Stadt and Umgebung.
* (Königl. Kurtheater.) Letzten Dienstag fand die Uraufführung eines neuen Stückes aus der Feder des bekannten und gewandten Bühnenschriftstellers Franz Koppel-Ellfeld, der gegenwärtig als Kurgast hier weilt, statt. Daß schon der Name des Autors, der uns mit „Renaissance", „Goldene Eva", „Komtesse Guckerl" u. s. w. beschenkt hat, eine gewaltige Zugkraft ausübt, beweist die Tatsache, daß das Theater an diesem Abend bis auf den letzten Platz besetzt war. Das Stück selbst führt den Titel „Der Löwenanteil" und ist vom Verfasser als ein heiteres Spiel in 3 Akten bezeichnet. Es soll hier nicht der ganze Inhalt angegeben werden, aber das sei erwähnt, daß dem Verlangen und dem Geiste unserer Zeit entsprochen ist, wenn die gegenwärtig so aktuellen Agrarier- und Kolonialfragen auch auf der Bühne angeschnitten werden. „Der Löwenanteil" ist eine sehr gelungene Arbeit. Manch guter, echter Kern ist in der süßen Schale Heiterkeit, welche durch die Vertauschung der Rollen des Dr. Erich v. Edeltann mit dem Löwenbändiger Hannibal Hagen verursacht wird und zugleich den Knoten der komischen Verwicklung bildet, aufgetischt. Auch die heftigsten Kolonialschwärmer werden sich damit zufrieden geben, wenn auf dem Gute Edeltannhof Farmerschulen gegründet und besonders tüchtige Jünglinge und Jungfrauen dann als Farmerpaare in unsere Kolonien gesandt werden. Doch ist gleich das Gegenstück dabei, nämlich der ZauberderHeimat, welchen jener Dr. Erich empfindet, der Afrika durchforscht hat. Es ist sicher wahr: Afrika wird nie eine richtige Heimat für unsDeutsche werden. Der Agrarier Jobst bezeichnet die Millionenerbschast als L öw e n a n t e il, der Afrikareisende aber nennt den Besitz der deutschen Heimat und eines einfachen, deutschen Mädchens seinen Löwenanteil. Dies nur ein paar Gedanken aus dem Stück, das von Akt zu Akt mit immer größerem Beifall ausgenommen wurde. Am Schluffe der Vorstellung wurde der Verfasser unter stürmischer Kundgebung auf die Bühne gerufen. Es ist denn sicher ein literarisches Verdienst des Autors, daß er dem Stück wohl ein Schwankmotiv zu Grunde legte, aber auf die billigen und oft recht gewöhnlichen Schwankscherze, welche wir durch die Herren Blumenthal, Kadelburg u. Co. zur Genüge kennen, vollständig verzichtete und es in einem vornehmen Luspiel — Konversationston behandelte. Die Einstudierung durch Herrn Regisseur Schreiber war eine durch und durch glänzend schöne und frische, so daß das Stück auch den verwöhntesten und hochgespanntesten Ansprüchen gefallen mußte. Es war dies ein tüchtiges Stück Arbeit für den Regisseur, da er sich hier an kein Vorbild halten konnte, sondern selbstschöpferisch seine eingenen Wege einschlagen, seine ureigene Auffassung hineinlegen mußte. Deswegen Dank und vollste Anerkennung Herrn Schreiber für diese feine und geschmackvolle, ideal schöne Vorstellung. Die Besetzung der einzelnen Rollen war eine sehr schöne, unübertreffliche und die Mitwirkenden waren sichtlich bemüht, ihr Allerbestes zu bieten. Herr Grosse gab den Agrarier Jobst v. Edeltann mit großartigem Gelingen und nicht minder gut stellte Fr. d e Scheirder seine Ulrike. Wirklich zu köstlich und originell präsentierten sich Herr Hille u. Fr. Möbius als Kamwerherr a. D. und Frau Agnes, geb. v. Edeltann.
Prächtige Leistungen boten Herr Schröder als Assessor v. Edelrann und Herr Marlow als Dr. Erich v. Edeltann, bezw. als Löwenbändiger. Frl. Saldern gefiel ganz trefflich als Hedi v. Edeltann und ebenso Herr Brückner als Hannibal Hagen, bezw. als Dr. Erich und Fr. Bohnsach als seine Frau Flavia. Herr Schreiber war in schönster Art der biedere Verwalter Münch und wie immer allerliebst spielte Frl. Stehle sein Töchterchen Erika. In Herrn Jacoby hatten wir in Charakter und Maske einen gelungenen Oberhofmeister. Wir zweifeln nicht, daß das Stück auch an anderen Bühnen Beifall finden wird. 8ob.
Bücherschau.
