Mannheim, >14. Äug. Die Handwerkskam­mer für die Kreise Mannheim, Heidelberg und Mosbach beschloß in ihrer gestrigen Vollversammlung das Vor­gehen der Handwerkskammer Ulm in der Richtung auf ein Festlegen des Osterfestes zu unterstützen.

Snlonik, 15. Aug. In Deremoslin bei Melenik wurde eine 30 Mann starke bulgarische Bande von Truppen vernichtet. Fünf Häuser sind infolge ex­plodierender Bomben verbrannt. Drei türkische Solda­ten find tot und drei verwundet.

Ktsum«, 15. Aug. Staatssekretär Dernburg reist heute Mittag über den Mctoria-Njansa nach Muanza ab, wo er am 20. August eintrtfft.

Gibraltar, 16. Aug. (Reuter). Eine gestern Nach­mittag erlassene Regierungserklärung verbietet das Zuströmen von Flüchtlingen aus Marokko.

Einem Heizer des DampfersKaiser Wilhelm" wurde gestern Abend, als eben der Dampfer den Hafen von Konstanz verlassen wollte, von der Maschine der Brustkorb eingedrückt. Der Mann war sofort tot. Die Staatsanwaltschaft hielt das Schiff zurück. Die Pas­sagiere mußten auf ein anderes Schiff übergehen.

Ueber die Explosionen in Dömitz a. d. Elbe wird noch gemeldet: Morgens 6 Uhr 45 Min. flog die Dy­namitfabrik infolge einer Explosion auf. Der erste Schlag, dem rasch hintereinander drei weitere folg­ten, erfolgte in der Oelbude. Da die Schläge andauern und noch mehrere befürchtet werden, find sämtliche Be­wohner der Stadt aufgefordert worden, die Wohn­ungen zu räumen. Die Fabrik brennt. Die Fen­sterscheiben der Stadt und Umgegend sind sämtlich zer­trümmert. Nach einer Mitteilung der Direktion in Dömitz sind drei Arbeiter tot, einer wird vermißt, mehrere Personen sind verletzt. Das Patronenhaus ist vernich- Ptet, Lagerhaus und Trockenhaus sowie das Hauptge­bäude find erhalten. Die Beschädigung in Dömitz ist nicht stark, nur Fensterscheiben sind beschädigt. Nach einem neueren Telegramm sollen bis jetzt 12 Leichen geborgen und 40 Leichtverletzte festgestellt sein.

Wie der Berl. Lokalanz. meldet, wurde in Groß­gerau ein Landwirt vom Blitz erschlagen. Seine neben ihm stehende Frau wurde schwer verletzt. Die ebenfalls anwesenden 5 Kinder blieben unversehrt.

In Troppau wurden wegen Sittendelikte an 42 Schulmädchen 13 H err en v erhastet, darunter ein angesehener Spezialarzt und ein Hauptmann.

Das Parkhaus im Bürgerpark in Bremen, ein weit sichtbarer Kolossalban, das vom Großkaufmann Deetgen für die Ausstellung 1890 geschenkt worden war, ist, die letzte Nacht infolge Feuerwerks auf dem Kuppeldach ab­gebrannt. Es ist mit 600 000 Mk. bei der Norddeut­schen VersicherUngs-A.-G. und der Leipziger Versicher­ungsanstalt versichert.

In der Nähe von Esik Szereda (Ungarn) ist ein Personenzug entgleist. Die Lokomotive stürzte über den hohen Damm. Mehrere Waggons wurden zer­trümmert. Mehrere Personen, darunter Elsa Kirchner aus München, sind schwer und zahlreiche Passagiere leichter verletzt. Die Gattin des Keszthelyer Akademie-Professors Karl Berger wurde getötet. Die Aalst hex Vex- letzten betrügt etwa 4(h , >

Aröeiteröervegnng

Hamburg, 14. Aug. Es scheint nun doch, daß die Lohnbewegung der Staatsarb eiter möglicherweise mit einem Alls st and enden wird. Nach den bisher ge­troffenen Entscheidungen der einzelnen Behörden must an­genommen werden, daß die Arbeiter mit ihren haupt­sächlichsten Forderungen friedlich nicht durchdringen.

Belfast, 45. Aug. Der Ausstand ist beendet.

