Kunst und Wissenschaft.
Glberfeld, 7. Oktober. Eine vom sozialdemokrati- sckra Arbeiterbtlvunßsveretn beabsichtigte Aufführung von Nathan der Weise" ist vom Oberbürgermeister verboten worden! Es wäre interessant zu wissen, wie man so etwas begründet.
Studentenschaft und Volk.
Ein Artikel der „Freistudentischen Korrespondenz" (herausgegeben von der „Deutschen Freien Studentenschaft"), enthält Anschauungen, die wert sind, weiter verbreitet zu werden. Wir lassen deshalb den Artikel folgen.
Zwischen dem Volk und der Gesamtheit der Studentenschaft hatte sich im Laufe der Entwicklung, ähnlich wie z. B. zwischen dem Volk und dem Offizierstande — eine Must aufgetan, die auch heute noch nicht überwunden ist. Die große Masse der Bevölkerung steht uninteressiert, ja zum großen Teil direkt ablehnend jenen Kreisen gegenüber, aus der sich später ihre Beamten und Führer rekrutieren sollen. Es gab Zeiten, wo ein Ausflackern idealen Geistes, wo dis volkstümlichen nationalen Bestrebungen in der Studentenschaft sie und das Volk Hand in Hand gehen ließen; es war damals, als die Burschenschaften sich zu Trägern der deutschen Freiheitsbestrebungen mach-- tm. Aber die Zeiten sind längst dahin, und unsere schnelllebende Zeit hat sie längst vergessen. Die Burschenschaften — wie alle ihnen verwandten Verbindungen — traten in den Hintergrund, pflegten in Meinem Kreise die überkommene Tradition und verloren, da sie sich hierauf beschränkten und nicht in ihrer Ausbildung mit der Entwicklung der Zeit gleichen Schritt hielten, schließlich den Zusammenhang mit iden vorwärtsstrebenden Elementen des Volkes. Die Studentenschaft kam in den Ruf einer Gesellschaft von Vereinlein und Vereinen, die ihre Ehre darein setzten, nach einem eigenen Komment zu leben, sich zu kleiden, Feste zu feiern, Ehrenhändel auszutragen und dadurch einen öden Standesdünkel großzuziehen. Höchstens vergoldete ein romantischer Schein dies Bild. Noch heute kennen weiteste Kreise des Volkes den Studenten nur als den stets trinkenden, pumpenden, fechtenden Nichtstuer, karrikiert in Witzblättern, sentimental verzuckert in gewissen Theaterstücken.
Selbstverständlich gibt es noch erhebliche Teile der Studentenschaft, die das Prinzip der Absonderung hoch halten, die, in Verbindungen geeint, unbekümmert um Forderungen der Zeit ihr Leben in der alten Bahn der Verbindungstradition führen. Aber es muß eigentlich als selbstverständlich gelten, daß nicht die gesamte deutsche Hochschuljugend in diesem Prinzip der Abschließung von der Außenwelt ihre Befriedigung finden konnte, sondern in sich das Bedürfnis fühlen mußte, mit dem „Volk", seinem Denken und Fühlen, seinem Streben und Hoffen in Verbindung zu bleiben, ans ihm.Nahrung zu saugen, es andererseits aus dem Kennen und Verstehen heraus in geeigneter Weife schon während des Studiums oder später zu befruchten. Daß diese Studenten besonders an den. großen Verkehrsplätzen zu finden sind, ist erklärlich, macht aber, daß sie hier, wo die Studentenschaft durchaus nicht im Mittelpunkt des Lebens und der Beobachtung steht, wenig bemerkt werden, so daß sich die Volksmeinung über die Studentenschaft trotzdem wenig ändert. Darunter leidet naturgemäß ihr Streben, das sich, vor allem daraus richten muß, das akademische Leben mit neuem Geist zu zu beleben, in der Studentenschaft zu wecken und zu wirken, damit hier wieder ein Leben entsteht, .das unserer Zeit angemessen ist, das