Sitzung der bürgerl Kollegien vom 26. Okt 1007.
In öffentlicher Sitzung findet heute unter dem Vorsitz des Stadtschultdeißen Bätzner die Beratung und Fest, stellung des Etats der Stadtpflege pro 1907/8 statt. Bei einer Gesamtsumme der Einnahmen von 256 775 Mk. 17 Pf. und der Ausgaben von 335 373 Mk 40 Pf ergibt sich ein durch Umlage zu deckendes Defizit von 78 598 Mk 23 Pf. Die zur Verteilung gelangende Bürgernutzung wird auf 100 Mk. 03 Pf. festgesetzt und erfordert 60 522 Mk. 02 Pf. gegen 118 Mk. 72 Pf. und 71825 Mk. im Vorjahr. Der Vorsitzende erklärt, daß der Zurückgang der Bürgergabe vor allem eine Folge geringerer Holzerlöse und erhöhter Holzhauerlöhne sei. Es wird beschlossen, das Defizit von 78 598 Mk. 23 Pf., worunter der Amtsschadenbetreff für Wildbad mit 19 000 Mk. inbegriffen ist, durch eine Gemeindeschadensumlage von 7°/o auf die allgemeinen und nur gemeindesteuerpflichtigen Katasterbeträge mit 52 489 Mk. 74 Pf. und durch Erhebung einer Gemeindeeinkommensteuer von 50 °/o der Einheitssätze der staatlichen Einkommensteuer mit 25655 Mk. 45 Pf. zu decken und den Rest von 453 Mk. 04 Pf. aus den Restmitteln der Stadtpflege zu entnehmen. Die zur Erhebung gelangenden Sätze bleiben also die gleichen wie im Vorjahr. Der Etat der Forstverwaltung pro 1907/8, der mit einem Einnahmeüberschuß von 99 913 Mk. 92 Pf. abschließt, wird genehmigt, ebenso der Etat der freiwilligen Feuerwehr, der einen Zuschuß der Stadt von 2000 Mk erfordert, worunter eine 3le Rate von 1050 Mk. zur Anschaffung einer neuen mechanischen Leiter. Aus den längeren Darlegungen des Vorsitzenden sind noch zu erwähnen, daß zur Erweiterung und Verbesserung der Sprollenhäuser Wasserleitung, für die im vorjährigen Etat 5000 Mk. bewilligt wurden, der erforderliche Restbetrag von 3823 Mk. in den Etat eingestellt sei, daß für Herstellung der Renn- bachufermauer 1500 Mk. und für Herstellung der Kanalisation. Wasserleitung und Pflasterung in der Prinz Peter von Oldenburgstraße 3009 Mk. vorgesehen sind.
Der Etat der Ortsarmenpflege pro 1907/8 schließt mit einer Einnahme von 3177 Mk. 10 Pf. und einer Ausgabe
von 10695 Mk. ab, so daß ein Zuschuß aus der Stadtkasse von 7500 M'. erforderlich ist
Die Belohnung der Lehrer an der gewerblichen und weiblichen Fortbildungsschule wird für eine Unterrichtsstunde pro Halbjahr auf 40 Mk. und für den Vorstand auf 45 Mk. festgesetzt und der Gesamtaufwand für die Fortbildungsschule von 1870M,woran durchStaatsbeitragdie Hälfte mit 935M. ersetzt werden, genehmigt.
Zufolge Erlasses des Kgl. Oberamt Neuenbürg vom 16. Oktober d. I. ist die Bestätigung des Anwalts Haag in Sprollenhaus infolge seiner Verurteilung wegen Privaturkundenfälschung endgültig zurückgenommen worden und hat sich der Gemeinderat wegen der Anstellung eines neuen Anwalts zu äußern. Nach Art. 166 Abs. 2 der Gemeindeordnung erfolgt die Anstellung des Anwalts künftig durch den Gemeinderat, nicht mehr wie früher durch Wahl der Bürger von Sprollenhaus. Die bürgerlichen Kollegien sind einmütig der Ansicht, daß es für die Verhältnisse in Sprollenhaus das beste wäre, wenn ein tüchtiger geeigneter Mann von auswärts als Anwalt bestellt würde. Wenn die Waldschützenstelle für den städtischen Kegeltalwald, die bisher durch einen staatlichen Forstwart besorgt wurde, und der Anwaltsposten künftig in eine Hand gelegt und mit einem hiezu tauglichen Manne besetzt würden, so wäre ein Weg gesunden, der diese Regelung ohne wesentliche Mehrbelastung der Gemeindekasse ermöglichen würde. Der Stadtoorstand wird ermächtigt, in diesem Sinne mit dem Kgl. Oberamt und der Kgl. Forstverwaltung zu verhandeln.
