verhältnismäßig selten sind. Teilweise mag dieser Um­stand auf die weniger sorgsame Auswahl der Rekruten zurückzuführen gewesen sein, in gewissem Grade jeden­falls aber auch auf einen unmittelbaren Einfluß der kriegerischen Ereignisse. In mehreren Fäl­len nämlich wurde festgestellt, daß diese Soldaten nicht das geringste Merkmal einer Nervenkrankheit gezeigt hatten, ehe sie an einem schweren Gefecht teilgenom­men hatten, in dessen Verlauf sie dann von heftigen Krämpfen und darauffolgendem epileptische mW a h n- sinn befallen wurden. Geistesstörungen im Gefolge von Verwundungen waren verhältnismäßig selten. Obgleich die angegebene Zahl von behandelten Geisteskrankheiten schon hoch genug erscheinen mag, ist sie ohne Zweifel durchaus nicht erschöpfend, denn nur solche Fälle, bei denen sich die Geisteskrankheit bald nach Eintritt der Kampfesunfähigkeit einstellte, sind in dem Asyl zu Char­din behandelt worden. In den Wahnvorstellungen spie­gelte sich vielfach das Milieu wider, in dem die Kranken an panischem Schrecken, an Hallucinationen pla­tzender Granaten,, an der Vorstellung einer Ver­folgung durch Feinde usw. litten. Auch ein Kulturbild aus dem 20. Jahrhundert!

Warum Alfonso sich die Nase erweitern ließ.*)

In Spanien" so erzählt Berthe Delanney im Gil Blas"lebte einmal eine junge Frau von zwanzig Jahren: blond wie Ambra, weiß und rosig wie ein Maimorgen, gelehrt wie ein Lexikon und fidel wie ein Häher im Lenz, war sie ganz verliebt in ihren jungen Gatten, den edelsten, stolzesten, waghalsigsten unter den. glänzenden Rittern des Hofes. Denn die Geschichte trug sich, wie jede bessere Geschichte bei Hof zu. Das Glück des jungen Paares schien also vollkommen zu sein.

Iws marißs iLg-vaisnt souei tzus äe s'uimer et äe se plnire..." wie es in derPetite Mariee" so schön heißt. Sie hat­ten die Jugend, das Glück, die Gesundheit und die Liebe für sich. Ein Sohn wurde ahnen geboren, der, da er voll Kraft und Schönheit war, ihre gegenseitige Zärtlichkeit nur noch wachsen ließ, Ihr Glück schien also ewig sein zu sollen, als man plötzlich bemerkte, daß das liebe Gesichtchen der jungen Mutter manchmal recht traurig .aussah; ihr Wsches Lachen erklang jetzt weit seltener und ihr sonni­ger Blick schien trüb umflort zu sein. Sie, die früher die eitlen Vergnügungen der vornehmen Welt floh Und ihr Glück nur am traulichen Herde zu finden schien, er­schien plötzlich auf allen Festen, besuchte alle Theater und alle Konzerte und blieb auf dem Balle, bis die Morgen­röte am Himmel stand. Ganz glücklich, ihr eine Freude bereiten zu können, begleitete sie der verliebte Gatte, ohne zu murren, zu allen Empfängen und allen Galavorstellun­gen. .. Er tanzte und soupierte, ohne zu klagen, obwohl gar Pst. der Schlaf sich auf seine müden Augen legte, l Er ging nämlich gern früh schlafen und war nicht nur als großer Esser, sondern auch als Vielschläfer bekannt. Und es geschah, daß ihm diese nächtliche Bummelei bald solche Pein bereitete,, daß er sich seiner jungen Gattin gegenüber einige Bemerkungen über ihre so Plötzlich in die Erschein­ung getretene Vorliebe für nächtliche Amüsements er­laubte ; er. ries, ihr voll Zärtlichkeit ins Gedächtnis, daß sie früher, nicht rasch genug von öffentlichen Festen nach Hause eilen konnte. . . . Die junge. Frau errötete Lei die­sen Vorwürfen; sie wurde verwirrt und gestand schließlich als die Fragen des Gatten immer eindringlicher wurden, stammelnd und zitternd, daß sie deshalb nicht früh schlafen gehen könne, weil er, ihr Herr und Gebieter, entsetzliche großartig- königlich schnarche, sobald er nur das Haupt auf die Kissen gelegt habe. . . . Dadurch sei sie zur Schlaf­losigkeit verurteilt. . . . Der Gatte war ganz bestürzt und ließ sofort die berühmtesten Doktoren des Landes kommen; er unterbreitete ihnen seinen Fall und versprach dern von ihnen, der ihn vom Schnarchen befreien würde, Gold und Ehren in Hülle und Fülle. Die Medizin-Männer hielten lange Beratungen, aber sie konnten nicht einig werden. Einer riet dem Patienten, beim Schlafen den Kopf sehr hoch zu lagern, ein zweiter verordnete eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen, ein dritter verschrieb unheimliche Medikamente. Nichts wollte helfen. Sobald dm: junge Ehemann eingeschlafen war, begann auch das Schnarch- konzert. In dieser Zeit der Not schickte ein ausländischer Messerkünstler eine Botschaft an den Schnarcher und ver­sicherte unter heiligen Eiden, daß eine leichte, ganz unge­fährliche chirurgische Operation das Schnarchen für immer beseitigen würde. Und der junge Herr vertraute sich den Händen des Operateurs an. Dieser vergrößerte ihm mit einem Messerhie.Nasengänge, schnitt, schlitzte und flickte und machte seine Sache so gut, daß. seitdem unser Schlä­fer sich dem Schlaf hingeben kann, ohne daß sein Atem ver­nehmlicher wäre, als der eines Wickelkindes. Der Chi­rurg hat für seine Geschicklichkeit ein Vermögen bekommen; das liebe Gesichtchen der jungen Frau blickt wieder heiter und die vornehmen Damen vom Hofe wundern sich nicht schlecht darüber, daß man im Schlosse nur noch Garten­feste und andere Tagamüfements veranstaltet, während man auf die späten Bälle und Huf die nächtlichen Konzerte für inimer verzichtet zu haben scheint. Eine Frauenlaune,, sagt man! Möge diese wahre Geschichte schnarchenden ' Ehemännern zur Mahnung dienen. Wenn sie sich die zärtliche Liebe ihrer jungen Frau erhalten wollen, sollen sie sich operieren lassen, es ist so einfach, und das Resul­tat ist so köstlich!"

