diese nicht lange werke aufrecht erhalten lassen, da es sich aller Voraussicht nach nicht um eine abgeschlossene Doppelehe, sondern um eine in London abgeschlossene Scheinehe handle. Auch sei die Behauptung von einem begangenen Selbstmordversuch nach dem Zeugnis eines Schutzmannes unrichtig.

Obergriesheim, 12. Nov. Bei der heutigen Schult­heißenwahl haben von L5 Wahlberechtigten 73 abgestimmt. Gewählt wurde Joseph Remmlinger, Gemeindepfle­ger, mit 42 Stimmen. Ein weiterer Kandidat erhielt 30 Stimmen. . U. V.

Brackenheim, 13. Nov. Die bürgerlichen Kolle­gien von Ochsen bürg haben sich einhellig für die Be­teiligung an einer Gruppenwasserversorgung des oberen Habergäus ausgesprochen, wenn eine solche nach den in Mde zu erwartenden Plänen mit mäßigem Kostenauf­wand ausführbar sei.

Ludwigsburg, 13. Nov. In öffentlicher Sitzung der bürgerl. Kollegien wurde der Beitrag von 162 000 Mark zum Bau der Normalspurbahn Enzweihingen-Lud- wigsburg endgültig genehmigt. Ein großer Teil dieses Betrags wird von Ludwigsburger Privaten aufgebracht. Die Eisenbahngesellschaft wird nun die Pläne in aller­nächster Zeit entwerfen, sodaß die Frage den Landtag bald beschäftigen dürste. Ferner erwarb die Stadt vom Staat Straßenareal in der Osterholzallee, in der Meierei und Mühlstrahe.

Donnerstag früh halb 7 Uhr sprang auf dem West­bahnhof in Stuttgart ein 37 Jahre alter Taglöhner von Rohr (angeblich ein Maurer Ebner) aus dem Zug, als dieser'bereits wieder angefahren war. Er geriet dabei den Wagen, erlitt einen Bruch der Wirbelsäule und war sofort tot.

Vor einigen Tagen ist es gelungen, in Lauffen a. N. auf dem Bahnhof einen Weindieb zu ermitteln. Dieser scheint es sich mit einigen Genossen zur Aufgabe gemacht zu haben, die eingelieferten vollen Weinfässer teil­weise ihres Inhalts zu berauben. Man glaubt, daß noch einige Reklamationen von den Weinempfängern eingehen werden. Die Burschen sollen nach vollbrachter Tat je­weils in der Güterstelle ihren Rausch ausgeschlafen haben.

Mittwoch Abend halb 7 Uhr wurde an dem Bahn­übergang beim Hauptbahnhof in Aalen die Witwe des Aeallehrers Ehuinger von einer Rangiermaschine er­saht und zerstückelt. Auf dem Grabe seiner Mutter brachte sich ein junger Mann namens Rieger einen Schuß in die Lunge bei und verletzte sich lebensgefährlich.

Mittwoch Früh fand der Wirt zur Ziegelhütte in Amstetten einen 25jährigen Italiener mit durchschnit­tenem Halse in seinem Blute schwimmend im Bett vor. Ta der Bruder des Italieners vor kurzer Zeit in einem Unfall von .Geistesgestörtheit sich das Leben nahm, so wird auch in diesem Falle Selbstmord angenommen.

In Hail fingen OA. Rottenburg brach in der Scheuer des Bauern Josef Heuhäuser Feuer aus. Das­selbe ergriff bald das danebenstehende Wohnhaus und äscherte dann beide Gebäude völlig ein. Es wird von Brandstiftung gesprochen.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 13. Nov. (Strafkammer). Am 6. März Amrden Studierende der Technischen Hochschule in einem Hefiger: Wirtschaftssaal von der Polizei bei einer Be­stimmungsmensur überrascht. Einer der Beteiligten wurde daraufhin von der Strafkammer wegen Zweikampfs mit Milchen Waffen zu drei Monaten Festungshaft verur­teilt. Sein Gegner, war damals zur Verhandlung nicht erschienen, weshalb heute gegen ihn wegen Zweikampfs verhandelt wurde. Das Urteil gegen ihn lautete gleich­falls auf drei Monate Festungshaft.

