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mit Erzähler vom Schwarz lpald.
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Das Echo!
.Die ablehnende Erklärung des Fürsten Bülow zum preußischen Wahlrecht Nord in der gesamten linksliberalen Presse als eine Kriegserklärung der preußischen Regierung gegen den Freisinn aufgefaßt. Als ganz abgeschmackt .wird die Borschiebung des Staatswohls bezeichnet, hat doch Fürst Bismarck selbst das preußische Landtagswahlrecht stls das „elendeste aller Wahlsysteme" bezeichnet. Wer ist denn der Staat? In Frankreich hat Ludwig der XIV. gesagt, „der Staat bin ich", aber schon an LndwigXVI. rächte sich diese Auffassung, das Volk, das anderer Ansicht über die Staatsauffassung war, machte ihn um einen Kopf kürzer. Wer ist denn nun in Preußen nach Bülowscher Auffassung der Staat? Das Volk natürlich nicht, sondern einzig und allein die preußische Junkerkaste. Ihr Wohl-ist das Staatswohl, der Schutz des Staatswohles bedeutet daher den Schutz des Junkerwvhls. Deshalb darf in Preußen kein freies Wahlrecht cingesuhrt werden. Auch die „Frankfur- s ter Ztg." spricht es aus, daß uicht sachliche, sondern j persönliche Motive die Erklärung Bülows diktiert haben, j Bülow habe vor den Konservativen kapituliert. Die Fr. j Ztg. sagt in dieser Richtung: „Er hatte es in der .Hand, ! ein wirkliches Reformwerk zu schaffen, das ihm einen ! stärkeren Rückhalt im Volke gesichert hätte als alle diplo- ^ matischen Künste, sich als ehrlichen Förderer der Volks- s rechte zu zeigen. Er hat es vorgezogen, an der Erhalt- Z ung der Macht der Junker mitzuhelfen, die nur auf- f rechtzuerhalten ist durch das Unrecht des Klassenwahl- i systems und durch die mit der öffentlichen Stimmabgabe s gewährleistete Beeinflussung der Wähler in den der agrar- ; konservativen Botmäßigkeit ausgelieferten Kreisen. Und ! damit der auf dieses krasse Unrecht gestützten konservati- ? den Uebermacht auch nicht ein Titelchen verloren geht, > soll auch an der Wahlkreiseinteilung nicht gerüttelt wer- : den, die den ländlichen Bezirken und in ihnen wieder s den Junkern eine Uebermacht gibt, die ihnen weder nach s Zahl noch nach Fähigkeiten noch auch nach Leistungen ! an den Staat znkommt! Fürst Bülow hat sich damit - den wohlbegründetcn Dank der Konservativen erworben; s aber je mehr er sich hierbei liberalen Erwägungen verschließt, um so entschiedener werden die freiheitlichen Par- i Wien gegen ihn Stellung zu nehmen und dafür zu sorgen j haben, daß das, was nicht mit der Regierung erreich- ! bar ist, gegen sie durchgesetzt wird." " -
Natürlich wird in alleir Besprechungen auch die Frage der Blockpolitik berührt, denn man kann, wie wir schon einmal ansgeführt haben, im Reich nicht „hist" und und in Preußen „hott" fahren. Wir geben auch in diesem Punkte zunächst der Franks. Ztg. das Wort, die keine Gegnerin der Blockpolitik war. Sie sagt,:
