vl:n: diesen Umständen sei es für ihn klar gewesen, daß : er Arthur sich, selbst überlassen werden müßte. V ei Kintschau habe General Fock mäht alle ihm zur Versagung stehenden Mittel ansgenutzt; von vier ihm zur Verfügung gestellten Regimentern habe er nur eins ins Feuer geführt. Stössel führte dagegen aus, daß die Behauptung der Kintschaupvsitionen ohne Unterstützung durch die Flotte Unsinn gewesen wäre. Admiral Witt Höft habe ihm fest versprochen gehabt, mit der ganzen Flotte auszulaufen u. die Verteidigung zu unterstützen. Djasi sei nicht geschehen, daher sei von General Fock der Rückzug angeordnet worden; er.habe sich gegen.die Uebermacht nicht halten können.
Der tiefe Eindruck, den die Aussagen des Generals Kuropatkin hervorriefen, steigerte fich heute noch, als er erklärte, daß er unter feinen Papieren noch eine Depesche voraefunden habe, in der Stössel als Augenze uge über die Schhgcht bei Kintschau berichtet, während er in Wirklichkevrin Port Arthur sich befand. Der Anfang dieser Depesche lautet: Als die im Eisenbahnzuge fahrenden Soldaten auf die anrückenden Japaner das Feuer eröffneten, verließ ich den Zug, begab mich zu Fuß nach den Positionen und gab den Befehl zum Rückzüge rc. Stössel, Nein die Verlesung dieses Dokuments im höchsten Grade unangenehm war, behauptete ganz dreist, daß dieses Dokument nicht von ihm stamme, sondern vom Körnet Jelkin verfaßt sei, den er mit dem Bericht zu Kuropatkin geschickt habe. ' „Offenbar hat Ider Kornett diesen Bericht von sich aus verfaßt", warf Stössel ein, „Jelkin war verrüßt", rief General Fock dazwischen, bis Kuropatli n ruhig erklärte, daß der Kornett un- mö glich den Befehl zum Rückzug geben konnte. „Soweit sind wir noch nicht gekommen." Auf diesen Einwurf schwiegen die Angeklagten. Das Gericht beschloß, die Richtigkeit der Kuropatkinschen Kopie durch Vergleich mit dem Material im Archiv des Generalstabes sest- zustellen.
lieber General Fock sagte General Kuropatkin aus, daß Fock die ihm gestellte Aufgabe der Verteidigung der Kintschau-Position in keiner Weise erfüllt habe. Er sei eigenmächtig von dem ihm vorgezeichneten Plan abgegangen, und habe die kategorischen Befehle Stöffels nicht befolgt. Erregt stellte Fock an Kuropatkin die (Frage: Glauben Eure Exzellenz nicht, daß die enge Position es mir unmöglich machte, mehr Truppen bei der Verteidigung zu verwenden?" Kuropatkins Antwort lautete verneinend, so daß Focks Erregung wuchs. Er richtete noch mehrere Fragen an Kuropatkin, bis er vom Vorsitzenden zur Ruhe verwiesen wurde.
Darauf begann die Aussage des Generals Tert- jakow, der als Kommandeur mit dem fünften ostfibiri- rchen Schützenregiment die Kintschau-Position einen vollen Tag lang gegen die ganze Armee Okus verteidigt hat.
Der Zwischenfall, in dem der General,'Ltössel, der mit dem Orden xour Io inerito dekorierte „ruhmreiche Feldherr" durch den General Kuropatkin der Lüge überführt wurde, ist geradezu vernichtend. ;für -ihn. Man begreift es immer mehr, daß Rußland än dem Kampfe gegen das kleine Japan unterliegen mußte. Wenn Persönlichkeiten von den moralischen Qualitäten eines Stössel an die maßgebenden Stellen berufen werden konnten, so mußte es zum Zusammenbruch kommen. Und derartige Zustände waren nur unter dem absolutistischen Negierung s syst em möglich, das Rußland dem Verderben nahe gebracht hat, und das auch jetzt leider wieder in dem unglücklichen Nachbarreiche die Oberhand gewonnen hat.
