,olch ungewöhnlich starker Verkehr auf dem hies. Haupt- bahnhof Anforderungen, wie sie verantwortungsvoller und anspannender kaum gedacht werden können.
Stuttgart, 24. Dez. Der Stuttgarter Liederkranz wird im kommenden Jahr wieder eine Sängerreise unternehmen und zwar über Wiesbaden und das Nationaldenkmal den Rhein hinab nach Köln, wo ein Ködert gegeben werden soll. Von dort aus ist eine Seitentour ins Holländische hinüber in Airssicht genommen, die Amsterdam, Haag und Rotterdam berühren soll. Zu dieser Reise, durch die der Liederkranz auch außerhalb des Schwabenlandes seine Sangestüchtigkeit beweisen will, haben die Sänger seit Jahren einen Reservefonds gesammelt. Die Reise findet voraussichtlich Ende Juli statt.
ReAllmge«, 24. Dez. Von Pfullingen wird über folgende Sub misstonsblüte berichtet: Zur Mö- bellüferung des Bzirk-krank.nhauscs Reutlingen war bei einem Los im B.tiag von M. 2 400 von einem Schreinermeister ein Angebot von 1700 M. gemacht worden. Rach Ansicht der Sachverständigen muß dieser Mann bei einem solchen Preis mit Veilust arbeiten. Bei allen übrigen Schrei«, ermeistern betrug das Abgrbot nicht mehr als 150 M.
Neckarsulm, 27 Dez In einer am letz'e» Sonntag im „Prinz Ca l" stattgefundenen Versammlung der Schmiedmeister des hiesigen Bezirks wurde nach eiuem Vortrag des HandwerktkammelßkretärS Finanz-Amtmann Müller Heilbronn eine Zwangsinnung der Schmiedermesiter des Bezirks gegründet. Als Obermeister wurde Kubach, a's Schriftführer Welpert-Neckarsulm, als Kassier Gramlich-Neu- enstadt, als derer Scelloertreter Vogt - Kochendorf, Kieser- Jagstfelü u-d Brcuning-r Möck-rühl gewählt.
Am Dienstag vormittag wurde ein 61 Jahre alter, verwitweter Mann in seiner Wohnung in der Olgastraßc isn Stuttgart im Bett liegend, bewußtlos aufgefunden. Im Zimmer stand ein Becken mit glühenden Kohlen, das anscheinend in selbstmörderischer Absicht von dem Bewohner ansgestellt war. Nach Anwendung des Sauerstoffapparats kam der Leblose wieder zum Bewußtsein, worauf er ins Katharinen-Hospital gebracht wurde.
Auf einem Grundstück auf der Steige in Cannstatt wurde am Mittwoch vormittag ein 36 Jahre alter, lediger Taglöhner zwischen einem abmontierten Eisenbahnwagen und einer Beige Jsolierdiehlen eingeklemmt tot aufgefunden. Der Verunglückte wollte zweifellos in den Wagen einsteigen, um dort zu nächtigen, zu welchem Zwecke er die neben dem Wagen aßfgestapelten Dielen bestieg; diese gaben nach, drückten den Mann an die Wagen- wand und führten so seinen Tod herbei.
o ein Pfarrer namens Nittel, der des Papstes Uufehl- . ? bärkeit nicht anerkennen wollte u. dies auch nicht tat, als - « die Bischöfe, die ursprünglich auf seiner Seite standen, sich : s der „besseren Erkenntnis" beugten. Dieser Mann hatte f ^ offene Augen gehabt — sie haben sich jetzt geschloffen — : und das Leben gesehen, wie es wirklich vor sich geht s und nicht, wie wir es sehen. Und da hat er sich einmal ! hingesetzt, es war Ende der siebziger Jahre, und hat: das Büchlein vom Hockewanzel geschrieben. Keine s literarische Großtat, beileibe nicht, nein, ein Buch für ! Kinder, besonders für große, die, was ja auch Gott sei : Dank heute noch vorkommt, ihr Kinderherz auch im ' Sturme des Lebens behalten haben und sich darüber: diebisch freuen, wenn sie in stillen Stunden einmal Zeit - finden, sich auf diesen köstlichen Besitz zu besinnen. !
Gerichtssaal.