die Aufmerksamkeit und Achtung des deutschen Volkes gewinnt und mit ihm Hand in Hand Kulturarbeit leistet. Eine solche Bewegung kann natürlich keine Parteibewegung im politischen Sinne sein; sie will nur helfen, Augen öffnen, Wege bahnen jedem, der: gewillt ist, aus eigener .Kraft, nicht im Banne der Tra dition einer Verbindung, feinen Bildungsgang einzuschln- gen. Wenn man die großen Schwierigkeiten folcher B-e- strebungen in Betracht zieht, wird man nicht leugnen dünnen, daß die jungen, freistudentischen Organisationen / in den zehn Jahren ihres Bestehens viele Erfolge erru'.rgen haben. Ohne — das ist nicht zu unterschätzen — i n die übliche Vereinsbildung und damit verbundene Fesi/elnng der persönlichen Freiheit und Selbständigkeit jedes Freistudenten zurückfallen, wirken sie durch die Mühen junger idealistischer Ehrenbeamter, die aus allgemeinen Wahlen der freien Studenten hervorgehen, an fast allen lüniversi- täten befruchtend ans das ganze akademische sZeben im oben angedeuteten Sinne. In Vorträgen und Diskussionen in vollster Oeffentlichkeit suchen sie die Studenten mit den Fragen der Zeit vertraut zu machen, dur ch Einrichtung sozialer Aemter (Arbeitsvermittlungsamt,. Auskunftsamt etc.) die Fortschritte im Volksleben au,cH der akademischen Bevölkerung nutzbar zu Wachen. J,tnmer wieder sind sie auch bemüht, durch direkte Arbeit oie trennende Kluft zwischen Studentenschaft und Volk ?/n überbrücken: Ihre Einrichtung waren jene studentischen Arbeiter-Unterrichtskurse, die so überaus segensreich jetzsi alljährlich auf viele Tausende wenig gebildeter Männer und Frauen jeglichen Standes und jeder politischen l'teberzeugung wirken und den Studenten mit jenen Volksschichten in enge Fühlung bringen. Immer wieder we rden Anstrengungen gemacht, durch Versammlungen, durch Preßberichte Verständnis für das akademische neuerw-ächende Leben zu erregen; allmählich ,ganz allmählich kommen sich denn ja auch Volk und Studentenschaft nähe r. Noch freilich mangelt es hüben wie drüben an der nötigen Unterstützung. Wie wertvoll aber solche Beftrebnn gen sind, das wird wohl niemand unterschätzen in den: Bewmßtsejn, daß auf unseren Hochschulen die künftigen Leiter der Volksgeschäfte ihre aufnahmefähigsten Jahre verlebe/rr.
Vermischtes.
D»r Ltreit u« Pt« Monika beendigt.
Die Verhandlungen. Mischen dem sächsischen Hofe und Frau Toselli. wegen Uebergabe der Prinzessin Pia Monika an den. echteren, scheinen nach dem Berl. Lokalanz. ihrem versöhnlichen Abschluß nahe. Ein Privattelegramm meldet a as Florenz, 8. Okt.: Frau Toselli erklärte sich bereit, ihre Tochter gutwillig dem säch
sischen Hof? zu überlassen. Di? Prinzessin wirii zü,rächst zu ihren Großeltern, dem Großherzogspaare von Toskana, nach Lindau gebracht werden. Frau Toselli beabsichtigt, den König von Sachsen driekt von ihrem entgegenkommenden Entschluß zu verständigen. Sie will ihre Whne alljährlich Wiedersehen und die Prinzessin in jedem Jahr einige Zeit bei sich haben. Wegen der Frage der Apanage findet heute eine Konferenz statt. Dieser Umschwung in der Stellungnahme der Frau Toselli muß einigermaßen befremden, nachdem sie nach der Trauung in London Nrit Nachdruck erklärt hatte, daß sie sich niemals von ihrer Tochter trennen werde. Die Verhandlungen zwischen Frau Tosellj und dem sächsischen Hofe führt der Rechtsbeistand der ehenraligen Gräfin Montignoso, Rechtsanwalt Dr. Franz Ivers - Berlin.