Niewyork, 15. Aug. Die Leiter der Telegra- Phen-Gesellschaften behaupten, daß. der Ausstand

tatsächlich zu Ende sei, da sich der Telegraphendienst nor­mal abwickle. Die Ausständigen erklären, daß die Gesellschaften stark im Nachteil seien und noch fortwährend im ganzen Lande Arbeitseinstellungen erfolgten.

Ottawa, 15. Aug. 2000 bei der Montreal- Cotton-Company in Valley sie ld beschäftigtePer- sonen sind wegen Lohnforderungen in den Aus stand getreten.

Aus Württemverg.

Die»st«achrichte«. Uebertrapen: Je eine ncuerrichtete Staatskassierstelle bei der Fahrkartenstelle in Stuttgart Haupibahnhos deu Eisenbahnasststenten Schmitz in Stuttgart Haupibahnhos, Nerz in Cannstatt, Paal, Hörz und Hörrwann m Stuttgart Hauptbahnhss. bei der Güterstelle Ulm den Eisenbahnassistenten tit. StattonSverwalter Rille und den Stationskasster Mayser, beide in Ulm, in Eislingen dem Eiseabahnassistentkn Sieber in Tübingen und bei der Güterstelle in Hellbraun Hauptbahnhof dem Eisenbahnasfistenten Burr daselbst, je eine Eisenbahnasfistentenstelle in Schramberg dem Eisenbahngehilfen Weller, in Riedlingen dem Eiseniahngehilfen Karl Mayer, in Leut- ktrch dem Eisenbahngehilfen Uhl. in Heidenheim dem Eiseribahngehilsen Laudtaler, in Tuttlingen dem Eisenhahngehilfen Hahn, in Stuttgart Hbf. dem Eisenbahngehilfen Eng Hofmanv, in Vaihingen a. F. dem Eisenbahngehilfen Hornberger, in Winterbach dem Etsenbahngehilfen Krenkler, in Söflingen dem Eisenbahngehilfen Vollmond, in Balingen dem Eisenbahngehilfen Blessing und in Rottendnrg dem Eisenbahn­gehilfen Löffler.

Versetzt: Die Eisenbahnasfistenten Locher in Stuttgart Hbf. nach Ravensburg, Scheufele in Betzingen nach Urach, Häußler in Schramberg nach Ulm, Eble in Asperg nach Willsbach und Schlayer in Mühlacker nach Stuttgart Hbf. je aus Ansuchen.

Stuttgart, 15. Aug. Am Samstag den 17. August geht von Stuttgart nach Friedrtchshafen etn Sonderzug. Die Abfahrt erfolgt Stuttgart Hauptbahnhof kl.22 abends am 17. August. Die Ankunft in Friedrichshafen um 4.25 früh am 18. August. Die Rückfahrt von Friedrichshafen um 10.00 abends am 18. August. Die Ankunft in Stutt­gart Hauptbahnhof um 2.S5 früh am 19. August. Der Preis für eine Fahrkarte von Stuttgart nach Friedrtchs­hafen und zurück beträgt tu II. Klaffe 10.30 Mk., in III. Klaffe 7.20 Mk. Alles weitere über die Ausführung des Sonoerzugs enthalten die auf den Stationen ausgehängten Bekanntmachungen.

Oberudorf, 14. Aug. Wenn auch für die hiesige Waffenfabrik Bestellungen in Aussicht stehen, so sind doch diejenigen des preußischen Kriegsmtnisteriums so wett zur Ausführung gekommen, daß wieder mit Arbeiterentlaffungen begonnen werden mußte. Bereits sind mehrere hundert Arbeiter zur Entlassung gekommen.

Heideuheim, 15. Aug. Daß von einem Gemeinde­beamten eine Gehaltserhöhung mit Rücksicht auf die finan­ziellen Verhältnisse der Gemeinde «bgelehnt wird, dürste wohl selten vortommen. Die bürgerlichen Kollegien von Nattheim, hiesigen Oberamts, haben einstimmig beschloßen, dem Schultheißenamtsverweser Fuchs für seine tüchtige Amtsführung eine jährliche Gehaltsaufbesserung von 250 Mk. mit halbjährlicher Rückwirkung zu bewilligen. Amtsverweser Fuchs brachte den bürgerlichen Kollegien gegenüber seinen Dank für Sie Anerkennung seiner amtlichen Tätigkeit zum Ausdruck, verzichtete aber unter Hinweis auf die finanzielle Lage der hiesigen Gemeindeverwaltung auf die beschlossene Gehallserhöhung.