Berlin, 24. Dez. Der im Harden-Prozeß für Freitag nach Berlin als Zeuge geladene Wiener Arzt Dr. Frey machte heute einem Mitarbeiter des Berliner Lokalanzeigers folgende Mitteilungen: Er sei 1203 bei der damaligen Gräfin Moltke, deren Gatte Militärattachee in Wien war, sechs Jahre Hausarzt gewesen. Er habe die Ueherzeugüng gewonnen, eine schwer hysterische Person vor sich zu haben. Auch später bei mehrfachen Besuchen hatte Frey Gelegenheit, sie zu sprechen, da sie ihn aus verschiedenen Anlässen konsultierte. Er hatte daher keine Veranlassung, das bei ihm feststehende Bild ihrer Psyche zu verändern. Dann sagte er weiter: er hätte das Gefühl, daß angesichts der Tatsache, daß sie außer von einem Landarzt nur von ihm behandelt wurde, er in dem Prozeß als Kronzeuge zu fungieren haben werde. Warum ihm eine Verständigung des Gerichts nicht zuge- gangen ist, sei ihm nicht klar. Er habe von seiner Ladung aus den Morgenblättern Kenntnis erhalten. Dir Vorladung dürfte ihm wohl im Laufe des heutigen Tages Mgestellt worden sein, und er wird sich Donnerstag nach Berlin begeben, um rechtzeitig zu der am Freitag anberaumten Sitzung zu erscheinen. Dr. Frey sagt, daß das abzugebende Gutachten eine äußerst schwere ärztliche Ausgabe für ihn bedeute und er die nächsten Tage dazu verwenden werde, sich vorzubereiten.
Nürnberg, 24. Dez. Die Strafkammer Fürth verhandelte gegen Erlanger Studenten wegen Zweikampfes. Es erhielten.zehnStu deuten wegen Schlägermensuren jck ldrei und vier Studenten wegen Säbelmensuren je vier Monate Festung. Der Mensur Wirt und fünf Morpsdi ener erhielten wegen Beihilfe kleinere Strafen.
Paris, 24. DH. Das Pariser Schwurgericht verhandelte seit gestern gegen den bekannten Sozialisten Gustave Herve und mehrere seiner Mitarbeiter an dex Zeitung „La guerre sociale". Die Anklage lautete aus Beleidigung der Armee und richtete sich gegen eine Reihe von Artikeln, welcher die marokkanische Expedition behandelten. Herve versuchte vergebens, die Debatte auf die französische Politik in Marokko zu lenken. Die Minister und die meisten Abgeordneten, die er als Zeugen geladen hatte, erschienen nicht. Herve wurde schließlich zu einem Jahr Gefängnis und 3000 Frcs. Geldstrafe, die übrigen Angeklagten in eontunmoiain zu fünf Jahreil Gefängnis verurteilt.
Kunst und Wissenschaft.
Berlin, 28. Dezember. 1.40 dl. Der Laryngologe Prof. o. Tovotd ist gestern, 80 Jahre alt, gswlbcn. 33. November 1»27 in Flaww (Westpreußen) geboren, studierte er zueist in Berlin, dann m Wien und Parts, wo er haupffächlch sich mit K r h l k o p s kra v k h c rt e n beschäftigte. Tobold war emer der ersten Lmyngotogen ln Deuischland. Seine Fälschung'« auf seinem Gebiete sind besonders in dem L hrbuch der Laryngoskopie geschildert. Auch eine Reihe von BckeuchrungSappacaten und Instrumenten, die den Aerzteir für die Praxis wertvolle Dtenste rrweisen, hat Tobold uursühcen lassen Tobold gehörte de- kannilich auch zu den Aerzren Kaffer Friedrichs
Die Geschichte vom Hockewanzel.