„Nach der ganzen politischen Situation, nach der Gestaltung der Blockpolitik inußte von ihm in dieser allcrwichtigsten Frage für den.Liberalismus wenigstens einiges Entgegenkommen erwartet werden, zum mindesten so viel, daß man von- einer Etappe sprechen konnte. Diese Erwartung ist, völlig getäuscht worden und damit auch das Vertrauen, daß das Bülowsche Regime aufrichtig bestrebt sei, den liberalen Anschauungen wenigstens in den Hauptdingen einigermaßen entgegenzukommen. Ihm ist- eine^ ausreichend lange Respektssrist gelassen worden, um zu erfüllen, was man verlangen mußte. Und nun hat er in der allerbedcnt- samsten Frage völlig versagt und sich selbst damit das Urteil gesprochen. Für diejenigen Kreise, welche einen ehrlichen Fortschritt wollen, kann Bülow nach dieser 'Probe nicht der Manu sein, auf'den sie irgendwelche Hoffnungen setzen können, und es liegt nicht der mindeste Anlaß vor, eine Politik des Lavierens zu fördern, welche hartnäckig darauf besteht, daß an Stelle des Volkswillens der Wille kleiner mächtiger Kreise die Zusammensetzung der Volksvertretung bestimmen soll." Das ist die Kündigung der, Blockfreundschaft, die in allen linksliberalen Kreisen Zustimmung finden wird. Als ganz absurd wird die Behauptung bezeichnet, daß durch das Dreiklassenwahlrecht der Einfluß des Mittelstandes gewahrt werde.' Einmal wählt der größte Teil des Mittelstandes in der dritten Klasse und zum anderen ist es gerade der im Erwerbsleben stehende Geschäftsmann, der sich durch die öffentliche Abgabe seiner Stimme eine l schwere Schädigung zuziehen kannj wenn er gegen die eine ? oder andere herrschende Richtung votiert. Wenn irgend ! ein Stand des Schutzes der geheimen Stimmabgabe be- darf, so ist es gerade der Mittelstand. -
Am schärfsten sprechen sich natürlich die Organe ; ans, die seither sckjon Gegner der Blockpolitik waren. Die t „D e r l. Bi/lkszeitnng" bezeichnet die Erklärung Bü- j lows als einen Kotau vor den Junkern und als schal- ! lende Ohrfeigen rechts und links in' das Gesicht frei- ?
, Blöckvertrarcns. Das „Berl. Taabl." ! den" Eindruck der Wahlrechtsdebatte unerfreulich -
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Zwischen Himmel und Erde.
8) Roman von Otto Ludwig.
(Fortsetzung.)
„Ja, hast' du je gehört, daß der ini blauen Rock ein Warum hervorgcbracht hätte? Und hast du ihn je gefragt: warum denn aber, Vater? Ich möchte sein Gesicht sehen, fragte ihn einer von uns: Warum? Er hat's nicht gesägt, aber ich weiß es, warum das aufgehört haben soll , mit mir und der Beate. Ich hab's die ganze Woche her erwarte?; wenn er die Hand aufhob, meint' ich, er deutete nach dem Gärtchen, und war bereit, wie ein armer Sünder hinter ihm her zu gehen. Das ist der Ort, wo er seine Kabinettsbefehle austeilt. Mit dem Einnehmer soll's nicht gut stehn. Es geht eine Rede, er braucht mehr, als seine Besoldung hergeben will. Und — nun
mit siey selbst sprckch. Der Bruder schien all das Schöne und Gute an ihr, das der Held in unbewußter Beredsamkeit pries, erst wahrzunehmen. Er stimmte immer lebhafter bei, bis er in ein wildes Lachen ausbrach, das den Helden aus seiner Selbstvergessenheit weckte und seine Wangen so rot färbte, als die des Mädchens vorhin gewesen wurPr.
„Und da schleichst du um den Saal, wo sie mit ändern tanzt, und, zeigt sie sich, so hast du nicht das Herz mit ihr anzubinden. Wart, ich will dein Gesandter sein. Von nun soll sie keinen Reihen tanzen, als mit mir, damit kein anderer dir in die O-uerc kommt. Ich weiß mit den Mädels umzugehen. Laß mich machen für dich."