> Auf dem Hauptbahnhos inStuttgart fiel ein Post- unterbeamler von ktWM Eisenbahnwagen und erlitt ei­nen Schädelbruck).

In Michelbach OA. Brackenheim sind Dienstag Nachmittag 4 Uhr 3 Wohnhäuser und zwei Scheuern nie­dergebrannt. Das Feuer, dem die 3 Wohnhäuser des Postboten Heidinger, Morgentaler und Böcklen sowie zwei Scheuern zum Opfer fielen, ist durch den 7jährigcn Knaben des Mergentaler verursacht, der mit Zündhölzern spielte und eines brennend absichtlich ins Stroh warb, worauf er selbst das Feuer meldete. Es wurde noch eine größere Anzahl Zündhölzer bei ihm gefunden. Der Scha­den ist bedeutend. Die Scheunen waren mit Erntevor­räten gefüllt.

Ganz zuletzt Toni, die auch jetzt wieder in ein krampf­haftes Schluchzen ausgebrochen war.

Kommissär Sennfeld meinte mit dieser Angelegenheit fertig zu sein, als er den Akt, der sich auf diesen amtlich festgestellten Selbstmord bezog, in das betreffende Fach Mob.

Es waren ja auch schon im Amtsblatts diel eventuellen Verwandten und Erbberechtigten Pep Mise Lehinann ans-, gefordert worden, sich zN melden.

Mehr konnte die Behörde nicht tun.

So nahm Kommissär Sennfeld an und begann sich

wieder anderen Amtsgeschäften zu widmen.

*

Malmö ist die freundliche, jetzt neuerdings anfblü- hende Hauptstadt der südschwedischen Provinz Schonen. Kiese Stadt wird schon im Jahre 1259 genannt und spielt in der Geschichte -des Hansabnndes eine nicht uNbedeu- dende Rolle. Außerhalb Schwedens jedoch und außerhalb des Bereiches der Ostsee ist Malmö eine, den meisten un­bekannte Oortlichkeit.

Am 31. Mai abends hatte ein Dampfer, von Kopen­hagen herübergekommen, im Hafen von Malmö angelegt.

Unter den Passagieren, welche das Schiff verließen, befand sich auch ein noch junger, also nicht mehr wirklich junger, eleganter Herr, von einigermaßen zatem und kränklichem Aussehen.

Dem winkte schon lange, ehe das Schiff anhielt, ein ebenfalls nicht mehr ganz junger Mann vom Ufer her zu, welches Winken ebenso lebhaft erwidert wurde.

Eine Viertelstunde später wanderten die beiden Arm in Arm den: schönsten Platz« Malmös, dem Stortorg zu, woselbst sie in Kramers Hotel verschwanden.

Am nächsten Morgen stand vor dem Hotel ein Lan­dauer, in welchen allerlei Pakete und ein Flaschenkorb ge­packt wurden. In dem Wagen nahmen die beiden vor­erwähnten Herren Platz.

Haben Sie die Zigarren nicht vergessen?" rief der eine dän Kellner zu, der sich soeben zurückziehen wollte. Aber nein, die Zigarren waren nicht vergessen worden. Der Wagen konnte wegfahren.

Also Wohin führst du mich denn?" fragte lächelnd der gestern AngeLovmrene den robusten, sichtlich srohgesinn-

ten Freund, dessen Aeußeres schon verriet, daß der Künst­ler sei.

Er war auch ein solcher. Er war Maler, und zwar aus Gottes Gnaden einer der Regierenden in der Welt der Kunst.

Hier sei er Waller Lhdrn genannt.

lSeine stahlgrauen Augen mit dem festen, guten Blick weiften jetzt mit dem Ausdrucke des Humors auf den et­was schlaffen Zügen seines Genossen.

Zn Schwedens ödestem Punkte führe ich dich," sagte er vergnügt.

So?" entgegnote der andere enttäuscht.Ich dach­te, du habest mich herübergerufen, um mir die Schönhei­ten des Landes zu zeigen."