Stuttgart, 13. Nov. Strafkammer. Am 24. und 26. April erkrankten in Ludwigsburg eine größere Anzahl Mannschaften (des Feldartillerieregiments Nr. 65) des 3. Bataillons des Infanterieregiments Nr. 121 und des Be­ikleidungsamts nach dem Genuß von Leberwürsten. Me Krankheitserscheinungen waren Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen. Zwei Mann waren so schwer erkrankt) daß man das schlimmste fürchten mußte, bei zwei Mann wurde eine hochgradige Nierenentzündung hervorgerufen. Die meisten waren in einigen Tagen wieder hergestellt. Die Würste hatte der Metzgermeister Essig geliefert und zwar waren sie einen Dag vor dem Genuß bereitet worden. Unter djen gleichen Erscheinungen erkrankten 17 Dienst­boten Und 2 ältere Knaben der Wernerschen Anstalt gleich­falls nach dem Genuß der von'Essig gelieferten Leberwür- fte. Diese Würste waren einige Stunden vor dem Ge­nuß hergestellt worden. Eine chemische Untersuchung dev Würste war nicht mehr möglich. Gegen Essig wurde nun Anklage wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelge­setz erhoben. Bei der Verhandlung bestritt Essig ein Ver­schulden. Ein Zeuge bekundete, die von ihm verzehrt: Wurst habe übel gerochen. Ein Sachverständiger sprach sich >dahin aus ,daß es sich wehr um eine Fleisch- als Mn eine Wurstvergiftung gehandelt habe. Die typi­schen Formen der Wurstvergiftung seien nicht vorhanden gewesen. Ein anderer Sachverständiger war der An­sicht, h» es möglich sei, daß die in der Kantine warm aufeinander gelagerten Würste dadurch in Währung über- tzegangen seien, auch sei es möglich, daß ein geschlachtetes Tier nicht ganz gesund gewesen sei, was von dem Fleisch- beschnuer übersehen worden sein könne. Die Strafkammer gelangte zu der Ansicht, daß sichere Feststellungen, ob dem Angeklagten eine .Schuld beizumessen sei, nicht getroffen Werden können und erkannte deshalb auf Freisprech­ung.

Berlin, 13. Nov. Die Mchlußkammer des Land­gerichts I Berlin hat heute die Beschwerde Maxi­milian Hardens gegen den Beschluß des Amtsge­richts Berlin-Mitte, durch den die Privatklage des Gra­fen Moltke gegen Harden eingestellt worden war, als unbegründet zurückgewiesen. Durch diese Zu­rückweisung ist ein weiteres Rechtsmittel nicht mehr ge­geben, so daß das Privatklageverfahren mitsamt dem den Angeklagten Harden freisprechenden Urteil des Schöffen­gerichts vom 29. Oktober endgültig erledigt ist.

Leipzig, 13. Nov. Wegen Verrats der militäri­schen Geheimnisse wurde der 28 Jahre alte Dentist Anton Bogacki vom Reichsgericht zu 3 Jahren Zucht­haus, 5 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizei­aufsicht verurteilt. Der Angeklagte hatte Fortifikations- pläne der Festung Posen nach Rußland verkauft.

Ein K«lt«rbild a»S dem L«. Jahrhundert.

Ans Halle a. S. wird uns berichtet: Der Aber­glaube in krassester Form wurde vor der hiesigen Straf­kammer beleuchtet, durch einen Betrugsprozeß gegen den Schuhmacher August Mietze aUs Leipzig. Eine vermö­gende Dame wollte nachtsSlpukgestaltest und böse Fratzen" in ihrer Schlafstube gesehen haben. Sie wandte sich an Mietzes Frau, die Kartenlegerin (!) in Halle und Leipzig ist, und erhielt von dieser den weisen Rat, die Schlaf­kammer tüchtig auszuräuchern. Als das Mittel aber nicht wirkte und die angeblichen schreckhaften Gesichter immer wiederkehrten, griff Mietze ein undverordnte" der Dame für schweres Geld und gute Worte, sie müsse Mit­glied der hervorragenden Freimaurergesellschaft in Rom werden; denn der ganze nächtliche Spuk sei nur auf das Treiben di,er Freimaurer zurückzuführen.) (!!) Um die Dame als Logenschwester unterzubringen, mußte Mietze angeblich picht weniger als viermal nach Rom, Sizilien und Stuttgart reisen, um dieVerbindung 'herzustellen". Zweimal reiste er in Gesellschaft der Dame nach Hamburg und Düsseldorf, wo er besonders große Gebäude als Logen bezeichnet«. Für seineVermittlung" erhielt Mietze von der Dame nach und nach 3600 Mark. Schließlich erstattete die Dame Strafanzeige wegen Betruges, denn, so erklärte sie, ine nächtlichen Plagegeister seien immer noch nicht weggegangen. Mietze Mrde zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt.

