Verbandsbeitrags insbesondere mit Rücksicht auf die Einführung des Rechtsschutzes ist auf nächstes Jahr zurückgestellt. Zu der Frage der Uniformierung der Polizeiunterbeamten waren eine Reihe von Anträgen gestellt, und eine lebhafte Debatte bekundete das allseitige Interesse, namentlich aus Polizeikreisen. Schließ­lich gelangte die Resolution einmütig.zur Annahme: Der Verbandsvorstand soll eine Eingabe an das K. Mini­sterium richten,dieses wolle eine einheitliche Uniformier­ung der Polizeiunterbeamten Württembergs verfügen und hiezu auch das Feld- und Waldschutzpersonal einbeziehen. Hand wn Hand damit hätte eine gleichmäßige Bewaff­nungsausrüstung zu gehen. Die Einführungs- und Ue- bergangszeit und alles weitere wird dem Ministerium vertraut; doch ist der allgemeine Wunsch ein dringlicher. Dann fanden die Neuwahlen der Ausschuß?- und Vorstandsmitglieder statt. Dem wiedergewählten Landes­verbandsvorsitzenden Goldschmid wurde für seine seit­herige erfolgreiche Tätigkeit gedankt. Den geschäfisführen- dm Vorstandsmitgliedern wurden Entschädigungen ver­billigt. Der Tübinger Verein erhielt als Beitrag zu den Kosten des Verbandstages aus der Verbandskasse 100 Mark: die Stadtverwaltung hat dem Verein, einen Betrag hon 150 M verwilligt. Der nächste Verbandstag findet m Stuttgart statt. An die Verhandlungen schloß sich em gemeinschaftliches Mittagessen im Museum an, an dem sich etwa 200 Personen beteiligten. Die Ver­bandsmitglieder besichtigten hierauf unter Führung des Tübinger Vereins die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Abends veranstaltete der Tübinger Unterbeamtenverein ein p'estbankctt im Museum.

Der 4. Sängertag des Württ. Arbeiter-

kmrgerbundes ist an: Sonntag in Reutlingen ab- gehaltcn worden. Es hatten sich dazu fast sämtliche Bun­

desvereine eingefunden. Durch die Ungunst der Witterung erlitten die Festlichkeiten leider mancherlei Störungen; der Wettgesang konnte nicht in der auf dem Festplatz, der Rennwiese, errichteten Sängerhalle stattfinden, sondern mußte in der nahen Turnhalle gehalten werden. Es be­teiligten sich daran in der Abteilung Bolksgesang 13, in der Abteilung höherer Volksgesang 30, im Kunstgesang 7 und im höheren Kunstgesang ebenfalls 7 Vereine, insge­samt 57 von 78 Vereinen des Bundes. Als Preisrichter walteten Musikdirektor Hirsch-Heilbronn, Organist Schlegel von Stuttgart und Musikdir. Ansel-Lud- wigsburg. Es ist nicht zu verkennen, daß, in den Arbeiter­sängervereinigungen ein ernstes Streben nach guter Auf­fassung und klangvoller Wiedergabe der gewählten Auf­gaben, überhaupt in der Pflege des Männergesangs be­steht. In allen Abteilungen wurden recht wackere Leist­ungen in den Abteilungen des Kunstgesangs, so nament­lich von den größeren Chören von Stuttgart, Eßlingen, Cannstatt, Heilbronn, Göppingen und Tuttlingen, wurde Hervorragendes zu Gehör gebracht. Im höheren Volksge­sang beteiligte sich auch die Gesangssektion des Württem- berger-Vereins Zürich (55 Sänger) mit schönem Erfolg. Die beiden besten Leistungen im höheren Kunstgesang wa­ren die zuletzt gesungenenHinaus" von Köhler (Freiheit- Heslach) undIn den Alpen" von Hegar (Aurora-Gais- burg). Der Wettgesang endete kurz vor 3 Uhr, während sich gleichzeitig der Festzug in Bewegung setzte, der al­lerdings einem wandelnden Regendach glich, aus welchem die zumeist verhüllten Fahnen und die Vereinstafeln her­vorragten. In später Nachmittagsstunde wurden auch trotz des Regens auf dein Sängerpodium des Festplatzes die Gesamtchöre, teilweise mit Begleitung der Reutlinger Stadtkapelle, zum Vortrag gebracht und hinterließen unter der sicheren und gewandten Leitung des Bundesdirigenten R. Brenner-Stuttgart in musikalischer Hinsicht durchweg einen recht günstigen Eindruck.

