So ist ein alter Wunsch unerfüllbar. Die Stabt Weingarten wird nun voraussichtlich einen Anschluß an die Station Niederbiegen durch Bau eines 'Jndnstriegeleises dorten ins Auge fassen.
^ Friedrichshasen, 22. Okt. Das „Seeblatt" berichtet: Gestern nachm, kam im strengsten Inkognito Prinz, Kernrich von Preußen im Automobil hier an. Ter Prinz Mg im „Deutschere Haus" ab und begab sich alsbald mit deoi Grafen Zeppelin nach der Ballonhalle bei Manzell. Heute früh 7 Uhr reiste der Prinz wieder ab. — Heute !ü>eich werden die hies. Vereine dem Grafen Zeppelin einen Fackelzug anläßlich seines 50jührigen Dienstjubiläums bringen. _
Zn Stuttgart wurden am Sonntag Früh aus der Wohnung einer Wirtin 3000 Mk., bestehend in 30 Hundertmarkscheinen, entwendet. Der Täter, der von früh 2 Uhr an in der Wirtschaft gezecht hat, nannte sich Bö Hering er. Nach den Ermittlungen kommt als Täter der 28 Jahre alte Fabrikarbeiter Eugen Thieringer von Sulgen, OA. Oberndorf, in Betracht, der vor längerer Zeit ans der Irrenanstalt entwichen ist und wegen verschiedener seither verübter Diebstähle und Betrügereien steckbrieflich verfolgt wird. Er war im Besitz eines Automobils und lat sich wharscheinlich in diesem geflüchtet.
' Ein gefährlicher Hochstapler, der sich Dr. Med. Oskar Göring von Berlin nannte, hat am 19. d. M. von einem Juwelier in Stuttgart einen wertvollen Brillantring erschwindelt. Er hat den Ring mit einem Check mif die Bayerische Vereinsbank in München bezahlt, der nicht eingelöst wurde. Der Betrüger tritt elegant und sicher auf, ist ca. 38 Jahre alt, sprach Rheinländer Dialekt.! Gleiche Betrugsversuche hat er auch bei anderen Juwelieren und bei Uhrmachern versucht.
In Eßlingen ist in dem Hause der Herren H. u. A. Keim in der Pliensaustraße in einer Dachkammer Feuer ausgebrochen. Der Dachstock brannte nieder. Es mußte die gesamte Feuerwehr alarmiert werden, um den enggebauten Stadtteil zu schützen.
In llnterreichenbach wurde die m einem Häuschen einsam für sich lebende Witwe Döttling morgens tot aufgefunden, nachdem die Türen erbrochen worden waren.
In Göppingen fiel infolge Bruches des Lade- Hakens ein Faß mit neuem Wein zu Boden. Zwei Reisen des Fasses sprangen ab und gegen einen Arbeiter, den sie so schwer trafen, daß xr sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Der Wein, annähernd .600 Liter, floß auf den Boden. Ter Schaden beläuft..sich auf etwa 500 Mark.
Am Kirchweihsonntag ereignete sich in Maitis OA. Göppingen ein gräßlicher Unglücksfall. Durch Unvorsichtigkeit beim Taufschießen zog sich der 20jährige Fabrikarbeiter August Maier, Sohn des Maurermeisters Maier in Gmünd, eine derartige Verletzung an der Stirne zu, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte und noch in derselben Nacht starb. Der Böller, den der Verunglückte benützte, wurde durch den Schuß in Stücke gerissen und der Verstorbene so unglücklich! getroffen, daß die Schädeldecke zertrümmert wurde und das Gehirn heraustrat. Ein Beihelfer wurde am Schenkel nicht unerheblich verletzt. — Zu dem vorstehend gemeldeten Fall wird dem Hohenstaufen geschrieben: Angesichts dieses traurigen Falles war d«as Verhalten derjenigen Bürger von Maitis, die Augenzeugen des Unglücksfalles waren, ein geradezu empörendes, lieber ein epolle Stunde lag der Schwerverletzte in seinem Blute röchelnd auf dem feuchten Erdboden, umstanden von vielen Leuten, und keiner war trotz wiederholter Aufforderung zu bewegen, den Unglücklichen wo»! Platze zu tragen, viel weniger noch dazu, ihm im Hause auch nur die einfachste Lagerstätte z!u bereiten. Sogar der Ortsvorsteher, der gn der Unglücksstätte war, erklärte, baß ihn diese Sache nichts angehe. Die Sonne scheine ja so warm, daß sich der Unglückliche nicht erkälten könne. Endlich erbarmten sich zufällig anwesende Bürger von Hohenstaufen des Unglücklichen, verlangten in einem Hause in Maitis energisch Leintücher und trugen den zum Tode Verwundeten in das Gasthaus zum Engel, wo er dann in einem Bette Unterkunft fand. Da die Gemeinde Maitis im Rufe großer Frömmigkeit steht und ein großer Teil feiner Einwohner fleißig in die „Stunde" geht, so dürfte es sich empfehlen, daß die nächste „Andacht" über den Text Evang. Luc. 10,25—37 abgehalten wird.
