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nut Erzähler vom Schwarzwald.
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Amtsblatt für die Stadt Dildbad.
verkündigungsblatt
der Uzi. ^orstämter wildbad, Meistern, Lnzklößerle x.
mit
amtlicher ^remdenliste.
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Vom Revisionismus.
Stärker als je erhebt jetzt vor der Essener Tagung der deutschen Sozialdemokratie der Revisionismus seine Stimme, und er hat in der Tat allen Grund zu Zukunftshoffnungen nach dem Verlauf des Stuttgarter Kongresses, der ihm, »venu auch nicht einen äußerlichen Lieg, so doch «inen starken moralischen Erfolg gebracht hat. In der neuesten Nummer der „Sozial. Monatshefte" charakterisiert der Herausgeber Dr. I. Bloch das Stuttgarter Ergebnis als „eine Kräftigung des reformistischen Gedankens, der von der deutschen Partei getragen wurde." Wenn auch die Unentwegten in der kolonialen Frage bei der Abstimmung einen freilich sehr geringen Stimmenüberschuß erzielt haben, so sind unter der Minderheit gerade die Nationen gewesen, die Kolonialpolitik treiben und darum allein Erfahrung in Kolonialfragen besitzen, während die Mehrheit ihren Sieg der Hilfe von Bulgaren, Polen, Rumänien, Serben und Nationen von gleich ausschlaggebender kolonialer Bedeutung verdankt.
Auch in der Frage des Militarismus, so sagt Tr. Bloch, „hat die deutsche Partei auch nicht das geringste Zugeständnis an die „revolutionäre" Phrase gemacht."
Es ist begreiflich, daß die Revisionisten angesichts eines solchen Vordringens ihrer Ideen auf dem internationalen Kongreß versuchen, diese auch auf dem deutschen Parteitag zur Geltung zu bringen. Gleichfalls in den „Soz. Monatsheften" beschäftigten sich nämlich Hus und Kolb mit den Essener Beratungen, und sie fordern ganz entschieden eine Abkehr von dem bisherigen Weg. Hus meint: Zusammensassen der freiheitlich gesinnten Staatsbürger, keine Einengungspolitik, Ausbreitung der Kanrpf- sront, eine Politik, die uns Freunde und Bundesgenossen bringen wird, so muß der Parteitag entscheiden, und er verlangt eine „Parole, die unzweideutig die Schlachtlinie aller Freiheitsfreunde formiert gegen Konservatismus und Klerikalismus". In die gleiche Kerbe haut Wilhelm Kolb in seinem Aufsatz: „Von Dresden .nach Essen." Er frägt: „Hat die Sozialdemokratie wirklich ein Interesse daran, alle anderen Parteien gegen sich aufzubringen und sic zu einer einzigen reaktionären Masse zusammenzuschweißcn? und gibt die Antwort:
„Es ist gar nicht denkbar, daß die Sozialdemokratie die politische Macht auf einmal erwirbt; es würde das auch gar nicht in ihrem eigenen Interesse liegen, solange die wirtschaftliche Entwicklung nicht einen Reife-
Die ölaue Name.
Kriminal-Roman von Auguste Grone r.
25) (Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
„Ah! Photographien", sagte er, und dann eines der rasch herausgegrisfenen Bilder betrachtend; „Tine Schönheit, aber keine Dame."
Als er ein zweites Bild herausnahm, das dieselbe Person vorstellte, bilckte er zu Thorn hinüber.
„Ist das Fräulein Lehmann?"
„Warum nehmen Sie das nicht sofort an?" fragte der Maler verwundert.
„Aus zwei Gründen. Der eine davon ist: Weil diese beiden Bilder, ps sind freilich Kostümbilder, eine hellhaarige Frau vorstellen, und die „Salzburger Zeitung" erwähnte, daß Fräulein Lehmann eine auffallend schöne Brünette gewesen sei."
Thorn lächelte.
„Sic liebte es damals, als diese Kostümbilder angefertigt wurden, ihr Heer zu pudern."
„Ah so! Und liebte es, sich zu tragen, wie eine Exzentrik-Sängerin."
„Die war sie."
„Ah! Wo sang sie denn?"
„In einem untergeordneten Vergnügungslokal Berlins."
„Und sollte Baronin Wallroth werden?"
„Mein Vetter wußte von dieser Partie ihres Lebens nichts."
„Das erklärte diese Brautschaft."
„Hielt er sie für eine solide Person."
„Die sie nicht war?"
Thorn lächelte Nur malitiös.
Auch über des Detektivs Gesicht huschte ein Lächeln hin, während seine Blicke aus dem Bildnis der sparsam toilettierten Dame ruhten, das er in der Hand hielt.
„War sie talentiert?" erkundigte er sich.
Thorn zUckte die Achseln.
