erschossen aüfgefunden. Bei der Leiche be- ^ sich ihr Geliebter, der etwa 20 Jahre alte Tischler­te Albert Krohn aus Forst, der unter dem Verdacht,

Geliebte erschossen zu haben, verhaftet wunde. Beide !5ren mit dem 3 Uhr-Zuge aus Forst hier angekommen. Ms einem hinterlassenen Briefe geht hervor, daß sie die Mickt hatten, sich das Leben zu nehmen.

'Eine mysteriöse Schießasfäre, die in ihren Einzelheiten noch nicht aufgeklärt ist, beschäftigt zur Zeit kie Kriminalbehörden von Wannsee und Berlin. Vor

Natkiause in Wannsee wurde aus der nach Potsdam Menden Chaussee her Chauffeur Emil Richter, der bk/ der AutomobilgesellschaftKomet" beschäftigt war, mit zwei Schußverletzungen im Kopf in hoffnungslosem «ustande aufgefunden. Die Vernehmung des lebensge­fährlich verletzten Chauffeurs ergab folgendes: Richter hielt Nenstag Nacht mit seinem Droschkenautomobil vor dem Mbalter Bahnhof, als gegen 11 Uhr ein etwa 20jähriger Mann auf ihn zutrat und verlangte, nach Potsdam ge­fahren zu werden. Richter kam dem Wunsche nach. Unter­wegs zeigte der Fahrgast dem Chauffeur eine Strafver- üauna, wonach jener -wegen zu schnellen Fahrens ein Stra'mandat erhalten hatte, daraus schloß! Richter, daß er es mit einem Berufskollegen zu tun hatte, im Ge­spräch zeigte der Fahrgast ein auffällig erregtes Wesen, o weit die Aussage des Verletzten. Es wurde weiter er­mittelt, daß der Täter versucht hat, mit dem Automobil wciterzufahren; er schien jedoch des Fahrens nicht recht kundig zu sein, denn der Wdgen ging rückwärts, prallte gegen einen Baum und blieb stehen, lieber die Motive zu der Tat ist bisher nichts Positives festgestellt worden.

" EinPersvnenzug mit mehreren 100 weiblichen Wallfahrern entgleiste bei Herrental (Belgien). Die Lokomotive und zwei Wagen stürzten um und wurden zer­trümmert. Ein sunges Mädchen wurde getötet, sie­ben andere erlitten schwere Verletzungen.

AusFalmouth wird telegraphiert: Der von New­port nach Montevideo gehende britische Dampfer Iapa - nie kollidierte mit dem von Montreal nach London behenden britischen Dampfer Latona. Letzterer ging Mer. Die gesamte Mannschaft von 59 Mann und 4 Passagieren wurde vomJapanic", der Beschädigungen erlitt, gerettet und nach Falmouth gebracht.

In Newyork wurde derMillionär George Sterry jjn seinem Bureau von seinem Sohne erschossten. Sterry, ein Witwer non 70 Jahren, war Mitinhaber vie­ler Minen. Er wollte sich mit einer hübschen, 30jährigen Lehrerin, Rebekka Blackie, wieder vermählen. Sein 50jähr. Sohn George war in dieselbe Dame verliebt, doch zog diese den Vater 'vor und versprach ihm ihre Hand. George Sterry trat^-Dienstag'früh in das Bureau seines Vaters hnd schoß ihm, ohne ein Wort zu sprechen, mit dem Re­volver eine Kugel durch den Kopf. Hierauf tötete er sich selbst durch einen Schuß ins Gehirn. Beide waren Huf der Stelle tot.

Ein Farmer in New-Jersey, namens Shep- perd, hatte einen ungarischen Farmarbeiter, Jaspra, ent­lassen. Als am Samstag Morgen die Frau des Farmers kus dem Hause trat, wurde sie erschossen. Ihr Mann, der auf den Knall des Schusses hinzueilte, wurde durch einen zweiten Schuß aus seinem eigenen Gewehr tot nie­dergestreckt. Der Ungar tötete sodann ein Dienstmädchen nnd durchsuchte das Haus nach Beute. Ein schlafendes Kind ließ er unbehelligt. Als Nachbarn von der Tragödie Kenntnis erhielten, wurde sofort die Polizei dreier Sta­tionen in Tätigkeit gesetzt. Ganze Scharen von Farmern sind mit Hilfe von Bluthunden auf der Suche nach Jaspra.