* * *
Aus Marokko.
Einem Gerücht zufolge ist MUley Hafid von dem Sr aghna-Stamm geschlagen worden und nach War a k es ch zurückg kehrt.
Briefe aus Rabat melden, daß Muley Hafid dem Sultan Abdul Aziz seine Unterwerfung angeboten habe, vorausgesetzt, daß dieser sein gegenwärtiges Ministerium entlasse. Muley Hafid verlangt ferner die Ent-
wundervollen Arbeit auf gewässerter Seide — welche für den Salon ihrer Tante Marie bestimmt war.
Grete war schöner geworden als vor Jahren, sie war noch bedeutend gewachsen und trug den kleinen Kopf, der in Form und Haltung an den der verstorbenen Kaiserin Elisabeth von Oesterreich erinnerte, frei und leicht auf den Schultern. Die trübe Erfahrung war verwunden, sie lag weit hinter ihr; aber sie hatte aus dem harmlosen Kinde ein bewußtes, junges Weib gemacht, welches das Leben ernst und tief erfaßte und ihren ganzen Willen einsetzte, um für sich und die Ihrigen das Beste daraus zu gestalten, was ihr erreichbar schien.
Es hatte ihr nicht genügt, die bloße Tochterrolle bei Onkel und Tante zu übernehmen. In dem wohlgefügten Haushalt, wo für jede Arbeit gutgeschulte Dienstleute zur Verfügung standen, fand sie kein Feld für ihren Tätigkeitstrieb. Sie hatte auf der Akademie in Weimar ernstlich gearbeitet und sich zur Malerin ausgebildet, die hohe Ziele anstrebte.
Die Damen waren eines Nachmittags wieder auf ihrem Lieblingsplatz, als Josef eintrat und mit seiner gewohnten respektvollen Haltung meldete: „Der gnädige Herr ist angekommen."
„Mein Sohn?" rief Frau von Rosner verwundert.
„Jawohl! Er ist gleich auf sein Zimmer gegangen."
Die Mutter stand mit jugendlicher Lebhaftigkeit auf und eilte die Treppe hinauf.
Arnold, dessen Zimmer bei der Mutter immer bereit gehalten wurde, hatte schon den Reisestaub von Gesicht und Händen gewaschen, als sie die Tür öffnete, und reichte ihr über das trocknende Handtuch hinweg lächelnd die Hand.
Sie betrachtete ihn mit glücklichen Augen. „Mein lieber Bub', bist du wieder bei mir?"
„Jawohl, Mutti, in Lebensgröße. Wie geht's dir?"
„Danke, es macht sich. Meine Zähne haben mich etwas gequält in den letzten Wochen, aber Doktor Eben hat alles wieder in Ordnung gebracht."
, ,Und die Geselligkeit und die Vereine?" Er zog den Spiegelschubladen auf, holte den Kamm heraus und ordnete Haar und Bart.
lassung der Brüder Tazzi, er hat aber nicht dagegen, daß Ben Slimann und Ben Jeschi im Ministerium verbleiben.
General Lyantey bestätigt telegraphisch, oaß Oberst Felineau am 15. Dezember die Schluchten von Ain Sfa und drei Dörfer erobert hat, welche dieselben beherrschen. Der Angriff begann um 9 Uhr morgens. Die Marokkaner, die versuchten, die linke Flanke der französischen Truppen von hinten anzugreifen, wurden mit großen Verlusten zurücktzeworfeu. Die Artillerie zerstörte ztvei Dörfer auf der Höhe des Talab. Der iKamPf war um 5 Uhr abends beendet. Auf seiten der Franzosen wurden 13 verwundet, unter diesen ein Leutnant. Drei Soldaten sind schwer verletzt.
Tages-Chronik.
