Mission, Beernaut, hervor, daß die Beratungen der Konferenz in diesem Falle einen wichtigen Fortschritt bedeuteten. Die 11 Artikel werden teils dem Entwurf entsprechend, teils mit Abänderungen angenommen. Zu dem Entwurf über die Regelung der Stellung neutraler Staatsangehöriger im Gebiete der Kriegführenden bemerkte der englische Delegierte, Lord Reay, er könne den Entwurf in der vorliegenden Fassung nicht annehmen, da hiedurch den neutralen Staatsangehörigen ein besonderes Vorrecht eingeräumt würde. Die Debatte wird am Montag fortgesetzt werden.
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Die Unruhen in Marokko haben mit dem Auftauchen des neuen Sultans Muley Hafid immer weitere Kreife gezogen. Dieser hat nach einer Kabelmeldung aus Tanger die Behörden von Mazagan aufgefordert, ihn als Sultan anzuerkennen, andernfalls werde er Gewalt anwenden. 600 Bewaffnete erwarten die Antwort der Behörden in einer Entfernung von 2 Wegstunden von der Stadt. Der Brief Muley Hafids wurde in der Moschee verlesen und Abdul Aziz für unwürdig erklärt, auf die Besetzung von Udschda und Casablanca durch die Franzosen hin noch länger Sultan zu bleiben. Muley Hafid wurde zum Sultan ausgerufen. Aehnliches erwartet man in anderen Küstenstädten. Demgegenüber beruft Abdul Aziz die gegen Raisuli und die Elkmes ausgesandten Streitkräfte zurück, um sich gegen seinen Gegensultan zur Wehr zu fetzen. Der Kaid von Saffi erkannte Muley Ha- f i d ebenfalls als Sultan an. Im Süden des Landes ist eine gewisse Beruhigung eingetreten. — Nach in Paris cingetrosfenen Meldungen aus Casablanca vom Freitag war der Kampf in der Nacht vom 28. auf den 29. ein sehr heftiger. Die Verluste der Franzosen betrugen nach den letzten Feststellungen 3 Tote und 12 Verwundete
Tages-KhrouiL.
Berlin, 20. August. Die Vorführung kinemato- graph, scher Bilser aus dem Prozeß Hau ist in der ganzen Ausdehnung Berlins verboten worden. — Mtt Recht!
Berlin, 30. Aug. Der lenkbareMilitärbal- lon wird voraussichtlich am Montag zur Parade eine Fahrt von Tegel nach dem Tempelhofer Felde unternehmen und bei dieser Gelegenheit dem Kaiser vorgeführt werden. Auch das Parsevalsche Motorlufifchiff dürfte sich eivfinden.
Berlin, 30. Aug. Die Dortmunder Arbeiterzeitung t-eitt nur, daß nur von einigen wenigen bürgerlichen Blättern, die schon ausaewähü sind, Vertreter zum sozialdemokratischen Parteitag in Essen zu- gelasfen werden, teils wegen der Beschränktheit des Raums, teils deshalb, weil die bürgerliche Presse die Verweigerung der privaten und kommunalen Lokalitäten für sozialdemokratische Versammlungen zumeist billigt.
Hamburg, 30. August. Die vom Kaiser Menelik zur Begrüßung des Kaisers nach Berlin entsandte außer or d e uill ch e G es and t s ch aft, die heute Nacht mit dem Reichspostdampfer „Preußen" hier etngetroffen ist, wurde beute siüh von einem Mitglied des auswärtigen Amtes in Berlin bet der Landung begrüß'.
München, 30. Äug. Bet der L a n d t a g s ers ahnt a hl im Wahlkreis Würzb^rg III für den verstorbenen Abgeordneten Eitzenberger (Zentrum) wurde der Zent- rumskmdidat Arbettersekretär Schwarz mit großer Mehrheit gewällt.
Toulon, 31. Aug. Der Panzerkreuzer Deprtx, iowie der Torpekobookszerstörer Dard find nach Tanger in See gegangen. Der erster? hat lebendes Rindvieh und Lebensmittel an Bord. Die Abreise des Transportschiffs Mkycho, welches seine Ladung bereits eingenommen hat. steht unmittelbar bevor
Oporto, 28 August. In dem tm ersten Stockwerk gelegenen Redaktionssaal der Zeitung „Noticias" fand in Gegenwart vieler Personen eine Verlosung statt, als viötzlich der Fußboden et» stürzte. Zehn Personen wurden gerötet elf verletzt.