Vom Arbeitsmarkt.

Kaiserslautern, i9. Mai. In der Spinnerei und Weberei Lampertsmühle bei Kaiserslautern, welche 1800 Arbeiter beschäftigt, sind Differenzen zwischen den Arbeitern und der Direktion ausgebrochen. Die Arbeiter verlangten eine bessere Ordnung des Stühleputzens, die ge­genwärtig vielfach von den Meistern zu chikanöser Behandlung der Arbeiter benutzt werde. Die Direktion lehnte die For­derung der Arbeiter ab und schloß den ganzen Betrieb.

Magdeburg, 20. Mai. Der seit sieben Wochen dauernde Schuh macher streik ist beendet. Alle Streikenden haben nach kleineren Zugeständnissen der Mei­ster die Arbeit wieder ausgenommen.

New-Aork, 20. Mai Beim Straßenbahn- streik in Cleveland (Ohio) wurden 5 Wagen mittels Dynamit demoliert. Zahlreiche Personen wurden verletzt. Es gab Revolvergefechte mit der Polizei.

Aus Württemberg.

Dienstnachrichten. Befördert: Den lit. Rechnungsrat ,?^°nmc,yer bei dem Posranu Nr. 1 in Stuttgart znm Postbe- mebzirispektor bei diesem Amte, den Kanzlisten tit. Obeikanzlisten Mayer bei der Ger eraldirektion der Bosten und Telegraphen zum tvoettanzlisten bei dieser Generaldirektion.

Uebertragen: Eine gehobene Poftsekrelärstelle in Rotten- v»rg a. N. dem Postsekretär lit. Oberpostsekrelär Wiest in Ehingen ? r« auf Ansuchen unter Verleihung des Titels eines Oberpost- ,»'l>ers, eine Schulstelle in Asperg, Bezirks Ludwigsburg, unter dPheiung des Schullehrers Walz in Ohrnenhausen vom Antritt aer Ltelle, dem Schullehrer Heß in Oberstetten, Bezirks Blaufclden.

, Volksschulreform in Württemberg. (Di

L"^erungen der Lehrer). Der Württembergisch Volksfch ullehrerverein hat, wie schon gemeldet, an di« Staatsregierung und die Stände eine ausführliche Ein gäbe um Schaffung eines e in h e i t l i ch e n S ch nl -- un Achter richtsgesetzes gerichtet. Die Eingabe beklac me Zerrissenheit und Unübersichtlichkeit der Württembergs »cym Schulgesetzgebung, die für Volks- und höhere Scho en ganz verschiedene Grundsätze aufstelle und schlügt ein Wammen hängende gleichzeitige und einheitliche Regeln« M Volks- und chöhM Schulen vor. Bei dieser Nee gelung sollten die Grundsätze, die den Gesetzgeber scho ^ ^lksschulgesetz von 1836 geleitet haben und di ^ Gesetzgebung für andere Schulgattunge , Wendung fanden, als maßgebend anerkannt wurden. E inen das folgende Fundamentalsätze:

K' ^ Schule ist Sache des Staates. 2. D' ^' rch e hat kein Recht an die Schule. 3. Die Schulen sink

auch soweit sie religiös-sittliche Bildung vermitteln haben, rein bürgerliche Anstalten, und haben nicht zu­gleich auch dein kirchlichen Leben zu dienen.

Die praktische Durchführung dieser Grundsätze dürfte etwa zu folgenden Maßnahmen führen:

u. Ueberuahme der Sch ul lasten für Volks- und höhere Schulen auf die Staatskasse mit Ausnahme der freiwilligen Mehrleistungen der Gemeinden, d. Staats­dienst der Lehrer, 6. Lehrerbildung ohne konfessio­nelle Scheidung in staatlichen Seminaren, die nicht unter theologischer Leitung stehen, ck. Zulassung der verfassungs­mäßig gleichberechtigten Dissidenten zu allen Schul­ämtern, 6. Organisation der Staats- und Kommunal- schulbechörden und beratenden Körperschaften ohne kon­fessionelle Rücksichten, Einführung f a ch m ännisch'er Schulaufsicht für alle Schulgattungen, Beseitigung jeder Einmischung kirchlicher Behörden ins Schulwesen, k. tüchtige staatsbürgerliche Erziehung der Jugend ohne Rücksicht auf die Konfession, Erteilung des religionsge­schichtlichen und.Sittenunterrichts durch die Staatsschule und Ueberlassuug des kirchlich-dogmatischen Religions­unterrichts an die Religionsgemeinschaften oder aber fakultativer Charakter des gesamten Religionsunterrichts, der dann von Geistlichen erteilt wird. Solange der Staat nicht allgemein die nichtkonfessionelle Schule ein­führt, ist den Gemeinden das Recht einzuräumen, gemein­same Schulen einzurichten, Z. Einführung nicht konfessio­neller Schulbücher, Beseitigung des Zwangs zur Ueber- nahme von Kirchen-diensten auch für Schullehrer.