Vermischtes.

Rotglühende Oefen. Nur zu häufig findet man, daß Eisenteile der Oefen, namentlich der eisernen Oefen in rotglühenden Zustand geraten. Dieser rotglühende Zu­stand ist höchst gefährlich für die Gesundheit, denn derselbe bringt es mit sich, daß das giftige Kohlenoxidgas in stär­kerer Weise in die Zimmerluft Übertritt. So mancher klagt über Kopfschmerzen und andere Beschwerden ohne zu ahnen, .daß die Folgen von dem Rotglühen der eisernen/ Ofenteile, tien dadurch erleichterten Uebertritt des Koh­lenoxidgases sind. Man sorge daher stets dafür, daß kein Eisenteil am Ofen rotglühend wird. Die ersten Symptome einer Vergiftung mit Köhlenoxydgas sind Kopfschmerz, Schwindel, Uebelkeit, Schlafsucht. Wenn diese Symp­tome in einem stark geheizten Zimmer sich einstellen, dann sind sofort alle Fenster zU öffnen, ist der Raum unverzüglich zu verlassen. Dringend zu warnen ist auch, vor einemj frühzeitigen festen Verschluß der Ofentüren. Man soll nicht eher schließen, als bis das Kohlenmaterial voll­ständig abgebrannt ist.

Auslieferung der Gräfin Taruowska.

Auf Verlangen der italienischen Behörden, dem das österreichische Justizministerium zustimmte, wurde, wie wir berichteten, die russische Circe, die bekanntlich der Mitschuld an der Ermordung des Grafen Kamarowski ver­dächtig ,ist, dem Gericht von Venedig ausgelie- f ert. Damit verlor das Wiener Landesgericht denin­teressanten Häftling", den es seit vielen Jahren beherbergt hatte/ Solange die Taruowska dort weilte, bildete sie das Tagesgespräch. Die Untersuchungsrichter beklagten sich, daß schon das 'ganze Hausnach der Taruowska rieche", so starke Parfüms pflegte sie auch in der Zelle zu gebrauchen. Interessante Mitteilungen über ihr Ver­halten macht ihre Zellengenossin, ein junges Mädchen, Ma­ria Strakata, das wegen Kindesmords in Untersuchung war. Die Taruowska genoß alle Rücksichten, da sie vor­läufig nur als Untersuchungshäftlnig betrachtet wurde. Es wurde ihr gestattet, sich auf eigene Kosten alle Annehmlich­keiten zu verschaffen. Sie trank den besten Bordeaux und rauchte den ganzen Dag über die feinsten Zigaretten. Da­bei war sie gegen ihre Zellengenossin, die sie bediente, sehr mitteilsam.Ich Lin ganz unschuldig," sagte sie,bei der Gerichtsverhandlung stehen große Enthüllungen und Ueberraschungen bevor." Als das Verfahren gegen chie Strakata eingestellt wurde, erwies sich die Tarnapska sehr freigebig, indem sie ihr das Anerbieten machte, sich unter ihren Toiletten die schönsten und kostbarsten auszusuchen. Ich", meinte siewerde ja doch verurteilt, und bis sch das Gefängnis verlasse, sind diese Toiletten doch unmodern." An der italienischen Grenze wurde die Tar- nowska von dem Vizekommissär Dr. Eontini übernommen. Sie war, wie die Gacetta di Venezia berichtet, überaus elegant gelleidet, aber sehr bleich und abgespannt. Am Bahnhof von Venedig mußte sie eine Gondel besteigen, die sie in das Franengefängnis von San Giuliano brachte. Hier hörte ihre Herrlichkeit auf. Der Direktor des Ge­fängnisses ließ sie in eine gewöhnliche Zelle internieren), deren Einrichtung ans einem Bett, einem Tisch und Stuhl und einem Waschgestell besteht. Dem Vizekommissär Con- ttni erklärte sie unter Weinkrämpfen, sie hätte von dem Verbrechen an Komarowsll nichts gewußt, sie hätte für den Grafen nur Freundschaft empfunden, aber nie intime Be­ziehungen zu ihm unterhalten.

Mein erstes Gebetbuch.

Unter diesem Titel veröffentlicht der bekannte Wie­ner Humorist Julius Bauer, den man sonst nur als geistreichen Spötter kennt, in der Oesterreichischen Wochen­schrift ein Gedicht, dem wir die folgenden Strophen ent­nehmen:

Das erste Gebetbuch, das frei und frumm Mein kindlich Gemüt entflammte.