Athen» 30. August. Prinz Georg der 2. Sohn des Königs Georg hat sich mtt der Prinzessin Marie von Bonoparte verlobt.
Konftantinopel, 31. Aug. Infolge der Untersuchung der gegen oen Fürsten von SamoS erhobenen vielen Anklagen wegen angevltcher separatistischer Bestrebungen hat der gestrige Ministerrat die Absetzung des Fürsten von Samos, Konstanttus, beantragt. Als Nachfolger wurde Georg Georgius ernannt.
Tanger, 31. August. Es wird bestätigt, daß infolge einer Mitteilung Mulat Hafids der Gouverneur von Saffi, StAtssaBenOmar, sich dem neuen Sultan unterworfen hat und sich demnächst nachMauakefch begeben wird.
Tanger, 31. Aug. (Kabelgram). Sämtliche Deutsche in Fez, einschließlich des Konsuls, der Offiziere und ihrer Familien, sind gestern Mittag wohlbehalten in Larasch etngetroffen und sollen heute noch in Tanger eintrefferr.
Ein schweres Unwetter ging über Landshut und Umgegend nieder. Das Wasser stand teilweise 6 Meter hoch. Zwei Häuser wurden weggeschwemmt, 20 Brücken zerstört. Der 16jährige Milchfahrer vom Jesuitenhof wurde samt seinem Fuhrwerk vom Wasser weggeschwemmt.
Im Lorenzerwalve bet Nürnberg erhielt am 19. d. M. der 20 Jahre alte Gärtner M. Keßler von Fiegenstall von undekanter Hand einen Schuß in den Unterleib. An der erlittenen Verletzung ist Keßler jetzt gestorben. Keßler hatte sich in Begleitung eines Nürnberger Arbeiter befunden. Dieser kommt für die Tat nicht in Betracht. Selbstmord ist ebenfalls ausgeschloffen. Eine Waffe wurde nicht gefunden. Trotz eifriger Nachforschungen fehlt vom Täter jegliche Spur!
Auf der Zeche Er in bei Bochum benutzten vier Bergleute verbotswidrig das Fördergestell eines blinden Schachtes. Dabei stürzte der Korb ab und geriet in den Sumpf, alle vier Bergleute wurden getötet.
Nach einer Meldung aus Wermelskirchen im i Rheinland wurde dort im Stadtwald eine sch ander- s hafte Bluttat von einem 25jährigen Burschen an einem 20jährigen Mädchen verübt, das mit seinem kleinen Brüderchen einen Spaziergang unternahm. Das Mädchen wurde von jenem Burschen überfallen und zu vergewaltigen versucht. Das Mädchen setzte sich aber verzweifelt zur Wehr, und wurde von dem Unmenschen durch zahlreiche Messerstiche entsetzlich zugerichtet. Hierauf raubte der Wüstling dem Mädchen die gesamte Barschaft. Nachdem er auch den kleinen Jungen durch Messerstiche schwer verletzt hatte, entfloh er und entkam unerkannt.
Die Räuberbande, welche sechs Mann hoch seit einiger Zeit im Kreise Poscharewatz ihr Unwesen trieb, ist vernichtet. Polizeiinspekior Todoritsch von Belgrad, der mit vierzig Gendarmen seil einigen Tagen die Räuberbande verfolgte und mit ihr mehrere Zusammenstöße hatte, umzingelte im Dorfe Kumane ein HauS, in dem sich die Räuber, unter ihnen eine wohlbewaffnete Frau, aus- hieltm. Nach vierstündigem Kampfe war der Räuberchef g Sawa Peritsch unb noch ein Mann tot, die übrigen, i sämtlich verwundet, ergaben sich. Auch die Gendarmen ' harten mehrere Verwundere.
Bei einem Zusammenstöße zweier Züge inDanville (Illinois) auf der Charleston-Mattoon-Eisenbahn in der Nähe von Charleston wurden 13 Personen getötet und eine große Anzahl verwundet.