Großsachsenheim , 20. Juli. Hier wurde am Samstag die erste wirtschaftliche Frauen schule in feierlicher Weise eröffnet. Der Bau dieser im Schloß­park stehende Schule die einen Bauaufwand von 30 000 M erforderte, ist durch eine Stiftung des Fräulein von Fachsen­feld an den wirtsch. Verein für württ. Frauenschulen möglich geworden. Zweck und Ziel der Anstalt ist: junge Mädchen heranzubilden für die selbständige Leitung besserer bürger­licher Haushaltungen, sei es des eigenen oder eines fremden, in ihnen den Sinn für Pflichttreue und das Gefühl der Verantwortlichkeit zu wecken. Dies soll erreich! werden durch eine gründliche theoretische und praktische Ausbildung in sämtlichen Zweigen der Haushaltnng, in der Küche und in der Besorgung des Gartens, deren Dauer vorerst auf 1 Jahr festgesetzt ist.

Illingen, 19. Juli. Tie G au v ers a IN m l u ng der Gewerbe-Vereine des 2. Gauverbandes des H a n d wer k s k a mm er b e z ir k s Heilbr 0 nn fand gestern bei schlechtem Wetter hier statt. Nach 10 Uhr fand die Delegiertcnversammlung im Rathaussaale statt, wo als erster Punkt der Tagesordnung die Frage behandelt wurde: Soll die Lehrzeit der Lehrlinge, wenn letztere die Fortbildungsschule bei Tag besuchen müssen, verlängert werden? Die Frage wurde verneint. Den Kassenbericht erstattete Br äunin g er-Backnang. Das Jahr 1907 schließt mit einen: Ueberschuß von M 169.28 ab. Die nächste Gauversammlung findet in B e s igheim statt. Die Gauleitung wird in nächster Zeit den einzelnen Gewerbe- Vereinen ein Inserat zugehen lassen, in welchem das Publikum ersucht wird, die Rechnungen der Handwerker innerhalb eines Vierteljahrs zu bezahlen. Die weiteren Verhandlungen fanden in der Maschinenhalle des Herrn Hugo Berner statt, welche zu diesem Zwecke hübsch dekoriert war. Der Gauvorstand, Stroh- Backnang, begrüßte die Anwesenden. Oberamtmann Elsenhans bewillkomm­nte die Besucher namens der Bezirksvertretung und der Regierung. Dem Herrn Buchdruckereibesitzer Müller- Besigheim, welcher 37 Jahre Vorstand des dortigen Ge­werbevereins ist, wurde in Anerkennung seiner vielen Ver­dienste für das Gewerbe eine Ehrenurkunde über­reicht, wozu demselben Herr Stroh persönlich und namens des Gaues gratulierte. Letzterer erstattete auch den Be­richt über die Tätigkeit des Gaues, der gegenwärtig 23 Vereine mit über 2000 Mitgliedern umfaßt. Er erwähnte auch, daß die Regierung die Einführung des 2 Uhr-Laden­schlusses beabsichtigt habe. Es wurde aber allgemein zum Ausdruck gebracht, daß eine solche Maßnahme nicht in: Interesse der Gewerbetreibenden liege und wohl auch un­terbleiben werde. Der Besuch der Bauausstellung in Stuttgart wurde angelegentlichst empfohlen. Im weiteren Verlauf nahm die Versammlung noch ein Referat über Postscheckwesen, erstattet vom Handwerkskammersekretär Müller-Heilbronn, entgegen. An die geschäftlichen Ver­handlungen schloß sich ein Mittagessen imOchsen" an, das durch verschiedene Reden und Toaste gewürzt war.

Stuttgart, 18. Juli. Die StändigeKommision de rwürtte mb er gischen Staatsunterbeamten in der 16 000 württ. Staatsunterbeamten Vertreter ihrer Organisationen haben, hat sich in ihrer gestrigen Sitzung mit den Vorwürfen beschäftigt, die seitens des Zentrums bei der Wahlbewegung in Oberndorf gegen den Vorsitzenden dieser Kommission, Redakteur Roth, gerichtet worden sind. Es wurde einstimmig eine Erklärung beschlossen, worin die Kommission ihr tiefstes Bedauern über die An­griffe persönlicher Natur ausspricht, mit denen das Zentrum hier den Redakteur Roth bedacht habe. Die Kom­mission halte es für ihre Pflicht, Roth gegen diese Angriffe zu decken. Die Kollegen des Bezirks Oberndorf, also die Unterbcamten aller Kategorien werden in der Erklärung ersucht, Roth ihr volles Vertrauen entgegenzubringen, das er durch seine aufopfernde und selbstlose Tätigkeit für die Sache der Unterbeamten vollauf verdient habe.

