persischen Volk uuterftüpc Mu^oc, führte er der: Staats­streich nicht durch. Er erließ eine beruhigende Kundgeb­ung an das Parlament und verzichtete zunächst auf die Ersetzung des liberalen durch ein reaktionäres Ministerium. Auch gab der Schah den fremden Gesandten auf ihre Vorstellungen um erhöhten Schutz hin die Zusage, daß er sich bemühen werde, wenn möglich jedes weitere Blutvergießen zu vermeiden. Die Liberalen über las­sen sich nicht entmutigen. Der Präsident des Par­laments erklärte, es seien ihm viele Depeschen aus der Provinz zugegangen, in denen er zu seinen Bestrebungen ermutigt werde.Wir sind bereit, wenn der Schah den Kampf will", meinte er.

Persien steht also vor einein Bürgerkrieg, wenn der Schah den Mut haben sollte, die von ihm durch den feierlichen Schwur auf den Koran anerkannte Verfassung zu brechen. Aber er scheint diesen Mut nicht zu haben, da er auch des Militärs nicht ganz sicher ist. Bis jetzt haben sich die Liberalen darauf beschränkt, das Parla­ment vor einem Ueberfall durch die Reaktionäre,' die sich Morde und Plünderungen zu schulden kommen ließen, zu schützen. Sie errichteten um das Parlamentsgebäude her­um .Barrikaden, unter deren Schutze das Parlament tagt und über die Vergleichsvorschläge des Schah berät.

Handel und Wandel haben natürlich unter den Wir­ren sehr gelitten. Im Süden Persiens herrscht völlige Anarchie, alle Posten und Karawanen werden ausgeplün­dert, und auch in Teheran selbst sind alle Geschäfte geschlossen.

Das Verhalten des Schah, einen Staatsstreichin Szene zu setzen, ohne ihn auch durchzuführen, muß ihn um den letzten Rest jeden Ansehens beim persischen Volk ge­bracht haben. Er scheint nicht nur ein schlecht beratener, sondern auch ein schwacher Herrscher zu stein, und das letztere ist noch gefährlicher als das erste. Für die Tür­ken, Russen und Engländer mag derBeherrscher" Per­siens vielleicht ein sehr genehmer Fürst sein, seineUnter­tanen" aber und das sie vertretende Parlament haben allen Grund, ihn jeder Macht möglichst zu entkleiden, wenn sie Persien als einen nationalen Staat erhalten wissen wollen.

Rundschau. .

Das Grubenunglück in Nordamerika.

Zum drittenmal innerhalb zweier Wochen hat sich M Nordamerika eine große Bergwerkskatastrophe ereig­net. Wenn sich die Befürchtungen bestätigen, die man für die Leute in der Connellsville-Mine hegt, so sind in dieser kurzen Frist 1000 Menschen in Gruben umge­kommen. Was tun die amerikanischen Staatsbehörden bei solchen Vorkommnissen? Zweifellos wird auch drüben nachträglich eine Untersuchung angestellt werden, vielleicht wird sogar ein besonders Schuldiger herausgegriffen und bestraft. Als derGeneral Slocum" in unmittelbarer Nähe von Newyork mit 1000 Frauen und Kindern unter­ging und die erregte Oessentlichkeit eine Genugtuung for­derte, zog man den Kapitän" des Unglücksdampfers als Opfer vor Gericht; aber nicht die Aktionäre, die mit deni unbrauchbaren Kahn Geschäfte gemacht, die verfaulte Rettungsgürtel geliefert hatten. Wen die unmittelbare Schuld an den neuen Grubenkatastrophen trifft, wissen wir nicht, es ist auch ziemlich gleichgültig. Sicher ist aber, daß der Staat seine Pflichten nicht erfüllt, ja nicht einmal kennt. Fahrlässigkeit und grobe Pflichtvergessen­heit führen ja auch in Europa oft genug zu schweren Unglücksfällen. Der Unterschied ist aber, daß bei uns der Staat den Schutz der Arbeiter wie überhaupt der wirtschaftlich Schwächeren immer mehr als eine seiner wichtigsten Aufgaben erkennt und von der Volksmeinung darin unterstützt wird, wahrend in Amerika noch sehr i viel Schlimmes wird geschehen müssen, bevor die Regier­ung oder die herrschenden Klassen soweit sein werden. So