Saß mal öa hinten im „Schwarzen Winkel", wie der Nordosten Deutsch-Böhmens heißt, in Warnsdorf
Doch schauen wir nach dem Hockewanzel. Das ist auch ein Böchme, Oer wirklich gelebt hat. Eigentlich heißt er Wenzel Hocke und ist 1732 in Neustadt in Böhmen al§ Müllersohn geboren. In Kleinbocken, einem ärmlichen Neste, wirkte er als Pfarrer, bis er 1779 zum Erzdechanten in dem wohlhabenden Pölitz ernannt wurde. Derb, wunderlich, gerade heraus gegen jedermann, dreist gegen Bischof und Konsistorium, mit denen er manchen Strauß ausfocht, gutmütig und bissig, geneigt zu leben und leben zu lassen, aber volkstümlich polternd, wenn ihm jemand an seiner Würde tastete, wurde er einer jener kuriosen Lieblinge der Bevölkerung, in denen sie ihr eigenes Wesen auf höherer Stufe wiedererkennt, und denen sie zuletzt auch die gemütlich vertrauten Schwächen als Tugenden auslegt. Am besten lernen wir ihn kennen, wenn wir ersehen, wie der Hockewanzel Erzdechant von Pölitz geworden ist, das heißt, wie der schon recht resigniert» , 47jährige Pfarrer des dürftigen Gebirgsortes Kleinbocken, der kaum noch eine Verbesserung seiner Lage zu hoffen wagte, zuletzt doch noch zu einer ansehnlichen Pfründe gelangt. Der Erzdechant selbst erzählt die Geschichte seinem Diener und Freund Seff und dem Schulmeister, während die drei von dem „Prager Fasse!" kosten, von dem „Engelbier", das der geistliche Herr kommen ließ, um an seinem morgigen Namenstag (Wenzeslai) den Amtmann und den Vikari, der das Hochamt halten soll, damit zu bewirten. Das Recht, die Stelle zu vergeben, hatte der Kirchenpatron von Pölitz, der Herzog von Zweibrücken. Einmal, da in Pölitz ein Kirchenfest begangen wurde, saßen an vierzig Pfarrer aus der Gegend, darunter als Aeltester und als einer der Aermsten der Hockewanzel aus Bocken, im Saale der Dechantei beim Essen zusammen, als auf einmal einer hereingestürzt kommt und schreit: „Jeses Maria, der Herzog!" Große Bewegung über den unerwarteten Besuch. All die Pfarrer springen auf, „wischen sichs Maul ab mit dem Salvetel, und knöppen den Kaputrock zu" um recht „manierlich" und ehrbar auszusehen. Einer der hochwürdigen Herren schiebt ganz sachte sein Bierglas zum Hockewanzel hinüber und schenkt sich flugs ein Glas Wasser ein, ein paar Andere machen es ihm nach, so daß sich fünf bis sechs Gläser um den Pfarrer von Kleinbocken scharen, der sich das ruhig gefallen läßt, und der auch sofort, nachdem der Herzog die Versammlung begrüßt und zum Sitzen aufgefordert hat, gelassen seinen Platz einnimmt, während die Anderen aus lauter Devotion stehen bleiben und noch immer „mit'n Salvetel wischen". Da denkt der Herzog: der m>:^ was sein, der dort allein hinter so viel Biergläser Mt, kommt gerade auf den Hockewanzel zu, reicht ihm die Hand und sagt: „Guten Tag, Erzdechant!" Dem armen Seelensorger ist zu Mute, als hätte ihm ein Engel was ins Ohr gezischelt, er läßt den Herzog eine Weile bei seinem Irrtum, schiebt ihm einen Stuhl heran, plaudert mit ihm über allerlei und rückt dann endlich, nachdem ihn der hohe Herr so und so oft Erzöechant genannt hat, mit der Enthüllung heraus: „Halten zu Gnaden Herr Herzog, Sie sein nich vor die rechte Schmiede gekomm'." Darauf erzählt er seine Leidensgeschichte, seine vergeblichen Bewerbungen, auch beim Herzog selbst und, da der letztere ihn auf die Zukunft vertröstet, klopft der Hockewanzel, der mit so vagen Versprechungen leutseliger Herren längst vertraut ist, dem Gönner auf die Achsel und sagt: „I, lassen Sie's gut sein, Herr Herzog, ich wett' mit Ihnen, was Sie wollen, wenn einmal ein alter Kuh- plepperich wird zu vergeben sein, auch den krieg' ich nich!" Kurze Zeit darauf stirbt der Erzdechant von Pölitz und Hockewanzel zählt an den Westenknöpfen ab, ob er es doch nocheinmal versuchen soll, sich um so was Großes wie. die Erzdechantei zu bewerben. Die Westenknöpfe entscheiden für den Versuch; also macht er eine Eingabe an das bischöfliche Konsistorium, das ihn empfehlen soll und eine zweite an den Herzog, die er persönlich überreichen will. Am letzten Tage vor dem Einreichungstermin wandert er dann nach Pölitz, um im Schlosse der Zweibrücken vorzusprechen. Wie das nun schon bei hohen Herren ist, wird er am Vormittag nicht vorgelassen und auf den Nachmittag vertröstet, und da er am Nachmittag wieder kommt, bedeutet man ihm, im Schloßgarten zu warten. Das tut er denn auch, ohne sich viel Hoffnungen zu machen, sucht sich — es ist eine barbarische Hitze — ein schattiges Plätzchen im Garten aus, überliest nocheinmal sein Gesuch, steckt es dann in die äußere Tasche seines Kaput- rocks und schläft ein. Im Traum kommt es ihm vor, als ob sich jemand an ihm zu schaffen machte; bald ist's der Kammerdiener, bald ist's der Herzog, bald wiederum Ser Sekretär des Konsistoriums, der ihm eine Bischofsmütze aufsetzt und bis auf die Ohren herunter drückt. Wie's ihm dann weiter ergeht, das mag mit seinen eigenen Worten, d. h. mit denen, die ihm Nittel in den Mund legt, wiedergegeben sein.
