einen Gruß bestellen und ihnen sagen lassen, daß er nicht mehr komme. Es konnte noch nicht sestgestellt werden, ob dem Mann ein Unglück zustieß oder ob er blosver­reiste." ^^

In Eindringen sollte ein Familienvater, der sich, durch Erhängen entleibt hatte, begraben werden. Vorher aber kam ein Fuhrwerk vor das Haus und verlud die Leiche, um sie in die Tübinger Anatomie zu bringen. Die Ueberweisung in die Anatomie erfolgte wie man sagt, durch Gerichtsbeschluß, der seststellte, daß der 'Betreffende zur Zeit der Ausübung der Tat geistig normal war. Jetzt haben die armen Leute einen Sarg im Haus, für den sie keine Verwendung haben.

In Serres OA. Maulbronn war der 29 Jahre üire Bauer Mondon an der Dreschmaschine mit Än- und Abhängen der Säcke beschäftigt, wobei er sich eine Ver­letzung an der linken Hand zuzog. Trotz sofortiger ärzt- j iicher .Hilfe verschlimmerte sich der Zustand des kräftigen - jungen Mannes so rasch, daß die Operation, die sogleich jm Wilhelmfpital in Stuttgart vorgenommen wurde, nicht beendet werden konnte. Infolge schon zu weit vorgeschrit­tener Blutvergiftung starb der junge Mann alsbald.

In Mehrstetten OA. Münsingen brannten zwei Wohnhäuser mit den dazu gehörigen Scheunen nieder. Tie reichlich vorhandenen Heu- und Strohvorräte gingen gleichfalls in den Flammen auf.

! Gerichtssaal.

s Stuttgart,. Nov. (Schwurgericht). Unter der ! Anklage des versuchten Totschlags stand heute der schon > öfters vorbestrafte ledige 40jährige Taglöhner Friedrich Bauer von Wimpfen am Berg vor den Geschworenen. Der Angeklagte, der in der Zuckerfabrik in Münster be- ' jchäftigt war, unterhielt daselbst mit seiner Logiswirtin, einer 26jährigen Witfrau, ein intimes Verhältnis. Zwi­schen beiden kam es aber öfters zu heftigen Auftritten, i woran Bauer hauptsächlich durch sein Verhalten Schuld

! trug und weshalb die Frau seiner überdrüssig wurde.

! Rach einem solchen Austritt äußerte Bauer zu der Frau,

- wenn sie ihn fortschicke, steche er sie tot. Am 22. Februar nennten sich beide. Am 14. März abends traf Bauer mit der Frau, die sich in Begleitung ihres jetzigen Mannes befand, auf der Straße zwischen Cannstatt und Münster zusammen. Die Frau suchte auszuweichen, Bauer lief ist aber nach und beschimpfte sie aufs gröblichste. Da­raufhin erhielt er von dem Begleiter der Frau einen Schlag

- ins Gesicht. Nun zog Bauer sein Stiletmesser aus der Tasche und versetzte damit der Frau mit den Worten

'Hin mußt du sein" einen Stich in die Herzgegend. Auch

der Angeklagte, dem der Begleiter der Frau das Messer zu entreißen versuchte und dabei zu Boden geworfen wurde, verletzt. Nach der Tat ging Bauer flüchtig und konnte, da er sich einen falschen Namen beigelegt hatte, erst am 1. Oktober in Heilbronn ermittelt werden. Bei der Verhandlung gab der Angeklagte seine Absicht, die Frau zu töten, zu, ebenso, daß er das Messer einige Tage zu­vor zu diesem Zweck gekauft habe. Nach den Darleg­ungen des Sachverständigen wurde die Frau in die Herz­gegend getroffen. Der mit großer Wucht geführte Stich drang glücklicherweise nicht tief ein, da er durch die dicken Kleider abgefchwächt wurde. Die Verletzte war bald wie­der hergestellt. Der Vertreter der Anklage beantragte ver- s juckten Totschlag zu bejahen, ohne dem Angeklagten mil- f dernde Umstände zuzubilligen. Der Verteidiger bat, nur ^ gefährliche Körperverletzung zu bejahen. Die Geschwore­nen sprachen den Angeklagten des versuchten Totschlags schuldig unter Zubilligung mildernder Umstände. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust, abzüglich einen Monat Untersuchungshaft.