Am Dresdener Hofe ist bisher nichts davon bekannt, daß Frau Toselli sich bereit erklärt habe, die Prinzessin Monika Pia gutwillig herauszugeben.
Der Heilsarmee- General Booth will sich zurückzteheu.
Einem Berliner Blatte wird aus Chicago gemeldet: General Booth, gab eine Erklärung ab, daß er sich bald von der Leitung der Heilsarmee zNrückziehen werde. Dev Nachfolger ist noch nicht bekannt. General Booth erklärte, er wolle sich ganz der Gründung einer Universität der Humanität widmen. Die jetzigen Universitäten lehrten nur dogmatische Religion. Der währe Glaube müßte zunächst der Erhebung der Bedrückten Und der geistigen Erziehung der Verstoßenen dienen. Ans den Prinzipien dieser der Heilsarmee zu Grunde liegenden Humanität soll die neue Universität beruhen.
Wen» man «icht tschechisch kau«.
Ans Newyork wird der Fr. Ztg. geschrieben: Nie ist der amerikanische Politiker glücklicher, als wenn er einer Versammlung von Ausländern mit einigen Worten in ihrer eigenen. Sprache aufwarten kann. Dabei ist aber Vorsicht geboten, wie ein Erlebnis zeigt, das voriger Tage Herr Frank C. Wächter, ein Mitglied des Kongresses in Maryland hätte. Er war in Baltimore in einer tschechischen Versammlung als Redner ausgetreten und hatte seine Zuhörer zu großem Beifall begeistert. Als Herr Wächter sich gesetzt hatte und sie noch immer klatschten, glaubte er ein klebriges tun zu sollen und er ersuchte.' schnell ein Mitglied des Empfangs-Ausschusses, ihm doch «inen kurzen tschechischen Satz vorzusagen, der einem Redner einen guten Abgang sichern werde. Herr Wächter lie'ß sich den starke Anforderungen an seine Zunge stellenden -Satz mehrfach wiederholen und, sich wieder in Redner-Positur stellend, schmetterte er die schnell gelernten 'Worte in den Saal hinaus. Die Wirkung war eine augenblickliche und unerwartete, die ganze Versammlung eilte nä,mlich in größter Eile den Ausgängen zu. „Um Gottes! oillen, was Hab« ich gemacht!" meinte Herr Wächter, „vovhin laufen nur die Leute?" Vergeblich suchten seine Blicke .den Herrn, der ihm die Worte vorgesagt hatte. Ein anderer trat dafür an ihn heran, und sagte: „Die Leute s/nd im Schankzimmer und warten dort ans Sie. Sie haben shnen ja eben versprochen, ein Füßchen Bier üuf- zuleg en."
Tolstoi über die russische Jugend.
Der Uebersall auf das Gutshaus inIassnaja P o l- jurm (über den kürzlich in der „Frankfurter Zeitung" berichtet wurde) hat nicht nur auf die russische Gesellschaft, sondern auch Leo Tolstoi und die Seinigen einen tiefen Eindruck gemacht. Ein Mitarbeiter der Peters'burgskaja Ga- setta hat am Tage von Tolstois 55jährigem Schriftstellerjubiläum, am 6. September, in Jassnaja Poljana geweilt. In der Jubiläumszeit, die zeitlich mit dem Uebersall zusammenfiel und den Einoruck bitterer Ironie hervorruft. Im Gastzimmer, beim Tee, so berichtet der Gast, wurde
über den Vorfall gesprochen. Dabei meinte Tolstoi: „-
Um den Geist tut es einem leid... Es geschieht, was früher nicht vorgekommen ist. Es besteht keine Achtung vor dem Alter bei der Ingens. So erinnere ich mich, daß hier in Jassnaja Poljana ein alter und ehrwürdiger Bauer Jermilow lebte. Er hatte eine große -Familie. Und er trat oft als Richter auf, wenn in ihr Zwistigkeiten vorkamen. Er pflegte die Schwiegertöchter, wenn sie in Streit geraten waren, in verschiedene Räume des Erdgeschosses einzuschließen. Und seine Autorität war so groß, daß man sich seiner Entscheidung unweigerlich fügte. Jetzt ist das Gegenteil der Fall. Die Alten gestehen mir ein, daß die Jugend sich vollständig ihrer Autorität entziehe. .. So kehrte ich vor einigen Tagen abends von einem Spaziergange im Park heim und hörte plötzlich hinter den Bäumen Kinderstimmen. Sie schimpften sich mit den gemeinsten, unflätigsten Worten. Anfangs wollte ich vorübergehen. Dann aber dachte