In Hermaringen OA. Heidenheim scheuten beim Herannahen des Zuges h/is Pferd eines Gefährts und überrannte 3 Spaziergänger, die mehr oder weniger schwer verletzt ins Krankenhaus Giengen verbracht werden mußten. Ter Lenker des Fuhrwerks wurde eine Strecke geschleift.
Auf dem Felde in unmittelbarer Nähe der Stadt La.up heim haben einige Kinder ein „Feuerle" gemacht. Dabei ist ein 3 Jahre altes Mädchen in das Feuer zu sitzen gekommen. Als seine Kleider hell brannten, sprangen die anderen Kinder davon. Ans das Geschrei des Kindes kam wohl bald Hilfe, aber es war doch schon zu spät. Das Kind war so verbrannt, daß 'es nach 2 Stunden starb.
IN Biberach ist in den Brauerei- und Stallnngs- gebäuden zum „Weißen Kreuz" Feuer cmsgebrochen. Die Gebäude brannten vollständig aus. Das Wirtschaftsgebäude zum „Scharfen Eck" und das Haus des Kaufmanns Held waren schwer bedroht.
Gerichtssaal.
Stuttgart, 22. Okt. Haftpflicht der Stutt- garterStraßenbahn. Ein Unglücksfall, der durch die Einrichtung, daß während der Fahrt die Plattform derStra- ßenbahnwagen von beiden Seiten zugänglich sind, erfolgte, beschäftigte das Reichsgericht. Die Klägerin des Rechtsstreites, ein Dienstmädchen namens Wurst, kam eines Tages infolge dieser Betriebseinrichtung, wie auch durch ihre eigene grobe Unvorsichtigkeit, dadurch zu Schaden, daß sie beim Aussteigen von der Straßenbahn den Wagen auf der linken Seite verließ, trotzdem ihr der Schaffner noch uachrief: „Fräulein, da können Sie nicht heraus, rechts absteigen!" Infolge des Aussteigens auf der linken Seite kam die W. auf das andere Gleis der Straßenbahn und
wurde hier von einem in entgegengesetzter Richtung fahrenden Straßenbahnwagen überfahren, wodurch ihr erhebliche Schädigungen entstanden. Die Verletzte machte nun Schadenersatzansprüche nach dem Reichshaftpflichtgesetz geltend, während die beklagte Straßenbahn behauptet, daß lediglich das eigene Verschulden der Klägerin den Unfall verursacht habe. Landgericht und Oberlandesgericht Stuttgart entschieden teilweise zugunsten der Klägerin und teilweise zugunsten der beklagten Straßenbahn; das Oberlandesgericht setzte das Verschulden der Klägerin zu 3/4 und billigte ihr wegen der mitwirkenden Betriebsgefahr infolge der offenen linken Wagenseite ein Viertel Ersatz des Schadens zu. Gegen dieses Urteil hat die besagte Stuttgarter Straßenbahn Revision beim Reichsgericht eingelegt. Von diesem wurde jedoch die Revision zstrückgewiesen. In der Begründung wurde auf andere Straßenbahnen verwiesen, für die es ebenfalls zweckmäßig wäre, wenn die Türe offen bleiben würde, doch werde sie zur Verminderung der Gefahr bei den meisten Straßenbahnen geschloffen.