InOttawa (Kanada) ist die neue Quebeckbrücke eingestürzt. 50 Personen sollen dabei das Leben ein- gebüßt haben. — Eine andere Meldung lautet: Der Arbeitszug, durch den der Einsturz des südlichen Endes der Brücke herbeigeführt wurde, bestand aus 1 Lokomotive und 3 Wagen mit Eisenmaterial. Der Oberbau stürzte in einer Länge von 800 Fuß in den Fluß und riß 80—90 Personen mit, die größtenteils zu Tode gequetscht bezw. schwer verletzt wurden. Bis jetzt sind 76 Leichen geborgen. Die verunglückten Arbeiter sind meist Amerikaner. Die Brücke, für deren Bau 6 Millionen Dollars ausge- worsen sind, sollte im nächsten Jahre fertig werden. Der Schaden ist sehr beträchtlich.
Au.'« WüMeMsierg.
Dirvstuachriüttr«. Verliehen: Dem Oberanusmzi Dr. Flicker in Nagold den Titel eine» SaaiiaisraiS, dem Ooeramlmann li. RegierungSral Nitler ui Nagold, dem Oberamirnarm Dr. Michel im Ministerium d»s Innern, dem evangelischen Dekan Römer in Nagold, dem Obcramtspsleger RaVV in Naoold, dem Or ru«,1 Schott in Eutingen, Overarmsbezirks Horo, je die Karl-Olga-Medaille in Silber- In den Ruhe st and versetzt: Den Finanzrar Denk. Vorhand des Fianzaichivs in LudmigSbnrg, umer Arierke: nnng seiner langjährigen Neuen Dienste sowie den Knineralvenvalter Rentier in Großbottwar je aas Ansuchen; üen Modellen Kreiser bei der Zentralstelle sür Gewerbe und Handel unic: Verleihung der Verdienstmedaille des KioaenordenS seinem Ansuchen cnnprechend.
Reinhold Cletz ch. Aus Stuttgart kam Samstag z früh die Trauerkunde: der frühere Landtagsabgeordnete ? für den Bezirk Weinsberg, Privatier Reinhold Cleß, S ist in der vergangenen Nacht gestorben. — Reinhold ß Cleß hat ein Alter von 68 Jahren erreicht. Einem Le- i berleiden, an dem er schon lange krankte, und ein hinzu gekommener Schlaganfall haben seinen Tod herbeigeführt. Der Verstorbene hat den Bezirk Weinsberg von 1901 bis 1906 im Landtag vertreten und hat sich als Abgeordneter seines Bezirks, besonders in Bezug auf die Erschließung des Mainhardter Waldes, außerordentlich viel Mühe gegeben, was ihm hoffentlich nicht vergessen wird. ! 1897 wurde Cleß auf das Stuttgarter Rathaus gewählt ? und blieb dort bis zu seinem Tode. Die Volkspartei k verliert in Reinhold Cleß einen ihrer treuesten und opferwilligsten Anhänger. — Die sterblichen Ueberreste des verdienten Mannes werden heute Montag Nachmittag 3 Uhr im Stuttgarter Krematorium den Flammen übergeben.
Das Hilfskomitee für Darmsheim ist am Freitag in Darmsheim unter dem Vorsitz des Oberamtmanns Schlechtzu einer Sitzung zusammengetreten. Der Vorsitzende bestätigte zunächst, daß für die einstweilige Unterkunft der Abgebrannten durch die Opferwilligkeit der vom Brand verschont gebliebenen Ortseinwohner gesorgt sei, hernach gab er einen Ueberblick über die bis jetzt eingegangenen Gaben, wobei mit dankbarer Anerkennung fest- i gestellt werden konnte, daß. die Unterstützungen von allen i Seiten reichlich fließen; freilich ist der Bedarf, nament- I lich an Geld, noch groß, während das Bedürfnis nach I Kleidungsstücken und Lebensmittel zunächst als gedeckt gelten kann; Einrichtungsgegenstände aber, namentlich auch Schränke, werden noch mit großem Dank angenommen. Der von der Gebäudebrandversicherungsanstalt zu ersetzende Gebäudeschaden jit zu 275 000 Mark geschätzt, dazu kommt aber noch der Schaden an den meist von der Versicherung ausgenommenen, wegen der bisherigen engen Bauweise aber nur selten mehr verwendbaren Grundmauern und Kellergewölben. Die Schätzungen der Versicherungsgesellschaften über den Schaden an beweglicher Habe sind noch nicht