mer nimmt damit ein Zentrumsmann den Sitz deS 1. Prä­sidenten ein. Für Fehrenbach haben außer dem Zentrum anscheinend auch 3 .non den 4 Kvnservativen gestimmt, für Gönner die 5 Demokraten. Bei der Wahl des 1. Vliz ep r ä side nt en wurden 71 Zettel abgegeben, 59 für Willens (netl.), der im vorigen Landtag an Stelle des erkrankten Gönner 1. Präsident war. Bei der Wahl des 2. Vizepräsidenten wurden 70 Stimmzettel abgegeen. Auf Heimburger (Dem.) entfielen 53, auf Geck (Soz.) 17 Stimmen. Alle 3 Gewählten nehmen die Wahl an. an. Die fünf .Demokraten und der Freisinnige Früh- auf waren für die Wiederwahl des bisherigen Vizepräsi­denten Geck eingetreten, nachdem die sozialdemokratische Fraktion eine Erklärung abgegeben hatte, wonach Geck bei feiner Wiederwahl sich verpflichte, alle Repräsentations- Pflichten, auch die bei Hof zu erfüllen. Die National­liberalen dagegen wählten Heimburger, ohne daß die De­mokraten diese Wahl erstrebten. Tie Präsidentenwahl dürfte den Ausgangspunkt der Nationalliberalen bilden, sich vom Großblock zu trennen.

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Das Preußische Wahlrecht.

Im preußischen Landtag haben die Freisinnigen einen Antrag eingebracht, das allgemeine geheime Wahl­recht und eine andere Wahlkreiseinteilung noch in dieser Session einzuführen. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt zu diesem Antrag, daß an eine ReformdesWahlrechts für die laufende Session nichtzu denkensei, daß aber im Laufe der neuen Legislaturperiode dein Landtag Wahl­rechtsvorschläge namentlich in Bezug auf die Neu­einteilung der Wahlkreise vorgelegt werden würden. Das Berl. Tagbl. bemerkt hierzu: Auch in der Wahlrechtsfrage sollen also, falls diese Information zutrifft, die freisinni­gen Parteien mit unverbindlichen Versprechungen ge­füttert werden.

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Das Schmuggel-Lager russischer Sozial­revolutionäre.

Zur Aufhebung des Wassenlagers der russischen Ter­roristen in Berlin wird dem Berl. Tagebl. gemeldet: Das Papier mit dem Wasserzeichen wurde zur Be­gutachtung durch Sachverständige der Börse, der Reichs­druckerei und einer hiesigen Papiergroßhandlung vorge­legt. Das Urteil ging dahin, daß das Papier deut­schen Fabrikats sei, aber ausschließlich in Rußland gebraucht werde Zur Herstellung von O ligatio- nen, Aktien und Staatspapieren. Die Fabrik in der das Papier hergestellt ist, konnte noch nicht ermit­telt werden. Heute vormittag wurde der Spediteur des Vorwärts, Eugen Ernst, vernommen. Er erklärte nichts zu wissen. Das, ihm vorgelegte Papier kenne er nicht. Es stamme auch, so viel ihm bekannt sei, nicht aus der Vorwärts-Truckerei. Nunmehr soll das Personal des Vorwärts iiber das Papier Verarommen werden.

Tages-Chronik.

Pforzheim, 28. Nov. In einer hiesigen Handwer- ker--Jnnungskrankenkasse wurden, wie bereits gemeldet, große Differenzen entdeckt, die aber durch die Kaution des Kassiers, der Rechenfehler geltend machen will, gedeckt sind. Es handelt sich, wie wir jetzt erfahren, uni 12500 Mark. Die Begleitumstände sind noch nicht bekannt ge­worden.

Leipzig, 25. Nov. Ter gls Musikvcrleger wie als Herausgeber unserer Klassiker in weiteren Kreisen bekannte Ver l a g s b u ch h ä n d l e r und Buchdruckereibesitzer M a h Hesse ist gestern nach kurzem Krankenlager infolge einer Lungenentzündung jm Alter von nicht ganz 50 Jah­ren gestorben. Seit etwa drei Jahren war Max Hesse Vorsitzender des Deutschen Buchdruckervereins, innerhalb dessen er auch seit einer längeren Reihe von Jahren als Vorsitzender des Tarifschiedsgerichts tätig war. Das deut­sche Buchdruckgewerbe verliert in Hesse eineu seiner tat­kräftigsten Vertreter.