Stuttgart, 17. Nov. (Schwurgericht). Wegen Totschlags hatte sich am Samstag der bisher unbe­scholtene 45 Jahre alte Steinbrecher Wilhelm Essig von Benningen OA. Ludwigsburg zu verantworten. Er war beschuldigt, am 30. August, in Benningen seinen Schwa­ger, den verh. .Bahnarbeiter Friedrich Schmid durch Mes­serstiche getötet zu haben. Ter Angeklagte, der mit einer Schwester des Getöteten verheiratet ist, lebte mit seiner Frau im Unfrieden: zwischen beiden gab es öfters Streitigkeiten. Der Unfriede wurde noch dadurch geschürt, daß sich Schmid in die Familienverhältnisse einmischte. Drei Wochen vor der Tat drohte Schmid seinem Schwager mit Schlägen, einmal ließ er sich sogar zu Tätlichkeiten Hinreißen. Der Angeklagte seufzte förmlich unter dem Druck seines Schwa­gers. Die Folge war, daß Essig auf Schmid sehr erbittert wurde.- - Am 30. August kam der angesammelte Groll zum AuAruch. An diesem Tag abends Vv9 Uhr kam Schmid midie Wohnung von Essig und wies dessen Sohn, ohne den anwesenden Vater vorher zu fragen an, er solle Je­mand in Marbach abholen. Aergerlich über diese Zurück­setzung fing Essig mit seiner Frau Streit an, wobei er ihr vorwarf, sie halte es immer mit ihrem Bruder. Voll Aerger nahm er ein Brotmesser aus der Schublade, steckte es ein und verließ mit seinem gleichfalls anwesenden Brü­der Christian die Wohnung. Bor dem Haus kam sein Schwager Schmid, der den Streit gehört hatte, auf ihn zu und frag was los sei. Es entspann sich ein Wort­wechsel, in dessen Verlauf Christian Essig dem Schmid einen Stich versetzte, so daß er zurücktaumelte. Der Angeklagte sprang nun wie ein wildes Tier auf Schmid zu und stach mit dem Brotmesser blindlings auf ihn ein. Dem auf dem Boden Liegenden brachte er nicht weniger als 15 Stiche in den Kopf, Oberleib und'Rücken bei, wovon vier absolut tödlich waren. Ein Stich traf die Haupt­schlagader einer ging ins Herz, zwei tödliche Stiche dran­gen in die Lunge. Der schauderhaft Zngerichtete verschied nach einigen Augenblicken, nachdem er zuvor noch schwache Lebenszeichen von sich gegeben hatte. Eine Gefühlsroheit fondersgleichen legte Christian Essig, der Bruder des Tä­ters an den Tag, indem er mit beiden Füßen auf dem Getöteten herumtrat; er wirh sich deshalb vor Gericht noch zu verantworten haben. >^Der Getötete war ein zu Gewalttätigkeiten geneigter^ Mcmn; er wurde mehrmals wegen Roheitsvcrgehen bestraft. Er selbst stand schon we­tzen Körperverletzung mit Tohesfolge vor dem hiesigen Schwurgericht und wurde danckls zu 10 Monaten Ge­fängnis verurteilt. Tie Gesclstvorenen bejahten Körperver­

letzung mit nachgefolgtem Tod unter Zubilligung mil dernder Umstände. Das Urteil lautete aus zwei Jahre zwei Monate Gefängnis, wovon 2 Monate Un­tersuchungshaft abgehen. Bei der Strafbemessung zog das Gericht die bisherige Unbescholtenheit, sowie die geistige Beschränktheit dös Angeklagten strafmildernd in Betracht.

Erfurt, 18. Nov. Die Strafkammer verurteilte heute den Militäreffektenfabrikanten Brosien, der sei­nerzeit auf der Flucht in Berlin verhaftet wurde, wegen Wechselfälschung Und Betrug zu sechs Monaten Ge­fängnis und verwies ihn wegen betrügerischen Ban- kerotts an das Schwurgericht.