Ws Konsequenz der aufgestellten Grundsätze schlägt die Eingabe einen einheitlichen sozialen Auf- und Ausbau des gesamten Bildungswesens nach d-em von Professor Dr. Rein-Jena entworfenen Sche­ma vor, fordert Einführung von Schulgeld- und Lehr­mittelfreiheit, die Errichtung von Bezirksschulen, eine Höchstzahl von 50 Schülern bei der allgemeinen Volks­schule und von 40 Schülern bei der Oberstufe der Volks­schule, mindestens vierjährige allgemeine Volksschule für alle Schnlgattungen und ohne grundsätzliche Trennung der Geschlechter, Uebertritt aus der allgemeinen Volksschule in die Vorbereitungsschulen zu den Berufsschulen auf Grund einer Versetznngsprüfung. Ebenso werden die For­derungen präzisiert für die Bürgerschule, für die gehobene Bürgerschule, bezüglich der gesetzlich einzuführen­den Unterrichtsfächer und weiter eine Verbesser­ung und einheitliche Organisation des Fortbildnngsschnl- wesens und Errichtung besonderer Schulen für Schwach- befähigte, Epileptische, Verkrüppelte, Blinde, Taubstumme, Verwahrloste verlangt.

Was die Schulaufsichtsfrage anlangt, so sollte für die höheren und anderen Schulen eine einheitliche O b er sch u lb e h ö rde womöglich unter einem ständigen Unterrichtsministerium geschaffen werden, die gemeinsame Angelegenheiten in vollständiger Versammlung erledigt, sonst aber sich nach Bedürfnis in Abteilungen gliedert. Zur Beratung der Oberschulbehörde in allen wichtigen Schulfragen wird ein Beirat gebildet aus gewählten Ver­tretern des Lehrerstandes und aus Vertretern der ver­schiedenen Erwerbskreise.

Für die allgemeinen Volks- und Bürgerschulen wird auch eine einheitliche Bezirksschulbehövde (Gemeinschaft­liches Oberami in Schulsachen) gebildet vom Oberamtmann und Bezirksschulinspektor, der die zeitgemäß, umzugestal­tende Bezirksschulversammlung als Beratungsorgan dienen soll. An die Stelle der Ortsschulbehörde und des Studienrats treten die örtlichen Schulbehörden der Orts­schulrat als eine Kommission der bürgerlichen Kollegien. Die Lehrermitglieder des Ortsschulrates sollten in allen größeren Gemeinden durch die Lehrerschaft selbst gewählt werden. Den bürgerlichen Kollegien bleibt über­lassen, wieviel Geistliche sie neben anderen Personen in diese Kommission zuwählen wollen. Für sämtliche Schnlgatt­ungen wird die fachmännische Schulaufsicht durchgeführt. Der unmittelbare Vorgesetzte der Volksschullehrer ist auch bezüglich des. Religionsunterrichts der Bezirksschul-Aus- seher, der aus dem Kreise der im Bolkssch ulwesen erfah­renen praktischen Schulmänner zu ernennen wäre und der selbst an den Volksschulen seines Amtssitzes Unterrichts­stunden zu erteilen hätte. An der Spitze mehrklassiger Schulen stehe als Schulleiter, der aber kein Aussichts­beamter sei, ein Lehrer, der im Einvernehmen mit dem Lehrerkonvent für Einheitlichkeit im Lehrplan zu sorgen und den äußeren Schulbetrieb zu leiten hat. Den größeren Gemeinden sollte das Recht der Anstellung fachmännischer Stadtschulräte zur einheitlichen Leitung des Ortsschulwe- wesens nicht versagt werden.