'Berlin, 16. Dez. Nach halbstündiger Dauer wurde hier gestern eine öffentlich Versammlung der Berliner Anarchisten im Restaurant „Lebensquelle", Kommandantenstraße, polizeilich aufgelöst. Der erste Redner besprach in scharfer Weise das neuerliche Vorgehen der Polizei gegen die Anarchisten Berlins. Zwei Anklagen wegen Hochverrats und drei Verhaftungen seien in den letzten Tagen wieder zu verzeichnen gewesen. Auch der Redakteur des „Revolutionär", Schünemann, sei verhaftet worden. Diese Kritik an dem Vorgehen der Polizei gab dem überwachenden Beamten Veranlassung, die Versammlung aufzulösen.
Mannheim, 14. Dez. Die Einwohnerzahl Mannheims hat nach dem soeben erschienenen statistischen Monatsbericht für Oktober am Ende dieses Monats die Ziffer 175 000 überschritten. — Der Stadtrat von Ludwigshafen beschäftigte sich heute mit der Reorganisation des Polizeiwesens. Das Schutz- mannskorps besteht danach für die Folge aus einem Po- lizeiinfpektor, einem Polizeisunktionär, zwei Wachtmeistern, 10 Sergeanten und 88 Schutzleuten, zusammen 102 Mann. An Stelle des 24 Stundendienstes tritt der 12 Stundendienst. Jeder Schutzmann soll in jedem Monat zwei freie Sonntage und einmal in der Woche einen freien Tag haben.
Karlsruhe, 16. Dez. Der nationalliberale Abgeordnete Oberschulrat Weygvldt, der langjährige Vertreter des oberbadischen Wahlkreises Schopfheim, ist, 63 Jahre alt, in Heidelberg nach längerem Leiden gestorben. Ursprünglich war Weygoldt Volksschullehrer, studierte dann Theologie und trat später in den höheren Schuldienst. Der Wahlkreis, wo die Linksliberalen eine starke Organisation besitzen, ist den Liberalen sicher.
Trier, 17. Dez. lieber den Hundsrück ist ein starker Orkan hinweggefegt der großen Schaden angerichtet hat. Bei Pulwitz ist ein ganzer Tannenwald niedergemacht und die Stämme übereinander gelegt worden.
Neustrelitz, 17. Dez. Der König von Württemberg ist gestern abend hier eingetvoffen und vom Großherzig am Bahnhof empfangen worden.
Brüssel, 15. D--z. Wie von gut unterichteter Seite verlautet, soll König Leopold an einem der letzten Tage der Woche bei der He'ßluftbehandlung durch drn Pariser Chirurgen Dr. Sonrel zu Schaden gekommen sein Der König soll an einem Bein und besonder- am Oberschenkel eine eihebl-che Brandverletzung devongetrazen haben. Proftffor Thiriar, der Leibartz des Königs, wurde sofort von hier nach Paris berufen.
Petersburg, 16. Dez. H ute wurde das gesamte Redaktions. und Expeditionsversonal der radikalen Petersburger Zeitung „Sewodowja", 39 Personen mit dem Chefredakteur Gorodetzki, verhaftet. Außerdem besetzte die Pelftet die Privatwohnung aller Verhafteten, und olle dort enireffmden Personen wurden ebenfalls einer eingehende» Untersuchung unterzogen- Die Ursache obiger Verhaftung ist ein Fund von revolutionären Broschüren, welche Proklamationen in Typographie der genanten Zeitung enthielten.
„Die Vereine -lassen jetzt die Sonne arbeiten, die macht es ohnehin besser als wir. Die Geselligkeit schläft auch in diesen Maitagen. Fast jeder hat Hausbesuch von Bekannten, die ans Italien nach dem Norden gehen und in Graz gern eine Akklimatisationsstation machen. Nur ich hab's umgekehrt; mein Gast ist aus dem Norden gekommen, Margret ist bei mir."
Frau von Rosner hatte rasch gesprochen, es sollte recht ungezwungen herauskommen. Arnold merkte die Absicht und lächelte leise.
„Ich weiß, Mutti, Josef hat mir's gesagt. Es ist ganz gut, daß wir uns hier als gute Freunde treffen und als solche verkehren können. Mach' dir keine Sorgen, Mutti. Sieben Jahre sind eine lange Zeit und machen vieles wieder heil, was wund war. Wenn es nur ihr nicht peinlich ist, sonst kann ich ja wieder abreisen."