Das war meiner Mutter Eigentum,

Ein Büchlein in blauem Sammte.

Sie gab es .mir nur zweimal im Jahr,

An hohen Feiertagen,

Zumal es än allen vier Enden war Mit schwerem Silber beschlagen.

Und auf dem Borsetzblatte stand In Zügen blaß und verschwommen Main Name, von der Mutter Hand,

Und wann ich zur Welt gekommen.

Vom Geiste des Inhalts war kein HauA In unserer Schule zu spüren,

Man lehrte uns Worte nach Väterbrauch Eintönig zu psalmodieren,

Kains konnte aus diesem Sing und Tang Den Zauber der Lieder erlauschen,

Die lieblich, wie Davids Harfenklang Und tief wie der Jordan rauschen.

Wir wußten nichts, wir qhnten nichts Bon all den tiefen Trauern,

Die uns aus diesem Buche des Lichts In reiferen Jahren durchschanern.

Ich surrte vergänglich Psalm und Spruchs Mich faßte kein dunkles Sehnen. . .

Nur einmal entlockte das Sammetbuch Dem Knaben bittere Tränen.

Die Silberbeschläge, breit und schwer,

Die waren plötzlich! verschwunden!

Das blaue Buch gefiel mir nicht mehr,

Ich weinte mehrere Stunden.

UNd als ich erfuhr den Grund dafür,

Da mußte ich wieder flennen:

Me Mütter versetzte das Silber, um mis Schulbücher musen zu können!

Sie hätte für mich mit frevler Hand Vom Himmel geholt das Blaue.....

Ich küßte die Mutter, ich küßte den Band, Gott segne die gütige Franc!"

Handel und Volkswirtschaft.

Stuttgart. 1k. Nov Schlachtviehmarkt. Zugetriebm: 24 Ochs» 101 Fairen. 265 Kalpelu, Kühe 000. KSWer 270. Schweine «S» Verkauft: Ochsen j24. Farreu 84 Kalte!» 189. Kälter 270, Schwein« 630. Unverkauft: Ochsen 0 0 Farrcn 17, Kalteln 096. Kälber 00 Schweine 068 Lrlör au» V, Kg. Schlachtgewicht. Ochs»: l. Qual, ausgemästete von tis Pfg., 2. Qualität, von tis Pf»- Bull»: 1. Qualität, vollfleischige vou 68 tt» 69 Pfg., 2. Qualtt. äl­tere und weniger fleischige vou 66 tt» 67 Psg. Stiere und Jung riuder: 1. Qual., ausqemästete von 80 tis 82 Pfg.. 2. Qual, flei­schige vou 78 tis 79 Psg., 8. Qualität geringere von 76 tis 77 Psg Kühe: 1. Qual., sunge gemästete von tis Psg, 2. Qual., älter« von 59 tis 69 Pfg., 8. Qual., geringe von 40 tis 80 Pfg. Käl­ter : 1. Qual., beste Saugkälber von 82 tiS 085 Pfg. 2. Qual., gut« Saugkälber von 79 bis 81 Pfg., 3. Qual., geringe Saugkälber vo« 74 bis 77 Pfg., Schweine: 1. Qual., junge fleischige von,65 tt» 6« Pfg., 2. Qual schwere fette von 63 bis 64 Pfg., 3. Qual., geringere Sau») vou 57 tis 60 Mg Verlauf de» Markte»: Schweine und Kälter lebhaft, sonst mächtig ielebt.

Hellbrauner «emSsemarkt vom 14 Nov. Kartoffeln per Pfund alte 0 Psg., dito nme per Pfund 48 Psg., Votum u«e per Pfund 00 bi» 00 Pfg. Gedörrte Zwetschgen per Pfund 20 -25 Ps. grüne Zwetschgen p. Pfd. 00-0) Psg.. Nüfle per 100 Stück 80 bi, 40 Pkg.. Kohlraten oer Stück v 10 Pfg.. Gurken neue per Stück 03VO Pkg., Rote Rüben per Pfd. 0506 Pfg., Blumenkohl per St. 10- 60, Rot-Kraut per St. 15SS, Weitz-Kraut per St. 1030 Pf. Wirsing per Stück 1020 Pfg., Rettiche nme per Stück 02OS Mg, Aepfel per Pfund 1622. Bim» per Pfund 1525 Psg., Ludivten-Sa» lat per Häuptch» OK-10 Pfg., Ackersalat per Körbchen 10, Kopfsalat per Häuptchen per 08-10 Pfg., Lattichsalat Körbchen 00. Meerrettich per Stange lk so Pfg., Mooatrettiche per Büschel 5lO Pfg.. Gelt«