Paris 26 Nov Aas Tanger wird gemeldet, daß die Trupp.« des Sultans Äd d ul A s i s am 24. November Mazagan ohne Schwer speich vesetzt haben. Voraus­sichtlich würden demnääsr Truppen des Sultans Abdul Ans nach Saffi entsendet werden.

Paris, 27. Nov. Wie aus Algier offiziell be­richtet wird, haben .mehrere Tausend aufständische Marokkaner die a l g er i s ch e Gr e n z e ü b e r s ch r it- ten und bedrohen die französische, 34 Kilometer von der marokkanischen Grenze entfernte Küstenstadt Nemours.

PariS, 27. Nov. Ein Telegramm des Generals Drude bestätigt die Niederlage Buchta Ben Ba g- dadis. Es fügt hinzu, daß die Sieger der scherjfischen Mähalla die Lebensmittel pnd die Munition raubten. Ein Telegramm des kommandierenden Generals in Oran meldet das Erscheinen einer starken Abteilung, die ans Nemours losgeht. Ter Maire ersuchte uni Hilfstrupven, hie bereits abgesandt worden sind.

New Dark 26 Noo. Obwohl tte Zwtschendcck- waffogterpreue um zehn Dollars erhöht wurden, Et dir Rückwandel una nach Europa dreien Herbst um 100,000 Personen stärker als Vorjahr Dre Dampfer sind aufs äußerste g. lullt. Eure werr^re Ratener- Höhung wird erwarte! Die ürlache der Rückwanderung sind vornehmlich Betriebseiuschränkungen in der Industrie.

Zwischen M ühlacke r und Illingen ist am Mitt­woch abend ein Handlanger ans dem Zug gefallen und hat das Genick gebrochen. Es ist der 20jährige Karl Gnt- jahr von Enzingen.

In Konstanz hat sich der verheiratete Apothekea- besitzer Tr. Philipp Wagn e r von Hütingen vergiftet. W. sollte wegen betrügerischer Manipulationen, die er sich beim Aufstellen von Rechnungen für die Krankenkasse zu schulden kommen ließ, und wobei eS sich um eine große Summe handelt, verhaftet werden.

De Erdölgruben Berolina, Avis, Hermann, Wil- hrl tt und Marwick! I ln Tustanowice in Gal jieu, der.n Amecke durchweg tn deutschen Händen find, sind heule N -cht mrcdergsdrannt.

Aus Württemberg.

Dicnstaachrichwn. tlebertragen' je die Stelle einer Assi­stenten der Aevisiors-eometer de- der.Zentralstelle für die Landwirt­schaft. Abteilung tür Feldbercini una. mit dem Wohnsitz in Stuttgart dem gep-üf>en Ä.onikpr Hennann Lieb in Srntigarl und dem ge­prüften Ä omcrer Zultus ,;rank in LuL«i,sbur«.

Zum Tode Friedrich HautzmaunS. Der Stutt­garter Bildhauer Fremd hat von Friedrich Hanßmann eine Totenmaske abgenommen, die trefflich gelungen ist und die ruhigen klaren Züge des Dahingeschiedenen getreu festhält. Aus der riesigen Zahl der Beileidsknndgeb- ungen ivollen wir noch die des Liberalen Landesverbands hervorheben, dessen Vorsitzender, RA. Göhrnm-Heil- bronn, an den Vorstand der württ. Volkspartei geschrieben hat:Mit tiefem Bedauern habe ich soeben von dem Hinscheiden des Herrn Abgeordneten Friedrich Hanßmann Kenntnis genommen und bitte Sie, für mich und den Li­beralen Landesverband für Württemberg die aufrichtige Versicherung entgegenznnehmen, daß wir mit der Volks­partei den allzu frühen Tod des reich begabten und un­erschrockenen Volksmannes aufs schmerzlichste betrauern, dessen Platz in der vordersten Reihe der Streiter für Fortschritt und Freiheit war."