* König Alsons von Spanien hat sich unlängst einer Nasen- operatwa uakerzogen.

Vermischtes.

Nullt Teeuud«-".

Dem englischen MilitärlustschiffNulli Secundus", das nie der Zweite sein will, ist es nicht mehr gelungen, sich in die Lüste zu heben. Wie aus London gemeldet wird, gleicht es jetzt einem vollständigen Wrack. Der Rahmen von Stahldrähten, der die Gondel und die Ma- ! schine hält, ist total verbogen. Außerdem erlitt der !

Ballon andere Beschädigungen. Man mußte das Gas aus dem Ballon entleeren und die Hülle entfernen. Der Rest liegt als Trümmerhaufen auf lwr Zweiradbahn. lieber den Schiffbruch wird noch weiter gemeldet: Ehe der Ballon entleert wurde, bot er ein interessantes Schau­spiel im Sturme dar. Der ungeheure zigarrenförmige Ballon stand auf dem Kops und führte tolle Kapriolen aus wie esu wütender Elefant. Hundert Pioniere ver­suchten vergeblich, ihn sestznhalten. Die Stahltrossen'des Ballons würden wie Zündhölzer verbogen. Hauptmann King von den Ingenieuren in Aldershot wurde tele­graphisch zur Hilfeleistung berufen. Auch Oberst Cody traf nachmittags im Kristallpalast ein. Seine ersten Worte waren:Welch ein hoffnungsloses Wrack!" Er fand jedoch, daß die Maschine unverletzt war. Die lleber- reste des Ballons wurden in eine Kiste verpackt und nach Aldershot gesandt. Es soll ein neues Luftschiff gebaut werden.

Die Erfüllung eines Fluches.

Vor einigen Wochen wurde im Votivkirchenparke in Wien ein zwanzigjähriger Bautechniker mit durchschos­sener Schläfe aufgefunden. Neben dem Leichnam lag ein Zettel mit den Worten:Fluch der, die mich in den Tod gejagt, auch sie soll in ihrer Liebe betrogen wer­den und aus Gram und Verzweiflung durch ihre Hand in den Tod gehen!" Nur wenige Wochen verstrichen und der wilde Wunsch des Selbstmörders ging vollstän­dig in Erfüllung. Wie die Neue Freie Presse berichtet, hatten die letzten erbitterten Worte des Selbstmörders einer jungen Arbeiterin gegolten: dieses Mädchen ver­giftete sich am 15. September mit einer größeren Dosis Morphium und starb im Stephaniespitale, wohin es ge­bracht worden war. lieber die Motive ihrer Tat gab ein Brief Aufschluß, den sie hinterließ. Sie sagte da­rin, daß ein Hausbesitzer sie verführt habe. Dieser sei der Vater ihres Kindes, das sie unter ihrem Herzen trage; er möge die Kosten ihrer Leichenbestattung tragen, da er zu ihren Lebzeiten ihr goldene Berge versprochen habe. So war sie wirklich, wie ihr erster Liebhaber von ihr getäuscht wurde, von seinem Nachfolger ins Unglück gestürzt worden und hatte sich gleichfalls in Verzweiflung das Leben genommen..