Der Maler schüttelte den Kopf und antwortete leb­haft:Eine Gegend von großartiger Verlassenheit. Das Große des Landes und der See will ich dir zeigen! Solch eine Oede, wie sie dort ist, hast du noch nicht gesehen, em­pfunden. Siehst du, derlei muß inan auch einmal auf sich wirken lassen, sonst kennt man nicht alles Kennens- werte. Diesen Eindruck wollte ich dir verschaffen, aller­dings erst in zweiter Linie. In erster Linie wollte ich dich einfach bei mir haben und ich habe mein Zelt min ein­mal jetzt in Falsterbo aufgeschlagen. Aber fürchte dich nicht! Mein Bild wird heute noch fertig. Ein Pastell ist's. Ein Porträt, diesmal nicht das Porträt einer Schönheit oder einer Berühmtheit nein, ein Porträt des einsamsten Meeresstrandes, den ich kenne. Ah er ist von erdrückender Traurigkeit. Da unten ist trotz der Unmassen von Luft und Licht und Weite, beengende Fried­hofsstimmung. Aber das ist groß, das ist gewaltig. Es wird dir dort alles einen unverlöschbaren Eindruck ma­chen. Die Sturmfluten, die in ihrer wildesten Flut nichts und niemand aufhalten kann, haben der ganzen Gegend ihren Stempel aufgedrückt. Falsterbo, einst eine lebens­volle Hansastadt, besitzt jetzt nur mehr ein paar, halb vom Sand begrabene Häuser, in denen ganz seltsam stille Menschen lebenleben" ah mir ist's als ob das kein Leben, als ob das nur ein Erwarten des To­des sei."

Walter Thorn atmete tief aus und fuhr sich mit der schönen, bleichen Hand durch das dichte, dunkle Haar.

In Sa! ach OA. Göppingen verunglückte ein Bau­arbeiter der Firma Kurz und Kübler, welche von der Fabrik von Schachenmayr, Stann und Co. Bauarbeiten auszuführen hat, dadurch, daß er beim Hantieren in der Nähe der Hoch­spannungsleitung nach dem Draht griff und von dem elek­trischen Strom sofort getötet wurde.

In Ulm kamen dieser Tage 2 Selbstmorde vor. Sergant Huber von der 5. Kompagnie des Grenadierregimertt Nro 123 hat sich aus unbckannten Gründen mit seinem Dtensjgewehr erschossen. Der Ulan Heim hat wegen einer in Aussicht stehenden gerichtlichen Strafe durch Erhängen einer Fangschnur seiner Uniform Selbstmord verübt.

KerichLsjaat.

Baden-Bade«, 15. Aug. Der Fall Hau. RA. Schäfer, der Beistand der Familie Molitor, lehnt neuerdings Auskünfte an die Presse ab, da seine frühe­ren Mitteilungen falsch wiedergegeben seien. Er -M, wie es scheint, auch Olga Molitor zum Schweigen veranlaßt,

Berlin, 15. Aug. Der Hauptmann v. Unruh von der 6. Kompagnie des 1. Garderegiments wurde ge­stern vom Kriegsgericht der 1. Gardedivision wegen fahr­lässiger Tötung zu sechs Wochen und einen Tag Ge­fängnis verurteilt. Vor ungefähr vierzehn Tagen hatte er auf dem Truppenübungsplatz in Döberitz in der Nähe des Schießstandes, ans dem ein anderer Truppenteil Scharf­schießen abhielt, mit seiner Kompagnie ein Gefechtsexer­zieren vorgenommen. Dabei wurde ein Grenadier seiner .Kompagnie durch eine abirrende Kugel getötet. Der Hauptmann hatte das Unglück dadurch verschuldet, daß er seine Kompagnie zu nahe an den Schreß- stand stellte, aus dem, wie er wußte, Scharfschießen stätt-

Knust uns MssenschaM Tübingen, 15. Aug. Prof. Dr. Hugo Sellhein, dirigierender Arzt an den allgemeinen städtischen Kranken­anstalten zu Düsseldorf hat den Ruf als ordentlicher Pro­fessor und Direktor der Frauenklinik hieher angenommen. Er wird seine Tätigkeit mit Beginn des Wintersemesters aufnehmen.

Berlin, 15. Aug. Der Geigenkünstler Professor Ibach im ist gestorben. Die Akademie der Künste wird in der Hochschule für Musik in Charlottenburg eine Trauerfeier veranstalten.

Erster Gedanke. Student (im Restaurant): Der Mensch dort ist mir unsympathisch!"Wieviel bist du ihm denn schuldig?"