„Im Leben wenigstens mußte sie eine gute Schauspielerin gewesen sein, sonst hätte mein Vetter nicht daran gedacht, sie zu heiraten. Er ist nämlich vollsinnig." „Er/vm -aber ve rm utlich heftig berliM in dieses
grad erreicht hat, von dem sie augenblicklich noch recht weit entfernt ist. Wir können uns nun nicht auf Grund einer an sich widerspruchsvollen Hypothese politisch die Hände binden lassen. Und doch hat uns diese total irrige und ungeschichtliche Auffassung von dem Zusammenbruch der kapitalistischen Wirtschaftsordnung alle die Resolutionen beschert, die uns heute wie Bleigewichte an den Füßen hängen. Mit dieser überlebten und durch die Tatsachen längst uck ubsurckum geführten Denkweise sollte die Partei endlich brechen. Wir sind in Deutschland an dem Punkte angelangt, wo die Sozialdemokratie nicht mehr ungestraft sich gegen den Entwicklungsgedanken vergehen kann. In Dresden hat die Mehrheit das vielleicht nicht einsehen können. In Essen muß sie das aber dokumentieren. In der Sozialdemokratie muß die Ueberzeugung sich bahnbrechen, daß auf uns ein großer Teil der Verantwortung für die künftige Gestaltung der politischen Verhältnisse Deutschlands ruht. Dann wird in ihrer Geschichte die Niederlage von 1907 nur eine vorübergehende Erscheinung darstellen."
Hierher gehört es auch, wenn Genosse Calwer zur Frage der Budgetbewilligung erklärt, daß „eine dauernde prinzipielle Ablehnung des Budgets jedenfalls grundverkehrt ist." Allerdings wird man sich von dem Einfluß dieser Ideen, die so ketzerisch mit der offiziellen Lehre umspringen, auf den Parteitag nicht viel versprechen dürfen. Aus den kürzlich mitgeteilten Anträgen gegen die Linksliberalen läßt sich ja ersehen, wie stark die Verhetzung der orthodoxen sozialistischen Presse gewirkt hat, und das Scherbengericht, das gegen Calwer seitens der Braunschweigcr sozialdemokratischen Parteifreunde eingeleitet werden soll, für seine Haltung in der Frage des''Massenstreiks und der Getreidezölle, spricht auch nicht dafür, daß man in Essen dem Standpunkt Calwers und seiner Freunde besonderes Verständnis und Liebe entgegenbringen wird. Aber um eine offizielle Anerkennung handelt es sich auch gar nicht. Es zeigt sich einmal, daß trotz Dresden, wo der Revisionismus im Jungbrunnen ersäuft schien, er nicht nur nicht vertilgt werden kann, sondern seine Ideen langsam fortschreiten, indem sie sich in dieser oder jener Form, bei dieser oder jener Frage in den Köpfen festsetzen und sodann, daß die Wortführer des Revisionismus freier und ungehinderter ihre Ansichten propagieren können, und wenigstens von der Parteileitung ein Maß. der Duldung erfahren, wie nach Dresden man es nicht erwarten durfte. An dieser
Weib und das macht die gescheitesten Leute bis zu einem gewissen Grad stupid."
„Da haben Sie recht. Ueberdics lebt er, der Kränkliche, ziemlich weltabgewandt und konnte daher solch einer Person um so leichter in das Netz fallen."
„Ja, solchen Frauenzimmern sind nur die richtigen Lebemänner gewachsen, jeden anderen bringen sie zu Albernheiten oder — zu noch mehr."
„Ja, auch zu noch mehr," wiederholte Thorn, schloß aber daraufhin fest die Lippen.
„Zum Beispiel zum morden," fuhr Müller fort.
Thorn schaute zu Boden.
„Oder war es vielleicht nur ein Totschlag?"
Jetzt schaute Thorn dem Detektiv wieder in die Augen und umfaßte, vermutlich unwissentlich, mit seiner blassen, schlanken Hand Müllers Arm.
„Ja, ein Totschlag", sagte er aufgeregt, „natürlich ein Totschlag."
Er hielt schon wieder inne.
„Drücken Sie nicht so fest", bat Müller lächelnd. „Sie pressen mir den Manschettenknopf ins Fleisch."
Thorn ließ seine Hand sinken.
„Solche Weiber können ja die Stillsten durch ihr Kokettieren oder ihre Frechheit zum Rasen bringen", fuhr Müller nachsinnend fort. „Ich nehme einstweilen dieses an und —"
„Nun — und?"
„Meine Sympathie ist daher einstweilen aus Seite des Totschlägers, falls es in diesem Falle einen solchen gibt, falls es nicht doch ein Selbstmord ist. Warum schauen Sie mich denn so an? Meinen Sie, daß ich diesem Falle deshalb nicht mit der nötigen Energie nachspüren werde?"
„O!"
Müller hatte nach dem Reisekurier gegriffen, welcher in einem der mehreren Fächer des Schrseibtisches lag.
Er war sehr rasch orientiert.