wie bisher wird America nicht ewig Wirtschaften tonnen. Diese Art des technischer: Fortschritts, die über Leichen geht, muß die anarchistischen Instinkte in den vom Be­sitz und Genuß Ausgeschlossenen großzüchten. In den Prozessen, die jüngst in Idaho stattfanden, hat man be­reits sehen können, welche anmutigen Formen der Kampf zwischen Kapital und Arbeiterschaft annimmt, wo der Staat so gäirzlich versagt. Es wird der Ruhm des Prä­sidenten Roosevelt bleiben, daß er die Macht, die ihm die Verfassung verliehen hat, dazu benutzt hat, mit weit­hallender Stimme auf die Gefahren hinzuweisen, die dem amerikanischen Volke u:ck> Staate von dem ruchlosen Egois­mus des Geldmagnatentums drohen.

Tages-Chronik.

Potsdam, 21. Dez Nachmittags fand in Anwe­senheit des Kaiserpaares die Taufe des jüngstgeborenen Sohnes des Kronprinzen statt. Die Taufe wurde durch den Oberhofprediger Dr. Dryander vollzogen. Ter Täufling erhielt den Namen Louis Ferdinand Vik­tor Eduard Adalbert Michael Hubertus. Hoffentlich muß der junge Mann diese Namen später nicht auswen­dig lernen.

, Müncheu, 22. Dez Am 21 Dez. kam abends : zwischen 9 und 9 O 2 Uhr ans der Fahrt mit dem elektrischen ^ Bahnpostwagen auf dem Wege von der Hauptpost zum Post- ^ amtsgsbäuds in der Bayefftraßs ein Postbeutel mit 13 000 M. abhanden. Der Postbeutcl trä.ck die Bezeich­nung: ..Münch n: I Postamt Würzbürg Zag 89."

Mannheim, 21 . Dez. Bet der heutigen Ersatz­wahl für einen Vertreter der Städte unterhalb der Mmg in der Ersten Kammer wurde an Stelle des zurück- getretenen Oberbürgermeisters Beck-Mannheim der Karls- ruhcr Oberbürgermeisters St s g r i st mit 103 von 105 ab­gegebenen Stimmen g-wählr.

Karlsruhe, 21. Dez. Der Jungliberale Ver­ein in Walds Hut hat sich mit Bezug auf die vom Reichsverband der nattonalliber ilen Jagend zum 5. Jan. nach Frankfurt einberufene Vsrsammlani einstimmig nach wie vor gegen den Eintritt in den Reichsverband der nationalliberalen Jugend erklärt und unter Aufrechterhaltung seiner früheren Beschlüsse von der Beschickung der Frankfurter Tagung abgesehen.

Wies, 22. Dez. Kaiser Franz Josef unter­nahm gestern aus Anlaß des Empfanges der Delegationen in der Wiener Hofburg nach ferner langen Krankheit heute vormittag seine erste Ausfahrt von Schönbrunn nach der Hofburg. Die Häuser auf dem Weg waren festlich geschmückt. Vereine bildeten Spalier. Der Kaiser, der in offenem Wagen Anfuhr, wurde jubelnd begrüßt. Am Burgtor begrüßte Dr. Lueger mit den Vertretern der Stadt den Kaiser, der für den Ausdruck der innigen Liebe der Wiener dankte.

Wie», 21. Dz Eurer der hervorragendsten öster­reichischen Staatsmänner, der Präsident des Verwaltungsge­richtshofs, Dr. Friedrich Graf Schönborn, früherer Justi Minister und lebenslängliches Mitglied des Herren­hauses, ist heute an Lungenentzündung im 87. Lebensjahre gestorben.

Rom, 22. Dez. Der auf dem Bahnhof Fobgno in einem Wagenabteil ermordet ausgefundcne Reffende ist, wie jetzt ftstzestellt ist, ein Ingenieur Arve di, der sich auf der Fahrt von Rom nach Ancona befand und Kredit­briefe über bedeutende Summen bei sich gehabt haben soll.