Erkannt.Ich bin noch nie betrunken nach Hause gekommen."Ich bleibe auch immer auf der Straße liegen."

Unter Malern. A (renommierend):In den letzten vier Wochen Hab ich ungefähr zehn von meinen Ge­mälden an den Mann gebracht." B.:Bei mir hat er auch gepfändet."

Firrdck rmd NoAswirtschatt

VtnttZ'.rt, 15 August. Der seitherige dritte Wcinbaubezirk wird vom I. L-w. ab in vier Bezirke geteilt, nämüch unteres Neckartal, umfassend d 'i Overamtsbezirke: Besigheim, Brackenheim, Heilbron». Marbach, D.an-Ürinn, Ncckarsulm, Vaihingen und WeillSbergKocher- urd Jagsttru. umfassend die Obecamlsbcziike: Gaildorf, Hall, Künzels- au und O.hringenTanbergrund. umfassend die Oberamt»bsrirke, Geiabromln und MergentMem : Bodenseegegend, umfassend d e Oder- anuSbeztrke: Ruvensonrg und Tetlnaag.

Böblingen, 15. August. Die hiesige Dampfziegelei von I. Krips ging lt ,.Böblinger Bo:e" durch Kauf, um den Preis von 198 944 Mk. auf Karl Reichert in Calw über

Ulm, 15, August. Die Schweimfleischpieise sind bier in stetem Steigen begriffen Vor 4 Wochen wU!d>n für da» Pjd. 7o-7z pfg. b-zohlt vor 14 Tagen trat ein Ausschlag von 5 Psg. ein ur.d vom Itz. August ab müssen 80-dk» Psg. für das Pfd. bezadll werden. Dos Kalbste-ich und das Hammelfleisch haben je um 10 Prq abge­schlagen und kosten vom Io, deS Monous ab üo75 pfa. vezw 60 8» Pfennig.

Mir läuft es ja völlig kalt über den Rücken", sagte scherzend der Gefährte des Malers.Es wird mir bald sp zumtute sein, als ob die mich nach dem Orkus führtest."

Nein, nach der Unterwelt geht es nicht", meinte Thorn lächelnd,wohl aber mitten unter Totenblumen hinein. Ich sage dir Port unten gibt es ganze Felder Von Immortellen. Das rauscht Und wiegt sich im Winde und schaut dich trotz allen Farbenreichtums, ganz merk­würdig traurig an. Ich habe eins solche Jmmortellen- wiese gemalt. Mir wäre sie und der Sandwall, an wel­chem sie endet und die Wellen, die das Wrak eines Boo­tes herbeitragen, genug traurig gewesen; aber du weißt ja, die Leute wollen das deutlicher haben, die gehen ja nicht uns nach, denen müssen wir nachgehen, da wir ja schließlich doch nicht für uns allein, sondern auch für sie malen. Für die also, die immer noch mehr wollen, habe ich ein Weib in die Jmmortellenwiese gestellt. Na die Gestalt verdirbt schließlich nichts. Das Frauenzimmer schreitet durch die Blumen wie auf ein Grab zu. Nun, du wirst es ja sehen."

Während dieses Gespräches hatte der Wagen die Södra-Vorstadt durchmesien und fuhr nun an Zerstreuten Gärtnerhäusern und Billen vorbei ins freie Land hi­naus, das im lichten Frühlingsgrün gar freundlich sich hindehnte.

Diese Freundlichkeit verdrängte in des Malers Ge­fährten schließlich die Stimmung, in welche ihn die leb­hafte Schilderung Falsterbos versetzt hatte. Er lehnte sich in die Ecke des Wagens zurück und wandte die Angen dem tiefblauen Himmel zu. Es war Weichheit und Glück in diesem Schauen. Thorn lächelte verstohlen. Er beugte sich zu seinem Freunde hinüber und sagte:Ich rve'tte, deine Gedanken sind jetzt in Salzburg, in der Nähe des Mönchsberges!"

Es ist nicht übermäßig schwer, dies zu erraten", entgegnete der pudere,seit du weißt, wie glücklich ich trotz allem bin"

Trotz allem!" unbricht Thorn seine Rede.Trotz, allem! Was soll das heißen? Der Engblick einer alten Frau kann dir doch nicht in Wirklichkeit dein Glück vsr-; derben."

- - - , Fortsetzung folgt. ^ L M