Petersburg, 19. Nov. Die Verhandlung vor dem Kriegsgericht gegen die Generale Stößel, Fock und Reiß ist für den 10. Dezember festgesetzt.

Das brlaaschre Telephoagefpräch.

Daß sich Chef und Angestellter durchs Telephon Grob­heiten sagen, ein Dritter das Gespräch belauscht und spä­ter vor Gericht darüber Zeugnis ablegt, dürfte sich nicht oft ereignen. Vor der zweiten Kammer des Kaufmanns­gerichts Berlin kam ein derartiger Fall zur Verhandlung. Der Buchhalter L. klagte gegen seinen früheren Prinzipal, den Chemikalienhändler H., auf Zahlung von 150 Mark Schadenersatz. Er war während seiner Kontorarbeit von seinem Chef ans Haustelephon gerufen worden. Ein Mitangestellter ergriff den zweiten Höhrer, und nach des­sen Aussage spielte sich zwischen Prinzipal und Angestell­ten folgende Unterhandlung ab:Was haben Sie denn da schon wieder für einen Fehler gemacht, Herr L. ?" Fehler können schon mal Vorkommen, Herr H."Ach was, Sie sind ein ganz zerfahrener Mensch."Das sind Sie, Herr H."Halten Sie Ihren Mund. Sie frecher Mensch!"Das habe ich nicht nötig! Schluß!!" Nach Beendigung dieses Dialogs verließ L. sofort das Geschäftslokal und sandte noch an demselben Vormittag an den Chef einen Einschreibbrief, in dem er erklärte, daß er sich zur sofortigen Einstellung seiner Tätigkeit wegen der beleidigenden Aeußerungen für be­rechtigt halte. Der Prinzipal verweigerte die Annahme des Brieses und erteilte seinerseits L. die sofortige Ent­lassung. Das Kaufmannsgericht entschied, daß der Kläger das Dienstverhältnis aufgelöst habe, denn er habe zuerst an den Chef geschrieben. Daß der Beklagte davon keine Kenntnis hatte, ändert nichts daran, denn er hatte die Nichtannahme verschuldet. Z 72 des Handelsgesetzbuchs gibt dem Abgeklagten allerdings das Recht, bei erheb­licher Ehrverletzung das Arbeitsverhältnis sofort aufzu­lösen, das Gericht war aber der Ansicht, daß der Kläger Schadenersatzansprüche auf Grund des Z 72 zu stellen nicht berechtigt ist, Der Kläger wurde mit seiner Forder­ung abgewiesen.

Milverschulde» bei Grsülluug einer siirl chen Pflichr-

Jn einer Maschinenfabrik waren mehrere an einer Gasgebläsemaschine beschäftigte Arbeiter durch Ausströ­men von Gas verunglückt. Der Oberingenieur der Fa­brik wollte ihnen Hilfe bringen und eilte zur Unfall­stelle. Er wurde aber selbst betäubt und ließ bei dem Rettungsversuch sein Leben. Die Witwe und Kinder des verunglückten Ingenieurs forderten von dem Besitzer der Fabrik eine Rentenentschädigung gemäß ZZ 2 und 3 des Haftpflichtgesetzes. In den beiden ersten Instanzen wurde der Anspruch dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt. Der verurteilte Fabrikbesitzer legte Revision ein und be­gründete sie in der Weise, daß .,-r geltend machte, der Gelötete habe tollkühn und ohne' jede Ueberlegnng ge­handelt und sein Leben völlig zwecklos in die Schanze geschlagen, er habe somit den Unfall selbst mitverschuldet. Die Revision hatte keinen Erfolg. Wer sich selbst in Le­bensgefahr begab, um andere zu retten, hebt das Reichs­gericht in seiner in derJuristischen Wochenschrift" mit­geteilten Entscheidung hervor, handele nicht stets ohne Verschulden, vielmehr nur dann, wenn er nach den Um­ständen des Falles berechtigterweise annehmen durfte, sein Vorhaben werde von Erfolg begleitet sein; nur beim Vor­liegen solcher Umstände könne von Erfüllung einer sitt­lichen Pflicht die Rede sein. Es dürfe niemand bei ei­nem Rettungswerk ohne jede Vorsicht und Ueberlegnng und ohne jede Aussicht auf Erfolg handeln. Jm vor­liegenden Falle habe das Berufungsgericht derartige Um­stände, die nicht vom Standpunkt kühler Ueberlegnng, sondern unter Berücksichtigung der zu einem raschen Ent­schluß drängenden Aufregung zu beurteilen seien, sestge­stellt. Der Ingenieur habe lediglich in Erfüllung einer sittlichen Pflicht gehandelt, was die Annahme eines Mit­verschuldens ausschließe.