Heiteres.

Meine Herren, ich stelle Ihnen hier meinen lieben Freund Lopez vor und versichere Sie, daß er nicht so dumm ist, wie er aussieht." Lopez (ruhig):Das ist der einzige Unterschied zwischen uns beiden."

Neid.Warum weinst du denn so, Kleiner?" Ach, meine Brüder haben alle Ferien gekriegt, bloß ich nicht."Wie hast du denn keine bekommen?"Nu, ich geh' doch noch gar nicht zur Schule.

Ein feines Hotel. Gast: Ktzllner, das Be­schwerdebuch!! Oberkellner: Bedapre, ist schon achtmal vorbestellt!

Fatale Wendung. Oberkellner (der ei­nen Boten in den Speisesaal weist, der aber zur anderen Tür wieder hinausrennt):Das ist einmal ein Esel!" Gast (im Speisesaal, ergänzend):Der seinesgleichen sucht. Zu wem will er denn?" Oberkellner:Z u Ihnen!"

Ein guter Kerl.Können Sie einen Mil­derungsgrund angeben?"O ja! Wissen's, Herr Ge­richtshof, ich breche nur bei solchen ein, die gegen Ein­bruch versichert sind."

Selbstkritik. A.:Lassen Sie Ihren Sohn nur nicht studieren!" B.:Aber warum denn nicht?"

A.:Der Ueberfüllnng wegen. Es ist wirklich ein Skandal, was «sich jetzt für Gelichter in die Gymnasien drängt! Früher war es anders. Zu meiner Zeit hat nicht jeder Troddel studiert ich war der ein­zige aus dem ganzen Bezirk!"

Der Spiritist.Entschuldigen Sie, bitte, ist hier der Spiritistenverein?"Ja!"Könnte ich vielleicht mal auf fünf Minuten meine gestern verstorbene Frau sprechen?Was wollen Sie von ihr?" Ach, ich wollte bloß mal fragen, wo Sie eigentlich meine Manchettenknöpfe hingelegt chat?"

Stille Hoffnung. Herr (zum Dienstmann): Gehen Sie zum Mittagsznge nach dem Bahnhose und holen Sie meine Schwiegermutter ab. Sie haben sie im vorigen Jahr auch abgeholt und werden sie wiederer­kennen. Hier sind zwei Mark!" Dienstmann:Wenn sie aber nicht ankommt?" Herr:Dann bekommen Sie noch zwei Mark von mir!"

Der gebildete Leutnant.Was diese hu­moristischen Blätter nur immer auf uns herumzureiten haben?"Trösten Sie sich, Kamerad! Schon Schiller sagt: Krieg führt der Witz auf ewig mit dem Schönen."

Vorschlag. Fräulein (zum Dienstmädchen): Nein, Resi, wie schnell Sie nur neue Bekanntschaften machen. Kaum haben Sie einen Verehrer verabschiedet, gleich ist wieder ein anderer da. Wenn ich nur wüßte, wie Sie das machen." Dienstmädchen:Na, Fräulein, dann kommen Sie doch Sonntags mal mit in den Blauen Stern."

Humor des Auslandes. Das Automobil kam um die Ecke gesaust, und der Führer erblickte rechts in seinem Wege einen Mann mit einer Flinte über der Schulter und einem kränklich scheinenden Hunde an seiner Seite. Der Mann sprang noch rechtzeitig beiseite, aber der Hund wurde leider getötet. Der Fahrer stieg ab und beschaute sich sein Werk.Ist das Ihr Hund?" fragte er.Jawohl."Sind Sie mit zwanzig Mark zu­frieden?"Ja." Ein Geldstück wechselte seinen Besitzer und der Fahrer stieg wieder in seinen Wagen. Es tut mir leid, daß ich Ihnen Ihr Jagdvergnügen für heute verdorben habe, "sagte er dabeiIch wollte nicht auf die Jagd," entgegnete der andere.Was wollten Sie denn mit dem Hunde und der Flinte?"Ich wollte drüben in den Wald gehen, um den Hund zu er-, schießen."

Warum sind Sie so traurig, Frau Murphy?"