abgeschlossen. Hinsichtlich der Verwendung der Geldgaben wurde beschlossen, daß einem örtlichen Ausschuß die erforderlichen Mittel zur Linderung augenblicklicher Notstände zur Verfügung gestellt werden sollen, sodann soll alsbald eine vorübergehende Hopfentrockenanlage mit 5 Trockenöfen errichtet werden, damit den Abgebrannten, welche ihrer Trockenböden und Trockeneinrichtungen gänzlich beraubt sind, der mit Sehnsucht erwartete Erlös aus der bevorstehenden Hopfenernte durch Mängel an ausreichender Trockengelegenheit nicht geschmälert wird. Für den Wiederaufbau der abgebrannten Gebäude wurde zunächst die Uebernahme der Kosten der Bauaufsicht auf die Hilfegelder in Aussicht genommen. Im übrigen will das Hilfskomitee den Abgebrannten hinsichtlich des Bauens möglichst freie Hand lassen. Der Sitzung wohnten außer dem Vorsitzenden und den aus den Ortseinwohnern genommenen Mitgliedern Oberregierungsrat Falch von der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins, Regiernngsrat Rau vom Ministerium des Innern, Baurat Roller von der Gebäudebrandversicherungsanstalt, Dekan. Pregizer von Böblingen und Schultheiß Dannecker von Dagersheim bei.
Gewerbeassessorin und Bertraneusdame. Dcn
Geweibeinswkttonsasüstenlinneii Grünau und Weller wurde der Titel „Gewerbeajsissorin" verliehen Dadurch sollen die in der Gewerbeinspekiton tätigen Damen auch äußerlich den Gewerbeassifforen gleichgestellt werden. In der „freiwilligen" Gewerbeinspeknon werden übrigens neuerdings auch von größeren Betrieben selbst sogenannte „Vertrauensdamen" eingestellt. Diese Verlraueüsdamen werden auch als Schwe stern sür Fabrikpflege oder als Fabrikpflegerinnen bezeichnet. Eine solche wurde kürzlich auch von einer Stuttgarter Kakesfabrik angrstellt.DieFabnkpflegerinnen haben dasRecht,während des Betriebes alle Räume, in denen Mädchen und Frauen gemeinsam mit Männern arbeiten, zu durchwände».», die Mädchen anzu> sprechen und, wenn es sür angemkfsin erachtet wird, die Mädchen auf ihr Geschäftszimmer der „Fabcikpflegschaft" zu bestellen. Die Arbeite, innen hab:u außerdem das Recht jederzeit bei der Vertrauungsdame vorzu'prechen, um Wünsche und Beschwerden vorzubringen. Um einen Einblick in die häusliche Lage der einzelnen unverheirateten Aibetterinnen zu bekommen. spricht die Fabrikpflegerin auch bei den Arbeiterinnen zu Hause vor und besucht sie, wenn sie durch Krankheit verhindert sind, ihrer Arbeit nachzugehen.
Bereinigung der Nröbelbranche für Württemberg. Eine größere Anzahl Detailisten der Möbelbranche versammelten sich am letzten Montag in Stuttgart zur Bildung einer „Bereinigung der Möbelbranche für Württemberg". Die Versammlung beschloß die Eintragung ins Vereinsregister. Nach dem Beschluß einer beratenden Versammlung vom 8. August war vorerst nur eine Vereinigung von Stuttgart und Umgebung geplant gewesen, da jedoch am 18. August in Karlsruhe ein Süddeutscher Landesverband der Möbelbranche ins Leben gerufen wurde, hielt die Versammlung es für zweckmäßig, zunächst die Detailisten ganz Württembergs zusammenzuschließen, und sodann diese Vereinigung dem süddeutschen Landesverband als gesunde und widerstandskräftige Organisation zuzuführen. Als Delegierter zu der Versammlung des Süddeutschen Landesverbands wurde der erste Vorsitzende der Vereinigung für Württemberg, Karl Ellwanger-Stuttgart, und als stellvertretender Delegierter der Schriftführer Erwin May-Stuttgart gewählt. Laut einstimmigem Beschluß soll in den größeren Städten Württembergs, wie Heilbronn, Ulm usw. eine kräftige Agitation zum Eintritt in die Organisation entfaltet werden. Das