Besuch ab und sagte ihm seine Mithilfe Zu. Das KoN- sularkorps drückte Regnault die Hoffnung auf baldige Wie­derherstellung der Ordnung aus. Von Fez werden seit der Abreise Abdul Aziz' keine Ruhestörungen gemeldet. Die Lage in den Häfen ist befriedigend. Pariser Zeit­ungen dementieren die Nachricht, daß Deutschland Un­terhandlungen mit der französischen Regierung an­zubahnen versucht habe, um in Marokko eine Inte­ressensphäre zu erhalten. Der Köln. Zeitung wird aus Tanger telegraphiert: Die rasche und wirksame Hilfe der deutschen Reichsregierung, den in Casablanca geschädigten Deutschen aus Reichsmitteln ei­nen Vorschuß zu gewähren, rief bei allen Deutschen in Ma­rokko große Freude hervor.

Tages-Chronik.

Berlin, 19. Sept. Admiral von Arnim ist nach einer Meldung aus Wilhelmshaven in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs zur Disposition gestellt worden, Vizeadmiral Fischel ist zum Admiral besöroert worden. Die Konteradmirale Götz und v. Müller wurden zu Vizeadmiralen befördert.

Berlin, 20. Sept. Die Berliner Fleischer­innung, die über tausend Mitglieder zählt, hat, wie dieDeutsche Fleischerzeituug" mitteilt, beschlossen, aus dem Deutschen Fl «i scherverband e auszuschei­den. Grund dazu gibt das Verhalten des Verbandsvor­standes aus der Tagung in Hamburg und die Affäre Ring- Zerwes.

Dresden, 19. Sept. Die 79. Naturforscher- und Aerzteversammlung, die hier tagte beschloß, im nächsten Jahre in Köln zu tagen. Zum 1. Vorsitzenden wurde gewählt Pros. Dr. Wettstein v. Westerheim in Wien und die Professoren Dr. Rübuer-Berlin und Dr. Wien-Würz­burg als Stellvertreter. Vom Kaiser und vom König von Sachsen sind Danktelegramme auf die an sie gerichteten Huldigungstelegramme singegangen.

Bo» Ver Maina«. i9. Sept. lieber das Be­finden des Großherzogs wird folgendes Bullettn ausgegebeu: Die Krankheit des Großherzogs besteht m emer anfänglich schmerzhaften von Fieber begleiteten Entzün­dung des Darmes (Colius) Der Zustand des Groß- hnzogshm sich bis heute noch nicht w e s e nt lt ch ged essert. Das subjektive Empfinden ist wechselnd. Die Nachtruhe erleidet läufig Unterbrechungen. Der Puls ist tm Verhält­nis zur Körpertemperatur lehr beschleunigt und unregelmäßig.

München, 20. Sept. Wie dieMünchener Neuesten Nachrichten" aus Partenkirchen meldet, stürzte der Stu­dent Ernst Bruchner aus München, der in Begleitung von vier anderen Herren den Ausstieg zur Dreitor spitze unternommen, infolge Ausbrechens eines Standblockes 150 Meter tief ab. Er blieb sofort tot.

New-Aork, 18. Sept. Ein Finanzbeamter der Standard Oil Company bezeugte, daß die Standard Oil Company of Indiana, deren Kapital Doll. 1,000,000 beträgt, im letzten Jahre Doll. 10,516,000, im Jahre zuvor Doll. 8,753,000 Reingewinn erzielte. Diese Gesellschaft wurde kürzlich um Doll 29,000,000 gestraft.

In dem Hause Nr. 38 der Lehrter Straße inWerlin brach infolge Zündelns durch Kinder im Dachstock Feuer ans. Große Stichflammen setzten das Treppenhaus in Brand und versperrt enden Ansgang. Die Feuer­wehr mußte die gefährdeten Personen mit Sprungtüchern retten. Es gelang ihr auch, 15 Personen in Sicherheit zu bringen. 8 Personen erhielten zum Teil schwere Ver­letzungen. Eine Fr au und ein Kind sind tot. In der Todesangst sprangen einige über das Sprungtuch hi­naus und erlitten dadurch erhebliche Verletzungen.

Aus St. Gallen wird gemeldet: Die angestellte Un­tersuchung ergab, daß der Schloßbesitzer Güttin ger mit Ziegelsteinen erschlagen wurde; die Angehö­rigen des verhafteten Meier verlangen, dessen vorläufige Verbringung in eine Irrenanstalt.