Da wach' ich auf und auf'n Politzer Kirchturme schlägt's Sieben. „So is recht", denk' ich bei mir, „jetz' hast'n Einreichungstermin auch noch verschlafen!" Ich wart' noch eine Weile und wie kein Kammerdiener nicht kommt, geh' ich zum Schlosse vor, guck' zum Fenster 'nauf und seh 's gerade noch, wie der Herzog 'rausschaut
und fix wieder zurnckfährt mit'm Koppe. Aha! denk' iq mir und fag'n Kammerdiener, der g'rade 'rauskommt, daß er mich anmelden soll. 's tät'n leiö, spricht der, aber der Herr Herzog wäre ausgefahren. „So", anr- wort' ich ö'ranf und so laut, daß der's oben hören konnte, „ausgefahr'n ts 'r? Na, so richt'n 's 'n ock eine schöne Empfehlung von mir aus und wenn er einmal wieder ausfährt, da möcht 'r ock 'n Kopp nich wieder zu Hause lassen. Adjes!" — „Wie ich durch's Dorf 'naufgeh', denk' ich bei mir: Willst die Bittschrift doch nicht umsonst da 'runtergetragen hab'n, geh' also zum Fleischer, kauf unreine Wurst und Wickel' sie' nein in das untertänigste Gesuch. „So, so," sprech' ich, „jetzo wär das Einschreiten erledigt, statt Ser Erzdechantei von Pölitz eine Wurst! Auch recht, bring' doch was mit heim nach Kleinbocken!"
Wie ich in die Nähe meiner Pfarrei komm', steht eine Kutsche vor der Türe und ein großer Haufen Menschen und hinter'm Dorf krachen jetzt Böllerschüsse und mit all'n Glocken fang'n sie an zu läuten und die Leute vor'm Hause schwenken die Hüte und schreien: „Bivat!" — Was treiben denn die Narr'n? denk' ich bei mir; aber da kommt schon der Amtmann auf mich, zu, gibt m'r die Hand und sagt, daß er sich unbändig darüber freue, weil ich Erzöechant von Pölitz worden wär'. „Herr Amtmann", sag' ich d'rauf und bracht's vor Zorn kaum 'raus, „wissen Sie was, foppen Sie Bettelleute!" Jetzo kam der Richter von Kleinbockcn mit sein' zwei Geschworenen und hielt auch eine lange Anrede, 's tät'n zwar vom Herzen leid, daß ich jetzt fort müßte, aber 's wär' doch auch eine Ehre für 'n Ort, daß der Pfarr' von Bocken Erzdechant von Pölitz worden war'. Jetzo wurd' m'r's aber doch zu tolle. Ob sie denn alle zu Narren geworden wären, schrei ich sie an, oder ob sie dächten, ich wär' einer und sie könnten mich alle mit einander — und so weiter und so fort und lief in meine Stube. — „Jesus Maria", hört' 'ch 'n Richter noch sprechen hinter mir, „er is vor Freude närrisch worden!" Kaum war 'ch in meiner Stube, so kam' sie mir alle nach und der Amtmann sagte, ich sollte mir doch meine Bittschrift wenigstens noch einmal anseh'n. — „Da habt Ihr sie", schrei ich und werf' sie mitsamt der Wurst auf'n Tisch. — Der Amtmann macht sie auseinander, gibt die Wurst n' Richter derweil zum Halten und weist mit'n Finger auf eine Stelle, wo's am fett'sten war und sagt: „Da lesen Sie einmal, Herr Erzdechant!" — Wie ich hinseh' und lese, Schulmeister, da fing' m'r's doch an zu wirbeln im Koppe, daß 'ch eine Weile nich' wußte, bin ich's oder bin ich's nicht. Da stand nämlich geschrieben: „Bittsteller wird anöurch in Erledigung seines Gesuches zum Erzdechant von Pölitz ernannt. Karl August, Herzog von Zweibrücken." Der Amtmann hat m'r das Ding jetz' aufgeklärt. Der Herzog hatte mir die Bittschrift aus d'r Tasche 'rausgesixelt, hatt' sie erledigt und durch 'n Kammerdiener wieder neinstecken lassen. So bin ich Erzdechant von Pölitz worden, Schulmeister."