Kunst und Wissenschaft.
Paris, 22. Okt. In der gestrigen Sitzung der Akademie der Wissenschaften legte der ständige Sekretär Lafitz ar ent e mehrere von dem Chemiker Charette auf elektrochemischem Wege erzeugte kleine Kristalle vor, die alle Eigenschaften des Diamanten aufweisen. Dis Akademie beauftragte zwei ihrer Mitglieder, diese Kristalle in chemischer und mineralogischer Hinsicht zu prüfen.
Vermischtes.
Der Herr .Graf".
Auf Veranlassung der Berliner Kriminalpolizei wurde in Biedenkopf ein angeblicher Graf de Passy verhaftet. Er hatte in Berlin mit der Tochter eines Polizeiwachtmeisters ein Liebesverhältnis angeknüpft, das zur Verlobung führte. Der „Herr Graf", dessen Visitenkarte „Maximilian count de Passy, Newyork" lautet, hatte sich vor zirka 14 Tagen hier im Hotel Roode einlogiert. Der Vater der Braut muß wohl Verdacht geschöpft haben. Man sagt er habe sich brieflich bei dem amerikanischen Konsulat in Berlin nach dem „Herr Grafen" erkundigt, worauf heute der Haftbefehl eintraf. Sein wirklicher Name ist Max Schimangk. Er soll ein gefährlicher Mädchen- Händler sein und seiner Braut versprochen haben, sie über Paris nach London zu führen, wo die Hochzeit stattfinden sollte.. Durch die rechtzeitige Verhaftung ist ihm das Handwerk gelegt.
Toll man Taler aufhrbeu?
' Ans Anlaß der Zurückziehung des Talers aus dem Verkehr zu Beginn dieses Monats geht der „Nat.-Ztg." von einem alten Münzensammler folgende beachtenswerte Warnung zu:
Man hört jetzt nicht selten im Publikum AeußerungeN wie die, daß es sich empfehle, möglichst viele — und natürlich verschiedenartige — Taler beiseite zu legen, ha diese Geldsorte sicherlich noch Sammelwert gewinnen und im Preise nicht unerheblich steigen werde. Das ist ein Irrtum, der später manchem empfindliche Enttäuschungen bereiten dürfte. Gewiß ist die Zahl der Talersammler nicht unbeträchtlich, und besonders gibt es nicht wenige Sammler, von Vereinstalern — obwohl das ein ziemlich stumpfsinniger Sammelsport 'ist. Aber gerade diese Sammler legen den allerhöchsten Wert aus eine tadellose Erhaltung: sie verlangen womöglich Stempelglanz ; ferner hat eben diese Richtung, die besonders durch die bekannten Handbücher des Leipziger Sammlers Schwal- bach gefördert worden ist, dem Verkehr seit Jahren alle Talerstücke entzogen, für die der Händler auch nur ein Agio von 25 'Pfennig verlangte. Es ist fast ausgeschlossen, daß sich im Umlauf noch Raritäten von sammlungswürdiger Erhaltung befinden. Und das Münzensammeln hat nicht entfernt die Ausdehnung wie das Sammeln von Briefmarken: es werden allezeit genügend Stücke von bester Erhaltung zu mäßigen Preisen im Handel sein.
Wem das nicht ohne weiteres einleuchtet, für den mögen folgende Parallelen belehrend sein. Die süddeutschen Zweiguldenstücke der vierziger und fünfziger Jahre, die also an Silberwert unseren Taler übertreffen, kauft man seit Jahren in schönsten, auch in stempelglänzenden Exemplaren unter dem alten Kurswert. Nicht viel günstiger steht es mit den alten Zweitalerstücken; manche von ihnen kann man schon für 4,50 bis 5 Mark erstehen. Und gehen wir weiter zurück, so steht heute der Preis vieler schönen alten Taler aus dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert (die bekanntlich einen wesentlich höheren Silber- und Kurswert als unsere Vereinstaler hatten) nur unwesentlich über dem Silberwerte: vorzügliche Exemplare von Talern Kaiser Leopolds I., Kaiser Karls VI., der Kaiserin Maria Theresia, des Erzbischofs Hieronymus von Salzburg usw. kauft man in Wien für 3 Kronen oder 8 Kronen 50 Heller!