Konstanttsopel, 22. Dez Nach einer der Sanüäts- vcrwaltung zugegangenen telegraphischen Meldung sind von einem Medina und Mekka sich befindlichen Pilgerzug 80 Pil­ger von Cholera erkrankt, 10 von ihnen sind bereits gestorben.

Tanger, 22. Dez. Die Nachrichten aus Fez lauten sehr bkun-uhigknd. Die Ulemas haben nach Rabat das dringende Ersuchen gerichtet, Truppe» nach Fez zu senden, da diese Stadt o;ne Besatzung ist.

Teheran, 22 .Dez Der Schah empfing h.we Oio.-g z die Vertreter Englands und Rußlands, denen er die feier­liche Versicherung abgab, daß er nickt beabsichtige, die Ver­fassung abzuschuffsu, sondern bestrebt sein werde, ein ver­fassungsmäßiges Regiment zu führen

Palermo, 22. Dez. Hntte Nachmittag fanden die Trauerfeierlichkeittn für die Opfer des Unglücks in der L.tttarinistroße statt. Anwesend waren: Kardinal LuM die Behörden, Deputierte und Senatoren. De: Bürger! meister von Palermo hielt die Gedächtnisrede. Der Trauer­zug bewegte sich bei Glockeng-läute durch die dichtgedrängte Volksunnge, die tief ergriffen war.

In München wurde Freitag nacht der Student Moschcl aus Lambsheim (Pfalz), der wegen Ruhestör­ung verhaftet wurde und sich der Festnahme widersetzte, von einem Schutzmann erschossen. Der Schutzmann konnte angeblich seinen Säbel nicht ziehen und machte, nachdem Muschel gegen die Schutzleute tätlich vorging, von der Schußwaffe Gebrauch. Die Münchener Presse gibt der Entrüstung über das voreilige Schießen Aus­druck, durch das ein Menschenleben vernichtet wurde.

Der verheiratete Zimmermann Gönnemann in Nürnberg feuerte nachts in betrunkenem Zustand aus seine Frau, mit der er in Streit geraten war, einige Schüsse ab und wurde deshalb verhaftet. Im Unter­suchungsgefängnis hat sich Gönnemann erhängt. Tie Frau war nicht getroffen worden.

In Leipzig wurde der 24 Jahre alte Schlosser Gustav Wappler aus Slawen und dessen Geliebte, die 25 Jahre alte Näherin Elise Würz ans Wald­hansen verhaftet. Sie haben in Frankfurt a. M. einen großen Diebstahl verübt, wobei ihnen Juwelen und andere Wertsachen in beträchtlicher Höhe in die Hände gefallen waren. Die Würz hatte sich in Frankfurt unter dem Namen Emma Klein bei einer Herrschaft als Dienst­mädchen vermietet und während der Abwesenheit der Herrschaft am Sonntag Nachmittag mit Hilfe ihres Gelieb­ten den Diebstahl verübt. Ter größte Teil der gestohlenen Sachen wurde noch bei dem Diebespaar vprgefundcn.

In einem: Wagen erster Klasse des Zuges Röm- Anco n a, der Rom Freitag abend verlassen hatte wurde der Leichnam eines Manne s m it einem Dolch im Auge gefunden. Das Verbrechen wurde ent­deckt, als der Zug um halb 3 Uhr früh in Foligno h:elt. Ein neuer Fahrgast, der einen Wagen erster Klape besteigen wollte, sah das Opfer, einen älteren, elegant gekleideten Herrn, in seinen: Blute ans dem Polstersitz liegend. In: linken Auge des Ermordeten stak ein Dolch, außerdem hatte das Opfer mehrere Stiche in den Hals und in die Herzgegend erhalten. Uhr, Brieftasche und son­stige Wertsachen waren geraubt bis ans einen kostbare Brillantring an der Hand des Toten, lieber die Per­son des Ermordeten ist nichts zu erfahren, doch vermutet man, daß er Norditaliener ist, dr seine Waschstücke den Stempel einer Veroneser Fabrik tra­gen. Auffallend ist, daß die Personeil im Nebenabteil nichts von dem Verbrechen bemerkt hatte::.