„Ich fahre um 3 Uhr 35 Minuten von hier ab und bin um 7 Uhr 29 Minuten in Linz. Von dort ab muß ich einen Personenzug benützen, der um 11 Uhr 16 Minuten in Salziburg ankommt. Um fünf Uhr früh pflege ich munter zu werden, so kann ich also gegen sechs. Uhr schon SL Ork Md SMe M»"; ^......
„Revolutionierung" der orthodoxen Sozialdemokratie haben die Reichstagswahlen dieses Jahres den größten Anteil, und ihre erzieherische Wirkung wird auf dem Parteitag in Essen größer sein als der große Sieg der Sozialdemokratie bei den Wahlen des Jahres 1903 in Dresden. ..4
Rundschau.
Die Haager Friedenskonferenz. Die Präsidenten und Ehrenpräsidenten aller Kommissionen hielten eine Versammlung ab, worin beschlossen wurde, an sämtliche Regierungen den Wunsch zu richten, für die neue Friedenskonferenz alle Anträge durch ein engeres, jaus neun Mitgliedern bestehendes Komitee vor bereiten zu lassen und ein detailliertes Programm aufzustellen. In der Schiedsgerichtskommission gab der italienische Delegierte Tornielli eine bedeutsame Erklärung ab: Im Prinzip sei man darüber einig, daß für juristische Fragen, speziell für die Auslegung internationaler Verträge das obligatorische Schiedsgericht anwendbar erscheine. Dagegen bestairden bezüglich der praktischen Anwendung zwei Systeme: Das eine, daß die einzelnen Staaten unter einander Schiedsgerichtsverträge allgemein oder für bestimmte Materien abschlössen, das andere, daß jetzt schon ein Weltschiedsvertrag abgeschlossen werde mit dem bekannten Vorbehalt der Unabhängigkeit in wesentlichen Interessen und daß. eine Liste derjenigen Materien beigesügt tverde, in denen das Schiedsgerichtsverfahren ohne diese Ausnahme unbedingt obligatorisch sein solle. Tie italienische Delegation stimmte konsequent für das weitergcheirde System, verhehlte sich aber nicht, daß auf diesem Boden eine Einigung nicht erzielt werden könne und daß bei der Gesamtabstimmung nur eine völlig bedeutungslose Liste zustandekame. Er halte deshalb im Interesse der Einigung für notwendig, sich derzeit auf die Erklärung zu beschränken, daß ein obligatorisches Schiedsverfahren für juristische Fragen, besonders für die Auslegung internationaler Verträge anwendbar erscheine, daß über die Regierungen aufzufordern seien, nach sorgfältiger Prüfung Vorschläge über die praktische Anwendung dieses Grundsatzes zu inachen, und unter einander zu vereinbaren. In diesem Sinne behalte er sich vor, einen Antrag zu stellen.
Der erste österreichisch-ungarische Delegierte M erey, der erste deutsche Delegierte Frhr. von Marsch all und der erste schweizerische Delegierte Carlin erklärten hie-
„Sie meinen an dem Tatort?"
„Ja. Wer hat denn die Schlüssel zu dem Hause, zu den Zimmern, welche Fräulein Lehmann bewohnt hat?"
„Wenn ihr Bruder sie nicht schon geholt hat, liegen sie noch bei der Polizei."
„Sie hatte einen Bruder?"
„Einen Stiefbruder, der hier lebt."
„Und der natürlich schon um den Fall weiß."
„Seit gestern wird er darum wissen. Fräulein Lehmann hat ihrer Umgebung von der Existenz dieses Bruders nichts gesagt. Es ist ihr einziger, noch lebender Verwandter. Mein Vetter hat gestern der Salzburger Polizei seinen Namen und seine Andresse bekanntgegeben, da wird man ihm ja vermutlich sogleich Nachricht gegeben haben."
„Vermutlich. Wie heißt der Herr?"
„Hubert Löhr."
Müller notierte sich den Namen.
„Und wo lebt er?"
„Hier in Wien, im dreizehnten Bezirk, Roten Berggasse Nr. 27."
Der Detektiv notierte sich auch die Adresse.
„Er wird vielleicht schon abgereist sein," fügte Thorn hinzu.
„Was mir recht unangenehm wäre", sagte Müller. „Denn wenn es Spuren gegeben hat, so waren es, wenigstens, scheinbar, geringfügige, denn der Doktor und der Herr Polizeikommissär bemerkten sie nicht, und dieser Herr Löhr wird sie möglicherweise ganz verwischen."
„Ja, ja, er weiß, falls Edmund ihn nicht mehr hiev angetrosfen hat, ja nicht, daß wir Vorhaben, nach solchen fahnden zu lassen."
„Nun, da läßt sich nichts dagegen tun", bemerkte Müller und erhob sich.
Er hatte noch sein offenes Notizbuch in der einen und den Bleistift in der anderen Hand.
„Wem habe ich zu relationieren?" fragte er. „Dem Baron oder Ihnen?"
„Mir."
„Und wo treffen Sie Nachrichten?"
Thorn überlegte ein wenig.
; „Soll jH nicht auch nach. SalzhurZ kommen?."
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