Plochingen, 21. Juli. Eine Probe Mobil­machung s-Speisung findet heute auf dem hiesigen Bahnhof statt. Aus der nenerbauten militärischen Speise­halle sollen 5 Jnfanteriebataillone auf der Durchfahrt von Münsingen nach Ludwigsburg und Heilbronn gespeist werden. Die neue Militärspeiseküche enthält 6 riesige Kessel, in denen das Essen für über 2000 Mann abge­kocht werden kann. Weitere Kessel sind für die Lieferung von Spülwasser vorhanden. Zu jedem Kessel führt ein

eigenes Wasserleitungsrohr. Das fertige Essen wird' in größeren Kesseln, die etwa 5080 Portionen halten, in Wärmräume gebracht, in denen das Essen einige Stunden lang warm gehalten werden kann. Auch für frisches Tränk­wasser ist ausreichend Sorge getragen. Die Speisung wird fast während des ganzen Tages andauern.

Der Raubmörder Bay soll nach einer Ulmer Zeitung In Augsburg verhaftet nnd nach Ulm einge­liefert .worden sein. Die Bestätigung dieser Meldung ist abzuwarten, .umso mehr, als man auch in Waiblingen den Bay gesehen haben will. Dort kam am Samstag ein junger Mann von Cannstatt aus den Platz der Kunst- steinsabrikation der Aktiengesellschaft, sah einen Augen­blick den dort beschäftigten Steinhauern zu, als einer von diesen plötzlich zum andern sagte:Du, das ist ja der Bay!" Als der Memde diese Worte hörte, nahm er.Reißaus und verschwand in einer der Remisen. Es wurde nach der Landjägermannschaft telefoniert, die als­bald erschien, den Gesuchten jedoch nicht fand.

Zum drittenmale ertönte Montag abend in El­tin g e n Feuerlärm. Glücklicherweise kam aber der Brand der in der Scheuer der Witwe .Markmüller gelegt worden war, nicht zum Ausbruch: Es gelang diesmal auch, den Brandstifter, der Eugen Merk heißt, zu verhaften. Er hatte sich dadurch verraten, daß er zu früh Feuer! ge- schrien hatte. Ob ihm auch die früheren Brawdsälle zur Last gelegt werden können, steht noch nicht fest.

Gerichtssaal.

Oberndorf, 20. Juli. In dem bereits erwähnten Prozesse gegen die 23 Metzger, die wegen Verwendung von Kartoffelmehl bei der Herstellung von Würsten der Nahrungsmittelfälschung beschuldigt waren, waren zwei Metzger nicht erschienen und ein dritter mußte ausscheiden, weil er bereits im vorigen Monat vom Schöffengericht Oberndorf wegen des gleichen Vergehens zu einer Geld­strafe von 50 Mark verurteilt worden war. Das Urteil gegen 16 Metzger lautete aus Geldstrafen in Höhe von 325 Mark. Bier Metzger wurden sreigesprochen, weil sie die Beimengung nicht selbst gemacht, oder die Würste nur zu stark gewässert hatten. Das Gericht nahm die Fälsch­ung nnd die Täuschung des Publikums bei den betreffen­den 16 Metzgern als völlig erwiesen an.

Kunst und Wissenschaft.

Professor Otto Pfleiderer ff. Aus Berlin kommt die Nachricht, daß der Professor der Theologie an der Perliner Universität, Prof. Otto Pfleiderer, am Samstag abend in Großlichterfelde gestorben ist. Prof. Pfleiderer war am 1. September 1839 in Stetten im. Remstal geboren und hat somit ein Alter von nicht ganz 69 Jahren erreicht. Nach einer wissenschaftlichen Reise nach England und Schottland wurde er Stiftsrepetent in Tübingen, und nach 2jähriger Tätigkeit in Heil- bronn als 4. Stadtpsarrer wurde er im Jahre 1870 zum Oberpsarrer in Jena ernannt, wo er aber bald zum ordentlichen Professor der Theologie in Jena in die akademische Laufbahn übertrat. 1875 wurde er als Professor der systematischen Theologie nach B erlin be­rufen. Psleiderers Hauptwerk war die zweibändigeRe- ligionsphilosophie aus geschichtlicher Grundlage"; außer­dem veröffentlichte er noch einenGrundriß der christ­lichen Glaubens- und Sittenlehre" und eine Reihe von Schriften historisch-theologischer Natur.

Handel und Volkswirtschaft.