„Ich glaube nicht, Arnold, sie sprach ganz unbefangen von dir."
Er seufzte leicht. „Um so besser! Komm, Mutti, ich bin fertig."
Er schlang dm Arm um die zarte Frau, die sich mit innigem Glücksgfühl an ihn lehnte und auf seinen Arm gestützt, die Treppe hinunterstieg. Er war doch erstaunt, als ihm nun Margret entgegentrat und er sie so verändert fand, daß er sie kaum erkannt hätte. Die hohe Gestalt, statt der mittelgroßen, das schmale, flächige Gesicht, statt des runden kindlichen, die ruhigen, gehaltenen Bewegungen, statt der eckigen, unsicheren der ersten Wädchen- zeit. Das ganze schöne Frauenbild mit den prüfenden, klaren Maleraugen, eine ihm völlig fremde Erscheinung; kaum, daß ihn der eine oder der andere Zug an das geliebte Antlitz seiner Margret von damals erinnerte. Es war doch ein erleichtertes Aufatmen, mit dem er sich von der Verbeugung erhob, mit der er sie begrüßt hatte.
„Grüß Gott, Arnold!" sagte sie. „Wie freut es wich, Sie einmal wiederzusehen."
Arnold war angenehm berührt von der Begrüßung, die sie wieder auf den Boden der alten Wahlvetterschaft stellte.
„Und mich doppelt!" rief er herzlich. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie hier sind, Mutti hatte mir nichts geschrieben."
Warschau, 16 Dez. In den hiesigen deutschen Klub drangen abends drei Unbekannte mir Browning-Revolver bewaffnete Individuen ein und zertrümmerten die in den Kiabsälen siebenden Büst n der deuftchen Kaiser Friedrich Hl und Wilhelm ll. Die Eindringlwae warfen die Büsten durch die Fenster auf die Straße. Die Täler sind unbekannt entkommen.
Teheran, 16. Dez. Das Ministerkabinett wurde heute ans Befehl des Schahs entlassen, da dev Ministerpräsident und die übrigen Würdenträger angeblich verfeindet sind. Das Parlammtsgebäude wurde heute von irregulären Truppen beschos sen. Der Schah verfügte, daß die Bazare einstweilen geschlossen werden sollen. Kosaken und andere Soldaten sind durch den Kosakenoberst in der Stadt mobilisiert worden. Alles sieht nach einem gegen das Parlament gerichteten Staatsstreich aus. Der Präsident des Parlaments ist seit Heute früh nicht zu! finden.
Belgrad, 16. Dez. Die Belgrader Polizeibehörde kam heute aus die Spur, daß Panltza, der Mörder, bu ch Serbien flüchtete und unter fremden Namen sich tn Belgrad einen Tag aufgehalten bave, von wo aus er spurlos wetterreisft.
Lofia, 16. Dez. Die Sobranj: genehmigt heute die Auslieferung des Abgeordneten Stra.schimrrow, der beschuldigt ist, an der Ermordung Sarafows beteiligt zu s in.
Norfolk, 16. Dez. Das atlantische Geschah er ist nach tum Stillen Ozean in See gegangen. Die Revue vor dem Präsidenten Roosevelt, die vor der Abfahrt stattfand und p.ogrammäßig verlief, endete gegen Mittag. Die lange Reihe der Schiffe im Flaggenschmuck bot einen ma ler- ischen Anblick dar.
Vom badischen Schwarzwald wird seit Samstag heftiger Schneefall gemeldet, der an vielen Orten mit einem starken Gewitter eingeleitet wurde. InSchön- wald war der Schneefall ein fo heftiger, daß der Bahnschlitten geführt werden mußte. Auf dem Feldberg .liegt der Schnee 60 Zentimeter hoch. In St. Georgen schlug der Blitz in die dortige evangelische Pfarrkirche, doch konnte die Feuerwehr alsbald des Brandes Herr werden.