Mein Mann hat sechs Monate bekommen."Aber darum würde ich mir keine grauen Haare wachsen lassen.

Sechs Monate sind bald vorüber."Das stimmt, und das macht mir ja gerade den Kummer."

Letzte Fahrt.

Vom fernen Gestade herüber Klingt Abendglockenklang.

Stumm fährt in schaukelndem Kahne Ein Paar die Mut entlang.

Noch einmal lächelt die Sonne Zurück ans den leeren Kahn

Sie wird es nimmer verraten,

Was zwei im Elend getan.

Gustav A. Müller.

Handel und Volkswirtschaft.

Wieder ei« verlustbringendes Jahr für die Hagel- verstchernngSgesellschafteu! Nachdem bereits die Vorjahre für die Hagelversicherungsgesellschasten sehr verlustreich waren, stand auch das abgelauseue Haaeljahr unter keinem besseren Stern. Wie die .Un!«n' Allgemeine Deutsche Hagelverstcherungs-Gesellschaft in Weimar rnitieüt, blicke sie infolge der vielen und starten Havelschläge des ver­flossenen abnormen Sommers und der außergewöhnlich langen Dauer des Risikos tm Verein mit allen übrigen Hagelverficherungsgesell- schafleu wieder aus ein verlustbringende« Jahr zurück. Die verein­nahmten Prämien reichten für die D ckuug der Schäden nicht aus, ein Teil der Zinsen des Kapitalvermögens mußte noch herangezogen werden. Unter diesen Umständen dürfte mit Prämtenerhöhungen und Ausschreibungen von Nachschüssen gerechnet werden müssen.

Maggi-Geseklschaft. Diese bekannte Schweizer Nahrungs- mitielfabrrk, die mit einem Kapital von lO Mill. Fr cs, arbeitet, er­zielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Reingewinn von 1,793,88« Fr gegen 1,S47,r98 Fr. Al» Dividende gelangen 10 Pwzen (9 Prozent) zur Verteilung.

Rottweil, 10. Oktober. Durch den Konkurs der Schuhfabrik

I. E. Würthner in Deislingen, deren Inhaber auf der ge­planten Reise nach Amerika in Hamburg verhaftet wurde, ist nament' sich die Gewerdebank Deislingen in Mitleidenschaft gezogen. Die Bank, deren Kontrolleur Würthner ist, hat für «0 009 M. gefälschte Wechsel übernommen Der Ausfichtsrat der Gewerdebank Deislingen hat auf nächsten Sonntag eine außerordentliche General­versammlung anberaumt mit der Tagesordnung: .Statnteu- widrige» Verhalten der Borstandschast e». Neuwahl,' In einer Er­klärung in den hiesigen Zeitungen verwahrt sich die Borstandschast gegen den Vorwurf .Statuievwtdriges Verhalten' und macht dem Aufflchtsrat dea gleichen Vorwurf.

Alzey, s. Okt. In der Gemeinde Gumdsheim wurde in dem Weinberge eine» Gutsbesitzer» aus Gau-Algesheim ei» Re tz- lau »Herd aufgesunden. _

Heilbronuer Ledermarkt am 8. Oktober. Die Zufuhren zum heutigen Markte beringen etwa 25000 Kg. Der Verkauf von Schwalleder und deutschem Wildoderleder ging zu guten Preisen tusch von statten, war bei den übrigen Ledersorten weniger der Fall war. Die Produzenten Ware« von den erzielten Preisen nicht allgemein be­friedigt. Ss wurden verkauft und amtlich oerwogen:

1. Sohlleder 27gr KZ

2. Schmalleder und Wildoberleder 13M6,8 ,

3. Zeugleder 143.8 .

4. Kalbleder 180 ,

zusammen: 17v84 ira

mit einem Gesamtumsätze von ca. 66 ovo M- Der nächste Leder­markt findet am Dienstag den 3. Dezember d. I. statt. Bemerkt wird noch, daß in der städtischen Ledeihalle Wilhetmstr. 1 schon vor dem Markt Leder unentgeltlich etngelagert werden kann.

Herbstnachrichten und Weiuverkäufe.

Stadlkelter Heilbronn, 11. Okt. Die Lese des Früh- aewächses hat heute begonnen. Es wurden Gewichtsgrade nach Oechsle festgestellt von 86", 90°, 92° mit 8, 10 und 11°/<«> Säure. Es ist ein schöner Qüalitätswein. Weinmost kann anfangs der nächsten Woche gefaßt werden.