ich: darunter kann einer meiner Zöglinge sein. Wie soll ich also vorübergehen? Ich trete an die Kinderschar heran. Es ist so: einer meiner früheren Zöglinge ist darunter, ein hübscher, zwölfjähriger Knabe. Seine Blicke sind aber nicht mehr rein, keine Kinderaugen. . . . Ich rede ihn an. Ich frage ihn, ob er sich denn nicht schäme, so gemeine Worte zu gebrauchen. „Das war ich nicht!" lügt er anfangs. Ich spreche ihm davon, daß er als der älteste unter den Kindern, mit denen er sich schimpfte, sie verderbe und demoralisiere. „Oho!" meint der Knabe (herausfordernd und blinkt nicht einmal, mit den Augen; „da sollten Sie hören, wie sic schimpfen! Noch heftiger als ich!" — Furchtbar schwer ist ein solcher Eindruck. Sets habe ich das Bild eines umgestülpten Glases vor Augen. Soviel man auch darauf gießen mag, gleichveil, es wird nur an der Wandung herabfliehen. Ins Glas kommt aber kein Tropfen. Das ist furchtbar! Um den Geist tut es einem leid. . . ."
(Dass ,was Tolstoi an der russischen Jugend aus- stellt, findet sich leider auch bei der Jugend anderer Länder. Red.)
Die Sklaverei tu Marokko
In Her „Politisch-Anthropologischen Revue" beschäftigt sich Dr. Hans Eckert, ein genauer Kenner des nrau- rischen Reiches, mit der Bedeutung der Sklaverei in Marokko. Dieser Forscher erblickt auf Grund seiner eigenen Erfahrungen einen wesentlichen Grund für die Entartung der politischen und sozialen Verhältnisse des letzten Landes der alten, maurischen Kultur in dem zersetzenden Ein
fluß der Sklaverei, die dort noch gegenwärtig in vollster Blüte steht. Vornehme Mauren halten sich 3V und mehr Sklaven, ausschließlich Neger, die ans dem Sudan oder aus Liberia her'beigeschleppt werden. Die Sklaven werden im allgemeinen gut behandelt und in die Familie ausgenommen. Die Männer haben die Garten- und Feldarbeit, sowie die Küche und den Stall zu besorgen, die Frauen sind dagegen zur Bedienung nick» Reinigung bestimmt. Läßt sich nun der maurische Herr zu einer seiner Negersklavinnen herab, was nicht selten der Fall ist, und bekommt diese von ihm «in Kind, so werden dadurch Mutter und Kind frei. Die Kinder dieser Raffenmischung sind dann den maurischen Kindern vollkommen ebenbürtig. Dadurch entstand im Laues der Zeit eine umfassende Zersetzung der maurischen Rasse, die sich in der ärmeren Landbevölkerung noch, im geringeren, bei der reicheren städtischen Bevölkerung aber im höchsten Grade kundgibt. Auch der Sultan selbst hat Negetblnt in seinen Adern und in seiner nächsten Umgebung befinden sich Männer, bei denen der edlere Typus des Mauren fast völlig gegen den des plumpen Negers verschwunden ist. Wahrscheinlich hat keine andere Erscheinung des marokkanischen Lebens eine so tiefgreifende Wirkung zur Herbeiführung einen Zersetzung aller körperlichen und geistigen Gaben des Volkes ausgeübt, wie die Sklaverei und die hieraus entstandene Vermischung mit Negerblut. Die Entartung der Bevölkerung Marokkos wird, wenn die derzeitigen Verhältnisse d'er Sklavenwirtschaft fortdauern, keine Möglichkeit zur Aufnahme europäischer Kultur bieten. Nur die freilich noch jetzt zahlreichen Reste einer unverdorbenen maurischen Rasse, die sich außerhalb der Städte vorfinden, lassen eine geringe Hoffnung auf Erhaltung des edlen Stammes. In der Erhaltung der unvermischt gebliebenen maurischen Landbevölkerung und in der Abschaffung der Sklaverei erblickt der Forscher Dr. Eckert das vornehmste uns allein aussichtsreich« Ziel des Külturwerkes, zu dessen Verrichtung der europäische Einfluß in Marokko berufen erscheint. Wenn man dagegen den Marokkanern das Bewußtsein einer eigenen ursprünglichen Kultur und ihrer früheren Größe erst ganz abhanden gekommen sein wird, kann auf eine Wiederkehr zu einem geordneten Staatsund Kulturleben überhaupt nicht 'mehr gerechnet werden.