In Köln überfiel ein gewisser Schneider, der in der Drnfnsgasse ein leerstehendes Lokal gemietet und Samstag Abend einen Geldbetrag an seine Adresse bei der Post anfgeliefert hatte, den Geldbriefträger, der den Geldbetrag abliefern wollte. Schneider lockte den Geldbesteller in die Hinteren Räume, schlug ihn hier zu Boden und suchte ihm die Geldtasche zu entreißen. Auf die Hilferufe des Briefträgers eilte ein Straßenpassant herbei, der die Kämpfenden trennte und die Polizei herbeiholte, die Schneider verhaftete. Der Zustand des Geldbriefträgers, der ins Hospital geschafft wurde, ist besorgniserregend.
Der bei den Walldurchbruchsarbeiten in Neu-Ulm beschäftigte Taglöhner Edelmann aus Günzburg wurde durch einen vom Wall herabrollenden Baumstumpf so schwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf starb.
Der Harnburger Kohlendampfer Klara Blnmenfelv ist in der Nordsee gesunken. Die Mannschaft wurde von einem zu Hilfe eilenden Dampfer an Bord genommen! und gerettet.
Aus Birmingham in Alaharna wird gemeldet, daß in einem Bergwerk bei Jolande «ine Explosion stattfand. Es verlautet, es seien 75 Manu ^verschüttet.
Aus Württemberg.
Stuttgart, 16. Dez. Als dauerndes Erinnerungszeichen für die in diesem Jahr erzielten besten Schießleistungen ist der 9. Kompagnie des Infanterie-Regiments 124 die Büste Sr. M. des Königs und der 6. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 49 die Büste weiland des Königs Karl im Auftrag des König Wilhelm überreicht worden.
„Ja, es ging so rasch, der Entschluß und die Ausführung. Onkel und Tante sind zu Besuch nach Neuyork,' zu Onkel Georgs Eltern, die noch beide leben, aber schon sehr alte Leute sind. Sie wollten mich mitnehmen, aber ich vertrage Seereisen nicht gut und zog es vor, zu Ihrer lieben Mutter zu kommen. Und Graz ist jetzt im Frühling so wunderschön. Dante Lina hat mir schon die ganze Umgebung gezeigt, ich erlebe köstliche Tage."
„Und gerade heute, wo es so herrlich sommerwarm ist, bist du zu Hause geblieben, Mutti? Aber gibt's nicht bald etwas zu essen? Ich habe Hunger."
„Gleich wird der Tee erscheinen, nur eine kleine Weile Geduld."
Nach kurzer Zeit kündigte Josef den Tee an.
Arnold sprang auf.
„Bin ich aber vergeßlich! Ich muß noch um zwei Minuten bitten, ich habe Else gleich nach meiner Ankunft eine Karte versprochen, die muß ich sofort schreiben. Du hast ja immer Grazer Ansichtskarten da, Mutti; kann ich mir eine nehmen?"
„Selbstverständlich, Arnold, du weißt doch wo sie liegen?"
Er eilte ins Wohnzimmer, während sich die Damen ins Speisezimmer begaben.
„Wie lange kannst du denn hier bleiben?" fragte die Mutter, als er zurückgekommen war und Josef die Karte zur Besorgung übergab.
„Nur morgen," erwiderte er, sich rasch setzend, „übermorgen, am Sonntag nachmittag muß ich zu Hause sein, also Sonntag früh wegfahren."
„Schade!" rief die Mutter, „Sonntag ist hier eine neue Oper, die würde dich interessieren."
„Du vergißt, Mutti, daß wir verwöhnten Wiener eure Theaterfreuden nicht immer gehörig würdigen. Dis Solisten sind ja meistens ganz gut, aber die Chöre dünn und die Kostüme schäbig. Lebt denn zum Beispiel das berühmte gelbe Samtkleid noch, das sonst bei allen Festzügen die erste Rolle spielte, und sogar einer der Hofdamen der Mavgrete von Kalois das nötige Air verlieh."
W»«ts«tz«n« MM