Sie standen etwa zehn Schritt von der großen Saaltüre entfernt, Apollonins mit dem vollen, der Bruder mit dem halben Angesichte derselben zugewandt. . Unser
du bist ja auch ein Federfuchser, wie der im blauen Rock. E Held erschrak vor dem Gedanken, daß das Mädchen heute Aber was kann das Mädchen dazu? Was ich? Nnrt, - noch alles erfahren sollte, was er für sie fühlte. Dazu aufgehört muß die Geschichte haben, aber das Mädel dauert ! kam die Scham für sein eigenes befangenes ungeschicktes mich und ich muß sehen, wie ich sie vergesse. Ich muß f Wesen ihr gegenüber und wie sie davon würde denken müstrinken oder mir eine andere anschaffen." ^ sen, daß er eines Mittlers bedürfe. Er hatte schon die
Unser Held war des Bruders Art gewohnt; er wußte, ! Hand erhoben, dem Bruder Einhalt zu tun, als die Erdaß seine Reden nicht so wild gemeint waren, als sie klan- z scheinung des Mädchens selbst ihm alles andere verdunkelte. ^ — - . — . ... - .-
gen, und der Bruder bewies ja seine Liebe und Achtung s Leise und allein, wie vorhin, kam sie aus der Tür ge- » so großer Entfernung, als er nötig hielt, von ihr nicht
und tief verstimmend. „Die unverhüllte Ablehnung, mit der Fürst Bülow auch die bescheidensten Wünsche der Liberalen beantwortet, hat in dieser Periode des politischen Nebelbilderspiels endlich Klarheit geschaffen, und nur ein Narr kann heute die zerfließenden Bilder noch für greifbare Wirklichkeit halten." — Zufriedener ist die blockbegeisterte „Voss. Ztg.". Aber auch sie meint, der Eindruck lasse sich nicht verwischen, daß die gestrige Erklärung des Fürsten Bülow hinter der Erwartung selbst desjenigen weit zurückbleibe, welcher die Wahlrechtsfrage ohne jede Vorliebe für deren demagogische Ausbeutung behandle und betrachte.
Aber auch die führenden Organe der Nationalliberalen äußern sich ablehenend zu der - Erklärung Bülows, obwohl die Nationalliberalen nur beschränkt das Wahlrecht ändern wollen. Die „Nati onal-Ztg." schreibt: „Die Erklärung des Fürsten Bülow bedeutet zwar einen gewissen Erfolg der Blockpolitik, insofern als die Regierung ihren bisherigen absoluten Widerstand gegen jede weitere Aenderung des Wahlrechts aufgegeben und die Notwendigkeit einer Reform anerkannt hat. Aber das ist schließlich auch alles und wer des Flickwerks gedenkt, was uns vor zwei Jahren unter der Etikette „Wahlrechtsreform" aufgetischt wurde, der wird auch der kommenden Vorlage mit einem guten Teil Skepsis entgegensetzen und sich nicht durch noch so schöne Worte über die Weiterentwicklung in großen Hoffnungen wiegen lassen. "— Die „Köln. Ztg.": „Wenn die Erklärung der Regierung betont, daß.sie auch nicht auf eine geheime Stimmabgabe eingehen werde, so darf man freilich annehmen, daß die liberalen Parteien sich einer solchen Beschränkung der Reform afs entschiedenste entgegenstellen werden. Wenn das Wahlrecht gegeben wird, so muß es ganz gegeben werden, und es erscheint geradezu unmoralisch, mit ihm durch die öffentliche Stimmabgabe eine Kontrolle über die Wähler zu verknüpfen, die das! ihm gegebene Recht wieder einengt."
Die sozialdemokratische Presse hat alle Ursache, mit der Situation zufrieden zu sein, sie setzt daher auch am schärfsten ein. Ter „Vorwärts" schreibt: „Das Volk ist um seine Meinung nicht gefragt worden. Es ist von der Vertretung ausgeseblossen worden. Aber auch ungefragt wird es dem Dre'klassenparlament die Antwort erteilen. Die Arbeiterllasse wird ans der Debatte des 10. Januar Kapital schlagen: sie wird erbitterter als je kämpfen und zu neuen wuchtigen Schlägen
zwei Leben haben müssen, sie zu hören, denn das eine, das er besaß, war in seinen Augen. Jetzt sah er den Bruder nach dem Sale stürmen. Zu spät kam ihm der Gedanke, ihn zurückzuhalten. Er eilte ihm vergeblich nach bis vor Tür. Dort nahm ihn wiederum die Blume gefangen, wie das Mädchen für einen Finder hingelegt, für einen glücklichen, fand sie der, dem sie zugedacht war. Und unter den leisen, mechanisch fortgesetzten Zurufen seines Mundes an den Bruder, der sie nicht mehr hörte, er solle schweigen, fragte er sich innerlich: bist du's auch, für den sie die Blume hierhergelegt? Hat sie die Blume für jemand hicrhergelegt? 'Sein Herz antwortete glücklich auf beides ein Ja, während ihn das Vorhaben des Bruders noch bedrängte.