Ein räuberischer Ueberfall auf einen PersonenzUg wird aus Tamb o w (Rußland) gemeldet. In einem Zuge der Südostbahnen befand sich ein Kaffenbote derNordischen Bank" und ein Kassenbote derWoronesch-Bank". 7 Räu­ber nahmen dem einen Boten 24000, dem anderen 20000 Rubel ab. Der Begleitpolizist wurde leicht verwundet. Die Räuber entkamen.

Arbeiterbewegung.

Straßbnrg i- Elf., 20. Sept. Die Bauunter­nehmer beschlossen heute, in einer gukbesuchten Versamm­lung, die organisierten Erdarbeitern. Bau­hilfsarbeiter auszusperren.

Antwerpen, 18. September. Es erregt großes Aufsehen, daß die Firma Dreifuß u. C o. zur Auslavung an sie konfignierter Schiffe einen K o n tr a kt auf ein Jahr mitWillenis Kunnen" abgeschlossen hat, nach welchem alle Bedingungen der Arbeiter genehmigt werden. Die Arbeiter erhalten dadurch 6 Frs. täglich, 90 Cents für Ueber- stunden und 9 Frs. Samstags. Die Federation sucht gegen das Vorgehen dieser Firma Gegenmaßregeln zu ergreifen.

Antwerpen, 20. Sept. Ein vom Arbeitsmini- st e r gemachter Vorschlag, den Streik durch ein Schieds­gericht auszutragen, wurde von derFederation ma­ritime" zurückgewiesen.

Aus Württemberg.

Dienttuachrichten. Uebertragen: Dem Professor See­fried an der sechsklassigen Realschule in Heilbronn eine Ober­reallehrersstelle an der Oberrealschule daselbst; je eine Abteiluugs- ingenieursstelle bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen den Regierungsbaumeistern Bläßle und Enßlin und eine solche bei der Eisenbahnbauinspektion Eßlingen dem Regierungsbaumeister Fuchslocher.

In den Ruhestand versetzt: Den Finanzrat August Lang, Vorstand der Eisenbahnhauptkasse, seinem Ansuchen gemäß und ihm bei diesem Anlaß den Titel und Rang eines Oberfinanz­rats verliehen. _

Geburtstag der Königin. Als Predigttext für dir am 6. Oktober zu begehende gottesdienstliche Feier des Geburtstages der Köntbin hat der König die Schriftstelle Psalm 34, 2, gewählt: Ich will den Herrn loben allezeit, sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein."

Der Minister des Inner», Dr. v. Pischeck, ist Donnerstag abend aus dem Urlaub zurückgekehrt H Das württ. Beamtengesetz in seiner neuen Fas­sung ist mit den Gehaltstarifgrundsätzen, Pensionstabellen

u. s. w. in einer Textausgabe im Verlag der Buchhandlung I. Moß in Stuttgart heute erschienen.

Die württ. Eiseubahnverwaltuug hat eine Ver­fügung herausgegeben, wornach der Wagenaufschrteb auf den Stationen und in den Zügen zunächst probeweise wesentlich vereinfacht wird. Die Berriebstnspcktionen haben über den Erfolg des neuen Verfahrens und seinen Einfluß auf den Personalbedarf auf den 15. Dez. ds. Js. zu berichten. Ent- beholich werdende Wagenausschretber find anderweitig zu ver­wenden; wo tunlich, ist das Personal zu vertngern. Auf den größeren Stationen können zur Einleitung der Zugführer tu das neue Verfahren die Wagenausschretber nötigenfalls noch einige Wochen wie bisher beibehalten werden.

