Reste"ber phönizifchen Bauanlagen, 'Nuiidbauten von einer: ganz eigentümlichen"Art, finden sich in ganz'Afrika. Darauf stützen sich auch die klug vorgetragenen Argumente - 9 N Dr. Peters, tvenn er die Gegend um Simbabje als das alte legendäre Ofir bezeichnet. Er beruft "sich im wesentlichen darauf, daß dort phönizische Rundbauten entdeckt und phönizische Zchmucksachen und Skulpturen gefunden wurden.
Gewiß, das ist unbestreitbar. Unbestreitbar ist es auch, daß ausgeschürfte Goldgruben dort noch vorhanden sind. Wie überall in Südost- und Südwestafrika. Afrika ist eben das Goldland an sich und galt den Phöniziern und den mit ihnen Verbündeten 'Juden als solches. ,,O f i r" ist nach der alten Sprachwurzel nichts anderes als „Afrika." Die reichsten Goldfunde aber wies die Landschaft Habasah, das heutige Abessinien auf, das Reich, aus dem dis „Königin von Saba" Habesch kam. So nur kann die Deutung der biblischen Angaben stauten. „Ofir" im engeren Sinne Saba, Habesch, Abessinien. ^Und auch heute noch wächst das Gold in Abessinien und den Hinterländern, den .Gebieten der Galla-Völker."
G
Das 7Sjiihrige Jubiläum des Streichhölzchens
steht vor der Tür. Wenn auch der äußere Erfolg scheinbar einem Außerdeutschen die Erfinderehre früher zuerkannt hatte, so ist jetzt nachgewiesen, daß einem Deutschen der Ruhm der Erfindung gebührt. Johann Friedrich Kämmerer, ein geborener Württembergs:' (aus Ludwigsburg), seines Zeichens ein Chemiker, hat in den unruhigen 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, an der neuen Bewegung und auch am Ham- Lacher Fest auf der Kästenburg teilgenommen. In seine Heimat zurückgekehrt, wurde Kämmerer als „staatsgefährlicher Demagoge" auf der Festung Hohenasperg eingekerkert. Hier war es, wo er während der Zeit seiner Gefangenschaft im Jahre 1832 bis 1833 die Phosphorhölzer erfand. Als er wieder in Freiheit gesetzt war, suchte er zur Herstellung der Zündhölzer die behördliche Erlaubnis nach, die ihm aber nicht erteilt wurde; die Fabrikation des „gefährlichen Feuererzeugungsmittels" wurde vielmehr bei strenger Strafe verboten. Infolgedessen fabrizierte er die Schwefelhölzer im Geheimen und verkaufte sie im Ausland. Als die Behörde dahinter kam, wurde seine Werkstatt zerstört und Kämmerer mit Strafe belegt. Ja sogar der deutsche Bundes- t g in Frankfurt am Main erließ eine Verordnung, nach welcher der Handel und Gebrauch der „höchst gefährlichen Reibzündhölzer, welche der Chemiker Johann Friedrich Kämmerer gegen Erlaubnis zu fabrizieren gewagt hatte," verboten wurde. Inzwischen wurde aber die Erfindung Kämmerers in England ausgenutzt, zuerst von einem Mann namens Walter, dann aber von dem vor nicht langer Zeit als vielfacher Millionär verstorbenen Großindustriellen Sir Isaak Holden. Dieser lieferte die ersten Zündhölzer nach Deutschland und verdiente ungeheure Summen mit der Zündholzfabrikation. Kämmerer war unterdessen im Gefängnis irrsinnig geworden und wurde in einem Irrenhaus interniert, bis er im Jahre 1857 völlig verarmt und elend starb. Die Schwefelhölzerindustrie kam aber inzwischen auch in Deutschland zur Blüte und in Württemberg ist diese Industrie durch pis Firma Gebr. Jauch in Schwenningen vertreten.
G
„ Das Aas.
In einem pommerschen Dorf soll Kirchenvisitation sein. Da der Herr Pastor kein eigenes Fuhrwerk hat, beauftragt er den Küster, für die Abholung des Superintendenten von der Bahnstation zu sorgen. Das geschieht auch. Beim Gang in dis Kirche sieht der Herr Superintendent auf dem Friedhof eine tote Katze liegen, die gerade nicht nach Rosen riecht. Er weist darauf hin und meint, man solle sie doch entfernen lassen. Das geschieht auch. Nach einiger Zeit reicht der Küster dem Pastor folgende Rechnung ein:
„Bei Gelegenheit der Kirchenvisitation: den Herrn Superintendenten von der Bahn abholen 2.— Mk. das Aas wegbringen —.50 Mk.
Sa. 2.50 Mk.
Eine ergötzliche Geschichte
wird auS Königstein in Sachsen bekannt. Dort wurde in einer Druckerei eine Grabkranzschleife bestellt mit den Worten: „Ruhe sanft! Auf Wiedersehen!" Telegraphisch ging dann noch der Auftrag ein: „Nach auf Wiedersehen beizufügen im Himmel, wenn noch Platz ist." Und richtig druckte der Helle Sachse auf die Schleife: Ruhe sanft! Auf Wiedersehen im Himmel, wenn noch Platz ist!" Das erinnert an einen ähnlich tragikomischen Vorfall, wo es sich um die Bestellung handelte: „Ruhe sanft!" auf beiden Seiten der Schleife zu drucken. In diesem Falle stand auf der Schleife zu lesen: „Ruhe sanft auf beiden Seiten".
Literarisches-
Das Denken zu vertiefen, die Erfahrung zu bereichern, die Tüchtigkeit zu heben, ist die Aufgabe, welche die beliebt« illustrierte Familien- und Modenzeitung „Häuslicher Ratgeber" stets ersichtlich zu lösen bestrebt ist. Die soeben erschienene Nummer 4 ist dafür wieder der beste Beweis, und sei aus dem reichen Inhalt derselben hier nur hervorgehoben: „Feste Abmachungen", ein sehr lehrreicher Artikel, der, wenn befolgt, auch für das private Leben von größter Wichtigkeit ist. Demselben reiht sich „Ich weiß nicht" von H. Overkamp vollwertig an; ebenso birgt „Frische Luft" von K. v. Weiß viel Beachtenswertes. Der Unterhaltungsteil bietet stets hochinteressante Lektüre, wie den Kriminalroman von Ernst Holling, betitelt „Ein dunkles Rätsel" und die ergreifende Leutnantsgeschichte „Bubi."
Im Handarbeitsteil finden wir zu Geschenkzwecken gut geeignete Vorkagen, außerdem eine reiche Kollektion leicht nachzufertigender Kinderkleider.
Mütterchens Lieblingen wird ferner in der Kinderzeitung „Für unsere Kleinen" viel Lehrreiches, Anregendes und Unterhaltendes geboten.
Rezepte, nützliche Winke füllen den übrigen Raum dieses empfehlenswerten Blattes.
Abonnementspreis vierteljährlich 1,95 Mk.
Probenummern stets völlig kostenlos vom Verlag Rob. Schneeweiß, Berlin VV , Eisenacherstraße 5.
Vexicr-Bilder.
Der Scheck blickt nach seinem Lieblingspferde aus.
Wo ist es?