Vermischtes.

Gin Original,

wie in Württemberg und in weiterem Umkreis wohl kei­nes mehr zu finden ist, beherbergt der Stadtbezirk Br- berach. In einem einsamen Talwinkel, der selten be­treten wird, hat der etwa 40jährige Kunstmaler Alfons Gebel sein Heim aufgeschlagen. Dort hat er eine Hütte gebaut, deren weniger als primitive Einrichtung dem Künstler und Einsiedler völlig genügt. Die Hütte hat hölzerne Doppelwände, zwischen denen sich Sägmehl und Spreu befindet, so daß die Warmhaltung möglich ist. Die einfachen Mahlzeiten bereitet sich G. selbst und seine Einsamkeit teilt lediglich ein stattlicher Leonberger Hund, der treu an seinem Herrn hängt, G. ist ein voll beschäf­tigter Landschaftsmaler und dabei Philosoph genug, um sich in seiner freiwilligen Vereinsamung wohl zu befinden.

Auch erue Saumruag.

Für einen alten S ch a r s r i ck r e r p t s n n i a, eine Münze die der Scharfrichter nn 18 Jahrhundert dcw Gc- nchtsderrn übergcb.'n .mußte, wurde aus einer Vusteiaerung in Blcmkmcse von einem Händler 7500 Mk. bezahlt. Baron Rothschild in Paris, für den diese Münze angesteigert wurde, ioll für ein solches Geldstück früher sogar M,000 Mk. gezahlt hoben. Die Münze befand och in einer rmicheirrbacen Schachlei, die in einem,cinsuchen Schranke aafbewahit war.

Klascheureif ist der Wer«, welcher seine Blume vollständig entwickelt Hat und lustbeständig ist, d. d. län­gere Zeit, nachdem er in die Flasche gefüllt wurde, voll­kommen klar bleibt und keinerlei Bodensatz (Depot) bildet. Das gilt jedoch nur von Weißweinen, denn völlig fertige Rotweine bleiben zwar auch vollkommen klar, scheiden aber an den Wänden der Flasche einen mehr oder weniger starken Niederschlag ab, welcher ans spezifischem Farb­stoff des Rotweines und verändertem Gerbstoff besteht. Bei Weißweinen erkennt man die Flaschenreife am ein­fachsten daran, daß eine stark mit Luft geschüttelte Probe des Weines nach mehrtägigem Stehen bei 1520 Grad C. klar bleibt und ihre Blume nicht verändert.

Mostrezept. Zu 1 Eimer (300 Liter) Most nimmt man 3 Zentner Obst, 30 Pfund Zucker, 375 Gramm Wein­steinsäure, 2 Liter gereinigten Weingeist und eine Hand voll Salz. Das Fehlende wird durch Wasser ergänzt. Dieses Rezept hat in obstarmen Jahren den Vorzug der Billigkeit und Güte.

Ratschläge zur Pferdezucht. Die Pferdeställe sind gut ventiliert - si nd mit guter Streu zu versehen. Täglich werden die Füllen vor- und nachmittags ans den geräumigen Lauhos, der eine gute Sauddecke hat, gelas­sen. In der ersten Zeit nach dem Absetzen geschieht dies möglichst in den wärmeren Tageszeiten. Damit die Fül­len nicht Stallspringer werden, empfiehlt es sich, diesel­ben wenigstens eine Zeitlang einzeln aus dem Stall hin­aus- Md wieder hineinzuführen. Jm Laufhofe werden die Füllen dazu angehalten, sich rechts und links he- rnmzubewegen, wobei die einzelnen Füllen auch au dev Halfter geführt werden.