Transport von Kleinvieh. In einer Eingabe des württ. Tierschutzvereins an das Ministerium des In­nern heißt es: Bei dem württ. Tierschutzverein werden seit Jahren Klagen über den tierqnälerifchen Transport von Kälbern und sonstigem Kleinvieh vorgetragen. Dabei wurde ausgesührt, die gesetzliche Gestattung der Fesselung mit Stricken sowie die Art der Verladung der Tiere auf und ineinander in Wagen, seien stets Anlaß zu Uebel- ständen. Die Fesselung geschehe ohne Beachtung oder unter Umgehung der gesetzlichen Vorschriften, und eine polizeiliche Kontrolle könne nur schwer oder garnicht geübt werden. Dazu komme, daß gegen die Rohheiten der Metz­ger in solchen Anlässen nicht anszukommen sei. Zur Fesselung mit einem Strick ohne oder nur mit ganz wenig Strohunterlage komme das Liegen der Tiere auf ungenügende Strohunterlage in offenem Wagen oder klei­nen' sog. Handwagen. Der Kopf der Kälber hänge oft zum Wagen herab, die Tiere werden wie andere Gegen­stände in den Wagen geworfen und kommen auf den Rücken zu liegen. Der Transport geschehe bei strengem Winter offen ohne genügende oder mit gar keiner Be­deckung; im Sommer seien die Tiere durch die Fesselung der Sonnenhitze empfindlich preisgegeben. All das er­rege große Aergernis im Publikum und sollte nach § 360 Ziffer 13 des R.-St.-G.-B. bestraft werden können. Es sollen ganz allgemein nur sog. Käsigwagen oder Körbe für den Transport von Schweinen und Kälbern, mit Wegfall der Fesselung verwendet werden dürfen. In vie­len Städten des Landes seien schon Käfigwagen eingeführt und praktisch in Anwendung. Der Verein glaubt daher an das K. Ministerium des Innern die ganz gehorsame Bitte richten zu dürfen: Es mögen die Vorschriften über den Transport von gefesselten und geknebelten Kälbern Schweinen, Schafen und Ziegen und Geflügel aufgehoben und Bestimmungen erlassen werden, welche unter An­passung an die Vorschriften in anderen deutschen Staaten eine Fesselung verbieten, geeignete Transporteinricht- ungen vorschreiben und so den dermaligen tierqnälerifchen und Aergernis erregenden Einrichtungen ein Ende machen.

Stuttgart, 19. Sept. Der Gemeinderat verwilligte in seiner heutigen Sitzung zu Gunsten der durch das Branv- unglück heimgesuchlen Gemeinde Darmsheim 2000 M. Auf die Kosten für die von der Sluitgarrer Berufsfeuerwehr geleistete Hilfe von 351 M. wird verzichtet.

Stuttgart, 19. Septbr. Kronprinz Wilhelm v. Preußen, der im württ. Armeekorps .als Hauptmann n ln suits, des Jnf.-Reg. Kaiser Wilhelm Nr. 120 ge­führt wird, wird in Konsequenz seiner Beförderung zum Major unter Belastung n In snike des genannten Regi­ments zum Major befördert.

Stuttgart, 19. Sept. Der kürzlich verstorbene frü­here Stuttgarter Reichsbankdirektor Geh. Reg.-Rat Adolf

v. Simon in Wiesbaden hat der Stadt Stuttgart testa­mentarisch ein Vermächtnis von 10000 Mk. hinterlassen, und der Stadt das Recht eingeräumt, hierüber zu wohl­tätigen Zwecken frei zu verfügen. ,

Stuttgart, 20. Sept. Die Stadtgemeinde hat für -die Plätze für Wirtschaften und Schaubuden über das dies­jährige Volksfest rund 54 000 Mk. erlöst, wovon auf die Schaubudenplätze allein 40 000 Mk. entfallen.

Crailsheim, 19. Sept. Unterhalb unserer Stadt zeigen sich tm Jagstbett einige Versickerungsstellen, an denen beträchtliche Wassermengen in die Tieft fallen. Färbungs­versuche wurden bis jetzt noch nicht vorgenommen, ooch hatte man schon vor mehreren Jahrzehnten die Versinkur.gsstellen dichten taffen, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Die Dichtung löste sich und brach ein, sogar neue brüchige Stellen zeigten sich. In einer Versammlung der auch Vertreter der Regierung anwohnten, wurde nunmehr beschlossen, die Versinkukgsstelle neuerdings wieder dichten zu lass,«.

UliN, 19. Sept. Großes Aufsehen erregt die sicher verbürgte Kunde, daß dem Standesherren Grasen Ge­org Fugger-Kirchberg-Weißenhorn auf Schloß Oberkirchberg die Verwaltung seiner Herrschaften Kirchberg, Weißenhorn und Oberdischingen in aller Form abgenommen und dem Vorsitzenden des fürstlich und gräflich Fuggerschen Familienseniorrats, Grafen Karl Ernst Fu g g e r-Glö tt-Kir chh ei m auf Schloß K'irchheim bei Mindelheim übertragen worden ist. Das Familienseniorrat hat dem Grasen Georg Fugger-Kirchberg einen Wohnsitz in Reichenha ll zunächst ans drei Jahre gemietet, wohin dessen Familie schon im Mär dieses Jahres von Stuttgart aus übergesiedelt ist. Bekanntlich stand die Herrschaft Kirchberg von 18691899, volle 30 Jahre, unter Sequester und hat dann unter dem Grafen Franz Fugger-Kirchberg einen erfreulichen Aufschwung genom­men, um nunmehr, unter dem Nachfolger und Bruder des letzteren, dem Grasen Georg, wieder dem Sequester (Zwangsverwaltung) zu verfallen, welchem sich Graf Ge­org, wie verlautet, freiwillig unterworfen hat. In einge­ireihten Kreisen hat diese Maßregel nicht überrascht.