Rüben nme p. Pfund 6V8 Pkg., Schwarzwurzel v. Büschel-,

Spargel» per Büschel M.-- Kirsch» v. Pfd.-Pf., Spinat

per Körbchen 10 Pfg., Selleriewurzel per Stück 5-10 Pfg., Zwiebeln da» Pfund 0810 Pfg., Lauch der Stengel 23 Pfg., Schnittlauch per Büschels-Pf. Petersilie per Büschel 2-3 Pfg.. Trant» per Pfund 35-045. Butter per Pfd. 1.10-1.30 Mk. KS,cheu da» Stück 78 Psg Eier 2 St. grohe 1115 Pf., Eier 2 St. kleine Og11 Pf. 1 junger Hahn 100 Pfg.bi, 1 M. 50 Pfg.. i Henne 1.00-1.70 M.» 1 Gau» M. 4.00S.lO I Ente 2.30-2.50 M.. 1 Paar Taub» 8,>-100 Ps«. Kische per Pfund 4060 Pfg. Tomad» per. Pfd. 1015 Pfg- Brombeer per Schopp»-Pfg. Pfirsiche 00-4)0 Pfg. Quit­

ten 14 - 20 Pfg.

Hellbraun, 14. Nov- Obst- und Kartoffelmarkt an der Woll- halle. Mostobst 5.80-8 M.. Tafelobst 12-00-18,00 M. per Zentner. Gelbe Kartoffeln 2.903.SO dlsKnnw dann» 2-80 bis 2.50 Wurst­kartoffeln S.70 bi» 410 M. per Ztr.

Bestghei«, i3. Nov. Im heurigen Herbst kamen aus hiesigem Bahnhof zum Versand: 654 Faß neuer Wein im Gesamtgewicht von 342 910 Kilogr. Geladen ward» 14 Wagmladungen und 88 Stück- güterwageu. zusammen 97.

KouknrS Eröffuungeu. Karl Nagel Bauer in Flein. Leopold Gunkel, Gutrpächiea in Sülzhof, Gemeinde Möckmühl. Friedrich Vogel, Bauwerkmrister in Ul« Walter Karl Friedrich» verh. Metzger in Neuffen.

Die neuesten Erfahrungen prit dem Kar- bolineum als Kampfmittel gegen Ungezie­fer und Pilz )rnd als Mittel, die Gesundheit unserer Obstbäume zu heben. Das Karbolineum, dessen insektentötende Eigenschaft bei unseren Pflanzen seit 4 Jahren durch denErfurter Führer im Obst- und Gar­tenbau" allgemeiner bekannt wurde, hat, wenn man sich so ansdrücken darf, seine Sturm- und Drangperiode hin­ter sich. Die vielen Versuche, die in den letzten Jahren gemacht sind, haben gezeigt, daß es wirklich als ein Allheilmittel im Obstbau angesehen werden kann, wenn man es richtig anwendet. Auch auf dem deutschen Pomologenkongreß in Mannheim wurde dies konstatiert und Herr Schmitz-Hübsch, bekannt durch seine großen prächtigen und ertragreichen Obstanlagen, wies dort über­zeugend nach, daß er nur infolge des Karbolineums der Blutlaus, dieses Vampyrs jeden Apfelbaumes, Herr geworden sei. Die richtige Anwendung des Karbolineums besteht vorzugsweise im rechtzeitigen Spritzen mit ver­dünnten Mischungen. Das Spritzen geschieht im Herbst; Winter, Frühjahr und Sommer. Neben der Vertilgung des Ungeziefers erzeugt es ein staunenerregendes Wachstum. Eine ausführliche Abhandlung über die richtige Anwendung des Karbolineums nach den neuesten Erfahrungen wird augenblicklich von Herrn 'Pekrnn in Nr. 30 desErfurter Führers im Obst- und Garten­bau" veröffenllicht. Da das Karbolineum aller Wahr­scheinlichkeit nach nicht allein im Obstbau, sondern auch in der Landwirtschaft das teure Kupfervitriol überflüssig machen und eine ungeahnte Anwendung finden wird, so will derErfurter Führer" im Interesse der Sache Nr. 30 allen unfern Lesern kostenfrei zuschicken, die diese Nummer mittels Postkarte von ihm fordern