Handel und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 8. Ott. Die bekannte Leipziger Buchhändlnfirma K.F. Köhler, hat die hiesige Firma Paul Nefj, Kommissionsgeschäft angekauft, und errichtet ein großes Barsortiment und Kommissionsgeschäft. Ei» anderer großes Barsortiweut der Leipziger Firma Albert Koch und Eie., besteht bereits am hiesigen Platze. Dem hiesigen Buchhandel wird dieser Wettbewerb zweier leistungsfähiger Firmen sehr zu statten kommen.
Stuttgart, 9. Okr. Die Einnahmen au» dem württcmb. Post-, Telegraphen- und Fernspiechbetried im Monat August dieses Jahres betragen !.158-768,7t M-; im Vorjahre löste man 91.278,86 M. weniger. In den fünf Monaten April btS August wurden insgesamt 8.816.869,15 M. vereinnahmt, im Jahre 1908 weniger 5> 5.185.6 i M.
Vorort Wangen, 9. Ott. Nicht lange du,sie sich die hiesige Einwohnerschaft des Fleischabschlags vom Rindfleisch auf 60 Pl. pro Pfund erfreuen; die Metzger haben sich nunmehr dahin genaigi, von heute ab das Pfund Rindfleisch zu 15 Pf. zu verkaufen.
Bracken heim» 9. Ott. Bei einem auf dem gestrigen Viehmarkt in Hellbronn anfgetriebemn Rindviehftück deS Händjer» Abraham Haas au» dem Bezirk Mosbach (Baden) ist vom beamteten Tierarzt in Hcilbronn der Verdacht der Raul- und Klauenseuche aus gesprochen worden. Die erforderlichen Schutzmatzregeln für den Hiesige- Bezirk hat da» Obcramt angeordnet.
Geislingen, io. Oktober. Süddeutsche Banmwoll- Jndnstri« Kuchen. Die gestrige Generalversammlung genehmigte die Anträge der Verwaltung und setzte die Dividende aus 8 fest. Die ausschcideoden Mitglieder de» Ausfichtszat« wurden wiedergewählt.
Nürnberg, 6 Ott. Die mehrfach erwähnte Gründung einer Genofsenschaftsbr«uerei der Gastwirte ist jetzt durch die Eintrogunq in dar Genosieuschaftsregister perfekt. Die Firma lautet .Genoss en- schastsdrauerei für Nürnberg, Fürth und Umgebung, e. Gen. m. t. H." Die Haftsumme jeder Geschäftsanteils beträgt 300 M., der Moximalbesttz jedes Genossen 20» Anteile. Die Hauvt- soche, die Erwerbung einer Brauerei, ist der neuen Genossenschaft aber noch nicht geglückt, obgleich man mit verschiedenen Brauereien Verhandlungen eiugeleilet hat.
Stuttgart, 10. Okt. Kartoffelgroßmarkt auf oem Lconhardsplatz- Zufuhr 880 Ztr. Preis 2 SO Mk. — 4.— Mk. per Ztr. — Krautmarkt auf dem Marktplatz IrZufuhr 1000 Stück. Preis IS-15 Pik. per 100 Stück.