Friedrichshasen, 19. Sept. Ende dieser Woche nimmt Gras Zeppelin mit seinem alten Ballon, an dessen Hinterer Höhensteuerung und Ausrüstung des Schiffes kleine Verbesserungen vorgenommen worden sind, die Ver­suchsfahrten wieder auf. Nach einigen kleineren Ueb- nngstouren soll die schon seit lange geplante ausge­dehnte Dauerfahrt unternommen werden, die sich Berlin als Ziel gesteckt hat. Jedenfalls darf dem Ver­laus der Fahrt mit Spannung entgegengesehen werden.

Der 10jährige Sohn des Taglöhners Merz in Nordheim trank nach dem Genuß von unreifem Obst Wasser. Er erkrankte an Ruhr und ist nun dieser Krank­heit erlegen. Die Meldung Stuttgarter Blätter, der Knabe sei am Verschlucken eines Geldstücks gestorben ist Un­richtig.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 19. Sept. Das Oberlandesgericht hatte sich als Berufungsinstanz mit einer Klage des Staats­straßenwärters Epple jn Ulm gegen den Verband der Straßen-, Fluß- und Schleußenwärter Württembergs bezw. drei Mitglieder dieses Verbandes wegen Garantieversprech­ens zu befassen. Epple war einer der Gründer des ge­nannten Verbandes, tat sich agitatorisch hervor und warb eine Reihe von Mitgliedern. Bald aber stellte sich heraus, daß ,er diese Tätigkeit, abgesehen von dem Ersatz seiner Auslagen, nicht ehrenamtlich versehen, sondern dafür be­zahlt sein wollte. Er forderte dann von dem inzwischen gegründeten Verband als Entschädigung für seine Tätig­keit pro Straßenwärter 1 Mk. ohne Rücksicht darauf, ob die betreffenden Wärter dem Verband angehörten oder nicht. Das hätte einen Betrag von etwa 880 Mk. ausge­macht. Der Verband lehnte diese Forderung ab. Epple hielt sich nun aber an drei Kollegen, von denen er behaup­tete, daß sie einmal in einer Versammlung ihm gegenüber geäußert hätten, ier müsse pro Wärter 1 Mk. bekommen, und verklagte die drei Kollegen wegen Garantieversprechen. Vor der Zivilkammer in Ravensburg wurde er mit seiner Forderung kostenpflichtig abgewiesen; bei diesem Urteil be­ruhigte er sich aber nicht, sondern prozessierte weiter, bis nunmehr auch das Oberlandesgericht seine Forderung de­finitiv abgelehnt hat.

Stuttgart, 19. Sept. (Strafkammer.) Wegen Un­terschlagung hatte sich der 18jährige Handlungsgehilfe Al­fred Heymer von Krimmitschau zu verantworten. Der Angeklagte der bei einem hiesigen Geschäftsmann angestellt war, erhielt am 28. August den Auftrag, einen Scheck jin Höhe von 7400 Mk. einzulösen und davon 7000 Mk. auf die Vereinsbank einznzahlen. Er lieferte jedoch das Geld auf der Bank nicht ab, sondern kaufte sich von dem Geld ein Paar Schuhe um 19 Mk. und ein Fahrrad üm 110 M. Mit dem Rad fuhr er sodann nach Eßlingen, wo er sich einen Anzug um 38. M. kaufte. Abends fuhr er nach Stuttgart zurück und begab sich in die Wohnung einer Inskribierten, wo er zehn Flaschen Sekt bezahlte. Wäh­rend des Zechgelages verfiel er in Schlaf und als er erwachte, war das Geld bis aus 15 Pfennig verschwunden. Die Inskribierte, die ohne Zweifel das Geld gestohlen hatte, suchte noch in der gleichen Nacht das Weite und konnte noch nicht ermittelt werden. Die Strafkammer nahm Unterschlagung in Höhe von 7400 Mk. an und ver­urteilte den Angeklagten zu zehn Monaten Gefängnis.

Stuttgart, 20. Sept. (Strafkammer.) Auf Grund nichtöffentlicher Verhandlung wurde eine Wirtsfrau von hier wegen versuchten Verbrechens gegen das kei­mende Leben zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, unter Anrechnung von einem Monat fünfzehn Tagen für Untersuchungshaft. Ihr von ihr getrennt lebender Mann erhielt wegen Beihilfe einen Monat Gefängnis. Es ist dies der vierte Fall in der Angelegenheit des Wundarzts Pfizenmaier.