Damit hat die Geschichte ihr fröhliches Ende, aber auch das Prager Fasiel. Denn im Eifer des Sprechens und Zuhörens haben die drei Las Riesengefäß, dessen Inhalt Sem Amtmann und dem Vikar zu Wenzeslai so köstlich munden sollte, bis aus den letzten Tropfen geleert. So sind die Geschichten vom Hockewanzel, von dem wir vielleicht noch mehr erzählen werden.
Vermischtes.
Björuson als Fürsprecher.
Bor einiger Zeit haben wir nach der Fr. Zig. einen Brief mitgekeiü, in dem Björnson sich für dis 'Begnadigung Ludwig Thomas durch den König von Württemberg bet Baron Purlitz verwendet hat. Der Verteidiger Thomas, RechlSarnvalt Konrad Haußmann, schreibt nun der Fr. Zig.: „Da, wie man weiß, ciue Begnadigung nickt ein- getreten ist, gewinnt es den Anschein, a!s ob die Bitte ab- gelchnl worden ie>. Dies rrrffr nicht zu. Jener Brief wurde mir von Herrn Baron von Putlttz mit der Anfrage mitgeteilt, ob ich als Verteidiger Ludwig Thomas ein Gnadenge« such eingereicht habe und ob Thoma den Begnadigungsweg eingeschlagen wissen wünsche Jcv verneinte dos nach Anfrage bei Herrn Thoma. Mit besten Einwilligung unterblieb dann die Vorlegung des Schreibens von Vjörnson an den König Der schöne Br ei, in dem der norwegische Dichter für den d.uffchen Dichier eietrük, diesem das Horoskop stellt und dem rr.igen deutschen Urteil das Urteil spricht, tst noch in meinem Belitz. Der Veröffentlichung stehe ich, wie Ludwig Thoma durchaus fern."
Aus Furcht vor Strafe verhungert
ist ein Schuiknabe aus Mesekenhagen Der Junge sollte einer Unan wegen gezüchtigt werden und entlief deshalb seinen Ellern. Zuerst «leb er sich in den benachbarten Waldungen umher, bis die kallen Näckie ihn zwangen, ein warmes Nachlquarrür zu suchen. Diese fand er dann in der Nähe des Dorfes auf einer Strohmiete, in die er ein liefeL Lock grub, das er dann als Schlupfwinkel benutzte. Das Unglück aber wollte, daß in der Nähe gepflügt wurde und der Junge ungesth n die Miete nicht verlassen konnte, somit darin gefangen war. Schließlich trieb in der Hunger doch h.raus, aber er war schon so enikrättet, daß er von der Miete herunterfi l uud auf dem Felde liegen blieb, wo er morgens tot aufgesunden wurde.
Handel und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 24. Dez Tie W ü rtt emb ergisch e Privat- feuerversichelung auf Gegenseitigkeit in Stuttgart (gegründet 18L8> Hut auch für das Jahr l§08 die Dividende für ihre versichere tcn Mitglieder wie seit 28 Jahren auf 80°/» der bezahlten Jahresprämie vorläufig sestgisetzt. Den Beamten dieser Anstalt wurde durch Beschluß de« Ausfichl«iair für dal Jahr 1807 (wie im Borjahr), eine einmalige Teuerung«,ulagc, sowie mit Wirkung vom t. Januar 1808 ad eine Erhöhung der ordentlichen Gehälter im durchschnittlichen Betrag von 10 °» bewilligt.
Aus Bayer«, 27. De,. Wegen Verheimlichung des Ausbruchs der Maul- und Klanenseuche in ihren Stallungen erhielten eine größere Zahl von Oekonomen des Amlsgerichlsbezirks Günzburg Strafbefehle dis zu §00 Mark zugcstcllt.