StnugmU» 8. Ott. Echlachtviebmarkt. Zuger ne»«»
Ochsen: SO, Farren, SS Kalbel» 181, SSlber 278, Schwein« 723 »erkauft: Ochsen 30 Farren 74 Kalbetn 170. Kälber 278, Schwei: e 728 Unverkauft: Ochsen 00, Farren 06 Kölbeln 017. Kälber — Schweine —. Erlös au» '/, Kg. Schlachtgewicht Ocksen> Ovo» auSgemästcte von — bis - Pfg., 2. Qualität, von 82 bi» 83 P>;.. Bullen: 1. Oualttät, »ollsteischige von 69 bi» 71 Pfg., 2. Quaitt. ä. irre und weniger fleischige von 68 bi» 69 Pfg. Stiere und Im» linder : 1. Qual., ausgemäftete von 8l bi» 82 Pfg., 2 Qnol. st«'- schige v»n 78 bi» 8l Pfg.. 8. Qualität geringere v»o 77 bi» 79 Pfp., Kühe: 1. Qual., junge gemästet« von bi» — Pfg, 2. Qual., alte» von 60 bi» 70 Pfg., 8. Qual., geringe von 40 bis 50 Psg. Kälber: l. Qual , beste Saugkälber von 85 bis 088 Pfg. 2. Qual., gute Saugkälber v»u 8S bi» 84 Pfg.. 3. Qual-, geringe Saugkälber von 79 bis 81 Psg, Schweine: 1. Qual., junge fleischige d»n 68 bi» 69 Pfg-, 2 Qual schwer« fette v»u 66 bis 67 Pfg.. 3. Qual-, geringere Sauen» »,u 57 bi» Via-59 Verlauf de» Mark«»: Schweine und Kälber ebhast, s»vst mäßig belebt.
Obst.
Stuttgart, S. Ott. kMostobftmarkt auf dem Norbbahuhof.) Stand: 175 Wage», neu zugeführt 59 Wagen und zwar: 8 aus Preußen 1800 M., 8 aus der Schweiz l250—13i<1 M. 4 an» Oeste- rrich 13W-13S0 R. 3 an» Ungarn 1210-1830 M. 40 aus Italien 1000—1350 Nach auswärts find abgegangen: 61 Wagen. Klein- verkaus: 6 50 7,20 per Ztr. Mark sehr lebhaft.
Eßlingen, 9. Ott. Auf dem Süterbahahof stehen Heu.« 11 Wage» ans Italien 10 au» Serble.,, 1 au» Oesterreich, 1 ans der Schweige, 3 aus Tirol. 1 aus Holland uud S ons deu Niederlanden Preis «.»0-7 M. per Ztr.
Göppingen» 9. Okt. Zngesührt « Wagen Obst. Preis 6.80 bi, 1.80 M. per Ztr.
Herbstnachrichten «ub Weiuverkaufe.
Großgartach. 9. Ott. Lese de» FrühgewSchses in vollem Sang; Qualität vorzüglich: viel verstellt ohne festen Preis.
Hessigheim a. « . 9. Okt. Käufe zu M- 16».-, M. 173- un» M- 171. - pro 3 Hektoliter. Mostgewicht vou rotgemischt («ffeu- tnler, Silvaner, Elbling) bi» zu Sl Grab nach Oechsle.
Lauste» a. N. 9. Ott. Verkauft S Hektoliter zu 153 und 178 Mark, ferner 1«5, i«8 und >70 Mk.
Gemmri-Hri«, 8. Ott. Lese in vollem Gang. Beschaffenheit recht gut. Weinmost kann jetzt gefaßt Weeden.
Hohenstein, Station Sirchhei» a. N., b. Ott. Lese in vollem Gang. Käufe zu 171 M. für den Stmer, Vorrat usch 2 0 Eimer.
Hofe», O«. Besigheim, 9. Ott. Heusi wurden hier zirka »0 Eimer Wein verkauft pro Eimer zu 143 M. Vorrat zirka 50 brs «0 Eimer noch lauter gute Wrine. Käufer siM-willkommen.
N«»stabt »ei Waiblingen, ». Ott. Einige Käufe zu lvO—15z Mart pro 3 Hektoliter.