Zn der Dynamitexplosion in Palermo wird noch gemeldet: Der Waffenschmied Ajello, dessen Fabrik der Ausgangspunkt der Katastrophe war, stand, wie man an­nimmt, im Begriff, D y nam i tb om b e n, mit denen ver- ^ botene Fischerei betrieben werden sollte, zu füllen, als eine Bombe auf den Boden fiel, sofort explodierte und das ganze Lokal in die Luft schleuderte. Die Extra-AuSgabe derTribuna" gibt die Zahl von 52 Toten an. Der Be­sitzer der Fabrik wurde bewußtlos ans den Trümmern hervorgezogen.

Arbeiterbewegung.

Krefeld, 21. Dezember. Line heute vormittag ab­gehaltene Versammlung der Weber nahm einen äußerst stürmischen Verlauf. Die Vorsitzenden der ver-

genossin vor. Sie hatte sie während ihrer Krankheit lieb gewonnen und betrachtete es nun als ihr schönstes Weih­nachtsgeschenk, daß sie einwilligte, zu ihr zu kommen.

In den ersten Januartagen reisten die beiden Frauen nach Graz und begannen ihr gemeinsames Leben. Es gestaltete sich aber etwas andres, als Frau von Rosner es im Sinne hatte.

Gleich in den ersten Tagen nach ihren: Einzug erfuhr Hella zufällig, daß eine Lehrerin des Grazer Mädchen- lyceums schwer erkrankt war; die junge Frau meldete sich, und ihre glänzenden Zeugnisse, denen sie noch Privat- empsehlungen beifügen konnte, verschafften ihr sofort die provisorische Vertretung der Lehrerstelle; er war wohl an- znnehmen, daß die Kranke mit ihrem Lungendefekt den Platz wohl nie mehr würde ausfüllen können, und man teilte ihr mit, daß bei entsprechenden Leistungen einer definitiven Anstellung nach der üblichen Halbjahrsfrist nichts im Wege stehe.

Else war in den Ferien nach Graz gekommen, und die Eltern holten sie im Herbst von dort ab. Aber Frau von Rosner fand, daß Arnold nicht gut aussehe. Er war nervös und sprach von einer Herbstkur in Abbazia, für die er sich seine Urlaubszeit aufgehoben hatte; diese schien auch nötig für ihn, denn Lisi phantasierte schon wieder von der Wintergeselligkeit, und diese war ihm in dem eleganten, oberflächligen Kreise seiner Frau nur eine Last und nie eine Freude. Lisi schwamm darin wie in ihrem natürlichen Element, seit sie durch ihre Hütteldorfer Freunde hineingezogen worden war, und der Winter ge­staltete sich von neuem zu einer Festzeit ohne Ende.

Mama schüttelte schon lange den Kopf über die Schwäche Arnolds, seiner Frau gar so viel Vergnügen zu gestatten. Hella schwieg dazu, sie hatte den Kampf mit der Unvernunft gekämpft und wußte, daß Arnold mit Schmuck und Festtoiletten nur den Tribut des Be­siegten an den Sieger zahlte.

XXXI.

Ueber all diesen Festen und UnterhaltuiMN war es auch wieder Frühlii^ geworden in Wien; ein Frühling voll von- frischem Erdgeruch und Blütenduft, von Lerchen-

j getriller und jungem Grün. Wochenlang wölbte sich ein blauer Himmel über der alten Kaiserstadt, und die Wie­ner zogen in Scharen hinaus in die Wälder und an die Donauländer, um die Herrlichkeit der erwachenden Welt zu genießen.

Auch auf Lisi hatte er seinen Einfluß geübt. Sonst hatte sie dem Werden und Wachsen in der Natur nur dann ihre Aufmerksamkeit geschenkt, wenn sie es in lusti­ger Gesellschaft oder bei einer eleganten Praterfahrt be­trachten konnte; dieses Jahr aber liebte sie es, stunden­lang im Fenster zu liegen und in vollen Zügen die fä­chelnde Luft zu atmen, denn auch über sie war eine Art von Frühlingserwachen gekommen.