Born Landtag. Die Kommission für Ge­genstände der inneren Verwaltung nahm am Mittwoch in Anwesenheit ihrer sämtlichen Mitglieder und im Beisein des Ministers des Innern Dr. v. Pischek, so­wie des Reg.-Rats Köhler, ihre Verhandlungen ans. Den Gegenstand der Beratung bildete der zu Kap. 20 Tit. 1 des Hauptsinanzetats gestellte Antrag Mattutat, der fol­genden Wortlaut hat:

Die K. Staatsregierung zu ersuchen, den Stän­den einen Gesetzentwurf vorzulegen, auf Grund' dessen die landesgesetzliche Krankenpflegeversicherung aufgeho- hoben wird und die ihr seither unterstehenden Personen­kreise (Dienstboten, landwirtschaftl. Arbeiter, Lehrlinge, Heimarbeiter usw.) der reichsgesetzlichen Krankenver­sicherung unterstellt werden."

Der Antragsteller und zugleich Berichterstatter Mat­tutat begründete den Antrag sehr eingehend. An das Referat schloß sich eine längere Diskussion, an her sich der Minister des Innern und zahlreiche Kommissivnsmit- glieder beteiligten. Von Seiten des Ministers wurde da­rauf hingewiesen, daß voraussichtlich in naher Zeit eine Erklärung der Reichsregierung im Reichstag in Bezug auf eine Novelle zum Krankenversicherungsreichsgesetz zu erwarten sei. Der Antrag Mattutat würde als zu weit­gehend und mit dem Reichsrecht unvereinbar vom Wg. Dr. Elsas bekämpft und folgender Gegenantrag ein­gebracht, der von den Abg. Schmid-Besigheim und Beuerlen unterstützt wurde:

Die K. Staatsregierung zu ersuchen, den Ständen einen Gesetzentwurf vorzulegen, auf Grund dessen 1. die reichsgesetzliche Krankenversicherung nach § 133 des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 auf die land- und forst­wirtschaftlichen Arbeiter ausgedehnt wird. 2. Die Kran­kenpflegeversicherung bei den in Art. 1 des Gesetzes betr. die Krankenpflegeversicherung und die Ausführ­ung des Krankenversicherungsgesetzes vom 16. Dezem­ber 1888 und 12. Mai 1893 genannten Personen mit Ausnahme der in Ziffer 1 genannten auf 26 Wochen ausgedehnt wird."

Zur Begründung dieses Antrags wurde von Tr. Elsas geltend gemacht, daß die Unterstellung der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter unter das Reichsgesetz vom 5. Mai 1886 dringend wünschenswert sei und durch keine Norm des Reichsrechts verhindert werde. Die, Aus­dehnung der Krankenpflegeversicherung bei Dienstboten, Lehrlingen und den weiter im Krankenversicherungsgesetz vom Jahre 1888 genannten Personen auf 26 Wochen entspreche einem Gebot der Gerechtigkeit. Der Eintvand von seiten anderer Abgeordneter, daß die Bestimmung des Z 616 des BGB. die Dienstherrschaft ohne dies belaste, eine Ausdehnung der Krankenverpflegungszeit auf 26 Wo­chen also nicht wünschenswert sei, wurde mit dem .Hin­weis darauf znrückgewiesen, daß der Dienstbote nach den Bestimmungen des BGB. sich für die Zeit der Verhinder­ung an Dienstleistungen den Betrag anrechnen lassen könne, welcher ihm für die Zeit der Verhinderung aus einer auf Grund gesetzlicher Verpflichtung bestehenden Kranken- oder Unfallversicherung zukomme. Im übrigen habe die Be­stimmung des bürgerlichen Gesetzbuchs mit der in Frage stehenden Ausdehnung der Krankenpflegeversicherung nichts zu tun. Bei der Abstimmung wurde der Antra g Mat -- tutat mit 12 gegen 3 Stimmen (Mattutat, Keil und Feuerstein) abgelehnt; der Antrag Dr. Elsas zu Ziffer 1 (Ausdehnung aus land- und forstwirtschaftliche Arbeiter) mit allen Stimmen bei einer Enthaltung (Jm- mendörser) angenommen; der Antrag Ziffer 2 mit 4 Nein und 4 Enthaltungen gegen 7 Ja abgelehnt. Für die Ziffer 2 stimmten Beuerlen, Elsas, Schmid-Besigheim, Feuerstein, Keil, Mattutat, Röder; der Stimme enthielten sich 3 Mitglieder des Zentrums und Förstner; mit Nein stimmten Jmmendörfer, Schick, Schock und Hiller. Die nächste Sitzung findet morgen früh um 9 Uhr statt. Auf Wunsch des Berichterstatters Schmid-Besigheim wird mit dem Antrag Gröber und Gen. betr. Uebernahme der Fleischbeschaugebühren auf die Bundesstaaten begonnen. Dann soll zur Beratung kommen der Antrag Gröber und Gen. betr. Entschädigung bei Fällen von Maul- und Klauenseuche, über welchen Jmmendörfer berichtet. Wei­tere Sitzungen der Kommission sind in Aussicht genommen für Freitag nachmittag und Samstag vormittag. Am Samstag hofft die Kommission mit ihren Beratungen zu Ende zu kommen.