Bönnigheim OA, Besigheim, 10. Okt. Weinlese iu vollem Gang. Käufe dis jetzt zu 138180 M. Mo 3 Hektoliter. Qualität recht gut. Quantum schlägt meistens etwas zurück.

Aeckarzimmern, 9. Okr, In den schön belaubten und ge­sunden Weinbergen hiesiger Markung ist die Reife der Traube» so Weit vorgeschritten, daß die Freiherr!, von Gemmingeu-Hornbrrgsche Grundherrschast am Samstag den 12. Oktober mtt der Frühlese he» ginnt. Der Herbst der Gemeinde wird am 15. und 1«. Oktober statt- sinden. Der Beginn der Hauptlese in den Weinbergen der Grund- Herrschaft ist auf Dienstag den 18. Oktober festgesetzt und wird die selbe ca. 12 Tage in Anspruch nehmen. Man hat die berechtigte Hoffnung ans eine sehr gurr Qualität

MeimShei«, 9. Okr. Die Weinlese hat heute begonnen. Quantität geht zurück, dagegen Qualität sehr gut. Nach Besichtigung des schönen Standes der Weinberge wurden heute vor der Lese mehrere Käufe zu M. 180 abgeschloffen. Die Fa» werden hier «nentgelilich von und zur Station geführt.

Haberschlacht OA. Brackenheim. 10. Okt. Die Lese des FrühgewächseS hat teilweise gestern schon begonnen. Erzeugnis recht gut, da die Trauben in ihrer Reist sehr vorgeschritten. Känfe noch nicht abgeschlossen, dagegen einiges verstellt.

Vom Bottwartal, 1v. Okt. Dir neuerdings eingetretene regengeneizte Witterung hat eine Beschleunigung der heurigen Wein- lese begründet, zumal der vorgeschrittene Reifegrad der Traubensorten eine Fäulnis der überreifen Beere» befürchten läßt. Der Stand der Weinberge, insbesondere der der höheren Lagen» ist »ach Gesnndhett der Reben, deren Belaubung und der Rrifcentwickluu- der Früchte ein durchweg erfreulicher. Es darf ein ganz gute» Erzeugnis mit Sicherheit erwartet werden. Auch die Weinmostmenge wird »ach de« Schätzungen durchschnittlich eine befriedigende «erden, wenn auch die niederen Lagen eine« starke« Ausfall ergeben sollen. Bei dem letzt- jährigen soft völlige» Ausfall de» Weinherbstes ist der Halbe- bis Dreiviertelherbft des heurige» Jahrgang» de» Weingärtnern recht zu gönnen.

Antertürkhaiv» 10. Okt. Die hiesige Weingärtnergesellschaft beschloß in ihrer letzten Generalversammlung das heutige Erträg­nis nicht zur Versteigerung zu bringen und vor dem ersten Ablaß an Private nichts abzugeben. Die Gesellschaft hat sich in eine Gesellschaft mit beschr. Haftung umgewandelt, welcher zurzeit 34 Mitglieder angehören.

Vs« der badtfche» Tauber, 10. Ott. Mit der »rinlese wurde in Edelfingen» Unterbalbach und Gerlachsheim begannen Die Güte dürste die de» Jahres 1905 erreiche»; die Menge ist jedach ge­ring. lieber Preise verlmttet nach nicht».

Obst.

Stuttgart, 16. Ott. MostoSftmartt auf dem Nardbahnhaf- Stand: 141 Wagen, neu zugeführt 9« Wagen und zwar: 1 an» Preußen 1320 M.. » au, der Schwei, 1280-1370 M. SS »u, Italien 1220ISgo M-, » au» Oesterreich 1300-1360 M-, 18 au» Ungarn 1300-1880 M-, 4 au» Serbien 43201S60 M. Nach au», wärt» find abgegangen 60 Wagen. Kleinvrrkauf: «.807.40 M. per Zentner. Markt lebhaft.

Etzlinge», 10, Ott. Am Güterbahnhof stehen heute 4 Oester­reich«. 8 Jialiner, 1 Niederländer un» -2 Steiermärker. Preis «PO7 30 M. per Ztr.

GA-pIngen, 10 Okt. Angeführt 12 Wagen Obst. Preis S.S0-6.7V M per Ztr-

Al«, V1. Qtt. Da» Mostohst steiat hi« weit« im Preise; dn Handel belebt sich auch immer mehr. Gestern war« de« Markt auf dem Ostbahnhof 1» Wagen mit öfterreich., ital. nnb Schweizer Obst »«geführt, für welcher pro Wagen 12'0-13L0 M. und pro Zentner 8 80-7 M. bezahlt würbe«.