Danach kann man mit Sicherheit Voraussagen: von heute übers Jahr ab werden die Taler, von gewissen Seltenheiten abgesehen, rapid .im Preise sinken; bei weitem die meisten der jetzt im Umlauf befindlichen werden nicht mehr als 1 Mark 25 Pfennig gelten, und auch für diejenigen, welche gegenwärtig schon Sammlerwert haben, ist keine nennenswerte Preissteigerung mehr zu erwarten. — Auszunehmen sind immer die Exemplare mit feinstem Stempelglanz und von polierter Platte, die also seither schon stetig bestbehütet, womöglich in Seidenpapier gewickelt, in den Schubladen der Sammler gelegen haben; die Auktionen der letzten Jahre haben die selbst für die Münzhändler überraschende Taffache ergeben, daß die Preise für solche Stücke, auch wenn sie gar keine Raritäten sind, noch stark pnd beständig steigen. In allerneuester Zeit hat sich diese blasierte Liebhaberei für die allerfeinsten Stempelzustände sogar schon auf die Reichsmünzen geworfen. Auch die Sammler solcher Stücke haben bereits ihr Handbuch: neben die „Schwalbach-Sammler" find die „Roßberg-Sammler" getreten. Diese Gestaltung des Münzsammelsports steht hier deutlich unter dem Einfluß philatelistischen Raffinements — und vor den Augen
solcher Sammler werden die jetzt im Umlauf befindlichen Taler ausnahmslos keine Gnade finden.
Eine lautlose Uhr.
Ein Leser schreibt der Fr. Ztg.: Die Zeiten ändern sich. In den Geschichten aus unserer' Väter Tagen war eine Schilderung heimeliger Stille ohne das „gemütliche Ticken der Wanduhr", das erste die Stille hörbar machte, kaum zu denken. Heute gibt es Tausende, die schon der bloße Gedanke rasend macht, daß eine unerbittliche Maschine an der Wand Sekunde um Sekunde ihres entrinnenden Lebens mit hörbaren Schlägen begleitet, — sterben werd' ich ja, aber drängen lasse ich mich nicht — und die lieber gar keine Uhr im Zimmer dulden, als so einen tickenden Chronometer. Diesen Ueber- nervösen ist nun geholfen. Die Uhrenfabrik Junghans in Schramberg hat eine Uhr hergestellt, die vollkommen geräuschlos geht. Eine rotierende Nadel treibt ein Gewicht, das an einem lose hängenden Stabe befestigt ist und ganz wie ein Pendel reguliert werden kann, lautlos 'im Kreise herum. Der stille Gast teilt seit einigen Tagen unser Zimmer, ohne uns je durch ein noch so leises Ticken aus der Stimmung gerissen zu haben.
Die Oraug-UtauS deS Schönbrunner Tiergartens.
Seit zwei Wochen ist der Schönbrunner Tiergarten im Besitz von drei Orang-Utans, die mit einem Jndienfahrer des Oesterreichffchen Lloyd in Fiume gelandet wurden. Die drei Exemplare, die das Publikum außerordentlich interessieren, sind in der für die -Anthropoiden bestimmten Abteilung Hes neuen Affenhauses eingestellt.
Das größte Exemplar ist „Peter", ein aufgerichtet 1,30 Meter hohes Männchen von etwa 20 Jahren. Ein gleich alter Vertreter des Menschenaffen von Borneo und Sumatra, dessen Name Orang-Utan „Waldmensch" bedeutet, war noch nie im Schönbrunner Tiergarten, auch in den anderen zoologischen Gärten Europas dürste er noch nie zu sehen gewesen sein. „Peter" ist dabei ein bösartiges Tier, allem Anschein nach ohne vorherige Gefangenschaft in den Tropen für Schönbrunn direkt aus dem Urwald erworben. Wenn das merkwürdige Tier die Schnauze öffnet, sieht man das starke Gebiß mit weit vorstehenden Eckzähnen.