Weitere Forderungen beziehen sich auf die Lehrer­bildung, Gründung eines pädagogischen Lehrstuhls und eines pädagogischen Seminars an der Universität oder der technischen Hochschule, Vereinigung der Präparanden- anstalten und <Äminare, Zulassung der Schulamtskandi­daten zum Besuch der Hochschulen usw., sowie auf die Verbesserung der dienstlichen und ökonomischen Verhältnisse der Lehrer.

Stndeifingen, 20. Mai. Der Gemeinderat erklärte in seiner letzten Sitzung den Beitritt der Stadtgemeinde zum Bund deutscher Bodenreformer.

SlÄramberq, 20. Mai. Die Liste der Kandidaten für die Stadtschultheißenwahl am 4. Juni liegt jetzt, nach­dem der Meldetermin am 18. Mai abgelaufen ist, voll­ständig vor. Die 1476 Wahlberechtigten haben zu wählen zwischen Amtmann Doll in Biberach, Regierungsassessor Bnßhardt von Waldsee, Finanzamtmann Meyer von Heil­bronn, dem von der Friedrichshafener Wahl her noch be­kannten Regierungsassessor Schmid aus Stuttgart und dem seitherigen Stadtschuttheißen Hareer.

.Tuttlingen, 20. Mai. Die bürgerlichen Kollegien -haben den Termin' für die Wahl eines Stadtsckultheißen ans den 1. Juli und die Vorstellung der Km >-ten auf -den 27. Juni anberaumt. Der Gehalt des en Stadt­schultheißen, der bekanntlich den zum Stadtvvrstand von Göppingen gewählten Oberbürgermeister Dr. Keck ersetzen soll, ist auf 6000 Mk. festgesetzt worden.

Eine Windhose.

Trossin gen OA. Tuttlingen, 21. Mai. Gestern vorm, kurz vor 10 Uhr trat hier eine Windhose aus,

hie im Ort schreckliche Verwüstungen änrichtete. Dächer wurden abgehoben, Riegelmauern stürzten zusammen, Bäume wurden entwur­zelt und dergl. mehr. 23 Häuser, die besonders arg mit­genommen worden sind, bieten einen trostlosen An­blick. Kurze Zeit darauf brach ein Gewitter herein, die Wassermassen stürzten in die dächerlosen Häuser und die Wohnungen. Es sind meist Arbeiter, die von dem Unglück betroffen worden sind. Die Windhose sah aus wie eine mächtige von der Erde zum Himmel r e"i ch e nde Säule, die mit surchtbarer Geschwindigkeit jiber den Ort hinwegraste, schließ­lich wie eine Riesenschlange aussah und endlich sich auslöste.

Beim Kriegsbergtunell in Stuttgart wurde ein etwa 30 Jahre alter Arbeiter vom Zuge überfahren und getötet. Ob ein Selbstmord oder ein Unglücksfall vor­liegt, ist noch nicht aufgeklärt.

In Korn Westheim geriet der Landwirt Jakob Blank, als sein Pferd scheute, unter die Sämaschine und wurde lebensgefährlich verletzt. Ein ihm beispringender Nachbar 'trug leichtere Kopfwunden -davon.

Von dem von Neuenstadt a. K. durchgebrannten Postassistenten Fliegel hat man noch keine Spur. Er­mittelt wurde nur, Paß er seine drei Kinder bei einem Bruder in Leipzig untergebracht hat und dann auch dort verschwunden ist. Fliegel war früher in Amerika. Es ,ist deshalb anzunehmen, daß er sich wieder dorthin ge­stundet hat.

InSaulgau und Umgebung hat ein starker Hagel­schlag an Gärten und Feldern großen Schaden an­gerichtet.

In Mahlstetten OA. Spaichingen wurde wäh­rend eines heftigen Gewitters die Ehefrau des Bauern ,Sauter auf freiem Felde vom Blitz erschlagen.

Wie der Argen-Bote aus Wangen berichtet, hat in dem Falle Brenner-Obman die Sektion keine Stich­verletzungen ergeben. Es scheine also lediglich ein Un- glücksfall vorzuliegen. (Brenner wurde bekanntlich tot aus der Argen gezogen. Er hatte eine ziemlich bedeutende Summe, mit der er sich von Hause entfernt hatte, nicht mehr bei sich.)

Gerichtssaal.

Das Urteil im Prozeß Molitor.