Handel und Volkswirtschaft.

Köln, 1k. Nov. Nunmehr haben sich auch die Viehkommisjiou- e>e zusamwcngescblossen und «ine Kredit und Vorschußbauk des Vereins der Viehkommissionäre Köln, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit einem Stammkaviral von M 8 0030 ins Leben gerufen, die ihre Tätigkeit am 1. Zanuar 1AV8 beginne» soll. Die Bank will ebenso wie die Liehmaikibark der Metzger, Len. Berthe zwischen den M tzgern und den Kommissionären dienen und den Metzgern wie auch den Händlern und Kommissionären gegen mäßige» Zinskutz Vorschüsse und Kredit gewähren.

Konkurs Eröffn«» ge«. Franz VyLkocit. Inhaber einer Fabrik und Handtiuig vho.ogiaphtscher Apparate und Bedarfsartikel in Klutigart, Calwersiroße 37. Ludwig Berliugcr, Postsekreiär in Stuttgart. Nachlaß der Hedwi» ged. Grimmiagcr, verstarb Ehe­frau des Lederhar.dlerS F:a»z Ade in Cannstatt. Gustav Gvo­rnan», lebig-r Gärtner in Ravensburg. Möttelinstraße l3. Mau­rer, Georg. Bäckermeister in Gatldarf. Emtl Ruf, Kaufmann, Zu Haber de,. Firma I- R. Bester'- Nochfolger in Oberndorf «. N.

LandeSprod«kte«-Börse Stuttgart

vom 18. November 1907.

.Endlich ist der langersehnte Regen niedergegangen, welcher in dieser, die Zeit vom 12. bis 18. November umfassende« Be­richtsperiode den Saaten neue Nahrung zu weiterem Gedeihen gebracht hat. Dagegen hat sich der Wafferftand der Binnenge­wässer ganz unerheblich gebessert, so daß die Hindernisse des nor­malen EchiffahrtSbetriebs forldauern. Unverändert find auch die wirtschaftlichen Verhältnisse jenseits des Ozeans, so daß vorerst eine Herabsetzung der Diskonto- und Zinssätze der maßgebenden großen Geldinstitute nicht in Aussicht zu nehmen ist. Diese Fak­toren haben im Verein mit den ununterbrochen sehr günstigen Aussichten auf die kommende argentinische Ernte, wo gegenwärtig der Weizen blüht, die abgeschwächte Tendenz im Getreidegeschäft von neuem genährt. Aber die Meldungen^ von Ostindien und Australien über anhaltende Trockenheit, ferner die von Seiten Rußlands befürchteten, gegen die Getreideausfuhr zur Beratung gekommenen, Exporterschwerungon, haben die Stimmung wieder befestigt und an den maßgebenden Händelsplätzen des Weltmarktes eine ansehnliche Preisbesserung herbeigeführt.

Was im besonderen den würltembergische» Verkehr betrifft, so ist der niedere Wafserstand der Hauptgrund der Zurückhaltung, da die heimischen Mühlen nur 3350'/, ihrer Normal-Produktion fertig bringen können. Infolge dessen ist Landweizen etwas bil­liger käuflich. In Roggen ist das Angebot schwach und die Preise find unverändert. Gerste wird wenig umgesetzt, da die Brauereien und Malzfabriken auf mehrere Monaten gedeckt find und zurück­halten. Hafer ruhig. Fu tergerste: Bei den hohen Preisen wird nur der dringendste Bedarf gedeckt. Mais unverändert.

Die inländischen Märkte melden etwas billigere Preise

Heutige Börse war gut besucht, stand aber unter dem Ein­druck der heute gemeldeten weiteren Diskorterhöhung der Bank von England und herrschte in Folge dessen allgemeine Zurück­haltung.