Zur Wahlanfechtung in Oberndorf schreibt das Schwäb. K.-B.: Tie von der Legitimationskommis­sion der Kammer der Abgeordneten beschlossenen näheren Erhebungen über die Wahlvorgänge bezw. die Art der Bekanntmachung in der Parzelle Reichenbächle, Gemeinde Lauterbacb, sind nun durch den Lberamtmann Heiler von Oberndorf vorgenommen worden und haben ergeben, daß bei Wahlen znm Reichs- und Landtag auch früher in Reichenbächle besondere Bekanntmachungen nicht erfolgt sind. Tiefes Ergebnis ist für den derzeitigen Abgeord­neten günstig und würde bewirken, daß dessen Wahl für

giltig zu erklären wäre, wenn nicht in der Zwischenzeit zwei weitere Anfech tung sg rün de von Erheblich­keit bei der Legitimationskommission geltend gemacht wor­den wären.

Zum Fall Günter hat nun der akademische Senat in Tübingen sein Worr gesprochen und nach ei­ner eingehenden Prüfung der Vorgänge sich der von der philosophischen Fakultät erhobenen Beschwerde in ih­rem vollen Umfange a n ge s chl o ss e n. Di Be­schwerde ist an das Kultministerium gerichtet. Eine aus­führliche Begründung ist denr Beschluß des Senats beige­geben. Dabei ist der Senat von der Ansicht ausge­gangen, daß die Deutung der Vorgänge nicht abhängig sei von den Einzelheiten und auch nicht davon, daß der Bischof einen unmittelbaren Eingriff unternommen hat, oder ob ein freundlicher Rat erteilt worden ist, sondern einzig und allein von dem gewollten und erzielten Re­sultat. Der Sinn des Vorgehens des Bischofs sei ge- wesen, darzutun, daß die geistliche Behörde die Abhalt­ung der Vorlesungen des Pros. Günter nicht wünsche und daß im Fall der Mißachtung dieses Wunsches die Kon- viktur ein Verbot, die Vorlesungen zu besuchen, ergehen lassen würde. Hier liege nun ein formell und sachlich unzulässiges Eingreifen in die Verwaltung der Universität und in die an ihr herrschenden Lehrfreiheit vor. Das Buch von Prof. Günter habe nach sachverständigem Ur­teil in keiner Weise die Besorgnis aufkommen lassen kön­nen, daß sein Verfasser in den Vorlesungen die Wahr­heit kirchlicher Dogmen in Zweifel ziehen würde. Zlber selbst dann hätte der Bischof noch nicht das Recht gehabt, einem Professor der Landesnniversität in irgend einer Form Vorschriften über Gegenstand und Verhalten seiner Vorlesungen zu machen und noch weniger habe er das Recht ihm mit einem Verbot des Vorlesungsbesuches zu drohen. Aus dem Charakter der Professur könne ein Recht zur Einwirkung des bischöflichen Ordinariats oder des Kon­viktsdirektors nicht hergeleitet werden, wie aus der Ge­schichte der Professur zur Genüge hervorgehe. Der In­haber habe keine anderen Verpflichtungen als die allen Hochschullehrern obliegenden, nach bestem Können das von ihm als wahr Erkannte zu lehren. Der Senat bezeichne mit der philosophischen Fakultät das Verfahren des Bi­schofs von Rottenburg und des ihm unterstellten Kon­viktsdirektors als einen Eingriff in die akade­mische Lehrfreiheit, gegen den sich zu verwahren um so mehr Anlaß sei, als man sich der Annahme nicht verschließen könne, daß der bedauerliche Vorfall im Zu­sammenhang mit der neuerlich so scharf hervortretenden Tendenz der römischen Kirche stehe, der Lehrfreiheit dert .Hochschulen Fesseln anzulegen.