Aus der Heimatkunde.Jn unserm Rat- Hanse ist auch das Standesamt. Dorthin gehen diejenigen Leute, die eine Ehe schließen wollen. Sie sind aber dann immer noch nicht Mann und Frau; was muß erst noch geschehen?"

Handel und Volkswirtschaft.

Reutlingen, 16. Sept. Der Stand der Weinberg um dir Achalm herum und insbesondere am Georgenderg berechügt zu besseren Hoffnungen als seit Jahren. Man fürchtet Heuer nicht das mythische Wor: Prinz Eugens:Lieber Belgrad nochmal stür­men als einen Becher Reutlinger sich kredenzen lassen."

Hellbraun, 19. Sept Das Salzweik hält am 21. Oktober seine 18. ordentliche Generalversammlung ab

Würzburg, 7. Sept. Der Schluß der Weinberge ans hiesiger Markung ersolgr am 28. September. Tue Witterung der letzten Wochen hat noch günstig gewirkt, sodaß mit einem Drittel-Herbst zu rechnen ist.

Aus Rheinhefscu, 18. Sept. Die Trauben haben sich in unserer Provinz bereits soweit entwickelt, daß in den nächste» Tagen überall der Weinberg sch luß angeordnet wird. Leider tritt der Sauerwurm wieder sehr stark auf. Die Reben sehen übrigens in allen Orten sthr gesund und frisch aus Die Frühduraunderliauben sind in der Ansietfc bereits soweit vorangeschrilten, daß das Einherbsten überall vor der Türe steht.

Bum Rhein, 16. Sepi. Infolge Auftretens der Reblaus in den Weinbergen der Gemeinde Kempten sind ungefähr 40 hes­sische Morgen in dar Verseuchungsgebiet eiugezogen. Gesetz­lich müßten nun sämtliche Weinbergsdestände vernichtet werden, aber von den ohnedies schon geschädigten Interessenten wird die Frage auf­geworfen, ob nicht wenigstens der bedeutende Traubenbestand der in das Sperrgebiet fallenden Weinberge von der Vernichtung verschont werden könnte. Es wird von den Interessenten gewünscht, daß die Trauben unter strenger Aussicht geherbstet und der von denselben ge­wonnene Most versteigert werden möge. Für diese Maßnahme erhofft man die Zustimmung der Regierung.

Saateustaudsbericht für Oesterreich. Das Ackerbaumini­sterium in Wien veröffentlicht den S a a t e n st a n d s b er i ch t von Mitte September: Die Witterung war seit der letzten Berichtsperiode unbeständig; die Ernte der Winterfrüchte ist bereits beendet. Winter- Wetzen hat einen mittelguten. Winterroggen einen weniger als mittel­guten Ertrag abgeworfen. Die Ernte de« Sommerweizens und des Sommerroggens ist noch im Gang; der Hafer ist zum größten Teil gut cingedracht. Die Entwicklung des Mais wurde teilweise durch das ungünstige Wetter beeinflußt Der Sland der Kartoffeln ist sehr gut. Der Ertrag an Hirse, Buchweizen, Erbsen, Wicken und Linsen ist voraussichtlich ein mittelguter; der Ertrag an Hanf ist ein guter. Zuckerrüben und Futterrüben stehen gut und dürften bei günstigem Wetter einen besseren Ertrag, als man erwartet, liefern. Die Aussichten der Weinlese sind die bc 1 en; die Ob st er n t e dürfte dagegen ein ungünstiges Resultat ergebe«.

Stuttgart, lg. Sept. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Stand: 44 Wagen, neu zugesührt 20 Wagen und zwar: 12 aus Italien 100SSO M 4 aus der Schweiz, 1000-1050, 2 Ungarn 1050 M, 1 aus Serbien 1050 Mk, 1 aus Oesterreich. Nach auswärts sind abgegangen 10 Wagen. Kleinverkaus: 8.306 M. Marktlage: Markt ruhig.

Ulm» 19. Sept. (Ledermarkt). Zufuhr 520 Zentner. Tendenz wenig günstig- Umsatz anhaltend schleppend. Verkauft und amtlich verwoaen: Schmal- und Wildleder 25110 Psd., Lohgar- und Soh- leder 7198 Psd-, Zeug- und Vacheleder 3707 Psd., Kalbleder 2089 Psd., zusammen 38 104 Pfund. Schafleder zugeführt etwa 20 Zent­ner. Ein Viertel der Zufuhr ging unverkauft zurück. Geldumsatz etwa 52000 Mk.