War es ein Liebeszeichen von ihr und für ihn, so war es das letzte.
Zweimal sah er verstohlen in den Saal, wenn die Tür sich öffnete; er sah sie mit seinem Bruder tanzen, dann im Ausruhcn vom Tanze den Bruder in seiner hastigen Weise auf sie Hineinreden. Jetzt spricht er von mir, dachte er über das ganze Gesicht erglühend. Er stürzte in den Schatten der nahen Büsche, als sie den Saal verließ. Der Bruder führte sie heim. Er folgte den beiden in
vor dem Vater durch die Tat seines Gehorsams; dennoch wäre ,es ünserm Helden lieb gewesen, der Bruder hätte sie auch im Reden gezeigt, wie im Tun. Der Bruder hatte mit seiner Neckerei nicht ganz unrecht gehabt. Apol- lonius war es, als läge etwas Unsauberes auf der 'Seele des Bruders und er strich unwillkürlich mehrmals mit der Hand über den Rockkragen desselben hin, als wäre es äußerlich von ihm abznwischen. Vom Tanze hatte sich Staub darauf gelagert; wie dieser entfernt war, kam ihm die Empfindung, als ser wirklich entfernt, was ihn gestört.
Das Gespräch tauschte seinen Stoff. Sie kamen auf dos Mädchen zu sprechen, das vorher sich Kühlung zu- geweht; Apollonins wußte ge>viß nicht, daß er die An- regung dazu gegeben hatte. Wie das Mädchen das Ziel wor, nach dem olle Wege seines Denkens führren, so Vslt es ihn, war er bei ihr angekommen, unentrinnbar! Uh Er vergaß den Bruder so, daß er zuletzt eigentlich
schritten. Unter dem Tuche, mit dem sie sich -Kühlung zuwehte, schien sie verstohlen um sich zu sehen. Er sah wieder ihre Wangen röter werden. Hatte sie ihn gesehen? Aber sie wandte ihr Gesicht nach der entgegengesetzten Seite. Sie schien etwas zu suchen im Grase vor ihr. Er sah, wie sie eine kleine Blume pflückte, diese auf eine Bank legte, und, nachdem sie eine Weile zweifelnd gestanden, ob sie die Blume wieder aufnehmen sollte, wie mit schnellem Entschluß sich wieder nach der Tür wandte. Eine halb unwillkürliche Armbewegung schien zu sagen: mag er sie nehmen; sie ist für ihn gepflückt. Wieder wogte es rot herauf bis an das dunkelbraune Haar, und die Hast, mit der sie in der Tür verschwand, schien einer Reue Vorbeugen zu sollen, die die Sorge erzeugen konnte, wie ihr Tun verstanden werden würde.
Der Bruder, der von alledem nichts zu gewahren schien, hatte noch in seiner lebendigen, heftigen Weise fort- gesproAn; seine WVrte waren verloren; unser Held hätte
gesehen zu werden. Als der Bruder von der Begleitung zurückkam, trat er von der Türe weg. Er war wie nackt vor Scham. Der Bruder hatte ihn doch bemerkt. Er sagte: „Noch will sie nichts von dir wissen; ich weiß wicht, ist es Ziererei oder ihr Ernst. Ich treffe sie schon wieder. Auf einen Schlag fällt kein Baum. Wer das muß ich dir zugestehen, Geschmack hast du. Ich weiß nicht, wo ich meine Augen gehabt habe seither. Die ist noch ganz anders, als die Beate. Und das will viel sagen!"
Von da an hatte der Bruder unermüdlich mit Walters Christianen getanzt und für den Bruder gesprochen und jedesmal, nachdem er sie heimgeführt, dem Helden Rechenschaft abgelegt von seinen Bemühungen für ihn. Lange noch war er ungewiß, ob sie sich ziere, oder ob sie.unserm Helden wirklich abgeneigt sei. Er erzählte gewissenhaft, was er zu des Helden Gunsten ihr gesagt, waH sie auf seine Fragen und Versicherungen geantwortet