UltN, 27. Nov. Tie deutsche Partei hat für die Gemeinderatswahl folgende Liste ausgestellt: GR. Komm.-Rat Schwenk, GR. Kaufm. Weißer, BAM. Fabr. Eckhardt, GR. Privatier Sellmer, BAM. Mittelschull. Hammer, Handelskammersekretär Dr. Kehm, Gärtner Geißler. Auf dem Stimmzettel der Partei erhalten Kom­merzienrat Schwenk und Kaufmann Weißer je 2 Stimmen, Fabrikant Eckhardt, Priv. Sellmer und Mittelschullehrer Hammer je 1 Stimme.

Ulm, 27. Nov Der bekannte Eisenbahnpolitik r Pro­fessor Dr. Engel aus Berlin verlangte in einem hier adgehaltenen Vortrag, bei dem er vle Ergebnisse der T nf- reform besprach, die völlige Abschaffung tus Schnellzug-zu- schlages und vollständige Gepäckfreiheit auf den Bahnen, ind m er nachwies, daß düse Abgaben ungerecht find und auch nicht im Interesse der Babnverwaltungen liegen. Auf Grund von Elfahrungcn in Berlin stellte der Redner fest, daß die erste Klaffe vtründett, daß die Gepäckaufgabe stch sehr vermindert har und daß eine starke Abwanderung aus den oberen in die unieren Klasstn vor sich gegangen.

Ulm, 27 Noo. Zwecks Einführung der Anschluß­gleise von Haupt- und Brenzbahn in den neuen Güter- bahnhof müssen 25.000 obm Jurafets vom Kirnlesberg weggesprengt werden. Die Kosten sind auf 120,000 Mk> veranschlag!. Damit tie A beiten ungestö t ausg-sühr! werden können wud die Lokomot vr.-mise mit Dulen verschall

In Bietigheim ist am Dienstag morgen der 61- jährige Maurermeister Ludwig Schweminer aus Geisingen auf dem Marbacher Gleis von der Maschine eines ein­fahrenden Zuges erfaßt und mit solcher Wucht beiseite ge­schleudert worden, daß er an den erhalte»en Verletzungen im Ludwigsburger Bezirkskrankenhaus erlegen ist.

In D armsheim OA. Böblingen wurden Mittwoch abend auf einem Mrffüllplatz die beiden 'Arbeiter Hof­mann von Gundelfingen und Hartmann von Hattenhofeil durch Erd Massen verschüttet. Hofmann wurde totgedrückt., Hartmaun erlitt einen Schenkelbruch.

Seminarist Pplz in Nagold, ein begabter und beliebter Zögling, schoß sich Mittwoch nnttag in die Schläfe, ohne sich sofort zu töten. Er war schwermütig.

Ter Nag old er Seminarist Polz, der sich in die Schläfe schoß, ist Mittwoch abend 3Z6 Uhr gestorben. Bolz war Primus des Kurses 1. u.

Gerichtösaal.

Stuttgart, 27. Nov. (Strafkammer.) Am 5. Juw wurden Studierende der Tierärztlichen Hochschule in ei­nem Wirtschaftssaale in Cannstatt von der Polizei bei einer Bestimnrungsmensur überrascht. Wegen Zweikampfs mit tödlichen Waffen, bezw. Beihilfe hiezu, hatten sich nun vier Studenten, zwei Korpsdiener, sowie der Wirt und dessen Ehefrau zu verantworten. Die Strafkammer verurteilte zwei Studenten wegen Zweikampfs zu der ge­setzlichen Mindeststrafe von drei Monaten Festungshaft, die zwei anderen Studenten und die Korpsdiener wegen Beihilfe zu je 24 Tagen und den Wirt zu vier Wochen Festungshaft. Die Frau wurde freigesprochen.

Stuttgart, 26. Nov. (Schwurgericht.) Als letzter Fall der vierten Schwurgerichtsperiode kam heute die An­klagesache gegen den verheirateten, 39 Jahre alten Buch­binder und Hilfsstraßenbahnschafsner Hugo Kluge von Posen wegen Körperverletzung mit nachgesolgtem Tod zur Verhandlung. Er war beschuldigt, den ledigen Photo­graphen und Hilfsstraßenbahnschafsner Karl Hartmanu am