Ganz anders wie „Peter" ist „Hänsel", einOrang- Utan-Männchen von sieben bis acht Jahren, geartet. Ueberaus zahm und zutraulich, umschlingt es seinen Wärter mit den langen Spinnenarmen und will dieser den geräumigen Käfig verlassen, so klammert sich „Hänsel" mit rührender Zärtlichkeit an den Mann. „Hänsel" wurde jedenfalls schon einige Zeit in seiner Heimat gefangen gehalten.
Auf Java und zwar im Tiergarten zu Veltefreden, sah Menagerie-Inspektor Kraus zwei ausgewachsene Orang-Utans in einem Bambuskäfig, die wohl je 20 Jahre alt gewesen sein konnten. Das abenteuerliche Aussehen eines solchen Exemplars, das nun auch im Schönbrunner Tiergarten vorgezeigt wird, läßt die wissenschaftliche Bezeichnung Simia Satyrus für den Orang-Utan durchaus zutreffend erscheinen. Uebrigens hat Inspektor Kraus von jenem im Jahre 1878 erfolgten Aufenthalt auf den großen Sundainseln den ersten Orang-Utan, der "je im Schönbrunner Tiergarten war, mitgebracht. Wie „Peter", scheint das dritte jetzt in Schönbrunn befindliche Orang-Utan-Exemplar, das etwa zwölf Jahre alte Weibchen „Gr etel", wegen seiner geringen Zahmheit, ein kurz vor hem Transport in der Wildnis eingefangenes Tier sein.
Das.Einfangen von Orang-Utans geht auf folgende Weise vor sich: Die Eingeborenen von Borneo und Sumatra warten ab, bis sich ein Trupp dieser Tiere auf einenr Baum versammelt hat. Sie fällen dann die Bäume in der Umgebung, damit die Tiere nicht durch Sprünge auf die benachbarten Zweige entkommen können, und hungern die vierhändige Gesellschaft systematisch aus. Endlich hängen sie auf den Baum Gefäße mit Wasser, in dem ein starkes Narkotikum, wahrscheinlich Opium, gelöst ist. Die Tiere trinken von dieser Mixtur, werden betäubt und sinken dann hilflos zu Boden, worauf sie mit den Händen ergriffen und fortgeschafft werden können. Von dieser Fangmethode rühren die Verletzungen und der eigentümlich somnolente Zustand her, die an zum Verkauf gestellten Orang-Utans häufig zu beobachten sind.
Die drei Schönbrunner Exemplare kamen aber in bester Kondition an und es besteht die Aussicht, sie länger am Leben zu erhalten, als -dies sonst bei Anthropoiden in unserem Klima möglich ist. Die in diesem Frühjahr schon krank in Schönbrnnn eingetroffenen Orang- Utans, gingen nach wenigen Wochen ein. Länger hielt sich das im Sommer 1895 nach Schönbrunn gelangte Orang-Utan-Pärchen „Hä nse l" und „Grete l". Er- sterer erlag im November 1896 einer Hirnhautentzündung, „Gretel" lebte bis in den März 1808. Beide wurden, wie fast alle Menschenaffen, die noch nach Europa gebracht wurden, Opfer der Tuberkulose.
Aufbewahren der Wasch- und Badeschwämme.
Es ist den täglich im Gebrauch befindlichen Wasch- und Badeschwämmen durchaus nicht gut, wenn man sie auf einer Schale auf dem Waschtisch oder im Schwammbeutel liegen oder am Handtuchgestell hängend aufbewahrt. Dieselben erhalten dabei sehr leicht einen dumpfigen Geruch. Die Schwämme bedürfen, um sich gut zu erhalten, der Luft, und namentlich ist ihnen das Hängen in der Sonne sehr zuträglich. Es empfiehlt sich daher, die Schwämme vor das Fenster an einen Messinghaken oder sonstigen Nagel, der nicht rostet, zu hängen, sie tagsüber wenigstens dort aufzubewahren und erst am Abend hereinzu- nehmen, und ans den Waschtisch zu legen. So behandelte Schwämme halten sich, weil vom Sauerstoff der Luft täglich durchzogen, lange gut, frisch und appetitlich für den Gebrauch.
— Toselli-Tournse1908. Der Manager: Frau Toselli ist am Auftreten verhindert; sie ist soeben mit dem Portier durchgegangen.