Karlsruhe, 20. Mai. Das Gericht erkannte gegen Redakteur Herzog dem Antrag des Staatsanwalts ent­sprechend wegen mehrfacher Beleidigung des Fräuleins Olga Molitor auf 1 Jahr Gefängnis und sprach der Nebenklägerin -die Befugnis zu, das Urteil in allen Karls­ruher Zeitungen zu veröffentlichen. Im Falle Graf wurde das Verfahren niedergeschlagen und der Nebenklägerin die Kosten auferlegt.

Metz 20. Mai. Das Kriegsgericht der 34. Division verurteilte den Leutnant Kumbruch vom 9. Dra­goner-Regiment unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wegen Wechselfälschung zu 4 Monaten Gefängnis und Entfernung aus der Armee. Leutnant Kumbruch war flüchtig, hatte sich aber vorige Woche seinem Regiment gestellt.

Vermischtes.

Heive «nd Achilles.

Im Achilleion auf Korfu hat Achilles über Heine gesiegt. Den Sohn des Peleus wird man im Besitztum des Deutschen Kaisers bewundern können, während das Denkmal des Dichters beseitigt werden soll. Es ist nun ein eigenartiger Zufall, daß sich Heine selbst mit dem alt­griechischen Heerführer, verglichen hat, und zwar in seinen beiden letzten GedichtenDer Scheidende" und Epilog". In der zuerst genannten Dichtung heißt es: Er hatte recht, der edle Heros,

Der weiland sprach im Buch Homeros:

Der kleinste lebendige Philister

Zu Stukkect am Neckar, viel glücklicher ist er

Als ich, der Pelide, der tote Held,

Der Schattenfürst in der Unterwelt."

In seinem Epilog behandelt Heine dasselbe Thema: Der Pelide sprach mit Recht:

Leben wie der ärmste Knecht In der Oberwelt ist besser Als am stygischen Gewässer Schatlenführer sein, ein Heros,

Den besungen selbst Homeros."

Von Denkmälern hält, wie bekannt, der Dichter nichts. Es sei hier nur an das Spottgedicht erinnert, das er schrieb, als das Goethe-Denkmal in Frankfurt a. M. projektiert wurde, und dessen zahmsten Verse lauteten:

O laßt dem Dichter seine Lorbeerreiser,

Ihr Handelsherrn, behaltet euer Geld!

Ein Denkmal hat sich Goethe selbst gesetzt!

Handel und Volkswirtschaft.

Der wiirttcwbergische Bferdczuchtverband für den kalt- blüticen Schlag hielt am 6, Mai eine Verbandsausschußsttzung ab. An Stelle des verstorbenen Berbandsoorstands, Stadtschultheiß Haug von Langenau, wurde durch Zuruf Oberamtmann Hasel von Geislingen zum Vorstand und Stadttiererzt Biker von Langenau durch geheime Wohl zum Stellvertreter gewählt. Der Ausschuß beschloß, die vom Verband in Stuttgart auszustellenden Tiere am 28. Juni im großen Ring oorführen zu lassen, ferner in diesem Jahre wieder einen Aufkauf von Zuchttieren in Belgien zu veranstalten, nachdem Professor Sohnle in Hohenheim auf Grund der heurigen Körungen die Notwendigkeit eines weiteren Imports nachgewiesen hat. Zur Einführung soll der Condrosianer, eine Mittelform zwischen dem mächtigen Brabanter und dem leichten Ardenner kommen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß dieser Schlag bei uns sich akklimatisiert und unseren Ansprüchen genügt. Der Ausschuß beschloß im weiteren, für jedes importierte Tier, das auf die Weide geschickt wird, 30 Mark Beitrag zu leisten, und an den Schwäb. Rennverein die Bitte zu richten, aus den Erträgnissen der Stuttgarter Pferdemarktlotterie auch dem Verband für die Ka tblutzucht einen angemessenen Zuschuß zu geben.

Bade« Bade«, 19 Mai, Da» hiesige weitbekannte Hotel und Badhaus.Badischer H oj" ist nunmehr durch kauf in den Besitz der bad schm Regierung ü crgigmyen. De: KaulvreiS soll e.ne MR ou Mark benagen. Zu dem Ho!el gehört eine Ldermalwasier- Gerichtsame ,on etwa 70 000 Mein pro Tip; hanptiächbch dieser Umstand dürste zrnn Ankant durch die Regierung qemh t haben Der .Badische Hof" g re in s ühnca Jahren den Spielpächiern Brnuze. und Tupr.ssoir und soll j tzt ua er L innig de» bisherigen Besitzers unverändert Wester geführt werden.