Referat hierfür hat der 2. Vorsitzende, Hermann Lindner- Stuttgart, übernommen. Aus den Satzungen sind als Zweck die Wahrung und Förderung aller gemeinsamen Interessen, Abwehr aller Auswüchse im Detailhandel und Besprechung brennender Fragen zur wirtschaftlichen Hebung der Möbelbranche hervorzuheben. Nach Genehmigung der Satzungen führten noch verschiedene Anträge zu einer lehhaften Erörterung. Dabei kam Lur Sprache, daß sowohl die gesamte Großindustrie als auch der Gewerbetreibende unter dem Druck fortwährender Preissteigerungen des Rohmaterials und erhöhten Arbeitslöhnen stehe und daß sich infolgedessen die Preise der Holz- und Polstermöbel teilweise 10—15 Proz. höher stellen als seither. Es wurde deshalb als ein Gebot der Selbsterhaltnng betrachtet, daß auch die Detaillisten die Preise entsprechend erhöhen. Ein dahin gehender Antrag wurde einstimmig angenommen. _
Stuttgart. 30. Aug. Baudirekior Prof. Dr. Ing. Adolf von E r nst ist am Mittwoch zu Mtrtngen im Kanton Bern im Alter von 72 Jahren an den Folgen einer Blui- darmoperation gestorben. Der Dahingeschtedene war fest 18^3 ordentlicher Professor sür Maschinenelemente nnb Hebevorrichtungen an der technischen Hochschule, Mitglied des Akademischen Senats. — Prof. Dr. v. Ernst wollte aut 1. Oktober in den Ruhestand treten. Aus seinem Lebensgang sind folgende Daten heroorzuheben. Im Alter von 38 Jahren (ged. 1845 zu Berlin) kam Ernst rm Jahre 1883 als Professor für Maschinenelemente und Hebezeuge an den Lehrkörper der hiesigen Hochschule. Er wurde damals von Halberstad! aus, wo er als Lehrer sür Maschinenbau nnd technische Mechanik an der höheren Gewe-beschule tätig war, hierher berufen. Als Teilnehmer des Feldzuges 1870/71 wurde er durch Verleihung des eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Stuttgart, 30. Aug- Der aus Anlaß des Gasthos- Einsturzes in Nagold gegründete Hilfsverein hat laut Rechenschaftsbericht insgesamt 137,129,07 Mk. eingenommen. Es wurde besrriiten 2782,80 Mk. für ärztliche Behandlung, für die im ersten Augenblick Bedürftigen wurden bewilligt 13 760 Mk., den bedürftigen Hinterbliebenen der Gelö.ercn wurden jährliche Unterstützungen auf Lebenszeit festgesetzt, auch wurde den Erwerbsunfähigen Unterstützung auZgkworfcir. Einmalige Unterstützungen waren es in 37 Fällen im Gesamtbetrag von 9600 Mk. Nach Abzug dieser Summen standen dem Verein noch 111487,17 Mk. zur Verfügung. Daraus wurden für 23 Witwen jährliche Unterstützungen im Betrag von 35—365 Mk., für 19 Verletzt solche im Betrag von 33—288 Mk. festgesetzt.
Stuttgart, 30. Aug. Nachdem die bayerische und die badische Eisenbahnverwaltung für die Abgebrannten in Darmsheim die frachtfreie Beförderung von Sendungen in demselben Umfang bewilligten, wie sie auf den württembergischen Staatseisenbahnen gewährt ist, schließt sich dieser Maßnahme nach dem Staatsanzeiger auch die kgl. preußische Eisenbahnverwaltung an.
Darrusherm, 30. Aug. Tttr Stadtrat von Leip- z i g bewilligte 1000 Mk für die beim Brande Geschädigten.
In der Alexanderstraße in Stuttgart fiel eine geistig nicht normale Frau durch ein Fenster des 6. Stocks auf die Straße. Sie trug anscheinend innere Verletzungen davon und mußte ins Katharinenhospital verbracht werden.
In Gündelbach OA. Maulbronn wurde der etwa 30 Jahre alte Friedrich Eisele von seinem mit Steinen beladenen Wagen überfahren und war sofort tot.
Donnerstag nachmittag wurde zwischen der Station Fichtenberg und dem Schanztunnel das ein Jahr alte Enkelkind des Bahnwärters Weber von Posten 43 von der Maschine .eines Eilzugs erfaßt und getötet. ,