Hing sie auch nicht gerade Träumereien nach, so empfand sie doch ein wohliges Hindämmern Mischen ver­schiedenen Stimmungen, und diese ließen sie weicher und milder und zu Zeiten wieder frischer und lebensvoller erscheinen als in all den Jahren vorher.

Arnold freute sich herzlich über diesen Umschwung und über Lifts strahlende Laune, über ihr harmlos ver­gnügtes Plaudern mit Else. Manchmal grübelte er wohl da­rüber nach, was der Grund dieser Umwandlung sein .mochte, aber das Behagen daran brachte alle Fragen zum Schwei­gen, er hoffte auf eine bessere, zufriedenere Zukunft.

Auch Mama Brand lobte die Tochter.Schau, Li- serl, das is g'scheit, daß du dich jetz' mehr um die Elsa kümmerst und sie selber in die Schul' führst. Ich Hab' dir nix sagen wollen, aber das Rechte sind die Tanzereien und die Basare und alles das Zeug doch nicht. Ma hat mehr davon, wenn ma an seinen Kindern a Freud'

. Hai."

> Die Mutter und Arnold wußten eben beide nicht, daß sich auf Lifts Heimgängen ein junger Herr unauf­fällig anschloß, der in Haltung und Gebärden den Offi­zier in Zivil erraten ließ. Es war jener Vetter vom Schwagner Grabner, der Lisi schon vor anderthalb Jah­ren, als er seinen Urlaub in Wien verbrachte, so gut gefiel.

Nun war er für längere Zeit da. Er hatte sich beim Zureiten einer Remonte den Arm gebrochen und mußte

deshalb nach der Heilung in die Großstadt, um durch Massage und Zanderturnen eine kleine Steifheit im Ge­lenk zu bekämpfen, die er als Reiteroffizier nicht brau­chen konnte. Die schmale, schwarze Schlinge, in der er den Arm trug, wirkte nur mehr wie eine kleine Koketterie bei dem blühenden jungen Mann, der sowohl in her ft' scheu Uniform der Landwehrulanen wie auch im Hellen Straßenanznge eine .hübsche Erscheinung war. Hochge­wachsen, mit 'energischen, aber nicht breiten Schultern, waren das Schönste gn ihm die kräftigen und doch schlan­ken Beine, die er gern im Strumpf und der anliegende« Touristenhose zeigte. Ueber diesem prächtigen Körper saß ein sympathischer Porzellanpuppenkopf mit weißen Zähnen und einem aufgewichsten, bräunlich-blonden Schnurrbart. ,

Leutnant Krvnauer hatte sich schon bei seinem letzten Urlaub zu der schönen Frau hingezogen gefühlt. Der Verwandtschaftsgrad erlaubte ihm eine gewisse Annäher­ung, und Lisi konnte ohne Scheu mit ihm gehen. Be­gegnete sie jemand, der es der Mutter oder Arnold er­zählen konnte, so beugte sie vor und berichtete harmlos:

Heute Hab' ich wollen der Els' ein Schürze! beim Gerngroß kaufen, da is dem Grabner sein Kuseen 'kommen und is ein Stückel mit mir 'gangen." Sowohl sie als der Leutnant dachten zuerst nicht an Verrat und Untreue. Wenn Kronauer sie begleitete, so war es ihm höchstens um einen kleinen Flirt zu tun, und er wehrte einem Kameraden, der ihn necken wollte, ganz ernstlich ab:

Aber ka Spur von galanten Beziehungen; was dir einfallt! Derf ma denn nicht mehr eine schöne junge Frau ein bisserl unterhalten, der ihr Mann sich gar nicht schätzt, was er an ihr hat?"

Aber Lisi war zu schön, und der Leutnant hatte in den langen Wochen der Kur zu wenig zu tun, um sich nicht am Ende doch sterblich zu verlieben. Nach einer Zeit der Kurmacherei wurde er wärmer, seine Verehruift wurde begehrlich, sein Hofmachen leidenschaftlich, und nün trachtete er mit so viel List, als es sein DenkhMnogen hergab, das Weib seines Herzens zu gewinnen.".E^ (Fortsetzung folgt.) Aw-rtto?-

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