Die Gallen-, Nieren- und Blasenste i n e und deren einheitliche Entstehung, sowie ihre VerhütungundHeilung durch Blut- entsäuerung und Blutregeneration. Von Dr. msä. Walser. Verlag von Edmund Demme, Leipzig. (0,50 Mk.) Den Gallen-, Nieren- und Blasensteinen liegt nach dem Autor dieselbe einheitliche Ursache wie dem Asthma, der Gicht und vielen anderen Krankheiten, nämlich „Ueber- schuß an Blut- und Sästesäure" zu Grunde und wenn von diesem Gesichtspunkte aus die Behandlung geleitet wird, so werden am sichersten Heil- resp. Verhütungsresultate erzielt, die eine Operation überflüssig machen. Das Verhüten allein ist die „Morgenröte der künftigen Heilkunde". Aber auch das Volk muß nicht bloß das Getriebe des gesellschaftlichen sonderu auch des eigenen Organismus kennen, nur so kann es als „aufgeklärt" die Bemühung des Arztes unterstützen.
U. ^Vsgnsr Harald d. Ltrauss
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1. Otwral: Hs ist das Iloil uns kommen Norr.
3. Oavorturo 2 . „ködig 8topban" 0. v. Uostbovoii
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3. Oavorturo 2 , Op. „lllatbariua Oorno" l-aobnor
3. 0 sobönor Nai, VValuor 8trauss
4. Oaollongoistor, ddxlto Kitoudorg
5. Narsob und Okor a d. Op. „Vio Königin
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6. kriogsrakoton, patr. Uotpourri Oonradis
7. O/.ardas kr. Uivbiols
8. Iriok-traoic, Uolka Maldtoukol
abouds 6—7 Obr (kurplatr).
1. kriogsmarsb a. d. Op. „liivn/.i"
2. Oavorturo 2 . Op. „Vor 2woilcampk"
3. königsliodor, ^al/or
4. Odins klago und Uüan 2 or,svgon aus dom
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5. Dronnung 3. 8atr> a. d. Ooonoivn-
8inkonio Rast
8. korallonlippon, Narmrka Ookar
UontsK, 19. VvAN8t
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1. Oboral: Hor 2 livb tut mied vorlaugou
2. 8inkonio kr. 4 (6 dur) I. u. ll 8atr kiobs Oads
opus kr. 20. a) Xndantino Ldlogro vivanoo (v) gran 2 iosa b) ändanto von moto
3. bl^osotis, >iVal 2 or Osibulka
4. Variationon übor sin Kogortboma ^iVüst
5. ^rndanto aus klosawundo krr. 8vbubort
6. kookoioi, Nav.urlra 4. 8trauss
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1. Uorsisobsr Äarsob 4. 8trauss
2. Ouvorturo 2 . Op. „IValdmo'ster" 8trauss
3. V^al 2 or g. d. Op. „^.«ncrbon von Rbarou" Hostman»
4. 8vono und ^rio a. d. Op. „kroisolrütr^ ^Vobor
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6. kotlräppobon, ?olka
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Schon Tags vorher
müssen die für die laufende
Nummer und zwar längstens bis 4 Uhr
bestimmten »achm. bei der Expedition
d. Bl. eingebracht sein Später einlaufende Inserate finden für die folgende Tages-Nummer keine Berücksichtigung.
Druck und Verlag der Beruh. Hofmannschen Buchdruckerei in Wildbad. Verantw. Redakteur E. Reinhardt, daselbst.
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Die gemäß Z 53 des Statuts vorzunehmende
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findet
am Sonntag, den 23. August ds. Js., nachmittags 2 Uhr auf dem Rathaus in Calmbach statt.
Gages-Grdnurrg:
1. Abnahme der Jahresrechnung 1906.
3. Sonstiges.
Hiezu ladet ein
MehelMWk.
tlMis r. galil. Hiller
, neben der Bergbahn E,»»,
Montag den 19. August
mit neuem Zauerkraut
Evang Gottesdienste.
13 S- nach Trin.
Predigt vorm. '/ilO Uhr: Stadt- ... vikar Dr. Baur.
Christenlehre mit den Töchtern nach- mittagslUhrr Stadtpfarrer Auch. Die Abendbibelstunde fällt aus. Feiertag Bartholomäi.
34. August.
Predigt vorm. 9 Uhr: Stadtvikar Dr. Baur
Simons-
8inioil8-tjlot
SimonS-
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3 deutsche Reichspatente.
14 gold. Medaillen.
Aal. Rurtheater
Wildbad
Direktion: Jntendanzrat Peter L i e b i g.
Samstag den 17. August
Fräulein losette — meine Vrau
Lustspiel in 4 Akten von P. Gavault und R. Charvey.
Sonntag den 18. August
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Schwank in 4 Akten v. Schönthan und Kadelburg.
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