Wir notieren per 100 Kilogramm frachtparität Stuttgart, netto Cafsa je nach Quali ät und Lieferzeit: Weizen Württemberg, Mk. 23.75 bis Mk. 24., fränkischer nominell. bis., bayrisch.! 24.25 bis 24.50 Mk., niederbayrischerbisMk., Rumänier 26. bis 27. Mk., U ka 26. bis 27. Mk.. Saxonska bisMk., Rohstoff-Azima 26. bis 27., Walla-Walla . bis. Mk., Laplata 25.75 bis 26.75 Mk., Amerikaner . bisMk., Californier- bis'Mk., Australier . bisMk. Kernen 23.75 bis 24.. Dinkel, 16.25 bis 16.75. Roggen württemb. 21.50 bis 22.50, norddeutscher bisMk., russischer. bis. Gerste württemb 21 bis 21.50 Mk., Pfälzer 22.50 bis 23., bayerische 22 bis S2.50 Mk., Tauber bisMk., Elsäßer. bisMk., ungarische nominell 23. bis 24.25 Mk., Moldau nominell Mk., Anatolier nominell. bis. Mk., kaliforn. prima - bis. Fu tergerste, russ. t6.75 bis 17.50. Hafer württ.

18.75 bis 19.75 Mk., russischer. bis.. Mais Laplata

16.75 bis 17.50 Mk., Mixed. bis, Dellow biS , russisch bis, Donau 16.75 bis 17.50. KohlrepS . bis. Wehlpreise pro 100 Kilogramm incl. Sack: Mehl Nr. 0: 36.50 bis 37.50 Mk., Nr. 1: 35,50 bis 36.50 Mk., Nr. 2: 34.50 bis 35.50 Mk., Nr. 3: 33,50 bis 34.50 Mk., Nr. 4: 32 bis 33 Kleie 11.50 Mk. (ohne Sack).

Etuitgarr, >5 Noveind--. SLlachivishwark!. Zuge rieben Ochsen: 2r, Farce» >0 , Ku»e!u u. Kühe l7z. AS!'»er 138 Schweine 524. Berkarill : Loft n 21 . Farcen 0-v, , Kg d-tti uns Kühe 082 Kälber 189 , Schwerere 4 U-verkauft: O«l>ke-> 2, Facrrn 28 Kalbeln 9t. d-nker " cyweine 0!4. Erlös au» ft- Ml» Schlacht­gewicht: Ochien: Qualität auügemäflen van bis Pfg.,

2. Qualität, v'l! - vi, Piq. Bullen: 1, Qualität, vollfleischig« von 69 bis 08 Pfg, 2. Qualittü altere nab m,Niger fleischige »s» 68 bis 67 Pfg. Stiere und Jungrindcr: l. Qualität, anSgemäflet« von 7880 Pfg. ft. Oualiiär fleischige von 77 73 Pfg. g. Quai, geringere von 75-77 Pf-., Kühe l. Qualität jun c gemästete vv« bis Pfg, 2 Quat. altere von 58-9 Pfa. 3. Qual. geringe von 4050 Pfg.. Kälber: t. Q'-ai. bene Sauokaivcr von 82 84 W. 2. Qual, gn-e Saugkälb.r von 7>8l Pfg-, 3 Qual- geringe Saug­kälber von 72 -76 Pft.. Schweine; 1. Qual, junge fleischige von 64 bis 65 Pfg., 2 Qnal schwer: fctre von 69 K» Pfg., 3. Qual, geringere Sauen) von 57 03 Pfi. Vnlcmf d>S Ma.kteS: mäßig belebt,

Gscheua«, 15. Nov. Dem V:eb»>,r:kt wurde» zugerriet>e» : 26 Paar Ochsen, 23l Kühe, 2»3 llalbiuuen und Kinder. Der Ver­kant war sehr lebhaft uud find deshalb auch die schon -!w»S gedrückten Preise nicht ..ewtchen. Mi der Bahn wurden brförderr 8 Waggon von der Heilbroaner und Oehnnger Gegend: abgegangen sind 24 Waggon, teilweise in und außerhalb Württ-iuderg, wornuler Schwetz­ingen, Schwetnkurl uud Mainz. Krämer und Handwerker waren 3! anwesend, welche trotz des cingetteieuen schlechten Wetters mil dem Geschäft zufrieden waren. W. Ztg.