Stuttgart, '.8. Juli. (SMach-vieSma kt) Zugeirieben, Ochsen LS Farren 2t, Kalbcln und Kühe 184, Kälber 135 Schweine 880. Verkauft: Ochsen 26. Ferren 17, Ke'beln und Kühe 117 Kälber ISS, Schweine 484. Unverkauft: Ochsen g, Farren 07 Kalöeln 077 Kälber 00, Schweine 106 . Erlös aus ch- Kilo Schlacht­gewicht: Ochsen: 1- Qnaliiät ankgemölletk von 0) dir 60 Pix-, L, Qualiiät non bis Pfg Bullen: 1. Qualität, vrllfleisch!,;» von 84 bis 65 Pfg. S Qualität ältere nnd weniger fleischige von 82 dir 83 Pfg. Stiere und Juugrinder: 1. Quanta:, auSgemi»stete von 82SS Pfg.. 2. Qualität fletschte 1 - 0 » 73 81 Pig. 3- Oua>- geringere von 74-78 Pfg.) Kühe 1. OnüliiZi junge gemästeter von- bis Pfg., L. Qual. Slteie von 84- yo Kfz., 3 . Qual, erringe: von 8950 Psg. Kälber !. O"al, ottie Saugkälber d-n 86 OSO Pig. 8. Qual gute Saugkälber von üe81 P,g., tz, Qual, erlüge Saug­kälber von 77-83 Psg., Schweine; 1. Qual, junge fleischige von 63 bis 81 Pfg., 2. Qual, schwere fette von 88 62 Pfg., 3. Qual, geringer Sauen) von kL-k< Pf«. Vett-us s-x Markte?: mäßig beleb:.

LaudeSprodukteu Börse Stuttgart vom 20. Juli 1S0S.

Die Temperatur ist im Wochenlauf von hochsommerlicher Hitze erheblich zurückgegangen und hat mehrfache Niederschläge im befolge gehabt. Der Wasserstand ist wiederum gefallen, was eine erneute Erhöhung der Flußfrachten veranlaßt hat. Durch den nunmehr eingetretenen Regen dürste jedoch hierin eine Aen- derung erntreten. Ueber die Gestaltung des Getreidegeschäfts am Weltmärkte ist zu berichten, daß die Preise sich allenthalben ge­steigert haben und daß die feste Stimmung anhält. Diese Ten­denz ist heroorgerufen worden durch die sehr knappen Bestände und durch Befürchtungen über eine weitere Schmälerung der Er­gebnisse der Welternte infolge ungünstiger Witterung. Dagegen »st festzustellen daß die Wochenzufuhren an den süddeutschen Früchtemärkren außergewöhnlich groß waren und daß der Verkauf pch rasch vollzog. Auch unsere heutige Börse zeigte mehr Animo, greifbare gute Walzen sind aefragr worden, auch höhere Preise bewilligt. Auch das Mehlgescyäft ist etwas besser geworden Die heutigen Reps-Angebote wurden abermals zu hoch befunden und führten daher wiederum nicht zu Abschlüssen.

Wir notieren per 100 Kilogramm frachtparität Stuttgar-, netto Laffa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württrmderg. Mk. LS.7L bis Mil. 83 25, fränkischer nominell, bis. bayrisch»: L3. bis L3.»0 Mk., nieöcrbayrischer nominell - . - bis Mk., Numänier - bisMk., Ulka 24.80 bis 84.78 Mk. GaxsnskabisMk., Bzimabis - . Walla-Walla

-- bis. Wik., Laplata, neu 24. bis 24.50 Mk., Amerikaner - . bisMl-, EakifornierbisMk., Australier QZ. - Mk. Kernen 22.78 bis 23 25. Dinkel, bis

. Roggen württemb. nom.bisnorddeutscher l-kiMk., russischervis. -. Gerste württemb. bisMk., Pfälzer. - bis , bayerische - bis. Mk., Tauberbis Mk., ElsäßerbisMk., ungarische nominell Lis - . Mk-, Moldau nominell. . Mk., Anatolier nominell. bis- Mk., kaliforn. prima bis. Fuitergerste, rufs. - 5.80 bis 16.. Hafer württ. 17.75 bis 18.25 Ml-, russischer -.- bis Mais Laplata

bis Mk., Mixedbis, Yellow.. bis

, russisch bisDonau 17. bis 17.25. Kohlkreps bis. Mehlpreise pro 100 Kilogramm inkl. Sack: Mehl Nr. 0 33 - bis 34. M!., Nr. 1: 32 bis 33.- Mk., Nr. 2. 31.- bis 32 Mk., Nr. 3: 30 - bis 31. Mk., Nr. 4: 28.50 bis 29.50. Kleie 10. bis 10.50 Mk. (ohne Sack).