Durch Eingabe vom 7. Oktober d I. stellt der Maurermeister Robert Krauß die Bitte, die Rennbachufermauer bei seinem Grundstück auf Kosten der Stadl Herstellen zu lassen. Die bürgerlichen Kollegien sprechen die Geneigtheit aus, die eine Ufermauer dem städtischen Ortsweg entlang auf Kosten der Stadt renovieren zu lassen, wenn Krauß die andere Ufermauer, soweit sie sein Grundstück berührt, auf seine Kosten herstellt. Da eine Korrektion der Rennbachstraße in nahe Aussicht genommen ist, sollen aber die Pläne hierüber, mit deren Anfertigung das Stadt
bauamt schon im Dezember 1906 beauftragt worden ist, vorher fertig gestellt sein, nicht daß man Gefahr laufe, einen Teil der Mauer später wieder entfernen zu müssen.
Zufolge einer im Jahre 1904 getroffenen Vereinbarung zwischen der Stadtgemeinde Wildbad und der Gemeinde Aichelberg ist durch Herrn Straßenbauinspektor Burger in Calw ein Entwurf über Verbesserung des Aichelbergers Sträßchen (Leonhardwaldsträßchen) ausgearbeitet worden. Der jetzt vorliegende Entwurf erfordert für die auf Markung Wildbad liegende Straßenstrecke einen Aufwand von 70 000 Mk. der zu '/, von der Gemeinde Aichelberg und zu von der Stadt Wildbad und der Amtskorporation zu tragen wäre. Die bürgerl. Kollegien beschließen einstimmig den Entwurf abzulehnen und auf ihrem früheren Standpunkte zu beharren, daß das Leonhardwaldsträßchen ein der. Stadt gehöriger Holzabfuhrweg sei, den außer den Gemeindeangehörigen niemand zu befahren berechtigt sei und, daß sie zur Erhebung dieses Weges zu einer Vizinalstraße nie ihre Zustimmung geben werden. Weiter wird betont, daß der bedeutende Aufwand von 70 000 Mk. in keinem Verhältnis zu der durch das Projekt zu erreichenden Verbesserung des Sträßchens stehe, da in der Hauptsache nur eine Erbreiterung desselben, keine wesentliche Verbesserung seiner Steigungsverhältniffe herbeigeführt würde. Die Notwendigkeit einer Erbreiterung sei aber noch von niemand behauptet worden und liege bei dem ganz geringfügigen Verkehr auf der Straße auch tätsächlich nicht vor. Da überdies bei dem Talsperreprojekt der Stadt Stuttgart eine Verlegung der Staatsstraße vom Windhof an aufwärts auf die linke Talseite und die Herstellung eines Holzabfuhrwegs aus der rechten Seite in Aussicht genommen sei, wodurch wahrscheinlich auch eine teilweise Verlegnng des Leonhardwaldsträßchens notwendig werde, erscheine der jetzige Zeitpunkt nicht geeignet, an die Korektion des letzteren Sträßchens heranzutreten.
Druck und Verlag der Bernh. Hofmannschen Buchdruckerei in Wildbad. Verantw. Redakteur E. Reinhardt, daselbst.
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„Königin Charlotte".
Am nächsten Sonntag den 5 November 1S07, nachmittags 6 Uhr findet eine
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bei Kamerad Weber zur „Sonne" statt mit folgender
Tages-Ordnung:
1. Beratung und Beschlußfassung der neu entworfenen Satzungen des Vereins.
2. Verschiedenes.
Bei deh Wichtigkeit der Tagesordnung, darf vorausgesetzt werden, daß die Kameraden vollzählig erscheinen.
Wildbad, den 29 Oktober 1907.
Der Vorstand.
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Montag, den 4. November
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wozu freundlichst einladet.
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